ich weiß, wir fahren zwar Canadier, um auch beim Lagerleben eine gewisse Bequemlichkeit zu haben, andererseits ärgert uns das Gewicht bei jedem Umtragen.
Hier findet Ihr ein paar Anregungen, um ein paar Gramm zu sparen:
Es ist eine Abwägungsfrage zwischen "Komfort" und "Erfordernis". Auf Tour soll wenn möglich aber auch ein bisschen Komfort dabei sein, daher verzichte ich häufig auf das "knicken der Zündhölzer". Beim Wandern im Fjäll und anderswo, wenn alles auf dem Buckel durch die Berge geschleppt werden muss, haben wir schon gut gelernt Gewicht zu sparen. Die Verlockungen des Outdoormarktes sind aber auch groß, mit viel Geld u.a. Gewichtsersparnis zu erkaufen. Aber trotz aller guten Ratschläge, irgendwie sollte man doch von selbst dahinter kommen, woran es liegt wenn der Rucksack oder das Kanupack zur echten Last wird. Also einfach mal den eigenen Verstand, eigene Erfahrungen ... gebrauchen.
Zitat Die Verlockungen des Outdoormarktes sind aber auch groß, mit viel Geld u.a. Gewichtsersparnis zu erkaufen.
..und genau darum geht es doch im Grunde in den zahlreichen Artikeln zum Ultraleichttrend. Peter hat vollkommen recht: mit ein bißchen Köpfchen findet jeder selber heraus was er wirklich braucht und zu schleppen bereit ist. Ich kann jedenfalls nur über einige UL-Zeitgenossen schmunzeln, die ich so unterwegs getroffen habe. -der mit den ganztägig klatschnassen Füßen in den UL-Trailrunningschuhen nach 5 Schietwettertagen wie er zitternd am Windschutz saß und verächtlich auf meine Bean-Boots herabsah -der,den sein UL-Shelter schon am ersten Tag bei einem 5 Beaufortwind an der Küste,die Hälfte seiner Abspannungen einbüßte -der,der immer so neidisch auf unsere Mahlzeiten aus frischen Lebensmitteln schielte, während er seine Globelunch-Tüten mit heißem Wasser vom Dosenkocher aufgoß usw. Leicht ist ja ganz gut und schön, aber trotzdem sollten die Dinge in erster Linie auch haltbar und funktionell sein! Wie der Spagat dazwischen aussieht muß jeder für sich selber herausfinden.
>>> Und die beste Gewichtsersparnis ist immer noch die, einfach UNNÜTZES zu Hause zu lassen. Das sieht die Industrie aber ganz anders.
Bei meinem Übergewicht fallen die 400g Kuenzi nicht weiter auf.
Extreme Umsatzblüten treibt auch der Leicht-Fahrradbau, Carbon und was nicht Alles und dann tatsächlich die Empfehlung: "Wenn das Rad um fällt den Carbonlenker auszutauschen."
Aber jedem Sein Hobby wie es Ihm oder Ihr Spaß macht.
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
in dem Artikel und auch schon den vorangegangenen Meinungen klingen ja 2 Aspekte durch: 1. Gewichtsersparnis 2. must have vs. unnützes zu Hause lassen
Ich bin da auch zwiegespalten. Am Besten hat es mal meine bessere Hälfte auf den Punkt gebracht: Sie hat/musste mich an unsere erste Paddeltour im RZ85 auf der Seenplatte erinnern, als ich mal wieder meinen Träumen freien Lauf lassen wollte. Wir hatten eine Esbit Kocher, auf dem wir Ravioli-Dosen zum Kochen brachten. Wasserdicht bedeutete Mülltüten in unseren Reistaschen. Das Resumee daraus bedeutet nicht, ich brauch gar nichts mehr, sondern: Wieviel/was benötige wirklich ich um Spass zu haben?
Das Problem ist wirklich den Versuchungen der bunten Bilder zu widerstehen.
Meinen Schwerpunkt habe ich eher auf Packmaß, Langlebigkeit und (angemessenen) Komfort gelegt.
Das sind meine Erfahrungen (bis jetzt) und da wird sich in den nächsten Jahren bestimmt noch was tun.
UL ist sehr interessant! Und da wird einem gezeigt, wie leicht es geht - ob man das dann mag ist Geschmacksache... Wir haben durch die Wanderungen mit den Kindern unsere Ausrüstung ziemlich leicht und klein verpackbar gemacht, denn da müssen zwei die Ausrüstung von vier tragen! Aber UL ist das auch nicht, nur weglassen.
Für mich ist das Spannende an der Sache, auf der einen Seite das Gepäck so leicht wie möglich zu halten, auf der anderen Seite aber den Komfort, Stabilität, Praxistauglichkeit usw. nicht einzuschränken - das für mich optimale Verhältnis von Gewicht und Ausrüstung zu finden.
Man kann schon relativ schnell 10, 20, 30 kg mehr im Boot haben ohne dabei einen Gewinn zu haben.
Moin Frank, wobei der Inhalt von Gewinn sicher sehr unterschiedlich ist. Bei S-wetter abends den Dutch Oven anheizen und frisch kochen ist für mich ein enormer Gewinn, die Tütensuppe im Alutopf an zu wärmen ein enormer Verlust. Dafür habe ich locker mal eben plus 10 kg (nur für`s kochen) im Canadier. Oder den Steckstuhl oder das Tipi oder den Wanigan oder... Bei kleineren Umtragen schleppe ich dafür gerne ein Extramal. Meine Grenze ist dann eine wirklich längere Umtrage. Viele Grüße docook
Moin, das ist wie schon gesagt, eine sehr individuelle Geschichte. Mit Kindern, da kann ich Bene nur bestätigen, sieht die Welt eben ganz anders aus. Jeder entwickelt sich dahin, wie es ihm am besten gefällt. Nicht nur auf einer Kanutour mit Portagen käme für mich ein Dutchoven im Traum nicht in Frage und die Geschmäcker sind unterschiedlich. Bin ich deshalb ein kulinarischer Banause nur weil ich im Alutopf koche? Eine Fischsuppe schmeckt aus beiden gleich und mich kulinarisch völlig ausleben kann ich stressfreier zu Hause oder im Biwaklager. Kinder wollen nach dem Anlanden "Essen sofort", zumindest meine. Kleine oder Kuppelzelte sind für mich oft tauglicher als schwere Tipis ohne geschlossenes Innenzelt und auch leichter. Je mehr überflüssiges Gerödel, je umständlicher und langwieriger. Wer an schwierigen Stellen anlanden musste, Kinder und Gepäck an Land balanciert hat, weiss wovon ich rede. Weniger Gewicht überwiegt für mich oft den Vorteil von überflüssigem Luxus, das Erleben unterwegs steht bei mir im Vordergrund. Es kommt eben immer auf die individuelle Sichtweise auch ohne das Einkürzen der Zahnbürste an. LG Jürgen