letzten Oktober waren wir auf dem Ticino zwischen Malpensa und Pavia unterwegs. Das hatte uns sehr gut gefallen. Ende April nun musste ich noch Resturlaub nehmen und so sind wir nochmals diesen Fluss befahren. In 3 Stunden sind wir vom Bodensee her kommend an die Einstiegsstelle gefahren. Man kommt ziemlich nah an den Fluss heran, ca 500 Meter mussten wir das Boot noch schieben bis zur Einstiegsstelle. Der Wasserstand war etwa 20 cm höher als im Herbst, also mehr Strömung und weniger Grundberührung. Wir sind auch gleich losgepaddelt und haben unser erstes Lager zwei Flusskurven später aufgeschlagen. Am Lagerfeuer gabs dann feine Würste. Am nächsten Tag gings dann weiter bis kurz vor Turbigo. Bei der ersten Brücke hat es rechts ein einfaches Restaurant, in dem man dennoch gut essen kann. Gleich da wird auch etwas Wasser abgeleitet, doch der Schwall des Ticinos ist gut zu fahren. Beim nächsten "Wehr" (eigenlich ein Sanddamm, weiss auch nicht warum die da kein festes Wehr bauen)wurde diesmal fast kein Wasser abgeleitet und es gab demzufolge auch keine Schieberei. Ein einsamer Sandstrand hatten wir schon das zweite mal als Lagerplatz auserkoren. Den Spuren nach zu urteilen waren da kürzlich Wildschweine, doch sahen wir keine. Regen in der Nacht, am morgen wieder Sonne. Leider streikte mein Benzinkocher. Nach mehrmaliger Reinigung war klar, dass es am Brennstoff liegen musste. Ich hatte Rasenmäherbenzin mitgenommen, vielleicht ist da der Flammpunkt zu tief. Ich löste eine halbe Kerze im Benzin auf, doch gab es keine Verbesserung (später merkte ich, dass der Wachs bei kühlen Temperaturen wieder ausfällt). In meiner Verzweiflung verdünnte ich nun das Benzin mit ca 10% Sonnenblumenöl und erstaunlicherweise funktionierte das gute Ding wieder. So kamen wir trotzdem noch zu unserem Morgenkaffee. Somit mussten wir nicht beim Zeltplatz anhalten und fuhren unbeschwert bis zur Autobahnbrücke A4. Diese Stelle war das letzte Mal problemlos zu bewältigen, doch diesmal sahen wir schon von weitem einen Bagger mitten im Fluss. Es gibt sie nun wieder, die berüchtigten Röhren. Diese hier waren sehr gut mit Wasser gefüllt, so dass ein durchfahren/treideln gar nicht in Fraqge gekommen wäre. Also angehalten, Baustelle besichtigen. 30 Sekunden später braust der Sicherheitschef mit der Kippe im Mundwinkel heran. Ein bisschen palaver, kein Problem und er wünscht uns noch eine schöne Fahrt. Die Baustelle dürft noch bis mindestens 2014 bestehen und nicht immer einfach sein, aber immerhin haben sie da keine Fahrverbotstafel hingehängt. Wir freuten uns schon auf die nächste Brücke bei Trecate, weil da im Herbst ein feines Restaurant uns das Umtragen erleichtert hat. Nun, das Restaurant hatte geschlossen und soll angeblich am 23. Mai wieder aufmachen. Doch der Garten ist umgegraben, ein riesiger Sandhaufen vor der Tür und niemand am arbeiten. Ich weiss nicht, welches Jahr die meinen. Die nächste Enttäuschung ist, dass bei diesem Wehr diesmal fast alles Wasser abgeleitet wird. Bis der Nebenfluss wieder den Hauptfluss erreicht, war diesmal einiges schieben angesagt. Nun, auch an diesm Abend konnten wir ein bekannter und schöner Rastplatz aufsuchen von dem man den ganzen Fluss überblicken kann. Meine Frau fand noch einige Morcheln und so wurde das Abendessen markant verfeinert. In der Nacht regnete es wieder ein wenig. Ich machte gerade den Morgenkaffee, als der Regen so stark zunahm, dass man das andere Flussufer gar nicht mehr sah. So gehen wir heute gar nirgends hin, dachte ich. Doch schon als der Kaffee fertig war sah man blauen Himmel, bald waren auch die Wolke verschwunden. Trotzdem blieben wir an diesem Platz und erkundeten die Umgebung mit dem Ergebnis, dass es schon wieder Morcheln gab... Am nächsten Tag gings weiter, die Sonne hatte eindeutig überhand. Viele Italiener säumten den Fluss, später erfuhren wir dass Nationalfeiertag war. Wir konnten das Lager kurz vor der
Pontonierbrücke auf einer Insel aufschlagen. Am Feuer hörten wir viele verschiedenen Vogelstimmen zu, diesmal gab es selbst gemachte Pizza. Vom letzten Tag auf der Fahrt nach Pavia gibt es eigenlich nicht viel zu berichten. Es gibt drei Restaurants direkt am Fluss, dafür ist anscheinend der Zeltplatz in Pavia nicht mehr. Wir haben ein Hotelzimmer bezogen und konnten relativ einfach (1 mal umsteigen) mit dem Zug unser Auto holen.
Hallo Thomas , wir wollen auch zum Ticino im Mai. Wo habt Ihr das Auto abgestellt ? Wir wollen auch von Malpensa starten, von daher wäre die Info Super.
bei Sasso Lombardo kann man nach Maddalena fahren, dort dem Wegweiser "Fiume Ticino" folgen. Nach der Überquerung eines Kanals rechts folgend hat es einen grossen Parkplatz. Dort hatten wir nun schon zweimal unser Auto abgestellt (gratis). Die Sicherheit hat man natürlich nicht. Eine andere Möglichkeit wäre, nach dem Abladen zurückzufahren Richtung Flughafen Malpensa. Sobald man wieder auf der Hauptstrasse ist wimmelt es von bewachten Parkplätzen, wahrscheinlich sind am Flughafen selber die Preise sehr hoch so dass dieses Geschäft sich lohnt. Wir würden das nächste Mal wohl auch diese Variante nehmen.
Hallo Thomas, danke für die Info. Das hilft mir schon mal weiter. Ich habe schon auf google Maps geschaut, da ich am Ende der Tour mit dem Zug zum Auto zurück will. Ganz unbeaufsichtigt will ich den VW Bus nicht stehen lassen, mal schauen was sich ergibt. Ich Wünsche Dir eine schöne Saison . Viele Grüße Andreas
ich will hier nur kurz etwas anfuegen: ich war von 25.09.2012 bis zum 30.09.2012 auf dem Ticino (Oleggio - Pavia) unterwegs. es gibt da eine kleine Aenderung auf dem Fluss: das Naturwehr ( Naturwehr Google Maps ) gibt es nicht mehr , das hat sich, vor meinen Augen aufgeloest, da der Wasserpegel gestigen ist, und das Wehr komplett weggespuehlt hatt.
auserdem es gibt es jetzt eine riesige Baustelle unter der Autobahnbrücke A4 VORSICHT !!! unbedigt anhalten, anschauen und umtragen: solange die Baustelle besteht.(Baustelle Google Maps )
Wir waren Ostern 2011: Wir haben in Turbigo am Campingplatz eingesetzt. Dort kannst Du gegen eine geringe Gebühr das Auto während der Tour abgestellt lassen. Aufpassen am Bahnhof Pavia und im Zug retour: Deutlich erhöhte (Taschen-)Diebstahlsgefahr!
Hallo Pat, du kennst dich im Moment gut aus auf dem Ticino. Könntest du (und andere Ticino-Paddler) mal bitte über diese Seite schauen, und mir Hinweise geben, was falsch ist oder aus anderen Gründen geändert werden sollte: http://www.faltboot.org/wiki/index.php/Ticino Diese Seite habe ich in den letzten Tagen allein mit Infos aus dem Netz gefüttert, also ohne jede Ortskenntnis.
zB weiß ich nicht, welches Wehr du mit deinem ersten Bild meinst. Oder ist es nur zweitweise verschwunden gewesen, weil der Wasserstand stieg?
Bezüglich der Autobahnbrücke: existiert denn die Straßenbrücke noch, welche 50 m unterhalb der Autobahnbrücke der A4 im Luftbild erkennbar ist? Wird die neugebaut oder völlig abgerissen?
wir sind im Oktober 11 und April 12 von Somma Lombardo aus gestartet. Da hat es ein Naturwehr, das nächste Naturwehr ist bei km 33,5. Dieses ist wohl das beschriebene Bild und liegt noch vor dem Zeltplatz von Turbigo. Die weiteren Hindernisse habe ich ziemlich genau aufgezeichnet, allerdings ist das mit den Röhren so eine Sache, da bewegt sich wohl jeden Tag was. Unterhalb (südlich) der Autobahnbrücke A4 existiert noch eine weitere Brücke, eine neuere Eisenbahnbrücke. Der Wiki-Eintrag ist mehrheitlich richtig, ausser: "km 29.5 300 m langer Stichdamm 140 m uh der Ponte di Oleggio: ist kein richtiges Hindernis, links vorbei!" Richtig heissen müsste es: In Fahrtrichtung rechts vorbei!
Die von Dir (Spartaner) genannte Seite schau ich mir gerne mal an, vieleicht kann ich Dir behilflich sein mit meinen persoehlichen Ticino Erfahrungen. Um Deine Frage zubeantworten: Die Autobahnbruecke wird nicht abgerissen, und auch nicht die andere Bruecke 50 m weiter unten, es sieht so aus als ob eine Erweiterung / Zwichenbruecke (oder was auch immer....) dort gebaut wird.
Ich hab oben meinen Beitrag etwas abgeandert (verbessert), vieleicht ist nun mein Beitrag etwas deutlicher !. Norbert falls Du Anfang Oktober (also vor ungefaer 4 wochen) auf dem Ticino wars, musst Du die Baustelle eigentlich doch gesehen haben ?( oder bist Du vieleicht weiter unterhalb enigestiegen ?. Ich denk mal nicht das die Baustelle in 5-6 Wochen fertig gestellt worden ist, da haetten die Baujungs da ja richtig reingelangt !!!!! .
Statusbericht 20.11.2012: Die Baustelle an der Autobahnbrücke ist noch da. Als ich kam, waren die Röhren total überflutet. Direkt vor dem Röhrendamm treibt das Hochwasser in der Flußmitte mit viel Druck zwischen eng stehenden Brückenpfeilern hindurch und hat dahinter zwei Breschen in den Röhrendamm geschlagen. In den Breschen schäumt tiefes Wasser um Eisenschrott herum. Die Strömung dort ist lebensgefährlich. Ich war auf der rechten Seite unterwegs und habe dort keine Stelle zum Auswassern gefunden. Wer bei dem Wasserstand mit dem Kanu heil da durchkommt, hat wesentlich mehr Glück als Verstand gehabt. Kann jedem nur empfehlen, diese Stelle GROSSRÄUMIG zu umtragen.