Guten Nachmittag, beim nachmittäglichen Herumstöbern habe mir bei den Kanu Reviews im Song of the Paddle Forum die ganzen Venture Canadier näher angesehen (als Venture-Ottowa-Nutzer sieht man sich ja gerne in seiner Marke um :-). Hier: http://www.songofthepaddle.co.uk/forum/f....php?39-Venture Mir ist aufgefallen, dass der Venture Ranger auf den britischen Inseln viel verkauft und gefahren (und gesegelt) wird, und das offensichtlich mit großer Freude, wenn man sich die Kommentare zum Boot im Netz ansieht. Man könnte denken, dass es sich hier um ein häßliches Entlein handelt, das Qualitäten in sich birgt, die auf den ersten Blick so nicht erkennbar sind. Hier der Link zum Hersteller: http://www.venturecanoes.com/page.php?Page=51 In Deutschland scheint der - in der Tat nicht sehr hübsche - Ranger nicht zu existieren. Oder irre ich mich? Kennt hier jemand dieses Boot näher? Viele Grüße, Fritz
hab mal einen Blick geworfen: "nicht sehr hübsch" würde ich nicht unterschreiben. Das Gewicht von 30/32kg wär für mich allerdings ein KO-Kriterium. Kann aber gut sein, dass das zum Kanusegeln vorteilhaft ist.
ja, natürlich, ist ja auch eine Geschmacksfrage. Mir gefällt das Hochbordige halt nicht so sehr. Abgesehen davon scheint mir der Ranger in der Tat in Deutschland nicht sehr verbreitet zu sein. Kaufen kann man ihn aber hier.
Was das Gewicht angeht, so stimmt mich als PE-Boot-Nutzer immer wieder nachdenklich, dass ein Gewichtsunterschied von einer Handvoll Kilos so viel Geld wert ist. Allerdings unternehme ich keine große Expeditionen mit Portagen über Stock und Stein. Bisher bin ich mit Hilfe eines guten Bootswagens und eingeübten "Wuchttechniken" zur Autodachverladung mit meinem PE-Penobscot gut alleine zurecht gekommen.
Gewicht muss jeder für sich selbst entscheiden was OK ist. Mit etwas Übung lassen sich auch schwere Boote händeln. Zwischen gut und schlecht liegen nur wenige Kilo. 20m, 50m, 100m, 500m die Strecke macht auch leichte Boote schwer.
Bei 450cm Länge und 90cm(!) Breite ist der Beschreibungtext: "stabiles Anfängerboot" sicher treffend. Wie lange man darin mit Freude paddeln kann, muss jeder für sich selbst heraus finden. (Lanzbulldog fahren kann ja auch viel Spaß machen.)
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
Was ist das Freude verschlingende bei 90 cm Breite zu 450 cm Länge? (Ja, eine Anfängerfrage...) Nun mag der Vergleich hinken, aber der Bob Special , der ja auch bei fortgeschrittenen Paddlern sehr geschätzt wird, ist auch 90 cm breit bei einer Länge von 457 cm. Lanzbulldog fand ich als Kind immer toll, aber auf dem Ferguson meines Großvaters habe ich mich dann doch wohler gefühlt ;-)
Grundsätzlich sollte man bei der Betrachtung eines Bootsrumpfes unterscheiden zwischen den Gesamtmaßen und den Maßen der Wasserlinie - z.B. Gesamtbreite / Breite der Wasserlinie.
Stark vereinfacht: Das Verhältnis von Länge Wasserlinie zu Breite Wasserlinie ist halt ein Faktor für den Leichtlauf des Bootes. Je Breiter, desto mehr Verdrängungswiderstand, desto mehr Kraft ist notwendig ...
Breite zu Länge mehr als 1:6 ist ein Schlüsselwert für flotte Kanus.
Der Bob Special wird sicher nicht für seine Eignung als Rennboot geschätzt, hat andere Stärken. Entscheidend ist das Gesamtpaket, nicht einzelne Werte. Siehe zB John Winters Texte wie hier: http://www.scribd.com/doc/45959361/Speak...by-John-Winters Leider nicht auf Deutsch.
Welche Eigenschaften wer mag ist nicht zuletzt sehr individuell, und ein Kanu mit "guten Papierwerten" kann ein Biest am Wasser sein. Läuft nicht, dreht nicht, nimmt jede Welle an Bord, ist im Wind kaum zu bändigen, kentert bei jeder Gelegenheit - nicht viel übertrieben, ich kenne sowas!
Denen vertrauen, die nicht nur ein Kanu fahren von dem sie behaupten das sei das beste für sowieso alles, ist eine Möglichkeit. Die eigenen Fähigkeiten entwickeln und Probepaddeln, die andere.
In the UK, people tend to recommend whatever canoe they know well / own, even if they are beginners and haven't paddled many other canoes!
The review I'd trust most comes from Saarlack, who speaks only of the 14' canoe. He weighs ~65kg and is 1.72m tall... but in typical British fashion, he paddles the canoe backwards from the bow seat. He finds it "super stable" and dry enough to "run rapids fully loaded", but admits it's "not really fast like a flat water tourer". and says it "would need a little more acceleration and rocker to make it a real river fun boat".
Now you discover the British canoeist: he only weighs ~65kg... but says he "wouldn't have the capacity for a long trip" in a Supernova (one of the biggest solo canoes in existence). With so much load aboard when paddling rapids, he is looking for a canoe that is forgiving: stable, easy to sideslip and ok for the British obsessions: poling, lining/tracking (and rescues). He ends as follows:
Zitat von SaarlakI really like this boat [...] It doesn't dance on the flat, it doesn't carve on the bumpy stuff, but it carries me and my kit and does it all without any fuss or bother, no matter what the conditions, a proper little workhorse [...] an ideal beginners boat (stable and easy to handle), an ideal cheap instructing boat (short and maneuverable, but enough volume for rescues), and does make a great little all round solo tripper.
Sometimes, I feel enjoying the canoe is somehow not the British way of canoeing...
Ps. Ed Bassett (a well known BCU coach) says the 16' Ranger is "cumbersome in comparison" with the 14' Ranger :o
Hallo Greg, Indeed, Saarlaks Review was the Initiating post in the Forum to dip into the Ranger-Topic. I think it would be a wonderful challange for a Social scientist to make a Research in the British and Contintal Paddler Milieus in Order to develope a empirical based Typology :) Are you sure, that there are really so much differences? Viele Grüße, Fritz
Hallo Wolfgang, das ist ja ein sehr lesenswerter Text! Manchmal fühle ich mich auch hier und anderswo einer "Society of Highly Secretive and Mystical...." nahe, die es zu erforschen und durchdringen gilt. Ich verspreche's und werde fröhlich weiterprobieren (und lesen). Herzlich, Fritz
My strongest impressions of the continental European milieu have been formed amid fine company at Kringelfieber, at at ACA Instructor workshop and certification meetings, on the excellent 2011 ccb Tour on the Drau and at last year's Open Canoe Festival on the Drôme (and afterwards with Peter Stokx and Armelle Van Hauwaert of Canad.be) - so I have a very fine impression of a vibrant canoeing culture and of people enjoying some wonderful canoes imported by Jörg and Wolfgang!
OK... so I have also seen the canoes made by a certain, well known continental manufacturer, and have heard tales :o
Denen vertrauen, die nicht nur ein Kanu fahren von dem sie behaupten das sei das beste für sowieso alles, ist eine Möglichkeit. Die eigenen Fähigkeiten entwickeln und Probepaddeln, die andere.
Weise Worte Wolfgang ... man kann auch beide Möglichkeiten kombinieren ...
Ein Kanu - so einfach anzuschauen und doch so unendlich komplex in seinen Eigenschaften und Möglichkeiten!
Manchmal denke ich, dass es ganz sicher richtig ist, viele Boote Probe zu fahren, Diskussionen zu Booten zu verfolgen oder selber zu führen, abzuwägen, hin und her, erstmal abzuwarten, erstmal zu mieten und so weiter... Ich fühle aber auch, dass das Leben schon sehr kurz ist und die Ungeduld wächst... Dann finde ich, dass man einfach ins kalte Wasser springen und sich einfach ein Boot nach kurzem Überlegen kaufen darf ... Wohlwissend, dass das auch danebengehen kann...und bitter gespartes Geld im Eimer landet...
Ich habe mir einfach halbblind einen Canadier gekauft, dann sogar einen weiteren. Aus heutiger Sicht würde ich vielleicht andere gekauft haben, aber dennoch waren meine damaligen Entscheidungen nicht falsch und haben meine Freude am paddeln kein Stück getrübt. Im Gegenteil.
Oh weh, Wolfgang, an dem Verhältnis , dass Du gerade angegeben hast , ersehe ich, dass meine Boote äußerst unflott sind.... Gibts nicht doch vielleicht Ausnahmen von der Regel? (der englische Text ist für mich stupiden Einsprachigen leider nicht erschließbar) Ich geb trotzdem nicht auf! Gruß Hans-Georg
Zitat Breite zu Länge mehr als 1:6 ist ein Schlüsselwert für flotte Kanus.
Hi Wolfgang! Kleine Korrektur: Der Faktor ist das Verhältnis von Verdrängung zu Länge. Die Breite alleine sagt nichts über den Wasserwiderstand des beladenen Vehikels aus. Daran sieht man schon, dass Gepäck, Paddler und Bootsform auch eine große Rolle spielen. Somit ist der Faktor also keine reine Eigenschaft des Bootes, sondern hängt von der Beladung ab. Mehr Beladung = (selten linear) mehr Tiefgang = (meistens) längere Wasserlinie + (immer)größere Verdrängung. Daher können manche Boote mit der Beladung "mitwachsen".
Wenn man also eine Angabe über die Länge der Wasserline eines Bootes macht muss man immer auch die Design-Verdängung oder die Design-Wasserlinie (DWL) mit angeben. Dann kann man sagen: "Für diese Verdrängung (Gewicht) wurde das Boot designt" und nur dann kann man das Boot zu anderen Booten (mit ihren entsprechenden Design-Verdrängungen) vergleichen.
Vermutlich ist das aber für "Fritz Paddler" so theoretisch, dass er sich besser auf das "Popometer" verlässt.
Liebe Grüße, Sebastian
- "Women are fleeing the dreaded bow seat at an alarming rate, and, as individuals, are settling themselves into solo canoes. Welcome aboard!" (Mike Galt 1978) - 100% pure canoeing: http://www.canoespirit.de
a) Ja, Deine Frame Kanus sind die Ausnahme! ( Ich bin nur neidisch, weil ich leider noch keines mein Eigen nenne und habe deshalb genau dieses Kriterium hervorgehoben.)
b) Deine Kanus sind wie der Bob Special.
c) Freestyler fahren die meiste Zeit quer, da ist 1:2 bis 1:1 besser.
d) Frame Kanus fährt man immer auf der Kante. Das ergibt ein Verhältnis von 1:14, mindestens!
e) Sonstiges. ...............
Bitte such eine Antwort aus, ich bestätige umgehend.
Im Ernst: Wie müßte eine seriöse Antwort aussehen, ohne ein Buch zu schreiben, oder besser, John Winters Beiträge zu übersetzen? Meine Aussage, ( ursprünglich von Charlie Wilson über Performance Kanus ) habe ich im selben Beitrag mehrfach relativiert.
Hin und da höre ich Klagen, daß sich die kompetenten Leute bedeckt halten, wenn genau deren Rat gefragt ist. Scheuen Sie sich eine Meinung zu äußern um den Mythos um ihre Person zu schützen? Sind sie nicht kritikfähig? Oder ist es ihnen einfach zu langweilig immer wieder auf einfache Fragen einzusteigen? Natürlich hat auch jeder das Recht zu Schweigen. Auch ohne Angabe von Gründen.
Differenzierte Diskussion auf gutem Niveau, ...stelle ich mir spannend vor!
Mir macht es hier im Forum einfach Spaß, werde mich auch künftig äußern, natürlich auch irren. Wenn ich korrigiert werde, werde ich dazulernen.
Deshalb lieber Hans Georg: Du bist eingeladen mit Deiner Expertise beizutragen.
Ich freue mich schon, wiedereinmal eins Deiner superagilen Kanus zu genießen, vielleicht eins von Katrin und Knud am Faakersee? LGW
Das Problem der "Popometer-Fritz-Paddler" ist nicht so sehr eine (möglicherweise gar nicht gegebene) Theorieferne. Im Gegenteil, der wissenschaftlichen Diskurs im Genre der Canadiertheorie ist spannend und lehrreich. Aber als von Karl Popper (und hier haben wir auch gleich einen Bezug zwischen den hier präsenten Teilnehmernationen UK und A) geprägter Geisteswissenschaftler (letzteres mag in einem technischen Diskurs als Nachteil anerkennbar sein) ist man dem Prinzip der Falisfizierbarkeit einer jeden These (vielleicht manchmal zu sehr) verpflichtet - oder erlegen. Und von denen gibt es auch hier - wie in jedem guten Diskurs - halt schon so einige. ;-)
Dazu kommen die irdischen und profanen Wünsche des "PFP" ohne Raum und Mittel für ein ausuferndes Flottenmanagement, die im EWMS-Problem (EierlegendeWollMilchSau) münden: PFP wollen mit der Familie oder allein mit viel Gepäck spurtreu und wendig mit leichten sowie preiswerten und natürlich auch sicherern Canadiern auf Tour gehen, die hübsch sein dürfen, aber auch hochbordig, denn sie sollen ja auch beim Segeln Lage machen können, ohne Wasser zu nehmen und dazu noch das Potential zum kringeln und polling haben....
:-)
An dieser Stelle danke Euch sehr - und das meine ich jetzt mal wirklich ernst - Geduld mit den vielen Fragen aus der aus ziemlich vielen Forenmitgliedern (das unterstelle ich jetzt mal) bestehenden PFP-EWMSP-Ecke geringerer Aktivität.
Hi Wolfgang! Okay - jetzt ist es eine Frage wem Du in Sachen Bootsdesign mehr vertraust - Charlie Wilson oder John Winters. Charlies Aussage ist für mich nicht nachvollziehbar - die von John Winters aber schon (in dem von Dir unter http://www.scribd.com/doc/45959361/Speak...by-John-Winters verlinkten Dokument auf Seite 2 Absatz 2 steht entsprechend auch "For this we need a ratio and the important ratio is between the waterline length and the displacement.")
Charlie Wilson is often casual about his phrasing. He often talks of stopping the power phase at the knee, but he doesn't MEAN that: he just wants beginners to aim at that, so that they don't end up continuing the power phase past the hip.
If you challenged Charlie on the ratios quote, he'd acknowledge that what matters is length/displacement. When he's being more cautious, he merely points to the length/width ratio (using waterline measurements) as a crude indicator of how a canoe should be classified.
For example: * Bell Yellowstone Solo = ~13.25' / 26.5": L/W=6.0 = touring canoe * Bell Magic = @15.3' / 25.5": L/W=7.2 = river canoe
The length/width ratio could perhaps be justified as "convenient" where more useful ratios might either be difficult to obtain or confusing... but we should perhaps not read too much into them... especially when they are badly calculated...
e.g. The Bell Website uses WATERLINE-length / waterline-beam for the above solo canoes... but OVERALL-length / waterline-beam for the tandems - which is nonsense!
Ps. That video is AWFUL: why does Swift always show the boats being paddled REALLY badly!!!!