mich würde mal interessieren, wie für Euch ein perfekter Paddelkurs aussieht? Dabei geht es mir um Fragen wie
- Anzahl der Teilnehmer - Solo und Zweier in einem Kurs - Entfernung Unterkunft zum Bach - Qualifikation der Teilnehmer (z.B. für Wildwasserkurse) - Verhältnis Theorie/ Praxis - Drumherum (Verpflegung, Videoaufnahmen, etc) - Ablauf - etc....
Habt Ihr schon mal echte Katastrophen erlebt- oder vielleicht auch, nein, bestimmt ganz sicher, Kurse mitgemacht, von denen Ihr heute noch schwärmt?
Ein bisserl viel auf einmal, vielleicht soviel: Den perfekten Kurs gibt es genausowenig, wie den perfekten Schüler oder Lehrer.
Ich persönlich erinnere ich mich mit Vergnügen ( und Vorfreude ) an Kurse von Jörg ( Wagner ), der es meisterlich versteht, seine Schüler abzuholen wo sie sind und Ihnen mitzugeben, was sie brauchen: Input in verträglichen Dosen, das Gefühl sich zu entwickeln und viel, viel Freude am Paddeln. Beispiel? Seine Kinderkurse, ACA L1, ACA L2, Freestyle, Canadian Style, Instructor, Development Workshop, Zertifizierung .... Vorbildlich, im Sinn des Wortes.
Erstaunlicherweise sind oft Kurse, bei denen nicht alles optimal scheint ganz toll. zB Letztes Jahr beim AOC-Treffen. Eigentlich waren es zuviele Teilnehmer beim Tandemkurs, aber mit etwas modifizierter Methode und guter Einstellung der Teilnehmer wurde es richtig lohnend.
Im ACA-Rahmen sind Deine Fragen recht gut gefasst - nicht umsonst ein Markenzeichen.
Da alle Deine Fragen hier jeden Rahmen sprengen noch etwas, das sich für mich als besonders wichtig herausgestellt hat: Ein guter Rhythmus, Wechsel zwischen Theorie und Praxis, sorgt für gute Laune und guten Fortschritt. Überforderung vermeiden!
Keine perfekten Kurse, Lehrer und Schüler. Es gibt unterschiedliche Tagesformen, Wasserstände, Wetterbedingungen, Erwartungen, Boote, Lerntypen ...
Für einen Lehrer Solo- und Tandemcanadier in einem Kurs zu vereinen, ist eher nachteilig. Video-Analysen sind in einem Grundkurs overdressed, bei einem Aufbaukurs allerdings nützlich und hilfreich. Rahmenbedingungen, Logistik und Ausrüstung müssen zum Kurs passen, da darf es in einem guten Kurs keine Abstriche geben.
Aus Sicht des Lehrers: Für mich ist es wichtig, die Leute dort abzuholen, wo Sie stehen und unter Berücksichtigung ihrer individuellen Ziele den Paddlern die Fähigkeiten zu vermitteln, die Ziel des Kurses sind. Dabei kann man die Teilnehmer nicht durch eine Schablone pressen - wichtig ist, dass am Ende alle mit sich selber zufrieden sind und ihre persönlichen Erwartungen erfüllt oder übertroffen wurden.
Katastrophen: Ich habe schon Berichte meiner Teilnehmer über vorher irgendwo absolvierte Kurse gehört, die ich für mich als Katastrophe einstufen würde ... z.B. Kajaks und Canadier in einem Kurs, ungefitte Canadier im WW3 - die aber zumindest damals für die Teilnehmer so nicht empfunden wurden.
>>> mich würde mal interessieren, wie für Euch ein perfekter Paddelkurs aussieht? Warum?
Was für mich perfekt ist, kann doch für Dich ganz grausig sein.
Natürlich ist es schön hinterher ein Video zugesendet zu bekommen, aber für mich sind die Erinnerungen im Kopf wichtiger. Das kann auch das Buffet auf dem umgedrehten Plattbodenprospector sein.
Wenn man bei einem Kurs zum Paddeln auch was übers Paddeln lernt ist das schon von Vorteil. Selbst eher lowlevel formatierte Kurse zum Paddelndenführerschein hab ich als nettes Wochenende in Erinnerung.
Positiv rangehen, und wenn es geht die Gelegenheit zum rein Schnuppern nutzen. Im Internet wird sich die Spreu nicht vom Korn trennen lassen.
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
Zitat von Andreas Schürmann>>> mich würde mal interessieren, wie für Euch ein perfekter Paddelkurs aussieht? Warum?
Hallo Andreas,
ganz einfach- weil ich eben aus einem Kurs wieder gekommen bin, weiß, dass ich nach oben noch Luft habe, aber eigentlich nicht viel mehr kann als vorher, dafür aber sehr viel Geld verbrannt habe und ich, wenn ich denn Lehrer wäre, einen solchen Kurs ganz anders aufziehen würde. Da ich aber nicht gleich als Stinker gelten möchte, habe ich erst mal vorsichtig nachgefragt, wie Ihr Euch einen Kurs vorstellt und sehe mich jetzt in meinem Gefühl bestätigt. Das war schon alles.
Meist ist es schwierig auf eine unscharfe Frage eine klare Antwort zu bekommen.
So wie sich das jetzt für mich darstellt, bleibt vor allem die Empfehlung beim "Lehrer" mal rein zu schnuppern oder noch besser zunächst eine einzige Stunde zu einem bestimmten Problem zu buchen.
Es gibt immer Kombinationen Lehrer Schüler die nicht passen, aber meist braucht man kaum mehr als 15min um das zu erschnuppern.
Hast du erst Deinen "Meister" gefunden, sind Deine Fragen 1>>>- Anzahl der Teilnehmer 2>>>- Solo und Zweier in einem Kurs 3>>>- Entfernung Unterkunft zum Bach 4>>>- Qualifikation der Teilnehmer (z.B. für Wildwasserkurse) 5>>>- Verhältnis Theorie/ Praxis 6>>>- Drumherum (Verpflegung, Videoaufnahmen, etc) 7>>>- Ablauf >>>- etc.... durch den/die Trainer/in geklärt.
Meine Sicht: 1 Weniger ist mehr, aber ganz Allein ist es richtig anstrengend 2 Solo und Tandem gemischt kann ich mir für einen Kurs mit Niveau nicht vorstellen, weil das Vormachen fehlt, die können ja nicht gleichzeitig in Solo- und Tandembooten sitzen. 3 So nah wie möglich 4 je unterschiedlicher desto schwieriger 5 die Theorie die für die Praxis sein muss, mehr ist was für Theoretiker 6 Drumherum gehört auch dazu 7 sollte vorgegeben sein
>>> ... aber eigentlich nicht viel mehr kann als vorher Wenn Du aber wüßtest, was Du können müßtest, ja dann ...
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
Ob ein Paddelkurs oder auch ein anderern Kurs perfekt ist hängt von meinen Erwartungen ab. Für den einen ist ein Kurs super für den anderen kann der selbe Kurs schlecht sein. Hängt auch vom persönlichen Verhältnis zwischen "Lehrer" und "Schüler" ab. Mit dem einen komme ich gut klar mit dem anderen weniger gut. Davon ist auch das Ergebnis des Kurses abhängig.
Zu den harten Faktoren wurde schon einiges gesagt. Ein theoretischer Teil kann gut sein, einige wollen lieber gleich aufs Wasser und nicht einen ganzen Vormittag im Keller sitzen und Theorie pauken.