Was hat es mit der gängigen Formel, dass die Bootsleine kürzer sein soll als das Boot, auf sich? Ist das eine ungefähre Faustregel, oder hängt das wirklich genau mit der Bootslänge zusammen? Mir ist klar, dass je länger die Leine ist, dass dann die Gefahr des Verhedderns steigt. Andererseits gibt eine längere Leine mehr Spielraum beim Boot sichern am Flussufer. Nun meine Frage: bei welchem Szenario ist es entscheidend, ob die Leine etwas kürzer, oder etwas länger ist, als das Boot?
Die Idee ist, dass Du auf großen, stehenden Gewässern, z.B. wenn es stark windet, zwei Painter, je einen an Bug und Heck außen Mitlaufen lässt. Im Falle einer Kenterung gibt Dir das etwas zeitlichen Spielraum um Das Boot noch am Painter zu greifen bevor es von Dir weg getrieben wird. Damit sich die Leinen nie berühren können, und sich nicht in einander verheddern, sollten sie etwas kürzer sein als Dein Boot.
Auf Fließenden Gewässern sollte man normalerweise keine Painter mitlaufen lassen, sondern diese sauber aufgeschossen z.B. unter einem Gummiband auf der Decksplatte so fixieren, dass sie sich auch bei einer Kenterung nicht lösen können, damit man sich nicht darin verfängt.
Wir haben einen Kleinfluss(sehr kleinen Fluss) im Landkreis Celle, die Aschau, auf dem ich regelmäßig paddel. Ich habe im Bug und Heck jeweils Bootsleinen von ca. 6m länge. Auf der Aschau brauche ich die Leinen ständig, niedriege Stege, Baumhindernisse, Flachwassser - ich muss immer wieder rein&raus aus dem Boot, vom Steilufer das Boot über Hindernisse ziehen, ohne die 6m Leinen wäre ich total aufgeschmissen...
...kann ich gut nachvollziehen. 6m ist ein Kompromiß. Zu lang als Painter, zu kurz als Treidelleine, oder als Painter gerade noch akzeptabel, zum Treideln ausreichend. Kurze Painter und eine extra Treidelleine sind die, zugegeben etwas umständliche, im Fall des Falles vielleicht bessere Alternative. LGW