Moin, gestern fuhr ich sozusagen durch`s Moor im Wasser. Leider hatte ich keine Kamera dabei. Jetzt erschien hier aktuell ein Zeitungsartikel, den ich euch nicht vorenthalten will (Nutzung des Artikel ist abgeklärt). Viele Grüße docook
ach ja: Die Schleuse haben wir beim HKT 2013 besichtigt.
Land unter in der Hamme-Niederung
Regen und Orkantiefs lassen Pegel steigen
Brigitte Lange 16.01.2015 Osterholzer-Kreisblatt
Sturm und Regen bestimmen das Wetter über Norddeutschland. Selten versprechen die Meteorologen Sonnenschein, und wenn, dann nur für wenige Stunden. Die Folgen sind unübersehbar. Die Gräben sind voll, die Wiesen unter Wasser. Der Gewässer- und Landschaftsschutzverband (GLV) Teufelsmoor bleibt gelassen: „Alles normal für diese Jahreszeit.“
Schleusenwärter Richard Walter behält an seinem Arbeitsplatz, der Schleuse Ritterhude, die Wasserstände im Blick. Dabei bereitet ihm der Regen der vergangenen Wochen weniger Sorgen als die Sturmfluten. Sie drücken das Wasser bis hoch in die Hamme. (Brigitte Lange) Land unter heißt es zurzeit vielerorts im Kreis Osterholz. Die Böden sind vom Regen der vergangenen Tage und Wochen gesättigt; sie können kein Wasser mehr aufnehmen. Die Gräben sind voll. Entlang der Kreisstraße 9 bei Tietjens Hütte haben sich die Wiesen in eine Seenlandschaft verwandelt. An der Ritterhuder Schleuse zeigen die Messgeräte einen Pegelwert von sechs für die Hamme an. „Das entspricht einem Meter über Normal-Null“, erklärt Andreas Burfeind, Geschäftsführer des Gewässer- und Landschaftsschutzverbands Teufelsmoor. Wendepunkt für die Hamme
Der Boden in der Hamme-Niederung ist gesättigt, die Gräben voll und der Wasserstand an der Schleuse liegt bei sechs Metern – da geht jeder weitere Tropfen in die Fläche. (Christian Valek) Ein Wendepunkt für die Hamme: „Ab diesem Pegelstand geht das Wasser in die Fläche“, sagt Richard Walter. Jeder weitere Zentimeter überschwemme die Wiesen. Walter und sein Kollege Peter Bald sind Schleusenwärter in Ritterhude, arbeiten für den GLV. Sie haben die Wasserstände der Hamme im Blick, und zwar 24 Stunden am Tag. In trockenen Sommern sorgen sie dafür, dass genug Wasser in der Hamme-Niederung verbleibt. In nassen Wintern wie diesem geht es darum, so viel Wasser wie möglich die Lesum hinunter zur Weser zu schicken. „Im Sommer haben wir oft nur eines der drei Sieltore geöffnet und dann auch nur 15 Zentimeter hoch; jetzt stehen alle Sieltore und selbst das Schleusentor weit offen“, sagt Walter. Gezeiten spielen wichtige Rolle
Sobald es möglich ist, werden die Sieltore weit geöffnet, um Wasser abfließen zu lassen. (Brigitte Lange) Trotzdem fließt in diesen Tagen längst nicht so viel Wasser durch die Schleuse in Richtung Meer, wie Walter es gern hätte. Er kann schließlich die Sieltore nicht nach Belieben offen lassen. Die Hamme ist über die Lesum mit der Weser und damit mit dem Meer verbunden. Das heißt: Das Wasser steigt und fällt in Abhängigkeit von den Gezeiten. Nur das Sperrwerk in Lesum und die Schleuse in Ritterhude verhindern, dass mit jeder Flut das Wasser über die Hamme zurück ins Hinterland gedrückt wird. Der Tidenkalender ist daher ein wichtiges Arbeitsmittel für Richard Walter. Der und die elektronischen Messgeräte, die ihm zeigen, wie hoch das Wasser vor und hinter der Schleuse steht. Sobald die Pegel auf beiden Seiten der Schleuse identisch sind, können die Tore bei abfließendem Wasser geöffnet werden. Bei Gleichstand und auflaufendem Wasser werden sie geschlossen. Würde er den Moment verpassen, könnte schnell der Druck des Wassers ins Landesinnere so groß werden, dass die Sieltore gar nicht mehr geschlossen werden können. Etwas, das nie passieren dürfe und auch noch nie passiert sei, sagt Andreas Burfeind: „Flapsig gesagt, wäre sonst alles bis Worpswede nur in Gummistiefeln zu erreichen.“ Walter und sein Kollege Bald lassen daher in diesen Tagen den Pegelstand, wenn er sich dem kritischen Punkt nähert, nicht aus den Augen. Selbst Kaffeeholen werde dann auf später verschoben, meint der Schleusenwärter. Bei normalem Wetter können die Sieltore fünfeinhalb Stunden geöffnet bleiben, berichtet er. „Im Augenblick kommen wir aber selbst mit zwei Sielzugzeiten nicht auf diese Zeit. Da kriege ich nichts weg.“ Und die paar Zentimeter, die bei einer Sielzugzeit letztlich ablaufen, sind im Handumdrehen wieder aufgefüllt. So viel fließe derzeit aus der Hamme und den Wiesen nach.
2012 deutlich höhere Pegel Dass die Tore nur verkürzt geöffnet werden können, hängt allerdings weniger mit dem vielen Regen und den daraus resultierenden hohen Wasserständen zusammen. „Wir hatten zwei Sturmfluten“, sagt der Schleusenwärter. Dadurch sei das Wasser von der Weser stärker und länger als sonst durch die Lesum ins Landesinnere gedrückt worden. Der Nordwestwind sei das Problem, bestätigt Andreas Burfeind. Dazu komme, dass hinter der Schleuse die Wümme in die Hamme mündet, die ab dem Zusammenfluss zur Lesum wird. Die Wümme aber führe zurzeit ebenfalls mehr Wasser. Das werde bei Hochwasser auch in Richtung Schleuse gedrückt. Dadurch steige der Pegel hinter der Schleuse flussabwärts immer stärker. Die Folge: Bis bei einsetzender Flut Gleichstand zwischen den Pegeln beiderseits des Bauwerks erreicht wird, dauert es deutlich länger als sonst. Das Zeitfenster für den Sielzug verkleinert sich. Es kann weniger Wasser abfließen. Andreas Burfeind und Richard Walter sehen trotzdem keinen Grund zur Sorge. Noch entsprächen die Werte der Jahreszeit. 2012 habe das ganz anders ausgesehen, erinnert Burfeind. Damals standen die Pegel deutlich höher, waren die Wiesen und die für Überflutungen gedachten Retentionsflächen in der Hamme-Niederung gefüllt. „Aber damals hatten wir hier an der Schleuse auch einen Pegelstand von 1,30 Metern über N.N“, sagt Burfeind.
Info für die "Holzwürmer" unter uns: 6. Holzkanadiertreffen 19.6. – 21.6.2015 DAS ORIGINAL in Ritterhude. Infos siehe hier im Forum im eigenen thread.
dascha n Ding in Bremen und umzu. Ich hätte nicht gedacht, daß das so in meiner alten Heimat aussieht. Landunter... Hoffe das normalisiert sich bei euch im Norden demnächst. Obwohl ja zur Zeit ein Sturm den anderen jagt.
Moin, bin gestern mal kurz auf`s Wasser gegangen, bevor das nächste Schnee/Graupelschauer herunter kam. Der Wasserstand ist zur Zeit täglich zur Stauzeit recht hoch. Die Anleger werden überspült. Aus dem Morr kommt einfach zuviel Wasser. Es ergeben sich ganz andere Blickwinkel. In der Zeit, wo Wasser zur gegenüberliegenden Tideseite ablaufen kann wird der Fluss zum schnell strömenden Revier Viele Grüße docook
Im Bild die Schleuse von flussauf gesehen
Info für die "Holzwürmer" unter uns: 6. Holzkanadiertreffen 19.6. – 21.6.2015 DAS ORIGINAL in Ritterhude. Infos siehe hier im Forum im eigenen thread.