ich bin seit längerem schon fleißiger Leser hier und habe es endlich geschafft mich anzumelden. ;-) Ganz kurz zu mir: Ich paddel seit ca. 10 Jahren. Meißtens so 1-2 Touren pro Jahr, mal kurze mal längere. Seit Mai besitze ich mit meiner Frau zusammen endlich einen eigenen Canadier. (NovaCracft Prospector 16rx)
Nun aber zu meiner Frage:
Am Wochenende war ich mit meiner Frau auf dem Rhein unterwegs und wir haben in einem beruhigten Seitenarm Kenterübungen gemacht. Das Kentern klappt schon mal sehr gut. Auch das Zurück ins Boot kommen war kein Problem, ob zu zweit oder auch alleine.
Wir hatten Probleme als das Kanu sich gedreht hat und mit Wasser vollgelaufen ist. Umdrehen konnten wir es auch aber dann hatten wir es immer noch randvoll mit Wasser. In unserem Kanubuch wird geschrieben, dass man es mit viel Schwung aus dem Wasser werfen soll. Bloß woher bekomme ich den Schwung wenn ich nicht im Wasser stehen kann. Nur mit Beinschlag und Armestrecken hat das bei uns nicht funktioniert. Was können wir machen wer hat den ultimativen Tipp für uns?
Ich denke, Du beziehst Dich da auf den Capistrano-Flip. Geht nur mit Schwimmweste (Auftrieb) und Booten bis ca. 30 kg. Bei deutlich schwereren Booten ist das Verhältnis von Gewicht zu Auftrieb zu schlecht, als dass man das Boot ganz leer bekommt. Es gilt auch, einen Saugglockeneffekt beim Werfen zu vermeiden, also vor dem Wurf auf einen kleinen Luftspalt achten ...
Mein Tip wäre ein Kurs oder Sicherheitsworkshop, in dem sowas geübt wird. Oft entscheiden Details über das Gelingen, nur mit dem Forum zur schriftlichen Ferndiagnose geht sowas eher schlecht ...
Aber nebenbei bemerkt, wir hier im Norden machen auch Kenter- und Wiedereinstiegsübungen.
Klar, von Bremen sind es auch nur 250km wenn man an den Rhein fährt. Darum habe ich ja geschrieben, daß es gut wäre, er würde seinen Wohnort nennen. Einziger Anhaltspunkt war die Wochenendpaddelei an einem beruhigten Rheinarm.
Gruß, Stefan __________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Ich habe auch schon oft gehört das Paddler 50kg Boote flippen könnten, aber gesehen hab ich es noch nie. Tandems unter 30kg zu zweit, da braucht man kaum Übung und es klappt. Unseren 17ner, mit fast 40kg, haben wir noch nie geschafft.
Mit der in Franks PDF gezeigten Lösung, Seil und ein Packsack geht es aber blitzschnell und ich habe aufgehört mich mit Flippversuchen zu quälen.
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
das mit den Kenterübungen finde ich klasse. Mir haben einige Anregungen hier im Forum ganz gut weiter geholfen meinen besten Weg zu finden. Wie du nach einer Kenterung am besten zurück in´s Boot kommt wir sehr stark von deiner Situation abhängen: Bootsgewicht, Körperliche Fittness, Bootsform, Beladung (und wie beladen), Strömung oder nicht, Wind oder nicht, Wassertemperatur...
Beispiel: bei meinem alten Dagger Legend kann ich vorne über den Bug reinklettern, bei spitzeren Booten klappt das nicht. Bei meinem Rendevous bin ich diese Sommer seitlich fast nicht mehr reingekommen (was vor 2 Jahren noch klappte), weil das Boot "plötlich enger geworden ist". An mir kann´s ja nicht liegen, bin immer noch der gleiche...
Was klappt bei mir am besten? Ich befestige bei jeder Ausfahrt hinten am Boot einen Wurfsack mit 25 m Leine. Für die meisten Flüsse reicht das, um nur mit Leine an Land zu schwimmen. Wenn ich einen 40-60 Liter Zölzer-Sack (oder ähnliches) dabei habe ist das für mich das ultimative Werkzeug. a) durchgekentertes Boot mit Boot-über-Pack-Technik drehen b) den Sack beim Wiedereinstieg am Fußgelenk einhängen und für den Wiedereinstieg als Ausleger-Auftriebskörper benutzen.
Ich schau mal ob ich zu "b" ein Foto mach, weil ich diese Art Einstieg bisher nirgend beschrieben gefunden habe. Das hat sich vor 2-3 Jahren bei einer Kenterübung als Idee entwickelt und mehrere Bewährungen gut bestanden.
das mit dem Flippen geht mir ähnlich. Eine faszinierende Technik, beeindruckend wenn sie klappt. Sehr stark ermüdend, wenn es nicht beim ersten mal klappt. Und alleine läuft da gar nicht´s.
schon mal vielen Dank für eure Antworten und Hilfen. Ich komme aus der Nähe von Frankfurt. Am Wochenende werde ich wieder auf dem Wasser unterwegs sein und das ganze nochmal probieren. Wir haben es fast so versucht wie in dem PDF der Capistrano Flip beschrieben wird, nur waren wir nicht unter dem Boot sondern nebendran. Vielleicht ist das ja der Schlüssel zum Erfolg. Ich werde berichten.
An Land schwimmen ist natürlich eine einfache Lösung, bloß mitten auf einem See wird das schwierig werden.
An einen Kurs habe ich sowieso schon gedacht, aber leider fehlte bisher die Zeit. Aber dieses Jahr wird das garantiert noch was. Ich bin schon am gucken.