Wir sind eine Familie mit 3 erwachsenen Kindern und 2 Hunden und kommen aus S-H. Als Kind hatte ich ein Ruderboot, später ein Schlauch-Kanu, mein Mann hat als Jugendlicher viele Kanutouren unternommen, aber danach haben wir nur gelegentlich mal ein Boot gemietet. Vor kurzem haben wir mal ausprobiert, ob die Hunde kanutauglich sind, und es hat super geklappt! Also haben wir uns nun ein eigenes Bötchen gegönnt, um von den Vermietstationen unabhängig zu sein.
Es sollte erstmal ein preiswertes Einsteigermodell mit genug Platz für 2 Personen und unsere Hunde sein und vor allem kippstabil, damit wir damit auf dem Plöner See und ruhigeren Flüssen unterwegs sein können. Und es sollte so preiswert sein, dass wir es ohne Herzrasen auch den Kindern ausleihen können ;-) Der Canadier, den wir dann bei Ebay gefunden haben (okay, Ihr werdet jetzt sagen, wir hätten lieber zu einem "richtigen" Laden gehen und vorher testen sollen), sollte genau diese Eigenschaft haben, es stand sogar drin, es wäre für die Mitnahme von kleinen Kindern geeignet. Es ist aus GFK mit geschlossenen Hohlräumen vorn und hinten, 430 cm lang und 89 cm breit.
Gestern haben wir es getestet - au weia - gleich beim Einsteigen sind wir erstmal mitsamt den Tieren im Wasser gelandet . (Sie haben es zum Glück nicht übelgenommen ...) Danach ging es etwas vorsichtiger weiter. Das Boot ist super schnell und spurtreu, aber äußerst kippelig. Könnte es daran liegen, dass es vorne und hinten, wo es einen leichten Kiel hat, tiefer im Wasser liegt als in der breiten und flachen Mitte? Ich füge mal ein Bild bei:
Nun bin ich am Überlegen, wie ich das Boot kentersicherer machen kann. Denn wir können ja nicht immer nur in Ufernähe unterwegs sein, und im tiefen Wasser mit so unterschiedlichem Gewicht (60 vs. 90 kg) wieder einzusteigen und dann auch noch die Hunde wieder ins Boot zu heben, das wäre sicher kein Spaß, da heißt es wohl eher schwimmen. Habt Ihr da gute Ideen? Über Eure Tips würde ich mich sehr freuen!
Und noch eine Frage an die Nordlichter: Wo sind auf unseren Flüssen die Grenzen für einen Canadier erreicht? Kenne nur die Schwentine zwischen Plön und Preetz - da würde ich auf jeden Fall fahren. Und die Osterau zwischen Bass-Weide und Bad Bramstedt, die wir mal mit einem Kajak gefahren sind, was sehr sehr lustig war. Aber geht ein solcher Fluss mit vielen Baumstämmen, Buschwerk, verfallenen Wehren auch mit einem Canadier (natürlich ohne Hunde), oder lässt man da lieber die Finger von?
Danke für Eure Antworten! Wünsche Euch noch viele schöne Spätsommertage zum fahren!
die Stabilität ist von unterschiedlichen Faktoren, vor allem auch der Rumpfform (Rund, Flachboden etc.) abhängig. Insbesondere muss man aber auch zwischen der Anfangs- und Endstabilität unterscheiden.
Die meisten Kenterungen erfolgen beim Ein- und Aussteigen (wenn man mal von Wildwasser absieht). Wenn Ihr sauber im Boot sitzt bzw. besser kniet, und abgelegt habt, ist es meist viel stabiler als beim Einsteigen ins Boot und es gibt z. B. die Flache Stütze um im Falle eines Falles das Umkippen zu verhindern.
Lasst Euch aber nicht abschrecken, übt einfach ein bisschen und Ihr werdet sehen, dass dies in der Regel kein Problem darstellt.
Oh, wirklich? Dann muss mein Mann wohl abspecken, denn ein schwereres Boot könnte ich nicht mit auf den Dachgepäckträger heben ;-) Aber es stimmt, als wir jeweils allein damit eine Runde gedreht haben, fühlte es sich stabiler an!
Ähnliche Erfahrungen hab ich damnals auch gemacht, als ich mit so einem "tollen Familienboot" angefangen habe. Solo fühlte ich (ca. 130kg)recht sicher darin, aber zu zweit wurde es sehr drehfreudig, besonders um die Längsachse grade abgelegt haben wir nicht mal gemerkt, das es kippt, da lagen wir schon im Wasser. Du siehst, Ihr seid nicht die einzigen die diesen Fehler machen, anstatt sich erst hier anzumelden, sich zu informieren und Probe zupaddeln. Aber "größer und besser" muss nicht gleich schwerer bedeuten, eher im Geigentiel! Mein "tolles Indianderboot" damals hatte bei den selben Maßen wie Euers ein angegebenes Gewicht von ca. 36-38kg.
Aber um zu Deiner Eingangsfrage zu kommen: Mein (OK, nur halbernst gemeinter ) Rat wäre: Entweder Ausleger anbauen, am Gleichgewichtssinn arbeiten oder das Ding schnell verkaufen und was vernünftiges zulegen, was nicht unbedingt viel teurer sein muss, wenn es gebraucht sein darf.
seid froh - Ihr habt erst Mal einen schwimmfähigen Untersatz - geht damit so lange das Wasser noch erträglich warm ist und so oft Ihr könnt los. Immer schön mit Schwimmweste und in Ufernähe, dabei könnt Ihr Euch mit dem Boot vertraut machen und auf die Verhaltensweisen reagieren. Wird schon werden...und wenn Ihr dann noch nicht die Nase voll habt: Karl MIchael Koch macht auch bei Euch in der Nähe Kurse (Preetz) wenn ausreichend Teilnehmer zusammenkommen. http://www.canoepaddling-mohican.de/index.php/kurse
Die Plöner Seenkette/mit Schwentine bietet viele Möglichkeiten, seine Paddelfertigkeiten zu trainieren, aber bekanntermaßen ist das Wetter zu beachten (starke Wellenbildung auf dem Plöner See)und man kann sich mit Sicherheit auch als Anfänger den von den "Nordkanadiern" initiierten Fahrten anschließen Weiterhin viel Spaß Gruß aus der Nordheide absolut canoe
... Nun bin ich am Überlegen, wie ich das Boot kentersicherer machen kann ...
Ihr solltet Euch kentersicherer machen. Am Boot liegt es meist nicht, sondern an den Paddlern. Investiert nicht nur in Material, sondern in Eure Fähigkeiten. Dann werdet Ihr viel mehr Spaß am Paddeln haben. Der Tipp von Albert mit dem Kurs ist sehr richtig.
Wie kippelig ihr ein Boot empfindet wird, von eurer Erfahrung und eurem Können abhängen, auch wenn es natürlich objektive Unterschiede in der Anfangs- und Endstabilität gibt. Grundsätzlich stimmt es schon, dass auf Flachwasser beim Ein- und Aussteigen das Meiste passiert; das heißt ja aber nicht, dass sonst NICHTS passieren kann. Alberts Rat, SCHWIMMWESTEN ZU TRAGEN, kann ich nur unterstreichen. Lernen hilft auch immer. Es gibt auf der Startseite des OCJ schon einige gute Hinweise, die Frank dankenswerter Weise mal verschriftlicht hat; es gibt gute Bücher (z.B. "Faszination Kanusport" von den McGuffins) und es gibt gute Paddler, die auch unterrichten. Wenn ihr euch über´s Paddeln schlau macht, werdet ihr nicht nur sicherer unterwegs sein, sondern auch euer Boot besser einschätzen können. Grundsätzlich haben wir in SH eher mal Probleme mit nierigen Pegelstände, aber sehr viele Flüsslein sind gut befahrbar - Hindernises gibt es kaum und wer sein Boot beherrscht, hat auch keine Probleme mit den Mini-"Hindernissen", sondern eher seinen Spaß daran (wer ev. mal eine Mini-Seilfähre, sicher anlegen und umtragen kann, sollte hier im Norden wirklich keine Probleme auf unseren Bächlein haben). Probleme gibt es da eher mit Wind und Wellen auf den Seen. Gut befahrbar sind neben Schwentine auch Eider,Alster,Osterau, Treene und Trave (mein Lieblingsfluss in SH; dort haben wir allerdings bei hohem Wasserstand schon die ein oder andere Kenterung miterlebt). Viel Spaß beim Paddeln Silke
ganz lieben Dank für Eure Antworten! Ihr habt recht, wir sollten einfach bewusst ein bisschen üben, solange das Wasser warm ist. Z.B. auch mal im tiefen Wasser absichtlich umkippen und ausprobieren, wie schwer es ist, wieder ins Boot zu kommen oder es schwimmend zu ziehen. Ich werd' aber auch mal mit einer leichteren Person fahren und schauen, ob das einen Unterschied macht. Vielleicht sind wir wirklich zu schwer, die Boote im Verleih waren jedenfalls kippstabiler.
@Silke: Ab wo kann man mit dem Canadier denn in die Trave einsetzen? Schon ab Warder?
Hups, erwischt... wir fahren immer die Strecke zwischen Bad Segeberg bis kurz vor Bad Bramstedt. Wirklich schön und abwechslungsreich. Macht euch schlau, was Kenterübungen anbelangt. Allein für sich herumprobieren ist ein langer, mühsamer und nicht immer erfolgreicher Weg. Von anderen kann einiges Lernen (auch und vor allen die Genzen von dem, was machbar ist!). Ein Boot schwimmend hinter sich her zu ziehen, halte ich in den alleralleraller meisten Fällen für keine gute (=erfolgreiche) Lösung! Vielleicht habt ihr ja Zeit, zum Canandiertreffen zu kommen, da sind jede Menge Paddler mit Wissen und Erfahrung, die sie auch gerne teilen. Viel Spaß auf dem Wasser! Silke
PS. Also was ich sagen wollte: ich kenne nicht den gesamten Paddelverlauf; ich bin aber ein bischen verwirrt: ich kriege die Trave und Warder nicht zusammen???
Moin Silke, wenn Du zum Campingplatz am Westensee fährst, wo Du in deinen Kursen guten Paddlern noch besseres Paddeln vermittelst, kommst Du an dem Hinweiser nach der Ortschaft Warder vorbei, diese liegt in der Nähe des Brahmsees. Die Trave fließt wiederum durch den Warder See, dann durch Bad Segeberg und kommt danach durch Bad Oldeslohe was Du vermutlich mit Bad Bramstedt verwechselt hast, dort fließen Ohlau, Schmalfelder Au und Osterau zusammen um die Bramau zu bilden welche dann in die Stör mündet. Warder und Trave paßt schon aber als See. beruhigt mich wenn ich beim vertüdeln nicht allein bin. Liebe Grüße Jürgen
Danke Jürgen. Ich ja Frau, daher kein Orientierungssinn. Immerhin warst du so nett, nicht darauf einzugehen, dass ich auch noch Bad Oldesloe gegen Bad Bramstedt ausgetauscht habe!
So! Jetzt hab ich auch kapiert: Ich hatte tatsächlich den Wardersee bei Warder (den gibt´s da nämlich, hat Verbindung zum Brahmsee) auf dem Plan. Habe es mir auf selbigen angeguckt und bin ziemlich beruhigt, dass ich ("meinen") Wardersee immernoch mit der Mühlenau zusammenbringe... Da wir immer erst kurz vor Bad Segeberg eingesetzt haben, war mir der Warder See bisher entgangen. Danke für die Nachhilfestunde im Geographie!