Bei schönem Wetter machen wir uns um 7:30 Uhr von Heidelberg auf den Weg nach Affoldern. 2,5 - 3 Std. Fahrt liegen vor uns. Geplant ist ein Wochenende auf der Eder. Am Samstag soll es von Affoldern bis zum Campingplatz Ederblick in Ungedanken, am Sonntag bis Altenbrunslar gehen, eine Strecke von ungefähr 35km. Nach Ankunft am Campingplatz gibt es einen Transfer zur Einstiegstelle um Auto und Zelt zu holen und am Sonntag einen Transfer von der Ausstiegstelle zum Campingplatz.
Verleiher und Shuttle für die Tour war KANUSPORT VÖHL IN FRANKENBERG, www.kanutour.com. VON DIESEM VERLEIHER IST ABSOLUT ABZURATEN, doch dazu später mehr.
An der Einsatzstelle herrscht der für die Ferienzeit und das schöne Wetter übliche Trubel. Leider wieder auffällig viele "Sportsfreunde" bereits morges um 10:00 Uhr mit einer Flasche Bier in der Hand, eine Gruppe befüllt eine große Packtonne mit Bierflaschen.
Bereits bei den ersten Paddelschlägen nimmt uns die Eder voll für sich gefangen. Die flotte Strömung macht das Paddeln meist unnötig. Dichte Vegetation bis ans Ufer, himmlische Ruhe, nur ab und zu durch grölende Mitpaddler gestört. Es verspricht ein wunderschöner Tag zu werden.
Am Ufer grasende Pferde vervollständigen die Idylle.
Die erste Sohlgleite ist aufgrund des hohen Wasserstandes kaum auszumachen und kann problemlos befahren werden.
Das Befahren der zweiten Sohlgleite ist verboten und so wird links umgetragen.
Als wir eine länger Strecke ganz für uns Alleine auf dem Fluß sind erleben wir das Highlight der Tour. Genau neben unserem Boot schießen zwei Eisvögel aus der Dämmerung des Ufers. So nahe hab ich die noch nie gesehen. Für ein Foto sind sie natürlich viel zu schnell.
Es wird Zeit Pause zu machen und wir finden ein schönes Plätzchen ganz für uns alleine.
So läßt es sich aushalten.
Nach der Pause lassen wir uns gemütlich dahintreiben.
Viel zu schnell tauchen auf der rechten Flußseite die ersten Wohnwägen auf und das bedeutet, dass die Tour für heute hier zu Ende ist. Es gibt begrenzte Zeltmöglichkeiten direkt am Fluß und eine große Wiese etwas vom Fluß entfernt. Der Campingplatz ist nicht bewirtschaftet und es ist auch nichts in der Nähe, also alles an Verplegung selbst mitbringen. Wir bringen das Boot an Land, ziehen uns um und ich mache mich auf den Weg zu Verleiher, der dort mit zwei Autos und zwei Bootshängern wartet, um zur Einsatzstelle zurückgebracht zu werden.
Er warte noch auf eine Gruppe, meinte der Verleiher, ich solle zum Boot zurückgehen und dort auf ihn warten, er würde mich dann holen. Nach ungefähr einer halben Stunde kommt diese Gruppe an und nach einer weiteren halben Stunde, inzwischen müssten die Boote ja verladen sein gehe ich nochmals zum Verleiher um nun endlich mein Auto nachholen zu können, doch siehe da, der Verleiher ist verschwunden. Bei meinem Anruf erreiche ich nur seine Frau. Es seien Welche vorbeigefahren und die müsse er am nächsten Wehr abholen, so die unglaubwürdige Ausrede, es würde aber gleich jemand kommen. Auf meine Frage, ob dazu denn zwei Autos notwendig gewesen wären, bekomme ich nur ausweichende Antworten. Ich weise nochmals darauf hin, dass ich den Transfer gebucht und bereits bezahlt habe und bitte mich nun unverzüglich abzuholen. Außerdem hatte ich bei der Buchung gesagt, dass ich mit Gepäck fahren würde und so eigentlich nur einen Transfer am 2. Tag brauche. Damals sagte man: "Nein, das ist doch ohne Gepäck viel einfacher für Sie, wir bringen Sie ja gleich zur Einstiegstelle zurück." Nachdem wir 3,5 Std in der prallen Sonne, ohne Möglichkeit etwas zum Trinken zu kaufen gewartet hatten erschien der Verleiher endlich. Er könne ja nicht wegen einer Einzelperson einen Transfer machen, das lohne sich nicht. Kein Problem, dann soll er es vorher sagen, für den Transfer mehr verlangen, oder nicht verhindern, dass man mit Gepäck fährt. Als sich im sagte, dass ich sauer sei, meinte er: "Dann brechen wir die Tour hier ab."
Und so sind wir Abends wieder nach Hause gefahren, da ich zum Zelten nun auch keine Lust mehr hatte. Interessant noch die faule Ausrede seiner Frau, die die Unseriösität dieses Verleihers noch untermauert. Heute sei besonders hoher Wasserstand und da sei es eine Ausnahme, dass man mit Gepäck hätte fahren können. Bei niedrigerem Wasserstand würde man mit Gepäck aufsitzen. Ich frage mich wie ein Boot mit einem Erwachsenen, einem Kind und Gepäck aufsitzen kann, wenn ein mit drei Erwachsenen besetzter Kanadier nicht aufsetzt.
Fazit:
Die Eder ist ein wunderschöner Fluß, an den wir gerne zurückkehren werden. Für die Strecke Affoldern - Campingplatz haben wir mit Pause, ohne viel zu paddeln ca. 3 Std. gebraucht. Wenn man keinen Wert auf das Zelten legt dürfte als Tagesetappe die Strecke bis Altenbrunslar problemlos zu bewältigen sein, auch bei niedrigerem Wasserstand und weniger Strömung.
Tolle Tour, leider schade für euch das es keinen zweiten Tag gibt. Aber anscheinend gibt es auch Verleiher die sich reichlich bescheuert anstellen. Gut das du das auch so deutlich und ohne Häme geschrieben hast. Die Sachlichkeit täte dem Verleiher auch sicherlich gut.