Meine Begeisterung für Filzsachen wächst und wächst.
Durch verstricken und waschen dieser Filzwolle kommt man zu ganz neuen Möglichkeiten. Vorsicht, das ist weder billig* noch einfach, unsere bisherigen Ergebnisse gefallen uns aber sehr gut.
Meine Frage ist jetzt: Hat schon mal eine/r hier Filzsachen mit einem Feuchtigkeitsschutz versehen? - und wenn ja wie?
Meine gekauft Filzjacke ist sicher eine Stunde regendicht, die Filzwolle hingegen saugt Regen förmlich auf.
Eine Anleitung hab ich gefunden, aber ein Erfahrungsbericht wäre mir lieber. Wie hat denn Oma den Lodenmantel behandelt?
Gruß Andreas
*Der fertig gefilzte Stoff hat ca. 1000g/qm
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
hab nur negativbsp ich habs mit öl versucht - ging schief habs mit zeltspray versucht - ging schief habs mit hydrolin versucht - geht nicht konsequenz: es muss wohl fachmännisch gewalkte und verfilzte wolle sein und die ist teuer moose
Hermann Löns hatte seinen Lodenmantel nie imprägniert und auch nie gewaschen. Meine Lodenmäntel trage ich bis sie kein Wasser mehr aufnehmen, die sind dann zwar grottenschwer, aber es dauert Stunden bis sie durch sind. Nebeneffekt: Ich habe bisher in nassem Loden nicht gefroren.
Dann kommt der wichtigste Aspekt: Hängend, NIE gefaltet!!, langsam trocknen, NICHT am Ofen oder der Heizung, dauert auch lange, deswegen zweite Jacke oder Mantel anschaffen.
Schmutz mit einer weichen Bürse rausbürsten - waschen könnte man auch, das Tuch leidet aber darunter. So habe ich meine Lodenmäntel weit über 25 Jahr im Gebrauch (Ja, Godi so alt bin ich schon:-)) Gruß Albert
Ich hab mal ein Hemd mit Lanolinspülung behandelt und war recht zufrieden mit dem Ergebnis! Wolle wird aber nie ganz dicht, nur hochgradig wasserabweisend, was aber in der Praxis meistens ausreicht! >Klick<
Strickfilzen ist schon was feines, sehr angenehm für chronisch kalte Mädchenfüße ;-) Aber wasserdicht oder wasserabweisend?? Ich wüsste nicht, dass man Strickfilz wirklich gut imprägnieren kann. Ich habe meine normalen Strickpullis immer mit Lanolin behandelt, das hilft etwas, finde ich im Ergebnis auch kann passabel.
Etwas dichter ist dann schon gefilzte/gewalkte Wolle, aber auch das weicht durch. Will man Filz wasserdicht haben, so wird dieser meine ich mit einem Leimgemisch im Herstellungsprozess behandelt. Macht man wohl bei Filzhüten, führt aber auch zu einer "Steife", die bei Jacke etc. nicht gerade gewünscht ist.
Aber Vorsicht .... Filzen kann gefährlich werden....
Moinsen! bei Horace Kephart gibts irgendwo auch ein paar Rezepte zum imprägnieren von Kleidung, ob das aber für Strickfilz taugt?? Ansonsten kann ich "Das Lottchen" nur recht geben: ich kenne hier einen Hutmacher der regendichte Hüte herstellt, aber ......die "Steife" taugt für Bekleidung überhaupt nicht. gruß aus´m Norden
Danke für die Tipps. Das wasserdicht nur schwerlich zu erreichen ist hatte ich vermutet, etwas wasserabweisend wäre schon ein Gewinn.
Ich werde mal mit Lanolin probieren, auch in der Hoffnung das die Schmutzempfindlichkeit ab nimmt. Hermann Löns hat sicher die Schafe nicht entfettet, das ist dann ja von Natur aus recht wasserabweisend,
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
Also wie der Filz wasserdicht zu bekommen sein soll ist auch mir ein Rätsel. Vielleicht kannst Du ihn ja mit einer wasserdichten Plane beispielsweise von so einem Faltzelt http://www.faltzelte.com/einzelteile.html wasserdicht machen.
Also: bei Loden (ist ja ganz ähnlich wie Filz) soll nach altem Hausrezept Essigsaure Tonerde (gibt's in der Apotheke) zur Imprägnierung wahre Wunder wirken... Läppchen tränken und satt einreiben! Ich selbst habe es noch nicht probiert, aber mein Vater schwörte drauf! Ist doch einen Versuch wert? Viel Erfolg Willi
Moin, noch nicht chemisch vergewaltigte gesponnene Wolle kaufen, da ist das Wollfett noch ursprünglich drin, ist sehr stark Wasser abweisend und nimmt auch nicht so viel Wasser auf wie die mittlerweile übliche chemisch bearbeitete Wolle, riecht bei Regen natürlich etwas nach Schaf. Hinterher das aus Wollfett hergestellte Lanolin wieder zu führen, bringt nicht die gleiche Qualität wieder. Gruß Jürgen
Alle sagten, "das geht nicht". Dann kam einer, der das nicht wußte und hat es gemacht.