Hallo, auf der Suche nach einem leichtem Solo-boot, bin ich auf den „Mad River Independence“ gestoßen. Dieses Modell wird nicht mehr gefertigt und daher auch selten anzutreffen. Verkauft wurde vor einiger Zeit ein Boot dieser Art hier im Forum. Mich würden ein paar fachkundige Meinungen zu diesem Boot interessieren. Vielleicht ergibt sich ja etwas auf dem kommenden Canadierfest an der Naab. Grüße Mike
da ich noch bei der Arbeit sitze, erstmal nur eine kurze Antwort, mit dem Hinweis, dass mir vor kurzem das genannte Boot(samt Spritzdecke) angeboten wurde. Ich könnte da mal den Kontakt herstellen. Ausserdem besitze ich das Boot selber, sehr leicht in der Kevlarversion. Mehr später.
Gruß Björn
Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.
Hy, Mike, ich fahre den Independence in der GFK-Version, gebe auch gerne Auskunft, es wäre für mich aber einfacher, wenn du bestimmte, dich interessierende Einzelheiten/ Eigenschaften/ Vorstellungen, was du suchst nennen könntest. Gruß Herbie
Alles easy... läuft flott, gute Anfangsstabilität, alles gut vorhersehbar, keine "Marotten" - deshalb habe ich das Kanu auch gern zum Winterpaddeln am Flachwasser verwendet. Endstabilität ist kein Thema, da schon bei recht moderatem Aufkanten das Wasser über den Süllrand kommt und bis dahin alles im grünen Bereich bleibt. In Kevlar recht gut gefertigt, leicht und doch stabil. Vertägt moderate Zuladung. Besonders wendig ist es nicht, zum Flußfahren mit kurzen Wellen ist es nicht gedacht, um wirklich vielseitig zu sein, fehlt einfach Höhe. Wenn man damit dort bleibt, wo es hingehört, ist es für mich eins von den Guten. LGW
Es ist immer schwierig ein Boot zu bewerten, das man selber fährt. Ich mache mit meinem Independence - in Ermanglung eines geeigneteren Solo-Tourenbootes - alles; und weil ich damit vorwiegend auf Flüssen unterwegs bin muss ich mit dem Boot auch in Wellen zurecht kommen. Ich habe lange mit dem Boot gehadert weil es aufgrund des V-Bodens (in der Mitte verliert der sich) so stur geradeaus läuft, wenn man es nicht aufkantet (was angesichts der niedrigen Süllränder schnell an Grenzen stößt). Ich habe mich immer gefragt, warum sie diesem Boot nicht ein/zwei Zoll mehr Süllrand spendiert haben. Der Independence ist eins der breiteren Soloboote. Deshalb kann man auch gut stehend damit zurechtkommen. Ich halte den Independence mittlerweile für ein gutes Allround-Boot.
dieses wirklich schöne und fähige Allroundboot habe ich in GFK-Bauweise mit Holzsüllrand bis zum Jahr 2001 gefahren. Bei den meisten Punkten kann ich meinen Vorschreibern nur zustimmen, aber nicht bei allen. Die Subjektivität lässt grüssen. Für mich gab es damals drei Gründe dieses Kanu zu verkaufen. Erstens wollte ich auf ein leichteres Kevlarboot umsteigen. Zweitens war mir die Zuladung bedingt durch die sehr niedrige Bootshöhe bei ca. 100 kg Lebendgewicht zu gering. Und drittens war mir der Independence auf den von mir meistens befahrenen Gewässern zu drehfreudig. Ich möchte eben auch bei Wind und Welle auf meinen Heimatgewässern (Mecklenburg) vorwärts kommen und nicht nur korrigieren. Deshalb fiel mir der Umstieg auf einen Prism nicht schwer, der in der Tat viel besser geradeaus läuft, mehr Zuladung hat und trotzdem um die Ecke fährt.
nun wurde schon einiges geschrieben und das deckt sich im Großen und Ganzen mit meiner Erfahrung. Mag sein, dass es schnellere Rumpfformen gibt(ich paddelte bisher nichts flotteres), ich empfinde es als wahre Pracht, mit dem Indy beispielsweise durch Seen zu schneiden. Ich habe nur den Vergleich zum Supernova und da liegt der Indy in Sachen Tempo natürlich um LÄNGEN vorne! Man kann damit schon ziemlich gut Meter machen. Bzgl. End- und Anfangsstabilität hatte ich nie Bedenken. Geradeauslauf ist gut, was auch bedeutet, dass es nicht so geschmeidig wendet wie ein Canadier mit richtig Kielsprung, aber dafür wurde es auch nicht gebaut! Des Weiteren passt ne Menge Zeug für ausgedehnte Touren rein(siehe unten, 2x Zargesbox, großer Packsack, Kleinzeug und ich, mit rund 80kg).
Durch seine scharfe Bugform schneidet es durch die Wellen. Es gibt sicher Boote mit mehr Flare und gepaart mit dem flachen Seiten des Indy, kann man da schon mal mehr oder weniger Wasser nehmen. Von daher würde eine Spritzdecke schon Sinn machen, ich habe jedoch keine. Man sollte also überlegen, ob man überall durchfährt(bzw. welche Linie man wählt) oder ob Treideln nicht auch eine Alternative ist.
Alles in allem habe ich nie bereut für diese leichte Schönheit(ca.17kg in Kevlar/Holzsüllrand) nicht wenig Geld gezahlt zu haben. Für mich ne gute Option als Allrounder auf Seen und nicht zu wilden Flüssen.
Gruß Björn
Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.
Ich fahre auch einen Independence in Kevlar und bin sehr mit ihm zufrieden. Über mangelndes Freibord und schlechte Wendbarheit kann ich mich wirklich nicht beklagen, liegt wohl auch an der Zuladung, ich bin 72kg. Was die Breite angeht, ist er mit 72cm nicht wirklich breit, vergleichbare Boote wie z.B. Prism oder Bell Magic sind am Süllrand zwar schmaler haben aber durch die Flares auch eine Breite von 78cm b.z.w.73cm. Stabil würde ich ihn nicht nennen, ich find ihn eher kipplig und drin stehen kann nur ich abraten. @Björn Eine Spritzdecke kann man sich selber machen...)
Das ist aber mal eine ausgesprochen hübsche Spritzdeckenkonstruktion. Davon würde ich gerne noch ein paar Detailfotos sehen. Insbesondere die Befestigung am Süllrand ist mir schleierhaft. Meine eigene Spritzdecke habe ich aus LKW-Plane und einem Holzrahmen konstruiert. Die ist längst nicht so elegant.
Natürlich will ich nicht versäumen Deine Warnung vor dem Stehen im Independence zu relativieren. Es steht sich hochkomfortabel in diesem Boot. Insbesondere wenn man eine stabilisierende Polingstange in der Hand hat.
Zitat von AxeI im Beitrag #9...... Natürlich will ich nicht versäumen Deine Warnung vor dem Stehen im Independence zu relativieren. Es steht sich hochkomfortabel in diesem Boot. Insbesondere wenn man eine stabilisierende Polingstange in der Hand hat. ........
Meinst du so?
Gruß, Stefan __________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Zitat @Björn Eine Spritzdecke kann man sich selber machen...)
Jawoll, Mamas Nähmaschine wurde auch schon von mir angefragt!
Schick, was du da genäht hast, so in der Art hab ich mir das auch vorgestellt. Eine Frage taucht bei sowas immer auf: Wie hast du die Spritzdecke befestigt, Klett?
Beste Grüße
Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.
Schön zum Nikolaus gute Nachrichten zu lesen. Wie ich sehe ist dieses Boot nicht so selten wie ich gedacht habe. Vielen Dank für die vielen mühsamen elitären Auskünfte und Einblicke. Mein Hausfluss wäre die Donau, weil nur zwei Steinwürfe entfernt. Wie ich herauslese und sehe ist dieses Boot zum Poling ambitioniert (die Altmühl ist in der Nähe und dafür stellenweise interessant und so allemal). Wildwasser würde ich nicht mit diesem Boot anstreben. Welcher Bootswaagen wäre für dieses Boot denn optimal? Wie schwer ist denn dieses Boot in den verschiedenen Kunststoffmaterialen, evtl. mit Holzsüllrand? Ich würde kniend paddeln. Müsste der Sitz aufwendig verändert werden? Mein Kampfgewicht ist unter 70 kg, deshalb könnte ich mit den niedrigen Süllrändern leben, mit Spritzdecke würde ich nicht paddeln. Wie ich sehe sind riesige Auftriebskörper auf dem Foto zu sehen, liegt das am Einsatzgebiet oder sind diese ratsam wenn es zum Beispiel auf die Donau gehen sollte?
Meiner wiegt zo rund 15kg, ein Genuß um ihn auf's Auto zu heben!
Ich paddle auch kniend, mit dem Hinterteil auf der Sitzkante abstützend, an den Knieen trage ich Gummischützer vom Pflasterer, zwar nicht sehr elegant, aber praktisch!
Für Interessenten der Sprizdecke werde ich eine Beschreibung in einem neuen Thread posten.
Hallo, Mike, dank der geringen Seitenwandhöhe war mir auch der Sitz - trotz sehr kleiner Schuhgröße - zum Knien zu niedrig, sodass ich ihn durch einen recht hoch angebrachten Knieholm ersetzt habe, jetzt fahre ich ohne Angst, bei einer Kenterung steckenzubleiben.
Zu deinen Gewässern könnte ich mir vorstellen, dass der Independence bei den Bootsrutschen der Altmühl schnell Wasser übernimmt. die Seiten sind zu niedrig, der Bug nicht voluminös genug; dafür ist er-wie oben beschrieben-auf Flachwasser flott zu fahren;ein Rennboot ist er allerdings nicht.
Mein GFK-Indy wiegt mit Holzsüllrand 22 kg, eine Ausführung in Kevlar wäre schon ein Traum.
Weia, die Meinungen gehen bei dem Boot ja weit auseinander! Dem Einen (72kg) ist das Boot recht "kippelig", dem Anderen (100kg) erscheint es sehr stabil. Besteht da ein Zusammenhang zwischen Stabilität und Gewicht? Wenn ja, habe ich dann mit 130kg ein U-Boot oder die Stabilität eines Katamaran? Und wie ist das mit der geringen Bordwandhöhe, kriegt man, bei einem unter dem Süllrand befestigtem Sitz, noch Schuhgröße 46,5 zwischen Rumpf und Sitz durch (keine Moon-Boots, höchstens Surfschuhe o.ä. ) ohne sich übermäßig zu verrenken?
Na ja, besonders hoch ist er nicht. Aufkanten zB hat recht enge Grenzen, sonst wird es feucht. 130kg ist schon genug Zuladung, aber ok, denn der Independence will weder Freestyle-, noch WW-, noch Alloundkanu sein, sondern dezidiert ein Flachwasserboot. Kippelig ist er eher nicht, eher benutzerfreundlich, sofern der Paddler ein wenig geübt ist. LGW
Hallo Martin, wir sind uns vor zwei Jahren an der Böhme über den Weg gelaufen. Damals war es seeehr nass (Wasser/Zelt?). Du erinnerst dich sicher.
Ich hatte damals noch keinen Independence, sollten wir uns wieder treffen, biete ich dir an jenes Canoe zu testen. Ich scheibe jetzt nichts mehr zu den Eigenschaften, denke die wurden hier treffend beschrieben. Nur noch eins: Bedingt durch den flachen Süllrand, ist nicht sehr viel Platz zwischen Sitz und Boden. Im Knien wird der Fuß nach meinem Empfinden dann ordentlich überstreckt. Mit Schuhgröße 44 geht das für mich, ist auszuhalten und ich hab auch Mehrtagestouren mit Winterstiefeln gemacht. Nun bin ich aber nicht so ein Baum wie du, sondern eher zarter geraten. Ist die Frage wie du damit zurecht kommst. Also →test it.
Gruß Björn
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Latürnich erinnere ich mich an dieses WE und meine Aufgabe Das ärgert mich immer noch.
Mir wurde ein Indi auf meine Suchanzeige angeboten, aber nach dem was ich hier gelesen habe, denke ich, das das Indi und ich nicht kompatibel sind. Wie gesagt, ich habe alleine schon meine 130kg (Manch Eine(r) nennt mich nicht umsonst Balu ) und Schuhgröße 46-47 sind da wohl auch nicht ideal. Aber wenn es sich ergibt, würde ich Dein Angebot trotzdem gerne annehmen.
Aber Danke Dir und auch Wolfgang für Eure Antworten