Nachdem ich mir gestern die Mühe gemacht habe ein provisorisches Kniebrettchen in meinen Penobscot einzubauen, gab es heute trotz der "schlechten" Wetterprognose kein halten mehr. Und das war auch gut so! Gut war auch, daß ich nicht wusste wie schmal die Eider im Oberlauf ist. ich hätte mich sonst wahrscheinlich nicht getraut, dort mit einem 17´-Boot solo zu fahren.
Es ist spannend (egal mt was für einem Boot) wenn ein so kleiner Fluss eine enge Kurve nach der nächsten hat. Zum Fotografieren kommt man dabei aber leider nicht. Auch das wunderhübsche Canadian-Style-Paddeln mit Aufkanten kann man komplett vergessen, da man ständig übergegriffene Schläge braucht. Zum Glück bin ich relativ groß und der Penobscot ein sehr berechenbares Boot. Es ist ein unbeschreibliches Vergnügen das Boot durch all diese kleinen Windungen und Durchlässe zu zirkeln.
Dort, wo der Fluss gerade verläuft, sind in den letzten Jahren Baumstümpfe verankert und kleine Berge von Feldsteinen an´s Ufer geschüttet worden, so das jedes Jahr neue Mäander dazukommen werden.
Das Mühlenwehr haben wir vorsichtshalber vorher gescoutet, aber auch hier war alles so, als ob es extra für uns so angelegt worden wäre, die Durchfahrt mit gut einem Meter genau passend, die Stufe von etwa einem halben Meter eine lustige kleine Action-Einlage.
Auch auf so einem Traumfluss braucht mal allerdings irgendwann eine Pause. Da diesmal jeder etwas anderes mitgebracht gab es eine reichhaltige Auswahl: vom Yum-Yum-Nudeln über Bannock mit Rindfleisch und Penne mit Paprika/Sardinen-Soße bis hin zu hausgemachten Basilikum-Tagliatelle. Zum krönenden Abschluss dann noch Kaffee/Capucino mit Schokomuffin und einen Schlehenliqueur.
Sicher, wir sind zwischendurch auch mal ein bißchen nass geworden, aber -hey- wir machen Wassersport, da gehört das einfach dazu.
Dieser Fluss braucht auch umbedingt Regen, wir sind bei einem Pegelstand von +/-0 (Flintbek) gefahren, weniger hätte es auf keinen Fall sein dürfen, bei bis zu 20cm mehr kommt man (gerade) noch unter allen Brücken unterdurch.
Wäre es nicht irgendwann dunkel geworden hätten wir noch ewig so weiterfahren können.
Martin
"In das Dunkel dieser alten, kalten Tage fällt das erste Sonnenlicht." Mascha Kaléko