ich will mir auch mein erstes eigenes Paddel selber bauen.
Die Blattform hab ich mir dem "Tenderfoot" von Grey Owl ähnlich ausgesucht, also Biberschwanz nicht so länglich sondern eher birnenförmig, allerdings etwas größer und hab einen Aufriß mit ca 800 cm² gemacht.
Zum Einsatz soll es bei mir auf der Mosel kommen, hier hab ich immer genügend und ruhig fließendes Wasser unter'm Paddel.
Jetzt hab ich aber noch ein paar Fragen:
1. Den Schaft und die Blattränder will ich aus Kiefer (feinjährig und astfrei) machen und im Blatt 2 Leisten aus Meranti (oder Sapeli? jedenfalls ziemlich fest und rötlich) einfügen. Für den ersten Versuch wollte ich nicht einkaufen gehen sondern das nehmen, was in meiner Werkstatt so rumsteht und mir geeignet erscheint. Aber ist das auch geeignet?
2. Ist PU-Leim okay?
3. Dicke der Blattkante: Sind etwa 8 mm okay? oder dicker? oder noch dünner?
4. Form der Blattkante: Ich denke mir, eckig wie eine Brettkante [ wäre nicht richtig. Ich würde normalerweise die Kante einfach abrunden (, aber vielleicht wäre ja eine scharfe Kante < noch besser?
5. Für das Blatt will ich liegende Jahresringe nehmen.
Für den Schaft eigentlich auch. Oder muß man da eher stehende Jahresringe nehmen? (Irgendwo [hier im Forum] hab ich mal gelesen "wie beim Bogen" ... nur bin ich leider kein Bogenschütze).
Schonmal vielen Dank im voraus und
liebe Grüße...
....................Martin
Besorg Dir am besten die einschlägige Literatur! Da wird alles bestens beantwortet.
http://homepages.tesco.net/~moosehead/The%20Canoe%20Paddle%20Page/Books.html
http://www.amazon.de/Canoe-Paddles-Complete-Guide-Making/dp/1552095258
Hallo Martin,
hier http://www.amazon.de/gp/product/1552095258/ref=oss_product steht alles drinn dass es auch Anfänger wie ich gut verstehen.
- darin wird PU Leim oder Epoxy Empfohlen
- ich kann Dir nur empfehlen nimm ein vorhandenes Paddel und kopiere mal fürs erste das, das erleichtert vieles
.....das mit den Jahresringen t hab ich nur zum Teil in Deiner Frage verstanden wird aber alles im Buch ausreichend gut beschrieben.
>>> (Irgendwo [hier im Forum] hab ich mal gelesen "wie beim Bogen" ...
War [URL=http://www.canadierforum.de/topic-threaded.php?board=61606&forum=4&threaded=1&id=5281&message=9969703] hier [/URL]aber der Meinung kann ich mich nicht anschließen, in dem auch in dem Thread angesprochenen Buch "Werkstatt-Praxis" steht es mit stehenden Jahresringen. Es ist halt ein Paddel und kein Bogen.
>>> 800 cm²
Das ist richtig "fett" ich hab auch so ein Geschoss, aber zum Touren ist das nix. Mein Tourenpaddel hat ca. 550cm², aber lang und schmal.
Dazwischen irgendwo liegt meine Lieblingsgröße, das muss jeder selbst "erfahren".
Je dünner und schärfer die Kante, desto besser kann man das Paddel slicen, aber es geht auch beim Anstoßen leichter kaputt. Weniger als 8mm dürften es für mich schon sein. Je schärfer Du die Kante ausführst um so präziser musst Du arbeiten. Ich hab mal aus Spielerei ein Paddel mit unterschiedlichen Wölbungen und sehr scharfen Kanten geschnitzt. Beim ersten Slicen hat es mich fast ins Wasser gehauen, das war nicht beherrschbar.
Die Bücher sind wirklich sehr zu empfehlen.
Gruß
Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
dank Euch für die Empfehlungen. Ich werde gleich mal nach den Bücher gucken. Als gelernter Schreiner bin ich zwar vorbelastet, aber ein Paddel ist schon ein sehr spezielles Möbel in sehr spezieller Umgebung (Wasser).
[quote]800 cm²
Das ist richtig "fett" [/quote]
Andreas: Ich hab ein geliehenes Paddel mit ca.870 cm² verglichen mit einem ca. 730 cm² und hab mich mit dem großen recht wohl gefühlt (allerdings sind gleichzeitig auch die Form und die Schaftlänge etwas verschieden - ich hab halt nicht soviel Vergleichspaddel, deshalb wird dieser Selbstbau ja auch ein Versuch).
Dazu kommt: Nur zum flußabwärts paddeln würd ich auch ein kleineres Paddel nehmen, aber ich wohne hier direkt an einem tollen Revier, der Mosel. Um mir die Autofahrerei zu sparen, paddel ich also meistens hin und zurück, d. h. die Hälfte des Weges ist also gegen die Ströhmung und häufig auch noch mit Gegenwind (so ist hier die Hauptwindrichtung). Und ich bin nicht der Typ wie Lance Armstrong bei den Radfahrern, der mit leichteren aber hochfrequenten Tritten Tempo macht. Auch beim Laufen mach ich nicht schnellere sondern längere Schritte um schneller zu werden. Deshalb hoffe ich, daß das große Blatt meinem Typ entspricht.
Und ja, ich arbeite auch an meinem catch.
Sollte es sich dann als zu groß erweisen, kann ich direkt mit einem neuen Paddel anfangen (auch klasse[wink]), oder eintauschen... oder kleiner machen...
[quote]sehr scharfen Kanten geschnitzt. Beim ersten Slicen hat es mich fast ins Wasser gehauen, das war nicht beherrschbar.[/quote]
okay, werd ich beherzigen.
Nochmal meinen Dank und
Grüße...
............Martin
@Martin
>>> Ich hab ein geliehenes Paddel mit ca.870 cm² (ca. 1,5* DinA 4)
Mit einem großen Blatt kann man Paddeltechnik durch Kraft ersetzen, das geht aber auf Kosten der Gelenke und was da so dran hängt.
Im Wildwasser mit schnell sehr viel Power und anschließender ruhiger Phase mag das passen, aber schon beim (Flatwater)-Freestylen wäre mir das trotz des Bedarfs an großer Beschleunigung und "Steuerwirkung" zu groß.
Bei Touren frage ich mich: "Warum quälen wenn es auch leichter geht?"
Wenn man sich in der ehrenwerten Runde, der Vielfahrer umsieht, sind die Blätter eher klein, zumindest aber kleiner als 870 cm².
Gruß
Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
Hallo Martin
Ich musste früher regelmäßig ca. 400 kg über Wochen im Kanu voran befördern, mit einem großflächigen eher kurzen Paddel quälte ich mich ständig mit Schultergelenkproblemen.
Nach einem Tip von Jörg Wagner kaufte ich mir dann ein noch ein klein wenig größeres aber sehr schlankes langes Paddel mit etwas Flex. Verbesserung stellte sich sofort ein, dazu optimierten die Reitners meine Paddelhaltung und diese Kombi brachte mir den absoluten Spaß zurück.
Flach, schmal, etwas Flex würde ich in Betracht ziehen wenn es nicht fürs Wildwasser sein soll, warum unten eher breit..
LG Jürgen
Danke für Eure jetzt doch mal konkreten Tips. Das überzeugt mich auch so, daß ich den Aufriss nochmal ändere. Ich hab ja noch nichts zugeschnitten.
Der Versuchung, gleichzeitig 2 verschieden große zu bauen, werde ich aber widerstehen, denn es geht mir ja auch um Erfahrung bei der Herstellung und beim Material.
Also jetzt erstmal Bleistift spitzen...