wir planen, die ein oder andere Nacht im Canadier zu schlafen. Hat dies schon mal jemand gemacht? Was ist zu beachten? Ausleger? Ankerlicht? (eigentlich ja vorgeschrieben, soweit ich weiß) Persenning? (gibt es sowas für Canadier?)
Moin, ich "wohne" sozusagen öfters mal auf meinem Canadier. Geht also schon und wurde in den Deutsch Canadiern jahrzehntelang vielfach jedes Wochenede so gemacht. Die Canadier waren aber breiter 0,95-1,2m. Zu zweit wird`s eng. Die Duchten müssen hoch genug sein, damit man Platz zum schlafen hat. An Land sicher kein Problem. Im Wasser kippelig. Der Nachtplatz sollte schon sicher vor unbeabsichtigtem überfahren sein und sowieso außerhalb jeder Fahrtstrecken also Altarme,Gräben, Sackgassen usw. Eine Persenning macht das ganze natürlich wetterunabhängiger. Die Berliner Söhnel Canadier wurden u.a. so genutzt. Soweit erste Tipps. Viele Grüße docook
im Kanu schlafen ist herrlich, Du schläfst wie in einer Wiege und da der Schwerpunkt auf die Wasserlinie sinkt wenn Du liegst, ist es auch absolut sicher. Du kannst das Boot am Ufer festmachen oder auch auf einem See ankern. Vor Anker dreht sich das Boot in den Wind und alles ist gut. Ankerlicht brauchst Du nur auf Bundeswasserstraßen, da würde ich es aber sowieso bleiben lassen. Ich hab schon öfter sowohl im Solokanadier als auch in verschiedenen Tandems geschlafen - es ist bei trockenem Wetter tausendmal besser als ein Zelt.
LG Martin
"Sieh mal Johnny" rief der kleine Eisbär fröhlich, "Eis und Schnee! Da bin ich zu Hause" Hans de Beer
Nachdem Erik an anderer Stelle das Thema "Schlafen im Kanu" noch mal aufgegriffen hat ist mir klar geworden, daß mein Beitrag so nur für mich gelten kann. Deshalb hier auch noch mal die Warnung, die ich dort auch geschrieben habe:
Zitat Also auf alle Fälle vorher ausgiebig testen, denn im Schlafsack schlafend kentern ist TÖTLICH! Ich gehöre durch Begabung und viel Erfahrung zu den Leuten, die im Boot auf einem Bein stehen können und dabei noch Faxen machen, nicht alles was ich mache ist anderen zur Nachahmung empfohlen.
Jeder ist für das was er tut oder lässt selber verantwortlich!
Ich wünsch Euch lauter positive Erfahrungen! Martin
"Sieh mal Johnny" rief der kleine Eisbär fröhlich, "Eis und Schnee! Da bin ich zu Hause" Hans de Beer
Moin Erik, Moin Martin, ich übernachte an Land (zur Canadierschonung auf Unebenheiten oder gar Steine achten), an Stegen (wie im Bild) oder auch schon mal "irgendwo". Martins Hinweis zum Thema Selbstverantwortung ist eigentlich ein Selbstgänger, will ich aber auch noch einmal extra unterstützen. Kentern im Schlaf geht eigentlich nicht, wenn doch ist das aber sicher fatal bis tötlich. Ich mache das seit 38 Jahren und nie war eine kritische Situation. Ich bin aber auch so ein Kandidat, der im Canadier herumläuft, aufsteht (HUHU Albert, sorry Insiderwitz),kocht, Kaffee trinkt im stehen, per Fernglas schaut usw also alles nicht repräsentativ. Anlässlich einer Wette bin ich mal stehend vom Heck zum Bug bis vor den Sitz gelaufen-das wurde dann zum Schluß doch ein Bademeisteraber das wollten ja auch alle schlußendlich sehen. Viele Grüße docook
Vielen Dank für die vielen Antworten! Das eine Gefahr beim schlafen im Canadier ausgeht, ist uns sehr bewusst. Deshalb wollen wir fürs nächste Jahr noch Ausleger bauen. In diesem Jahr werden wir erstmal wieder die Zeltplätze unsicher machen ;-)
Moin, auf der Binnen und Außenalster in Hamburg seh ich im Sommer auch immer eine Männergruppe die mit Matratze und Verdeck paddeln. Ich hatte immer den Eindruck die sind auf Brautschau. Einer hat immer Seitenschwerter dran und beide unten (keine Segel) sieht komisch aus. Albert
@Albert ""auf der Binnen und Außenalster in Hamburg seh ich im Sommer auch immer eine Männergruppe die mit Matratze und Verdeck paddeln""
das sind die Jungs mit den sog. Alsterkanus, da ist die Liegefläche, Verdeck (sogar mit Hundefenster) Programm.-siehe die weißen Boote auf den Bildern, mein Vater hatte vor dem Krieg auch so ein Teil und schwärmt heute noch davon, wie sie mit den Mädchen an Bord Kaffee getrunken haben und er einmal gekentert ist und sein Grammofon(!) versenkt wurde... Ähnlches gibt es auch im Bremer Raum, da wurden die Teile sogar motorisiert - das Schwarzweißbild zeigt den Wochenendeliegeplatz vom WSV Ritterhude an der Hamme (docook - stimmt das?) Gruß Albert absolut-canoe
Moin, das antike Bild zeigt den Kuhgraben im Bremer Blockland vor der Kuhsielschleuse, würde man heute noch so mit den Holzhäusern wieder erkennen. Die Seitenschwerter sind für`s segeln da. Vielleicht fährt die jemand unter Motor zur allgemeinen Stabilisierung. Historisch wurden die Deutsch Canadier recht schnell breiter gebaut, damit sie wochenendausflugstauglicher waren und 2 Personen darin schlafen konnten. Um ca. 1900 ging es mit paddeln los. Dann kam die Besegelung, dann die Motorisierung. Weitere zeitliche und gesellschaftliche Hintergrründe hier zu erklären führt zu weit. Viele Grüße docook
Zitat und die Frage taucht auf: wieso hat das eine Boot Seitenschwerter??
Wenn Du Wind von der Seite hast können die auch beim paddeln die Abdrift verhindern, das spielt auf großen Seen wie z.B. der Außen-Alster schon ´ne Rolle.
LG Martin
"Sieh mal Johnny" rief der kleine Eisbär fröhlich, "Eis und Schnee! Da bin ich zu Hause" Hans de Beer
Moin, hier mal ein paar Eindrücke zum Thema schlafen, kochen im Canadier: Tour Ostern 2012,Wasser 6°C, Luft 6-9°C, nacht-2°C Schlafen war prima.Zu zweit geht schlafen zur Not auch dann muß aber das Gepäck draußen bleiben. Selbst bei einseitigem Liegen am Canadierweger gibt es nie ein Gefühl der Unsicherheit. Der einzige Kompromiss ist der Gaskocher, der natürlich bei den Temperaturen schon zu schwächeln anfängt. Wichtig ist eine gewisse Ordnung, damit man alles findet. Kaffeewasser habe ich im Kellykettle am Ufer gemacht.Insgesamt alleine alles sehr komfortabel. Viele Grüße docook
Ich werde das mit dem Schlafen im Canadier dieses jahr auch mal ausprobieren.. Bei einem 1,15 Meter breiten Boot sollte das wohl keine Probleme machen..
Im Kanadier haben wir wegen Anlande- und Campverbot geschlafen. Das Boot lag in der Strömung. Als Stützen hatte ich zwei Bohnenstangen so an den Sitzen befestigt, dass sie wie Auslegerarme Richtung Ufer ragten. Sie haben beide eine leichte Krümmung und können dadurch im seichten Wasser befestigt werden ohne, dass das Boot Schlagseite kriegt. Zwei Leinen, von und hinten, um das Boot festzumachen. Wir sind nicht an Land gegangen und haben gegen kein Ankerverbot verstoßen. Auf das Kanadierzelt kann man ja schon neidisch werden.
Im Sommer werden wir an einigen Picknickstellen wieder mit einem großen Zelthering ankern, im seichten Wasser die Füße vertreten, etwas schwimmen gehen und vor allem an keinen verbotenen Stellen anlanden oder ankern.