Mir wurde die Frage gestellt, welcher Tandemcanadier sich für leichtes bis mittleres Wildwasser eignet. Da ich ausschließlich in Solobooten oder definierten Wildwassertandembooten (Mohawk Probe14/Dagger Caper) Erfahrungen habe bin ich diesbezüglich eigentlich überfragt (ich habe da diffuse Ahnungen) und gebe die Frage mal in die Runde:
Welcher handelsübliche Tourencanadier eignet sich fürs wilde Wasser und welche Änderungen an den Einbauten sollten vorgenommen werden?
kommt natürlich drauf an wie wild und wie eng das Wildwasser sein soll. Und ob nur den Fluß runtergefahren werden soll oder ob man auch noch Spaß bei der Sache haben will. Mit folgenden Tourencanadiern habe ich gute Erfahrungen im leichten bis mittleren WW gemacht: Nova Craft Prospector, Mad River Legend. Der Canyon von Esquif soll sich da auch recht gut dafür eignen. Ich würde auf jeden Fall voll auf WW fitten, also mit AK's, Sattelsitzen und Gurten. Man hat so das Boot wesentlich besser "im Griff". Im Kanumagazin gab es mal einen Test, da gings auch um die WW-tauglichkeit von Tourencanadiern.
Wenns etwas mehr Spaß machen soll, empfehle ich auf jeden Fall einen WW-OC2. Ich bin mit meinem Mad River Caption sehr zufrieden. Der Läuft auch auf Zahmwasser recht gut.
Hi, hier im Forum ist auch der Bell Alaskan recht gut weggekommen, es gibt einen ausführlichen Testbericht hier im Forum Das Boot wird wegen der Aufgabe von Bell nicht mehr gebaut, ich habe aber noch mehere am Lager. Jörg Wagner
Der übliche verdächtige bei mir ist als erstes der Esquif Canyon, macht auf der oberen Strecke am Vorderrhein so viel Spaß dass ich im Frühjahr einen Vorführer bekommen werde. Mit Gurten und vollgestopft mit Auftrieb geht vielleicht sogar mehr als WW 3, am Ende des schwarzen Lochs waren wir praktisch leer und haben fast alle Kehrwässer gekriegt die wir mit dem Blast auch nehmen und das heisst was. Unglaublich für diese Länge.. Chillkoot und Klondike sollten das auch gut können, etwas runder als die Prospectoren von Nova Craft und mehr Kielsprung, hab's aber mangels Chance noch nicht ernsthaft damit probiert. Beim Nova Craft ist meiner Meinung nach bei WW2 der richtige Spaß vorbei wenn man noch Kehrwasserturnen möchte. Da fehlt dann einfach etwas Kielsprung, aber das ist alt nicht das bevorzugte Einsatzgebiet dieses Bootes. Drum haben wir auf der Summer Scool am Vorderrhein oben wieder auf unseren Blast zurückgegriffen. Der Rougue von Wenonah sollte das auch gut können, der Dagger Legend kann das auch, nicht so exakt wie der Canyon aber auch sehr trocken. Die Mad River Variante sieht mir nicht mehr so trocken aus, hier ist der Bug etwas schmal ausgebaut. Der Starburst von Evergreen ist fast baugleich mit dem Canyon und kann das auch.
Ach ja, für Wildwassertourer nehme ich Gurte mit Sitzbank und gut konturierten Kniepads. Auf Sattelsitze stehe ich da nicht so um den tourencharakter der Boote mit unterschiedlichen Sitzpositionen zu erhalten
Gruß Florian
-------------------------------------------------- Keep the open side up!
tja Florian, da bist Du mir knapp zuvor gekommen - den Canyon hätte ich jetzt auch empfohlen. Evergreen scheint es nicht mehr zu geben. Wir haben von denen den Starburst (einigermaßen baugleich) und sind mehr als zufrieden, und zwar nicht nur im Wildwasser: Vergleichsweise flott, trocken, wendig und stabil- was will man bei 5,00m Länge mehr? Das mit den Sitzbänken oder Sattelsitzen ist sicherlich Geschmackssache; wir haben die Bänke auch auf gemächlichen Touren bisher nicht vermisst d.h. die Sattel für uns immer als komfortabel erachtet.