brauche euren fachmännischen Rat bei der Kaufentscheidung zwischen Esquif Klondike (Prospector 17") vs. Nova Craft Prospector 17". Einsatzgebiet sind mehrtägige Touren auf fliessenden Gewässern mit hohem Wildwasseranteil. Tendiere eigentlich eher zum Esquif da mir dort die Wildwassereigenschaften vorteilhafter erscheinen. Allerdings hat mich jetzt ein Kommentar vom Haendler, das der Nova Craft wesentlich trockener im Wildwasser läuft, verunsichert.
Wie sind eure Erfahrungen mit den genannten Canadiern?
meines Wissens wird bei Blackfoot in Köln der Wenonah Prospector 17 im Abverkauf noch angeboten, einfach googeln.
Ansonsten würde ich Esquif vor Nova Craft den Vorzug geben. Fahre derzeit selber einen 16er von Esquif u. finde diesen agiler als den 16er von Nova Craft.
Den 16er von Wenonah hatte ich ebenfalls über einige Jahre. Ist mit Sicherheit derzeit das beste Canoe aus dem Prospector Segment; allerdings geht die "Sportlichkeit" auf Kosten der Zuladung, gerade, wenn man zu zweit unterwegs ist.
Bei Denk in Passau ist noch ein 17er von Esquif als Ausstellungsboot zu einem günstigen Preis zu haben. Da Esquif aus dem Wildwassersegment kommt, halte ich das für ein Gerücht, das deren Prospector 17 hierfür nicht so gut geeignet zu sein scheint. Aus meiner Sicht ist gerade das Gegenteil der Fall.
Fließende Gewässer mit hohem Wildwasseranteil. Da finde ich ein Boot mit 17 Fuß Länge dafür schon seeehr lang. Da müssten schon viele Kinder / Hunde usw. eine solche Länge unabdingbar machen.
Ein 16er Prospector schluckt schon einiges an Zuladung.
Andreas Schürmann
(
gelöscht
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Beiträge:
27.06.2013 09:24
#6 RE: Esquif Klondike (Prospector 17") vs. Nova Craft Prospector 17"
Da das Material der Boote nicht angegeben ist solltest Du berücksichtigen, dass schon zwischen NC 17" in RX und Laminat erhebliche Formunterschiede sind.
Bestätigen würde ich dem NC in RX einen guten Trockenlauf. Für Wildwasserflüße allerdings auch eine Länge und Trägheit die kontrolliertes fahren - na ja nett formuliert - schwierig macht.
Ein 17ner mit den Sitzen soweit vorn und hinten fährt doch eher wie ein Lastkahn. ... mal eben ins Kehrwasser? Upps zu klein, ... huch schon vorbei ... da braucht es einen fetten Fluss und fitte Paddler.
woody>>>> Den 16er von Wenonah... Ist mit Sicherheit derzeit das beste Canoe aus dem Prospector Segment; allerdings ...
Das Prospector-Segment ist sehr groß. Das der 16" Wenonah sehr gut ist würde ich nach der Probefahrt auf Frankstreffen bestätigen. Mangels Wellen und Fließwasser blieb der Test aber auf Flachwasser beschrängt und da haben mir zwei andere 16" Prospectoren noch besser gefallen.
Danke an alle fuer die bisherigen Beitraege. Um ein paar offene Fragen zu beantworten: Als Material, fuer genannte Einsatzzwecke kommet nur Royalex in betracht. Ueber die benoetigte Groesse laesst sich sicherlich vortrefflich streiten. Da ich aber bisher nur Erfahrung mit 16" Canadiern (Nova Craft) im Wildwasser habe bin ich sehr an euren Erfahrungen interressiert. Deshalb moechte ich mal die streitbare Aussage machen, das 30cm doch nicht den riesen Unterschied fuer die Maneuvrierfaehigkeit im Wildwasser ausmachen koennen? Eine weitere Frage waere dann auch welcher 16" Prospector (oder aehnliche Modelle) aus eurer Sicht die beste Wahl waere?
Huchlebery, es ist nicht in allererster Linie die Länge, sondern die Gesamtkonfiguration des Bootes, die die Wildwassertauglichkeit ausmacht, zudem wissen wir alle nicht, welchen Wildwassergrad Du mit dem Boot bewältigen willst (oder zu müssen glaubst). Selbst bei guten Paddelfähigkeiten würde ich sagen, daß bei einem tauglichen Kanadier bei WW II Schluß ist, alles andere erfordert dann schon ziemlichen Aufwand, sowohl an Bootsfitting wie auch an Paddelkönnen. Es gibt da zum Prospector durchaus Alternativen, um aber Unmut bei etwa einem Dreitausendfünfhundertstel der Forumsteilnehmer zu vermeiden, halte ich mich mit Empfehlungen zurück, unter der Rubrik "reviews" magst Du eventuell fündig werden. Insgesamt ist es sowieso unsicher, sich auf Empfehlungen zu sehr zu verlassen und ich bin mit den meisten hier der Meinung, daß - nach einer gewissen Vorsortierung - Dich nur Ausprobieren weiterbringt. Jörg Wagner
Da bin ich ganz bei Jörg. Persönlich denke ich an den Mad River Reflection 17. Leider habe ich meinen verkauft. Ich Trauer immer noch! Ein solides Boot mit Wildwasserpotenzial. Du musst aber bedenken, der ist auf Stauwasser nicht das Boot der Wahl. Dafür hat er eine hohe Zuladung und ist für einen 17 Füßle, mit entsprechender Mannschaft, sehr agil. Das Boot hat das Potential eines Expeditions-Kanus, wie Jan und Heinz in ihrem Abenteuer, The Ellice River 2003, bewiesen haben.
Hm ... mal eine streitbare Frage: Machen die 30 cm mehr so viel an Zuladung, Volumen oder Tragfähigkeit aus, als dass sie nötig sind? Wird die Länge wirklich benötigt?
Vielleicht solltest Du Dich mit den Betreibern von Kanotur in Verbindung setzen (ist das nicht bei Dir um die Ecke?). Die unternehmen häufig mit einer recht guten Auswahl wildwasserfähiger Boote Fahrten auf den kleinen Flüssen Südschwedens.
Einen 17'-Canadier durch verblocktes Wildwasser zu manövrieren erfordert tatsächlich allerhand Geschick. Die Länge hilft zwar unbeschadet über Wellen und Walzen zu kommen aber dann, wenn es eng wird, kriegt man so ein Boot nur schwerlich um die Kurve.
Moin Zusammen, wenn schon andere Boote genannt werden, dann schaue auch auf den Alaskan und den Canyon von Esquif. Beide sind sehr gute Wildwassertourer, der Canyon hat aber deutlich mehr den Schwerpunkt auf WW. Er läuft sehr trocken und hat als 16.6 ein doch sehr beachtliches Potential zum Spielen. Wir fahren ihn seit etlichen Jahren bis WW III zu unserer vollsten Zufriedenheit. @ Axel: ...kriegt man so ein Boot nur schwerlich um die Kurve...Da kann ich nur sagen, im Canyon (Länge über 5 M.) kein Problem. Man kann es oder eben nicht! Gruss Thomas
Zitat @ Axel: ...kriegt man so ein Boot nur schwerlich um die Kurve...Da kann ich nur sagen, im Canyon (Länge über 5 M.) kein Problem. Man kann es oder eben nicht!
Sicher hängt das zum Großteil vom "Fahrkönnen" der Besatzung ab, wird aber wie Jörg schon beschrieben hat auch durch die Gesamtkonfiguration des Bootes bestimmt. Ein wesentlicher Faktor ist hier der Kielsprung der sich vom 16ner zum 17ner Nova Craft imho nicht wesentlich unterscheidet. Von daher dürften sich die 30cm mehr Länge schon deutlich auswirken. Bewegtere Wasser bin ich im Tandem bisher nur im Bell Morningstar und Wenonah Rogue gefahren. Beide Modelle würde ich dem 16er NC-Prospector vorziehen, da sie mir wesentlich agiler vorkamen, wenn es denn unbedingt ein Royalexboot sein soll.
Für die Wendigkeit ist meiner Meinung nach gar nicht unbedingt die Länge, sondern der Rocker und vor allem das Können des Bugpaddlers ausschlaggebend. Anders sieht es bei (sehr) kleinen Kehrwassern aus, die man aber ganz dringend erreichen muss (z.B. wegen eines querliegenden Baums). Da gilt: um so kürzer desto besser. Für mich gilt "small is beautiful", von daher würde ich die kürzere Länge bevorzugen und die Ausrüstung minimieren. Ich selbst fahre (u.a.) den Morningstar (15,6"), der sich wunderbar im WW fährt, allerdings wegen der geringen Seitenhöhe schnell an seine Grenzen kommt. Viele Grüße Erich
Hallo Huckleberry, Zurück zur Grundfrage. Der Esquif Prospecteur 17 , in Europa als Klondike angeboten, ist von der Form etwas schlanker und höher im Mittelschiff als der Prostpector 17 Von Nova Craft, Der Esquif hat auch mehr Kielsprung als der NCC und fährt sich etwas agiler. Bietet allerdings nicht so viel Grundstabilität . Im Fazit würde ich den Esquif eher für die Flußtour mit Wildwassertendenz vorziehen, den Nova Craft eher für die Familie. Der Esquif läuft sicher etwas trockener. Zum Thema Wildwasser mit 17er Booten sei noch meiner Meinung nach gesagt, dass auf Gepäcktouren mit Wildwasserstrecken ein 17er viel besser zu manövrieren ist als ein an die Grenze beladener 16er. Vorausgesetzt natürlich, man/frau kanns. Schaut man sich im Norden Kanadas die Outfitter an, nutzen diese zum Großteil 17er Modelle für ausgedehnte Touren mit Wildwasser Mix. Der angesprochene Canyon ist im Wildwassertouring sicherlich eine Klasse für sich. Wir paddeln mit 17 Klondike/Prospectoeur17 und Nova Craft 17 Prospector z. B. Wildwasserstrecken wie obere Ammer, Steyerische Salza ( Brunnauer Wellen ) und viele Flüsse in Kanada z. B. Magnetawan. Am Besten einfach mal Ausprobieren! Reden ist Silber - selber Paddeln ist Gold!
Endlich finde ich die Zeit mich fuer eure zahlreichen Beitraege, Meinungen und Berichte zu bedanken. Schlussendlich ist die Wahl auf den Esquif Klondike gefallen. Der erste Eindruck ist sehr gut und die Eigenschaften sind wie erwartet und beschrieben. Gefuehlt scheint er auch 2-3 kilo leichter als der Novacraft. Auf einen Wildwassertest muss ich noch bis September warten. werde euch dann ein update posten wie es sich auf verblocktem Kleinfluss mit dem guten Stueck verhaelt.
@ frank moerke: habe nach deinen einwaenden mal einen wenonah prospector 16 getestet und muss sagen ein sehr schoener Canadier. Vor allem wenn man auch solo paddeln moechte eine gute Wahl. Wesentlich leichter im Gewicht und handling als ein NovaCraft. Voll bepackt auf leichtem Wildwasser glaube ich allerdings nicht das dort die Staerken liegen. Vor allem aufgrund der geringeren Seiten- und Sitzhoehe. Da fuehlt man sich im NovaCraft und Esquif doch wesentlich geborgener...
Auf die Frage ob 30cm mehr wirklich benoetigt werden kann and ich nach der Erfahrung von letzter Woche (7 Tage tour Emån im novacraft prospector 17n) nur ja sagen. Da waere es im 16 er doch reichlich eng geworden. Glaube auch nicht das wir unnoetige sachen dabei hatten da die zahlreichen Umtragungen durchdachtes packen noetig machten. (2 grosse packtonnen, ortlieb extremer packsack, 2x 80 liter packrucksacke und ein Duluth pack)
Kennt ja hier k(aum)einer, die Marke, aber ich möchte den (mit 15.9 noch kürzeren...) Hellmann Scout nicht unerwähnt lassen. Darin durfte ich meine ersten Wildwassersporen verdienen und das Boot ist wirklich tauglich für so etwas. Hellmann hat auch einen 17.6 Prospector.. und diverse andere Boote in der Kategorie, die du suchst. Das Duralite Material ist dabei m.E. nach beständiger als Royalex - wie gesagt, erste Erlebnisse - da war nicht alles zielgerichtet.. die Gewichtsersparnis des Epoxy/Dyneema-Bootes erlangt es durch Lackierung statt Gelcoat.