Es handelt sich hier zwar um einen Baukurs, ich habe mich aber trotzdem entschlossen das hier reinzusetzen, da ja alle Teile selber hergestellt werden mußten und somit ja auch "Selfmade" sind.
Frühmorgens sind Andreas und ich aus Hannover in Richtung Potsdam aufgebrochen um bei Andre Riessler mit Hilfe von Vera und Gunter unseren eigenen Packrahmen zu bauen. Als Werkstoffe wurden weitesgehend Naturmaterialien verwendet.Das machte die Sache für mich ganz besonders reizvoll! Als erstes mußten aus den vorbereiteten Holzteilen die passenden Leisten ausgesägt werden. Danach ging es dann mit Bohren,Stemmen und Zapfen einpassen weiter. Alle Holzteile müssen gerundet und gehobelt werden. Die Oberflächen werden anschließend sauber geschliffen. Bei manchen Arbeitsgängen war wirklich jede helfende Hand willkommen! So entsteht nach und nach aus den Holzteilen der Rahmen. Der fertige Rahmen wird gebohrt,verleimt und anschließend mit einer Verschnürung fest,aber doch in gewissen Maßen flexibel verbunden. Als weitere Arbeitsschritte bleiben noch das ausschneiden,lochen,vernieten und nähen der verschiedenen Lederteile So entstand in zwei ausgefüllten Arbeitstagen und einigen Restarbeiten zu Hause ein zweckmäßiger und höchst ansehnlicher Packrahmen. Das der Selbstbaurahmen den Vergleich mit kommerziellen Produkten nicht scheuen muß, hat der Belastungstest mit der 25kg Verpflegungskiste eindeutig bewiesen.
Vielen Dank an Vera und Gunter die uns mit ihren Erfahrungen und Anleitungen dieses "Projekt" ermöglicht haben.
Das sieht ja sehr gut aus! Saubere Arbeit! Wird so ein Rahmen denn (neben dem "habenwollen" aspekt) noch praktisch genutzt, ausser vielleicht bei Uebertragungen?
Ein schöner Rahmen, der ev. auch mit dem Packsack des schwedischen LK 70 kompatibel sein könnte. Wie ist es denn mit dem Tragekomfort in Kombination mit der 25 kg Proviantkiste? Sind da auch längere Portagen drin?
Gratulation zu dem schönen Stück!
Heinz
edit: hier noch ein Link zum schwedischen Pack, den ursprünglichen Packrahmen kann man ja für grobe Sachen verwenden...
Der Packrahmen läßt sich natürlich für die unterschiedlichsten Beladungen nutzen. Ich muß allerdings gestehen das ich noch keine Zeit für eine längere Tour hatte und sich die Erfahrungen auf nicht mehr als eine halbe Stunde herumtragen beschränken. Ich traue ihm allerdings auch einen ganz normalen Wanderurlaub mit vollem Gepäck zu.Über den Tragekomfort bin ich sehr zufrieden und er verträgt auch hohe Lasten auf längerer Zeit. Unsere Kursbegleiter setzen die gleichen Packrahmen ja auch für ihre Urlaubstouren ein!
moinsen sehr schöne Arbeit - konnte an dem Wochenende leider nicht, was ich im nachherein sehr bedaure. Die Konstruktion erninnert mich sehr stark an das Tragestell des alten HAGLÖFF Außengestellrucksacks (Troubadix - Du weißt wie der heißt) der war schon sehr komfortabel bei schweren Lasten zu tragen.
Zitat von absolut canoe im Beitrag #7..Die Konstruktion erninnert mich sehr stark an das Tragestell des alten HAGLÖFF Außengestellrucksacks (Troubadix - Du weißt wie der heißt) der war schon sehr komfortabel bei schweren Lasten zu tragen.
Gruß Albert
Warum soll das nur der Jürgen wissen? Die zivile Version von Haglöfs heißt Alaska. Die Militärversion wie Heinz schon schrieb LK70 Unterschied evtl. im Material. Militär = Baumwolle, Zivil = Cordura
Gruß, Stefan __________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Nicht ganz richtig! Die Militärversion hat zudem einen einfacheren Rahmen/Tragesystem und es fehlen auch viele nette Details am Packsack. Trotzdem ist der LK70 ganz brauchbar. (Ich hatte beide,hab aber den LK70 weiter gegeben)
bei meinem Alaska war das Alugestell ein Rechteckprofil Sack aus Cordura beim obigen Armeeangebot: Gestell Rundmetall Sack auch aus Cordura
Die Geometrie der schönen selbstgebauten Holzgestelle erinnern wie gesagt an den "alten Alaska" (und Troubadix weiß es deshalb, weil er den gleichen hat und auch weiß, welchen ich hatte)
Die Holzgestelle finde ich alle Mal schöner Schönes Wochenende Albert
Ja, so einen Alaska würde ich auch noch ganz gerne dem Fundus einverleiben, der Packsack gefällt mir, von alten Bildern her, besser als der Fjällräven Gyro 70, der diese Stelle jetzt inne hat.
Welche kleinen Details fehlen denn dem Militärrucksack (ausser dem Gestell, ist das eigentlich Stahl?) noch im Vergleich zum Alaska?
Lg Heinz
Edit: bei Military Mart (siehe Link oben) gibt es den LK70 in Baumwolle und Cordura...
ich habe meinen leider verschenkt (bedaure ich jetzt) Original Body war in Cordura bei Military Mart Canvas type with leather straps, frame and rubberised bottom and back. may show signs of repair-good standard
der Unterschied ist halt das Gestell - sonst schaut der Body aus wie Original - wenn die Vermaßung stimmt, könnte er auf die Selbstbau frames passen.
Zitat Welche kleinen Details fehlen denn dem Militärrucksack (ausser dem Gestell, ist das eigentlich Stahl?) noch im Vergleich zum Alaska?
Unterschiede aus dem Gedächnis,da schon ein paar Jahre her: -Schneefanglatz sehr viel fummeliger(habe ich abgetrennt) -Verschlüsse sehr viel fummeliger zu verstellen -das abnehmen des Packsackes -es fehlte einiges an Verstärkungen und Packlaschen -das Material schien etwas einfacher -Inneneinteilung/Taschenaufteilung -Reißverschlüsse
...ja der Alaska ist schon was besonderes unter den Framerucksäcken und ich habe noch nichts besseres gesehen,außer meinem Holzrahmen natürlich!! Ich geb beide nicht mehr her....
Das Workshop-Wochenende war super, hat richtig Spaß gemacht. Im großen und ganzen ist Alles wie bei Thomas, aber Nicht geschliffen -> nur Ziehklinge nicht geleimt -> nur gebunden nicht 25kg drin -> nur 15kg
Das war mein erster Kontakt zur Lederverarbeitung, sicher nicht der Letzte. Nachdem ich mir schon alles Mögliche dafür bestellen wollte, habe ich doch mit "Bordmitteln" gearbeitet, wie man sieht es ging. Zum Beispiel kann man auch mit einem billigen Uhrmacherschraubendreher 1A Löcher für die Nähte stanzen.
Jetzt muss die Kraxe noch benutzt werden damit sie Patina bekommt
Die schwarze Bindung ist mit Kevlar-Takelgarn -> geht ganz schlecht. Der Schutz für das Holz unten ist aus Knochen, schön mit Luft eingebaut, damit das Holz wieder trocknen kann. Über die Tonne lohnt keine Diskussion, das ist nur Show ;-)
Respekt, einfach sauber Handgefertigt. Holz hat einfach was. Packrahmen aus Holz sind ähnlich stabil wie Alurahmen. Holzverwendung ist zum Gegensatz zur Aluminiumherstellung usw. auch noch gut für die Umwelt.
>>> Warum ist der Rahmen so hoch? Ich denke die Packhöhe hat gegenüber der Packtiefe (weit nach hinten) den Vorteil dichter an der senkrechten Schwerpunktsachse zu liegen. So muss man nicht so gebückt laufen um Alles ins Gleichgewicht zu bringen. Das Modell ist nach "Vorlage" des "friluftsliv" erstellt, da steckt schon Erfahrung drin.
Eine Möglichkeit der hohen Streben soll auch sein das Canoe quasi als Dachlast zu nehmen. Ich werde es mal probieren.