Nochmal zum Poncho, ich hab's mal 'versucht', in einer leichten Schnelle im Oreälven. Zum Glück bin ich in der Nähe des Ufers über den Stein gestolpert und konnte mich deshalb an's Ufer retten, aber lustig war's nicht. Ich kam mir vor wie in einem alten Tarzanfilm, wo sich die Python um den Helden wickelt! Deshalb meine negative Antwort weiter oben und ich habe im Boot nie wieder einen Poncho angezogen. Grüsse reinald
Hallo an alle, also um mal den Spekulationen hier ein Ende zu bereiten. In unserem Verein werden im Hallenbad(Winter) und auch auf Fluß und See regelmäßig Kentertrainings veranstaltet. Dabei werden Kajaks und Canadier beladen incl. bekleideter Personen umgeschmissen. Alles natürlich unter Aufsicht. Daraus haben wir schon vielfältige Erkenntnisse ziehen können. Wenn hier also jemand behauptet der Poncho sei Schuld am ertrinken, so ist dies genauso unrichtig wie die Mär, das Gummistiefel jemanden nach unten ziehen. Der Poncho und auch die Gummistiefel sind in aller Regel alleine schwimmfähig;haben also minimalen Auftrieb, ebenso wie fast alle anderen Kleidungsstücke. Was jedoch vielfach unterschätzt wird, sie behindern die Schwimmbewegungen massiv. Der größte Risikofaktor ist jedoch die Panik des Schwimmers die dadurch ausgelöst wird. Es sei denn man kennt das und hat es trainiert.Deshalb sind Kentertrainings so wichtig. Außerdem läßt sich so wunderbar die Qualität der "wasserdichten" Behältnisse prüfen und "Boot über Boot Bergung" und "Capistrano-Flip" trainieren. Ps: das größte Risiko bergen unserer Erfahrung nach, Regenhosen,Paddelhosen mit engen Bündchen am Knöchel. Mit so einer Hose ist Selbstrettung und Bergung zumindest bei uns noch keinem geglückt.Weiterhin ist das Festhaken an Ästen usw. eine große Gefahrenquelle. Also ruhig mal ausprobieren.
Hallo Trapper, mit Deinem Statement bestätigst Du doch gerade, daß der Poncho schuld am Ertrinken sein kann, man kann sich - außer in einer losen Leine - in fast nichts besser verheddern, als in einem Poncho, und ob Ralf als Rettungsschwimmer durch sein (wahrscheinliches) Überleben bei seinen demnächst erfolgenden Versuchen represäntative Ergebnisse liefert..... Vielleicht sollten wir uns drauf einigen daß ein Poncho gefährlicher ist, als kein Poncho. Jörg Wagner
ich denke hier gibt es, wie bei so vielen Themen, keine allgemein gültige Regel. Ich finde es gut hier von verschiedene Meinungen und Erfahrungen zu lesen, letztendlich kann aber niemand von sich behaupten es richtiger zu wissen. Von Allem gibt es pro und kontra. Hier nur mal so zwei Beispiele: Vor Kurzem las ich Zitat: Bei Georgs Solo-Kurs habe ich überdies gelernt, dass die Leine während der Tour besser locker im Bootsboden liegt, damit sie im Fall einer Kenterung herausfällt und eine weitere Möglichkeit zur Selbstrettung bietet... Jörg Wagner schreibt, daß man sich in nichts besser verfangen kann, als in einer losen Leine. Ich finde beide haben recht. Jetzt kann man es ja so machen, da man vorn und hinten eine Leine hat, wickelt man die Eine auf, während die Andere lose im Boot liegt???? Auch in offizieller Literatur ist man sich bei einem anderen Thema nicht einig: In der Beilage des vorletzten KANU-Magazins wird das Einsteigen in einen Kanadier beschrieben. Sinngemäß: Während der Hintermann das Boot festhält, steigt der Vordermann als erster ein. Im neuesten KANU-Magazin jedoch beim Einsteiger Crash-Kurs diese Empfehlung: Der Hintermann steigt als erster ein, stabilisiert das Kanu mit dem Paddel, dann steigt der Vordermann ein. Was denn nun??? Am Besten Solo fahren, dann stellt sich diese Frage nicht. Aber was bloß anziehen bei Regen??? Ich glaube nicht, daß es eine allgemein gültige Antwort geben wird.
Letztlich wird es aber situationsbedingt sein. Im Zahmwasser, wo man sowieso selten kentern sollte, denke ich, ist ein Poncho überhaupt kein Problem. Immerhin ist er offen und bildet zunächst einmal keinen Sack voller Wasser, der einen behindert. Ohne Panik sollte es da leicht gelingen ihn auszuziehen. Da halte ich die REgenhose mit Gummizug für viel bedenklicher. Im stärker strömenden Wasser könnte aus dem Poncho im Extremfall so etwas wie ein Treibanker werden. Da man aber ebenfalls mit dem Wasser strömt, müsste es auch da relativ einfach sein herauszukommen. In beiden Fällen aber nur wenn das Wasser tief genug dass man wirklich komplett schwimmt. Wenn man im nur wenig tiefen Wasser kentert, wird der Ausziehvorgang viel schwieriger sein, da man permanent auf dem Poncho liegen wird. Vielleicht sollte es wirklich mal einer testen
10 Leute und noch mehr Meinungen. Letzendlich muss es jeder selbst entscheiden, wie er am elegantesten absäuft. Ich mache jedenfalls keinen Poncho Test. Das Ding hab ich einmal beim Paddeln angezogen und dann nie wieder.
habe mal eine Kenterung von einen erfahrenen Paddler, auf der Lahn, vor der Badenburg erlebt. Er hat sich quer zur Strömung treiben lassen, als er auf einen Stein auf fuhr. Es sah nach keiner großen Sache aus, der Wasserstand war nicht so hoch, unser Freund machte instinktiv eine Paddelstütze, doch die griff nicht sofort und das Boot schlug um. Er konnte sich vom Boot nicht lösen, da er im knien fuhr und sich die Beine unter dem Sitz verklemmten. Das Boot wurde von der Strömung weiter getragen und der Gekenterte mußte ununterbrochen stützen um Luft zu bekommen. Die Situation wurde erst entschärft, als das Boot sich in den Strom trete. Der Druck auf das Boot lies nach und er konnte seine Beine unter dem Sitz hervor ziehen. Ich glaube nicht, dass dieser Unfall so glimpflich ausgegangen wäre, wenn unser Kollege einen Poncho getragen hätte. Wahrscheinlich wäre ihm der Poncho über den Kopf gerutscht und er hätte die Orientierung verloren. In solch einer Lage, kann man sicher nicht stützen und seinen Kopf über Wasser halten. Ein Unfall, ist halt ein Unfall und kann immer und jeden treffen, ist halt nicht planbar.
Ich muß gestehen, ich fahre auch mal ohne Weste und im Winter auch mal nur in Trekkingklamotten, aber weiß auch, das kann auch das letzte Mal sein. Was man anzieht oder nicht, diese Verantwortung trägt man selber! Man soll nur bedenken, das Leben endet mit dem Tot.