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Dieses Thema hat 10 Antworten
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 TOURENBERICHTE
Kaalsche Offline



Beiträge: 121

08.08.2012 19:43
Familientour im Rogengebiet Antworten

Wir sind in diesem Jahr fast zufällig im Rogengebiet gelandet. Hier ein kurzer Bericht:

Eigentlich hatte ich am 30.06.2012 bereits Urlaub - aber diese verd.... Photovoltaikanlage musste an diesem Samstag noch in Betrieb gehen.

Naja - es hat alles noch rechtzeitig geklappt und dann haben wir uns am 02. Juli endlich auf den Weg gemacht. Aber einen richtigen Plan wo wir hin wollten, hatten wir diesmal nicht. Hauptsache erst einmal nach Schweden.

So waren wir - nach rund 1100 km - bereits am Abend auf dem Campingplatz in Vittsjö ca. 10 km südlich von Markaryd. Wir hatten einen sehr schönen Zeltplatz direkt am See. Dort hat man allerdings die Bahn und die Straße recht deutlich gehört.

Am nächsten Morgen ging es gemütlich weiter. Zunächst zwischen den großen Seen durch. In Svedåns Hamn, ca. 10 km nördlich von Habo, haben wir am direkt am Vättern an einem schönen Sandstrand Rast gemacht. Abends waren wir dann auf dem Campingplatz in Baggekär - einem der Campingplätze in der Nähe des Tiveden NP. Der Platz ist super organisiert und liegt direkt an dem großen See Unden. Ein Platz zum Wohlfühlen. Dort haben wir eine kleine Tagestour mit dem Canadier gemacht und den Tiveden NP besichtigt. Eine drohende Front mit richtigem Sauwetter hat uns dann weiter nach Norden getrieben - zunächst grobe Richtung Mora. Laut Zeitung sollte dort das Wetter besser sein oder zumindestens sollte der Regen erst später dort ankommen. Ein paar Tage darauf haben wir in der Zeitung gesehen, dass es wohl ganz gut war Südschweden zu verlassen. Dort muss es stellenweise richtig übel geregnet haben.

Uns war immer noch nicht klar wo wir denn nun eine Kanutour machen wollten. Wenn uns nichts einfällt, dann fahren wir noch einmal den Hårkan runter - so der Plan.

Unterwegs in Richtung Mora haben wir dann entschieden, dass es zunächst zum Campingplatz nach Älvdalen gehen soll. Dort waren wir schon, kennen uns ein bisschen aus und unsere Tochter hat sich erinnert, dass es dort ein Hallenbad direkt am Platz gibt. Also war auch für den mitreisenden Nachwuchs gesorgt, wenn der Papa zum Fischen geht. In Älvdalen haben wir dann eine kleine Hütte gemietet. Der Regen konnte ruhig kommen.

Vor der Abfahrt hatte ich mit Peter Peuker eMail-Kontakt. Ich hatte ja schon öfter hier im Forum gelesen, dass er sich im Sommerulaub fast immer in Schweden aufhält. Also habe ich mal angefragt, wo er sich in diesem Jahr so rumtreiben wird. Er hat mir zurück gemailt, dass er plant auch zunächst ein bisschen in der Gegend um Älvdalen zu fischen.

Als wir jetzt dann auch in Älvdalen waren, war ich gespannt, ob sich unsere Wege kreuzen!

Tatsächlich ist Peter dann eines Abends mit seiner Dascha an unserer Hütte vorbei gelaufen. Ich kannte ihn ja von den Bildern aus seinen tollen Reiseberichten und habe ihn auch am selben Abend noch angesprochen.

Das Wetter war mittlerweile auch in Älvdalen nicht mehr so toll, aber Peter und ich waren dann noch zusammen angeln und haben natürlich über Möglichkeiten für eine Kanutour gefachsimpelt.

Von Peter kam ganz klar der Tip: "Wenn Ihr noch nicht im Rogengebiet wart, denn fahrt mal dahin!".

Am nächsten Tag hatte es immer noch nicht aufgehört, aber laut Wetterbericht war auch wenig Besserung in Sicht. Trotzdem mussten wir aus unserer Hütte raus, denn diese war ab dem Abend von anderen Leuten reserviert.

Also hies es Sachen packen und nach kurzer Beratung mit meiner Frau ging es zum Rogen. In Särna haben wir noch ein paar Sachen für die Tour eingekauft und dann ging es auf dem kürzesten Weg nach Käringsjön, wo wir Abends dann noch starteten.

Es regnete zwar immer noch, aber die Vorfreude auf den Start war groß. Schnell noch bei Frau Wiberg vom Käringsjön eine 50.000 er Karte gekauft und die Übertragungsstellen eingetragen. Die Maut für die Privatstraße kostete einmalig 40 SEK und das Parken 15 SEK/Tag. Ein annehmbarer Preis, wie ich finde.



Nach der Fahrt über den Käringsjön [Schäringschönn] kam auch gleich die erste Umtragung mit rd. 300 m Länge in einen Teil des Sees Hån. Am Ende der Umtragung angekommen, haben wir das erste Nachtlager aufgeschlagen. Es waren recht viele Mücken da und weil kein Wind aufkam, kochten wir an diesem Abend im Zelt.



Am nächsten Morgen hatte es aufgehört zu regnen und wir starteten ganz entspannt auf dem Hån in Richtung Krattelsjön. Ich habe gerade gesehen, dass wir fast die gleiche Strecke gefahren sind, die auch Peter Peuker schon beschrieben hat. Die Karte dazu findet Ihr hier: Karte von Peter Peuker

Auf dem Wasser habe ich gleich die Fliegenrute ausgepackt. Bereits am Vortag hatte ich gesehen, dass die großen, zimtbraunen Köcherfliegen unterwegs sind.



Leider war an dem Tag keine Oberflächenaktivität der Fische zu verzeichnen. Also habe ich es mit einem braunen Wolly Bugger probiert. Bereits nach ein paar Würfen hatte ich eine der See-Äschen am Haken für die dieses Gebiet bekannt ist.





Beim Anblick des Fisches in der Pfanne ist noch zu erwähnen, dass im Rogengebiet generelles Feuerverbot ist. Wir wussten das bereits im Vorfeld von Peter und hatten uns genügend Gas besorgt, dass auch mal ein Fisch gebraten werden konnte. Das Feuerverbot ist zum einen weil es da (eigentlich) recht trocken ist und an vielen Stellen Torfboden ansteht, aber auch damit die langschaftsprägenden, bizarren Trockenkiefern (tote Kiefern) nicht einfach so verbrannt werden. An einigen Stellen sind Windschutze. Dort ist Feuer erlaubt, aber ausschließlich mit dem dort bereit gestellten Holz.

Unterwegs hat meine kleine Tochter die Angel gehalten und wir haben langsam paddelnd die Fliege hinter uns her geschleppt. Nachmittags waren wir dann auf dem Krattelsjön. Schnell sind wir dabei zwar nicht voran gekommen, aber wir hatten es ja auch nicht eilig - vor allem, als endlich die Sonne rausgekommen ist. So hatten wir auch am Nachmittag Fischglück.



Das Panorama war toll! Paddeln kurz unterhalb der Baumgrenze.





Unterwegs immer wieder tolle Begegnungen mit Fischadler, Prachttaucher, Kranich und Co.

Nachdem wir uns so ein paar Tage bis zum Öster Rödsjön vorgepaddelt hatten, ging es über eine große Portage nach Süden zum Rogen. Dort angekommen pfiff uns zunächst der Wind anständig um die Ohren, was gleich zu Wellen führte. Zunächst versuchten wir deshalb die Bucht Rödviken zu umfahren und uns dort irgendwo einen schönen Lagerplatz zu suchen. Nachdem dort aber alles steinig war, kehrten wir nach kurzer Zeit um und fanden etwas östlich des Windschutzes, am Ende der Umtragestelle, einen wunderschönen Lagerplatz. Dort haben wir dann unser Lager aufgeschlagen. An dem Platz lies es sich aushalten. Das war auch gut so, denn am nächsten Tag war erst einmal schlechtes Wetter, so dass wir dort einen Ruhetag einlegten.



Nach dem Ruhetag war wieder tolles Wetter, so dass wir zum Rogenstrand aufgebrochen sind. Dort waren wir die einzigen Paddler. Abends kamen dann noch ein paar Wanderer dazu, die sich an das andere Ende des Strands verkrochen.







Am Rogenstrand hatten wir zunächst tolles Wetter und konnten auch (sehr kurz) baden. Danach kam zwischendurch ein überraschender Kalteeinbruch. Als nach dem Kälteeinbruch mit Regen wieder die Sonne raus kam, nutzte ich die Gelegenheit zu einem kleinen Erkundungsgang über die Halbinsel am Rogenstrand. Dabei habe bin ich auf kleinster Fläche gleich drei Kreuzottern begegnet, die sich aber alle gleich wieder verkrochen haben wenn sie mich bemerkt hatten.



Am nächsten Morgen ging es über die große Portage zurück zum Hån. Das war auch die einzige Stelle, wo wir gleich mehrere Paddelgruppen getroffen haben, ansonsten haben sich die Paddler doch sehr gut auf die große Fläche verteilt.

Die große Portage sind wir etappenweise angegangen und immer wieder zurück gegangen. Nach ca. 1,5 Stunden war alles zum Hån "portagiert". Dort haben wir noch einen schönen Tag verbracht und sind dann, nach der bereits bekannten Portage, am nächsten Tag zurück zum Käringsjögården gepaddelt.









Fazit der Tour:

Eins steht fest - der Rogen sieht uns wieder (aber außerhalb der Haupt-Mückenzeit)

Info zum Schluss:

Man kann auch am Käringsjögården Kanus mieten. Auf dem Rückweg haben wir in Käringsjön ein Taxi aus Fünäsdalen gesehen. Nach Fünäsdalen gibt es eine Busverbindung - also ist die Tour grundsätzlich auch ohne Auto möglich.
Frau Wiberg gab uns die Auskunft, dass man in den STF-Hütten im Gebiet auch Proviant nachkaufen kann (Skedbrostugan und Rogenstugan).

Angefügte Bilder:
IMG_1671.JPG   IMG_1673.JPG   IMG_1674.JPG   IMG_1686.JPG   IMG_1776.JPG   IMG_1785.JPG  
Als Diashow anzeigen

ceerge Offline




Beiträge: 315

08.08.2012 20:08
#2 RE: Familientour im Rogengebiet Antworten

Alter Schwede, das nenne ich eine Äsche!

Schön einen weiteren Fliegenfischer hier zu wissen.

Danke für den Bericht. Gruß. Ceerge


Kaalsche Offline



Beiträge: 121

08.08.2012 20:26
#3 RE: Familientour im Rogengebiet Antworten

Hallo Ceerge,

Du bist nicht allein - hier "verstecken" sich noch einige Fliegenfischer.


moose Offline



Beiträge: 1.478

08.08.2012 20:33
#4 RE: Familientour im Rogengebiet Antworten

schöner bericht, wie war es mit den mücken? ich war immer ende august september da oben, auch mit der fliegenrute hab aber nix gefangen, ein wildhüter meinte, dass um die zeit die fische tief stehen, ich wäre zu spät, war auch immer der einzige angler :) auf hechte wars aber immer ok.
moose


ich Offline




Beiträge: 495

08.08.2012 20:49
#5 RE: Familientour im Rogengebiet Antworten

Sieht nach ner schönen Tour aus!!

www.cc-30.com


Kaalsche Offline



Beiträge: 121

08.08.2012 20:51
#6 RE: Familientour im Rogengebiet Antworten

Hallo Moose,

mit den Mosquitos ging so - es waren schon recht viele, aber unangenehm waren die vielen Knott.

Gruß Martin


Wolfgang Hölbling Offline




Beiträge: 3.677

08.08.2012 21:11
#7 RE: Familientour im Rogengebiet Antworten

Das macht Laune, auch auf`s Fliegenfischen.
LGW

http://www.canoebase.at/
http://www.swiftcanoe.eu/

Wolfgang Hölbling


Solist Offline



Beiträge: 408

08.08.2012 21:38
#8 RE: Familientour im Rogengebiet Antworten

Schöne Tour, schöne Bilder. Merk ich mir für nächstes Jahr.
Frank


_Amarok_ Offline




Beiträge: 680

09.08.2012 20:54
#9 RE: Familientour im Rogengebiet Antworten

Hallo Martin,

danke für deinen Rogen-Bericht und die schönen Bildeindrücke. Deine Fangergebnisse zeigen, dass du eben ein wirklicher Fliegenfisch-Spezialist bist. Meine Erfolge waren wirklich sehr "bescheiden". Eigentlich müsste ich mal bei dir einen Kurs belegen. Beim Anblick deines "Bratpfannenbildes" mit der Äsche fängt man an zu sabbern.
Nach unserem Treffen in Dalarna musste ich oft an euch denken. Vor allem wegen des nicht so tollen Wetters. Aber wie deine Schilderungen und Bilder zeigen, war es im Rogengebiet ja gar nicht sooo schlecht wie andern Orts in Sverige. Mit eurer Leichtgewichts-Kåta seid ihr jedenfalls für solche Bedingungen und als Team ganz gut aufgestellt.
Ich hoffe, es wird nicht unserer letztes Treffen gewesen sein.

Hej så länge!

Peter


DasLottchen Offline




Beiträge: 207

09.08.2012 21:20
#10 RE: Familientour im Rogengebiet Antworten

Hallo Martin,

danke für den Bericht und die schönen Bilder. Das sieht ja wirklich nach einer schönen Tour aus. Schade, dass es mit einem Treffen nicht geklappt hat.

LG,
Alex

„Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.“
(Astrid Lindgren)


_Amarok_ Offline




Beiträge: 680

09.08.2012 21:21
#11 RE: Familientour im Rogengebiet Antworten

P.S. Dein Foto mit der Flechte:

Wolfsflechte (Letharia vulpina): Sehr giftig, schon der Kontakt kann zu allergischen Hautreaktionen führen. Die Flechte wurde u.a. in Skandinavien zum Vergiften von Wölfen verwendet. Schwedischer Name der Flechte (Varglav = Wolfsflechte).


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