hmm, die frage wollte ich auch schon mal stellen, auf was (außer dem perfekten sitz) sollte man denn sinnvollerweise achten, die preisunterschiede sind ja immens... (ich hatte bis dato nur westen vom verleiher an..)
zunächst kommt es darauf an, wo Ihr die Weste einsetzen wollt. Wer nur Flachwasser paddelt, kann z. B. sicherlich auf den Ring für den Cowtail verzichten. Wenn Ihr irgendwann einmal WW-Ambitionen haben solltet, würde ich gleich die paar EUR mehr ausgeben und eine WW-Weste kaufen. Unter http://www.grabner-sports.at findet Ihr u. a. verschiedene Westen und auch das entsprechende Zubehör an der Weste. Ich persönlich habe das Vorläufermodell der jetzigen WW-Weste und bin sehr zufrieden: drückt nicht, kneift nicht usw.
Hallo Elbeboy! Stell Dir beim Anprobieren vor, daß Du in der Schwimmweste hängst. Laß sie Dir also von jemandem kräftig hochschieben. Sie sollte nicht hochrutschen. In einer hochgerutschten Weste schwimmt es sich schlecht. Hier im Forum ist auch mal von Schwimmwesten, die zu klein geworden sind (eingelaufen?), geschrieben worden. Viele Grüße, Martin
Hallo Martin, es gibt eine Menge guter Gründe, warum davon abzuraten ist, über der Schwimmweste noch andere Kleidungsstücke zu tragen, aus Instructorsicht würde ich es Dir nachgerade verbieten, dies zu tun, wenn Du mein Schutzbefohlener wärst. Jörg Wagner
Also: 1. Die meiste Oberbekleidung liegt nicht so eng an oder ist so paßgenau, daß sie nicht im Wasser umherschlabbert, wenn man erst mal reingefallen ist. Dies behindert alle notwendigen Körperbewegungen. 2. Im Falle einer Fremdrettung hat der Retter an der Schwimmweste immer einen besseren Griff, z.B. an den Schulterstücken oder der Begurtung, nicht aber an relativ lose sitzender, flexibler Oberbekleidung 3. Nachträglihe Feineinstellung der Gurte unterbleibt gerne aus Bequemlichkeit, wenn man vorher an der Oberbekleidung herumzuchteln muß (diese Bequemlichkeit ist Übrigens Dein eigenes Argument in Deinem Beitrag) 4. Weitere Begründungen für meine Empfehlung können durch eigenes Nachdenken sicher auch noch gefunden werden, und das sind dann vielleicht sogar die, welche man selbst am meisten beachten würde. Jörg Wagner
hört sich plausibel an. Wie machst du denn den Größenunterscheid zwischen T-Shirt im Sommer und dicker Daunenweste im Winter wett ?
Andere Frage: Bin als Taucher bestenes "neopren-ausgestattet" und verfüge zudem über einen Trocki, samt Unterzieher. Ist dann noch zusätzlich aus deiner Sicht eine Rettungsweste nötig ?
Auf Seen wirst Du ohne Schwimmweste alleine oder zu zweit kaum das Boot entleeren und wieder ins Boot kommen (Caspistrano-Flip). Im Wildwasser bietet die Schwimmweste hauptsächlich Schutz vor Felsen, gegen die Du gespült werden kannst.
Außerdem finde ich es gegenüber den Helfern eine Unverschämtheit, diesen das Bergen einer Person oder des Bootes nicht möglichst einfach zu gestalten und evtl. helfend zur Seite stehen.
Außerdem wird oft vergessen: Wenn ein Kind (selbstverständlich mit Schwimmweste) im Boot ist, sollte auch der Erwachsene, egal wie gut er schwimmen kann, eine Schwimmweste tragen! Das hat nicht nur Vorbildfunktion, sondern wenn jemand in Panik gerät, ändern sich die Prioritäten ganz schnell. Versuche mal auf einem Fluss das Kind zu retten, danach das Boot und die Klamotten. Murphy's Gesetz gilt auch auf dem Wasser.
Hallo Zwen, der Verstellbereich meiner Weste verhindert es, daß Anpassungsprobleme (T-shirt/Daunenweste) auftreten, weil meine Weste mir nicht zu groß ist. Ob eine Daunenweste geschickt ist, verdient auch noch einiges Nachdenken, ich halte es da mehr mit Wolle oder (wenn´s nicht anders geht) Fleece. Jörg Wagner
@Zwen: Ich bin auch ein Taucher. Ausgestattet mit Neoprenanzug 5 mm; 7 mm und Trocki nebst Unterzieher. Bitte versuche selbst mal mit dem Gerödel vernünftig ein Canadier zu paddeln. Selbst wenn Du nur den Long John verwendest werden dir sehr schnell die Arme unter den Achseln aufgescheuert werden. Außerdem ist eine bequeme Sitz-/Knieposition mit einem Tauchanzug im Boot meines Erachtens nicht möglich.
Zur Schwimmweste: Natürlich hat Neoprenanzug/ Trocki Auftrieb. Im WW ist diesr Auftrieb eher hinterlich, da er auch dafür sorgt, dass Du deine Beine und deine Arme schlecht bewegen kannst. Ein Taucher muss sich nicht schnell im WW drehen können, die Füsse nach oben oder nach unten bringen können, je nach dem wie es die Situation erfordert. Zum Trocki: Gefährliche Sache, wenn man es nicht beherrscht. Beim Tauchen sind die Luftverteilungen einigermassen beherrschbar durch die konstante Schwimmlage. Ist beim Paddeltrocki zu viel Luft drin (ansonsten hast Du beim Trocki keinen Auftrieb), sind schnell die Beine oben, die Arme unbeweglich und der Hals wird eng, weil die Luft die Halsmanschette enger werden lässt.
Diese Punkte sprechen meines Erachtens eindeutig dafür, den Kälteschutz von der Auftriebsfunktion zu trennen, also eine Schwimweste nach DIN die den Auftrieb auch gewährleistet. Ob Cowtail oder nicht hängt dann vom Einsatzfall (Wandern oder WW) ab.
"Ist beim Paddeltrocki zu viel Luft drin (ansonsten hast Du beim Trocki keinen Auftrieb), sind schnell die Beine oben, die Arme unbeweglich und der Hals wird eng, weil die Luft die Halsmanschette enger werden lässt."
Hallo Frank, ich habe eine HF Cordura Classic, die im Kajak eine prima Schwimmweste ist. Im Canadier allerdings reibe ich mich immer an der linken Achsel wund (Rechtspaddler), weil der Schultergurt so breit ist und reibt. Daher habe ich mir was billiges ohne Belt und so gekauft, was sehr schmale Schulterriemen hat. Seit dem keine Probleme mehr. Vielleicht also etwas auf das auch du achten solltest. Schönen Gruß Volker