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Dieses Thema hat 34 Antworten
und wurde 4.042 mal aufgerufen
 ALLGEMEINES CANADIERFORUM
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Andreas Schürmann ( gelöscht )
Beiträge:

28.05.2013 07:49
#21 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

>>> Andreas, bevor ich da jetzt einen Selbstversuch mache, warum verarbeitest du das Tungöl nicht gerne?

Wenn ich es beim Verarbeiten an die Haut bekomme juckt es und den Geruch mag ich auch nicht.
Gemischt mit Orangen-Öl kommt nur noch ein Geruch dazu.

Wenn es dann aber trocken ist, faßt es sich ganz angenehm an.


@ Martin - Danke bezüglich gekocht ungekocht


saiga Offline



Beiträge: 103

28.05.2013 09:46
#22 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

Gekochtes Leinöl kenn ich als Leinölfirnis.
Weil der als Grundierung zu schnell trocknete, wurde er 1 zu 1 mit einem Lösungsmittel verdünnt.
Die Mischung wurde früher bei uns als Halböl gehandelt und war in den Tischlereien eine übliche Grundierung für Fenster. Erst danach haben wir die Fenster zum Glaser weiter gegeben.
Das Halböl dringt tief ein und trocknet gut. Eine Deckschicht aus Firnis ist auch relativ wetterfest. Nur das Aushärten dauert eben. Aus Leinölfirniss und Kreide wird Fensterkitt, und der wird auch irgendwann hart.
Ich nehme für meine Holzteile erst verdünntes Leinöl (das Holz färbt sich schöner) und dann verdünntes Tungöl (trocknet schneller).
Als Lösungsmittel nehm ich Orangenöl. Terpentinersatz aus dem Baumarkt geht aber genauso gut.
Also wie Wolfgangs Öl, nur eben getrennt verarbeitet.


Sirob188 Offline



Beiträge: 336

28.05.2013 13:57
#23 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten
Danke Euch allen,

ich lerne gerde ganz viel über "alte" Kulturtechniken.

Hier habe ich einen Artikel über Anbau, Gewinnung und Nurtzen von Leinöl gefunden. Wer etwas mehr erfahren möcht, blättert bis zur Seite 31 vor.

Meint der Boris

Bin mal eben Holz streicheln oder nen TWISTER versenken...


Sirob188 Offline



Beiträge: 336

03.06.2013 09:34
#24 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

So Ihr alle,

vielen Dank für die vielen Hinweise.

Habe mich nochmals durch einen "Spezialisten" aus der ökologischen Farbenwelt beraten lassen. Er verkauft viel an Holzbootbauer, von daher wird das erstaml passen.

Ich werde einen ersten Versuch mit einem Halböl machen. Da ist in etwas das drin, was auch Wolfgang H. selbst herstellt. Nur in einem kleinen Gebinde und nicht in 3 Litern.

Inhalt ist Leinöl, Holzölstandöl (ist das Tungöl?) und Balsamterpentinöl. Dieses Gemisch soll verhältnismäßig schnell in das Holz eindringen und ist nach ca. 24h abgebunden und das Paddel wieder verwendbar.

Vermutlich muss diese Prozedur häufiger angewand werden, als wenn mann reines Leinöl benutzt, das braucht aber viel länger, bis es einigermaßen tief eingezogen ist und abgebunden hat.

Jetzt ist mir nur ein kleiner Denkfehler beim Kauf unterlaufen.....

Wie sieht das aus mit einem GFK-Rumpf, wenn der Süllrand mit diesem Halböl behandelt werden soll? Bei meiner Dory ist außen blaues Gelcoat drauf und innen eine graue Frabe. Der Holzsüllrand ist gegen den GFK-Rumpf mit einer vermutlich Silikonnaht abgedichtet.

Kann ich da dieses Halböl benutzen oder macht das Terpentinöl ein Problem auf den Kusntstoffen? Weiß da jemand was?
Oder den Süllrand doch nur mit reinem Leinöl behandeln?

Danke!!!

Fragt der Boris

Bin mal eben Holz streicheln oder nen TWISTER versenken...


docook Offline




Beiträge: 1.389

03.06.2013 11:28
#25 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

Moin Boris,
an meinem betagten solo+ wurde der (Holz)Süllrand von wahrscheinlich div. Vorbesitzern schon des öfteren großzügig mit Ölen "bedacht". Außer einem getrockneten, unschönen Ölrand ist nichts zu sehen, Schäden keine. Trotzdem öle ich trennungsscharf zwischen Holz und Gelcoat mit einem stramm um den Finger gespannten Lappen oder Schwammstück (oder sogar kurz abgeklebt), weil das Öl ja nur auf das Holz soll und weil ich lieber "sauber" arbeite. So vor zu gehen ist nicht schwierig und bei Deinem neuen, schönen Canadier würde ich das ebenso machen.
Viele Grüße
docook

Angefügte Bilder:
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Troubadix Offline



Beiträge: 1.359

03.06.2013 12:38
#26 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

Moin Boris,
es ist grundsätzlich kritisch nicht genau zu wissen was in dem "Halböl" drin ist.
Habe versucht meine Meinung noch mal zusammen zu fassen und auf die nicht so sehr gesundheitsförderlichen Dinge aufmerksam zu machen.
Unbehandeltes Leinöl braucht gegenüber Leinölfirnis (gekochtes Leinöl) länger bis es trocknet.
Beides dringt mit Balsamterpentin als Tiefentransporteur besser ein. Wenn nach beendeter Arbeit das Werkstück von nicht eingedrungenem Öl abgewischt wird vermeidet man das klebrige verharzen der Oberfläche sehr einfach.
Selbst verwende ich als Allergiker anstatt Balsamterpentin oder Orangenöl lieber Testbenzin zum verdünnen von Leinöl bzw. Leinölfirnis.
Tungöl hat gegenüber Leinöl den Nachteil dass es während der Verarbeitung giftig ist, über Haut und Einatmen in den Körper gelangt und allergieauslösend wirken kann, dazu wäscht es sich in Verbindung mit Wasser ebenso wie andere Öle mit der Zeit aus.
Aushärten im Sinne von Lack kann Öl nicht.
LG Jürgen


Andreas Schürmann ( gelöscht )
Beiträge:

04.06.2013 07:50
#27 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

>>> Weiß da jemand was? Oder den Süllrand doch nur mit reinem Leinöl behandeln?

Ich kann das auf dem Twister für Leinöl und Tungöl beantworten. Zusätzlich Terpentin bei schon behandeltem Holz muss vielleicht auch gar nicht sein.

1. Tropfen am Rumpf gleich wieder abwischen
2. Rumpf vorher polieren/reinigen (zur Wasserverträglichkeit von Politur rätsel ich noch), weshalb ich den Rumpf eher mit Spülmittel . abwische. Danach hält da erst mal nichts drauf.

3. Vergessene Öl Tropfnasen, ohne Vorbehandlung des Rumpfes gehen schlecht runter, greifen das Coating aber nicht an.


Sirob188 Offline



Beiträge: 336

04.06.2013 09:40
#28 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

Zitat
>>> Weiß da jemand was? Oder den Süllrand doch nur mit reinem Leinöl behandeln?

Ich kann das auf dem Twister für Leinöl und Tungöl beantworten. Zusätzlich Terpentin bei schon behandeltem Holz muss vielleicht auch gar nicht sein.

1. Tropfen am Rumpf gleich wieder abwischen
2. Rumpf vorher polieren/reinigen (zur Wasserverträglichkeit von Politur rätsel ich noch), weshalb ich den Rumpf eher mit Spülmittel . abwische. Danach hält da erst mal nichts drauf.

3. Vergessene Öl Tropfnasen, ohne Vorbehandlung des Rumpfes gehen schlecht runter, greifen das Coating aber nicht an.



Hallo Andreas,

nur, damit wir uns richtig verstehen.... Du hast das OHNE Lösemittel aufgetragen. Also reines Lein-/Tungöl?

Danke für Deine Information!


LG

Boris

Bin mal eben Holz streicheln oder nen TWISTER versenken...


raftinthomas Offline




Beiträge: 786

04.06.2013 10:53
#29 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

Als professioneller Anwender kann ich mich nur immer wieder über die Selbstmischungen wundern. Die Trocknungszeiten von dem Zeug liegen im Bereich von Monaten, selbst "Fertigmischungen" mit Sikkativen von Livos, Leinos, Auro usw brauchen 2 Wochen zum vernünftigen Trocknen. Das kombiniert mit einem mehrschichtigen Aufbau...
Wer Angst vor Zusätzen hat: Die meisten Ölhersteller geben eine Volldeklaration an. Und man kann ja auch auf spielzeuggeignete Öle verwenden, die dürfen sogar von Babys gelutscht werden.
Aber wer geneug Zeit hat, kann natürlich warten.

grüsse vom westzipfel, thomas


The pied piper Offline



Beiträge: 167

04.06.2013 11:59
#30 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

Ich kann da Thomas nur voll zustimmen. Nach vielen mehr oder weniger erfolgreichen "Mischaktionen" bin ich immer wieder zu einem Fertigprodukt entsprechend DIN 53160 (speichel- und schweißecht) sowie EN 71-3 (spielzeuggeeignet) zurückgekehrt. Trocknungszeiten und Anwendung sowie Inhaltsstoffe sind herstellerseits ziemlich genau deklariert. Aber mischen von diversen Ölen bringt ja eventuell auch ein bisschen Spaß und ist allemal legitim. Vorteile sehe ich da aber nicht.
Gruß von der Weser
Dirk


Andreas Schürmann ( gelöscht )
Beiträge:

05.06.2013 09:27
#31 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

@ Thomas und Dirk
>>>> selbst "Fertigmischungen" mit Sikkativen
>>>> Vorteile sehe ich da aber nicht.
Ein Vorteil der langsamen Trocknung ohne Sikkative, ist für den selten Anwender, aber das einem halbvolle Gebinde nicht eintrocknen und man sich das umgegießen in kleinere Behälter sparen kann.

Beim Boot und Paddel stören mich 14 Tage Trocknung nicht, so lange nehme ich dann halt ein anderes Boot oder Paddel.
Dünn auf getragen und mit Sonne ist das bei mir nach 14 Tagen gut trocken.


Nordstern Offline



Beiträge: 13

05.06.2013 21:24
#32 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

Ich bin ja immer wieder begeistert von Wikipedia...

...zum Thema Wasserlöslichkeit von Leinöl: Das unoxidierte Öl ist Wasser-unlöslich, das durch die Oxidation entstehende Linoxin ist zwar auch nicht wasserlöslich, reagiert aber schon auf schwache alkalische Lösungen mit Verseifung...

Gruß
Nordstern


Sirob188 Offline



Beiträge: 336

09.06.2013 21:47
#33 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

So, heute war es soweit...

Dory und Paddel haben eine intensive Pflege erfahren.

Leider habe ich bei den Paddeln keine vorher/nachher Bilder gemacht. War beeindruckend.

Habe alles mit Halböl von Kreidezeit bearbeitet. Zieht schnell ein, es gab keine Überstände. Kein Kleben, das Anfassen einige Zeit später war echt toll.....

Sowohl Paddel als auch Süllrand können jetzt erstmal 24h ruhen. Der Geruch ist gut. Bei dem Süllrand war allerdings der Unterschied nach der Ölung nicht so groß.

Wie oft sollte man sowas machen? Oder gar in ein paar Tagen gleich nochmals wiederholen, damit es noch weiter eindringt?

Viele Grüße

Boris

PS: Das braucht alles so seine Zeit, bis alles hergesucht ist, teilweise ein bisschen angeschliffen. Wieder alles versorgt. Der ölige Lappen häng zum Lüften auf dem Balkon.

Bin mal eben Holz streicheln oder nen TWISTER versenken...

Angefügte Bilder:
IMG_0200_1024x768.jpg   IMG_0201_1024x768.jpg   IMG_0202_1024x768.jpg   IMG_0204_1024x768.jpg   IMG_0208_1024x768.jpg   IMG_0211_1024x768.jpg   IMG_0213_1024x768.jpg  
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scandibuss Offline




Beiträge: 293

10.06.2013 19:41
#34 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

Zitat von Sirob188 im Beitrag #33

Wie oft sollte man sowas machen? Oder gar in ein paar Tagen gleich nochmals wiederholen, damit es noch weiter eindringt?


Geh mal davon aus, daß naß-in-naß die beste Methode ist um das Oel so tief wie möglich eindringen zu lassen.
Später, also nach dem Abtrocknen der ersten Schichten, zieht eine folgende Oelschicht nicht mehr ein sondern bleibt oben drauf liegen.

Gruß, Heiko


kleiner Schelm Offline



Beiträge: 6

19.06.2013 17:22
#35 RE: Paddel und Süllrand ölen Antworten

ich hätte jetzt das Öl Nummer 236 dieses Herstellers empfohlen. Aber ich bin der unfachmännischen Meinung daß oft ölen besser ist als selten ölen, daß abwischen besser ist als nicht, daß es sinnvoll ist, das noch wassernasse Holz zu ölen und daß das Holz sich holt, was es braucht und somit die Ölsorte hinsichtlich Auslaugung und Elastizität nicht ganz so wichtig ist.
Als Geizkragen und als Freund der Natur habe ich ein Büchsle mit einem olivenölgetränkten Lappen im Spind und öle nach jedem Einsatz nach.


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