Hallo, ich fahre mit meiner Familie seit einigen Jahren auf diversen Kleinflüssen. Ich benutze dabei ein Sawyer Voyager Paddel, mit dem ich auch bislang sehr zufrieden bin. Inzwischen steigen die Kinder langsam auf Kajak um, die Flüsse werden immer schneller und steiniger und der erste WW-Kurs ist für nächstes Jahr angedacht. Das Sawyer hat ein sehr filigranes Blatt und einen hohen Flex, ich denke deshalb darüber nach mir ein zweites Paddel mit einer stärkeren WW-Ausrichtung zuzulegen. Je nach Fluss kann ich dann das optimalere Paddel verwenden.
Ich habe das niedrige Gewicht meines Paddels sehr zu schätzen gelernt und auch das Feeling eines Holzschaftes ist mir sehr lieb geworden. Wie angenehm paddeln sich Carbon-Schäfte? Wer hat Erfahrungen mit WW-Paddeln, z.B. mit Sawyer Sting Ray, Mitchel Premier Curved oder Werner Bandit Carbon. Welche Vor- bzw. Nachteile bieten Carbonverstärkte Paddel mit oder ohne Kehlung im Vergleich zu hochwertigen Holzpaddeln. Ich hatte leider noch nie Gelegenheit ein WW-Paddel zu testen.
Für Tipps wäre ich sehr dankbar. Ich nehme nicht an, dass jemand eine Möglichkeit kennt ein solches Paddel vor dem Kauf zu testen, der Preis ist bei einer Fehlinvestition ja durchaus beachtlich.
Hey, ich kenne die von dir genannten Paddel leider nicht, wäre aber an dem Sawyer interessiert. Hast du eine Bezugsquelle für diese Paddel? Ich selber fahre überwiegend bewegtes Wasser und kleinere Flüsse mit meist viel Bodenkontakt. Ich bin mit meinem C1 Rodeo von robson sehr zufrieden (obwohl es viele gibt, die wenig von diesem Paddel halten). Vorher hatte ich das Son der gleichen Firma. Begeistert bin ich vor allem wegen der geringen Keelung und der größe des Blattes. Nur von meinem Gefühl her finde ich, dass Carbon- und Holzschäfte sich nicht viel tun. Holz ist vielleicht etwas flexibler, was mich aber auch nicht stören würde. Den für die Hände "warmen" Vorteil haben beide Materialien Ich habe schon einige Paddel mit mehr Keelung getestet (Kober S-Power, Mergel Bionik Carbon, etc.) und war nie so zufrieden wie mit dem C1.
Wenn du jemanden kennst, der das Sawyer vertreibt/ verkauft gib mir bitte bescheid.
Hallo Oliver, Ich habe mein Sawyer vor einigen Jahren bei dem Hersteller von Booten gekauft, über den man in diesem Forum nicht spricht. Es war aber, so meine ich mich zu erinnern ein Einzelstück. Das Paddel ist wirklich traumhaft für längere Touren, bei häufiger Grundberührung eigentlich zu schade, hält es aber auch aus. Das Blatt ist sehr dünn, eigentlich schon Richtung Freestyle. Wenn ich in bewegtem Wasser richtig Druck geben muss ist mir der Flex zu hoch, auf Langfahrt aber sehr bequem! Die Ausführung ist extrem hochwertig, das BB Sunshadow meiner Frau ist im Vergleich schon fast grob. Ich habe seit damals kein Sawyer mehr gesehen, eigentlich schade, die Qualität ist toll.
Du schreibst, du hättest bereits andere Paddel getestet. War das von privat oder hast du einen Händler der Paddel dieser Klasse testweise überlässt?
Beide Schäfte sind sehr steif, was von Vorteil ist, wenn die Kraft in Vortrieb umgewandelt werden muss. Besonders beim Carven finde ich das auch viel angenehmer, wenn der Schaft nicht flexibel ist. So kannst du den Schlag sehr kurz halten und mit hoher Frequenz paddeln. Sie fühlen sich beide warm an, auch angenehm, aber nicht so schön wie Holz.
Hey, das war bei Kursen oder bei Ausfahrten mit anderen Einarmigen. Schau doch mal was in deiner Gegend so los ist, fahr mit anderen und teste deren Paddel!
Einige Sachen die ich an Wildwassrpaddenl sehr schätze und die mir wichtig sind will ich hier mal aufführen: - Wenns um die Wurst geht, wenig Flex ist hier erste Wahl. - Ein leichter, neutraler slice ist mir wichtig. Egal on bei der Rückholphase im Cross Forward oder beim Shiften im Heck des Tandems bleiben unangenehme Ausrutscher erspart. - Holz im WW ist schwierig. Wenn der Schaft was halten soll ist eine Überlaminierung notwendig um die Kraft von Heckhebeln abzufangen. Hier können gute Carbon oder Carbon/Glas Kombinationen mehr bei weniger Gewicht.
Paddel die es sich näher anzuschauen lihnt sind hier m E nach: ECONOMY: Robson Son oder Kober X-Dream ANSONSTEN: Robson C1 ( hat durch kurzes Blatt Vorteile in flachen Flüssen) Werner Bandit Kober S-Power Kober Athen oder Rocket (fast unverwüstlich wegen Alukante, sehr schöner Slice)
Die Kobers kannst bei uns gerne mal paddeln, aber vorsicht: Wer die mal in der Hand hatte ist oft verseucht...
Gruß Florian
-------------------------------------------------- Keep the open side up!
kann Florian nur beipflichten. Allerdings machen wir einen kleinen Kompromiss: Das Kober F-Power (Vorgänger des S-Power und noch mit Alukante), welches wir benutzen, hat etwas mehr Flex, wie man auf dem beigefügten Bild gut erkennen kann. Vorteil: Man paddelt etwas ermüdungsfreier, was sich an einem langen Tag im Wildwasser durchaus bemerkbar macht. Der Unterschied zu den steiferen Kober Athen oder Rocket, wenn man mal richtig hinlangen muss, ist aber schon signifikant. Deshalb sind diese Modelle auch oft die erste Wahl von Wettkampfsportlern im Kanuslalom.
Ich habe je ein Galasport und ein Prijon Stechpaddel in Carbon (und auch weitere Paddel u.a. in Holz/Alu die ich aber praktisch nicht mehr benutze). Hauptvorteil ist das geringe Gewicht (535 bzw. 525g bei ca. 150 cm Länge). Wenn man einmal ein leichtes Paddel hatte, nimmt man die schwereren nicht mehr in die Hand! Beide Paddel sind sehr steif, gekehlt und haben ein relativ großes Blatt. Für kräftige Schläge im WW ideal, aber bei der Kraft hapert es bei mir auf längeren Strecken. Da spüre ich dann Verspannungen in der Schulter und manchmal auch im Handgelenk. LG Erich
Ich benutze das Son von Robson, für mich passt es sehr gut, nicht zu großes und nicht zu stark gekehltes Blatt, auch noch ziemlich leicht und billig. Habe für mich (ich bin ziemlich klein) nichts besseres Bezahlbares gefunden. Mergner habe ich probiert, schön leicht, aber zu großes gekehltes Blatt.
vielen Dank schon einmal für eure Einschätzungen. Kennt ihr im Bundesgebiet einen gut sortierten Kanuausrüster, der vielleicht sogar mehrere der in Frage kommenden Paddel im Bestand hat und einen kompetent bezüglich der jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle berät? Ich mag nicht im Internet für über 200€ Paddel bestellen und dann feststellen, das es nicht das ist was ich mir vorgestellt habe.
Ich bin kein ausgesprochener Wildwasserfahrer sondern ein Wanderpaddler der gerne schnelle Kleinflüsse befährt und dabei ab und zu ein etwas steiferes Paddel gebrauchen könnte. Ich habe mich aber eben an hochwertige leichte Paddel gewöhnt, weshalb ich Carbon für mein Zweitpaddel bevorzugen würde, da WW-Paddel in Holz deutlich schwerer sind. In den Beschreibungen der Hersteller zu den hochwertigen WW-Karbonpaddeln steht aber meistens so etwas wie "Für den professionellen Slalomfahrer". Ich kann mir kaum eine Beschreibung vorstellen, die weiter von meinem Können entfernt ist!
Auch die Frage ob ein gekehltes Blatt für meine Anwendung überhaupt Sinn macht, ist mir nicht ganz klar. Kanus kann man ja immer mal testen aber für hochwertige Paddel scheint es keine Testgelegenheit zu geben.
ich habe mich letztes Wochenende für das Mitchel PREMIER SLALOM Curved entschiedenan und dieses anschließend in einem MW1 Kurs gleich ausprobieren können. Also doch wieder ein Holzpaddel aber mit deutlicher Ausrichtung WW. Die Alukante und der umlaufende Kantenschutz sind sehr vertrauenserweckend in steinigen Kleinflüssen und der massige Schaft passt gut zu meinen Pranken. Ich bin sehr zufrieden, sowohl was Handling und Griffgefühl als auch die Möglichkeit richtig Druck zu machen angeht. Das Gewicht liegt deutlich über dem meines Sawyer, dafür ist das Paddel wesentlich kürzer und liegt mir in der Länge besser als mein altes. Auch nach einem langen Tag mit vielen Übungen hatte ich keinerlei Ermüdungserscheinungen, ich bin mal gespannt wie es sich auf einer Mehrtagesfahrt bewähren wird.