bei der letzten Tour vor zwei Wochen und bei -5°C nachts musste ich feststellen, das mein Schlafsack nicht mehr ganz so warm hält, wie im letzten Winter. Ich habe schon davon gehört, das einige mit zwei Schlafsäcken (einen für kalt und einen Sommerschlafsack drinnen) im Winter draussen schlafen. Da ein neuer Winterschlafsack mein Budget übersteigt, wollte ich fragen, was für einen Sommerschlafsack man als Zweittüte nehmen kann? Reicht ein dünner für um die 20°C, oder sollte er doch schon etwas wärmer sein? Oder gibt es noch andere Überlebens- bzw. Warmhaltestrategien?
sogar ein dünner Vliesschlafsack erweitert die Komforttemperatur schon um ca. 5-7°C. Mit am Wichtigsten ist es aber den Schlafsack, immer dann wenn Du ihn nicht brauchst, nicht im Kompressionsbeutel sonder ausgepackt aufzubewahren. Sollte kein Innenschlafsack vorhanden sein tut's evtl. auch eine an 2 Seiten zum Sack zusammengenahte Vliesdecke, die auf dem Sofa schon keine so gute Figur mehr macht.
Happy Wintercamping
Florian -------------------------------------------------- Keep the open side up!
... oder auch ein alter bettbezug von oma als "innenschlafsack", so aus dickem "nesselstoff" (hat oma immer gesagt), hat noch den vorteil, dass der schlafsack innen sauber bleibt, und man den bettbezug nach der rückkehr kochen kann. das prinzip soll dann das wie beim "zwiebelmodell" sein, mehrere stoff - und luftschichten.
andere wiederrum stopfen den schlafsack mit den trockenen sachen aus, wenn noch platz außer dir drin ist, die klamotten sind morgens dann warm, kann auch mal schön sein.
manchmal machts auch ein jäckchen, ein konjäckchen ...
- eine andere Decke über den Schlafsack legen - im Extremfall noch in einen Biwaksack schlüpfen - eine Faserpelzmütze und Faserpelzhose + Pullover anziehen -------------------- "the big-bite-theory don`t work!" Kent Ford http://www.singletrailz.de/Einzelseiten/...assertrailz.htm
hallo zusammen, nur eine kurze bemerkung zur kombination schlafsack -- biwaksack
eine kombination von --daunen--schlafsack und ---dampfdichtem-- biwaksack führt dazu, dass die vom körper abgegebene feuchtigkeit sich an der innenseite des biwaksacks als wasser niederschlägt und dann der schlafsack feucht wird. die daunen fallen zusammen und man friert!!
wir hatten das gleiche Problem. Ich habe dann eine alte Fleece-Decke genommen und an zwei Seiten zusammengenäht, die reicht genau von den Füssen bis unter die Arme. Das genügt wirklich, um es richtig schön warm zu haben.
da hast du grundsätzlich schon recht Wolfgang - solange es nicht regnet oder feucht schneit ist eine Decke immer die bessere Wahl. Allerdings ziehe ich wenn es richtig ekelhaft kalt und feucht ist (der EXTREMFALL) und ich kein wie immer auch geartetes "Dach" überm Kopf habe die Körperfeuchtigkeit der massiven Durchnässung durch das Wetter oder Luftfeuchtigkeit vor. Gruß Frank -------------------- "the big-bite-theory don`t work!" Kent Ford http://www.singletrailz.de/Einzelseiten/...assertrailz.htm
zu "Tuning"-Möglichkeiten Deines Schlafsackes hast Du ja jetzt schon eine ganze Menge Infos bekommen. Was ich generell für hilfreich halte ist eine Kopfdeckung (Mütze tragen wie es Frank schon erwähnte), sofern der Schlafsack keine effektiv schützende Kapuze bietet. Der menschliche Körper verliert über den Kopf sehr viel Energie, sprich Wärme (immerhin ca. 50%). Diese verloren gegangene Energie holt er sich mehr oder weniger am anderen Ende wieder zurück, also den Füßen (wie bei der Thematik "Unterkühlung" sind die Extremitäten für den Körper eher unwichtig). Kalte Füße wiederum führen zu einem allgemeinen Unbehagen/Unwohlbefinden/Kältegefühl beim Schlafen. Deshalb meine Empfehlung: Kopfbedeckung tragen und Strümpfe anbehalten.
Verfügt Dein Schlafsack über einen Wärmekragen (Halskrause), diesen immer konsequent schließen. Das macht eine ganze Menge aus, damit keine mühsam produzierte Wärme flöten geht. Und natürlich gute Isolation gegen die Bodenkälte, sonst nützt der beste Schlafsack nicht, also z. B. Thermarest-Matte o. ä.
...Isolation gegen Bodenkaelte macht einen erstaunlichen Teil aus.
Abraten hingegen kann ich von folgendem:
Ich habe mir mal so Taschenoefen in den Schlafsack gelegt. Die mit den Brennstaeben. Ich hatte da auch so Gummibaender und so durm und die in so kleinen Taeschchen. Irgendwie hat sich der verdammte Brennstab aber doch rausgemogelt und hat angefangen mit meinem Oberschenkel zu kuscheln. Das Brandloch sieht man heute noch :-) Imposant (im Nachhinein) war, wie schnell ich in der Lage war den Knoten im Schlafsack-band am Kopf zu oeffnen, Innenzelt und Vorzelt zu oeffnen und in den Schnee zu springen. Danach fuehlte sich der Oberschenkel die ganze Nacht warm an.
(ja, danach bin ich von nem Tschibo Schalfsack of was anderes umgestiegen)
vielen Dank für die Infos. Meine Unterlage war ´ne Thermarest Prolite 4L. Und innen hatte ich mir meine Neuerwerbung von Ajungilak, einen Fleeceschlafsack, der laut Globi noch mal 10° bringen soll, mit zum Kuscheln genommen. Mein Schlafsack hält laut Hersteller bis -3°C warm (Komforttemp. ca. 5°C) Also hätten -5° kein Problem sein dürfen. Aber ich glaube der Hase liegt eher beim Schlafsack im Pfeffer. Ich glaube er ist nicht mehr ganz so fluffig bzw. loftig wie er am Anfang mal war.
Kennt jemand Wiederbelebungsmaßnahmen für eventuell etwas beengt gelagerte Schlafsäcke? Ich denke mal, ich sollte mir eine etwas geräumigere Lagerstatt für meinen Schlafsack aussuchen.
sollte der bedrückte Schlafsack Daune sein dann steck ihn mit ein paar Tennisbällen bei nicht all zu warmer Temperatur ca. 20 Minuten in den Wäschetrockner (nur Tagsüber wegen Ruhestöreung :-)). Es gibt dafür (bzw. für Daunenjacken) auch spezielle Gummikugeln, die sind aber sicher deutlich teurer als ein paar abgespielte Filzkugeln. Übrigens auch für flachgelegene Kopfkissen sehr empfehlenswert. Wenn'S Kunstfaser ist dann kannste ihn vermutlich nur locker liegend lagern (bei uns stecken die Dinger in einem luftigen, geflochtenen Wäschekorb) und hoffen daß gelegentliches Aufschütteln noch was rettet.
Gruß
Florian -------------------------------------------------- Keep the open side up!
Hallo Andre! Wenns kein Daunseschlafsack, ist er wohl hin, nah ja, nicht hin. Daune kann man neu, bzw. ergänzend befüllen, Kufa leider nicht. Das ein Schlafsack mit der Zeit an Wärmevermögen verliert, ist aber normale Abnutzung.
Noch ein Tipp zum Thema warme Füße, den mir mein Kajaklehrer Marx gegeben hat: Socken nicht vollständig anziehen, sonden so, daß die Zehen an der Hacke des Sockens sind. Vor den Zehen bildet sich ein warmes Luftpolster. Wirkt wirklich Wunder. Happypoofing Martin
Zum Thema Schlafsack, Unterlage und Kleidung , ist ja eigentlich schon alles gesagt. Lange Unterwäsche, Socken und Mütze haben sich bei mir ebenfalls bewährt. Zu erwähnen wäre noch die körperliche Verfassung. Dazu gehören ausreichende Mahlzeiten. Bei langem paddeln und anstrengendem Portagieren, verbraucht der Körper viel Energie. Wird dann nicht genügend gegessen, produziert der Körper weniger Wärme und man friert schneller. Dieses Defizit wirk sich dann im Schlafsack noch mal so nachteilig aus. Um den Körper "vorzuheizen" nehme ich -was ich zu Hause eigentlich nicht mache- noch eine kleine warme Mahlzeit vor dem Schlafengehen zu mir. Persönlich, habe ich damit bisher gute Erfahrungen gemacht. Auch sollte man genug trinken: Dehydration führt ebenfalls dazu, dass der Körper weniger Wärme produziert. Auch hier ist es wirkungsvoll, vor dem Schlafengehen, etwas warmes zu trinken (Heiße Schokolade, Suppe etc.). Eigentlich sollte man auf Alkohol verzichten, denn beim Abbau spürt man die Kälte deutlicher. Aber auf einen wohligen Grog am knisternden Zeltofen verzichten.... ;-) Das sind ja gerade die schönen Momente, wenn man bei Kälte, nachts draußen ist!
@Jan, die Erfahrung mit einem Taschenofen im Schlafsack, habe ich vor kurzem auch gemacht. Wir haben im Harz am Broken, unter einem Tarp übernachtet (Ohne Kanu;-). Mein Feuerzeugbenzin betriebener Taschenofen, steckt in einem Fleecesäckchen und wurde zusätzlich, aufgrund der Hitzeentwicklung, mit einem Halstuch umwickelt. Diese Tatsache schütze mich voraussichtlich vor einem ähnlichen Erlebnis wie Deinem... Trotz zusätzlichem "Hitzeschutz" war die Temperaturentwicklung so enorm, dass das Teil kurz darauf den feuchten Wiesengrund trocknen durfte...
Hallo André, vergiss den ganzen Schnickschnack mache es wie ich, nimm Omas Wärmflasche mit. Feuer und Wasser sind ja immer in Paddlers Nähe und somit ist es kein Problem diese unproblematische Wärmequelle zu nutzen.
also ich würde Deinen Vorschlag mit der Wärmflasche eher als eine weitere hilfreiche Möglichkeit sehen, das Wohlbefinden im Schlafsack zu steigern. Aber deshalb all die bisher hier gesammelten Tipps und Hinweise einfach als Schnickschnack abzutun halte ich schon für etwas überzogen.
Ich kann mich auch noch an einen Fall erinnern, als beim Einsatz einer Wärmflasche das Ding im Schlafsack gesabbert hat (ob nicht 100% korrekt verschlossen oder einfach mechanisch undicht kann ich jetzt nicht mehr sagen). Glücklicherweise ging die Sache damals für die Person ohne ernsthafte Blessuren aus. Dass so etwas aber auch anders ausgehen kann zeigt das Beispiel von Jan's Taschenöfelchen. Bitte nicht falsch verstehen. Ich habe prinzipiell absolut keine Einwände gegen den Einsatz einer Wärmflasche, aber für das Ei des Kolumbus halte ich es auch nicht (dem kommt schon eher der Vorschlag von Joe nahe mit Online-Temperaturmessung im Inneren des menschlichen Corpus in Verbindung mit einem interaktiven Schlafsack ).
Hallo, Ich bin mal so frei und hole den Thread „Winterschlaf“ aus dem Jahre 2005 in den Sommer 2012. Vielleicht ein Anstoß seine Winterausrüstung für den Schlaf neu zu überdenken. Jetzt ist noch Zeit dafür. „Winterschlaf“ würde eher zu dem Thema „Ausrüstung > Zelte, Öfen, Kochen, Lagerleben“ passen. Gruß Mike