Samstag, 3. September 2011. 30°C, strahlender Sonnenschein. Die am Vortag beschlossene Fahrt wird tatsächlich wahr, die Jungs treffen um 10h bei mir ein. 2 Kanus, 4 Paddler. Ein 30 Jahre alter Holzleistencanadier "Matawa" (unter diesem Namen baute ein Oberösterreicher mal Kanus) mit GFK - Überzug und die Kipawa. Abfahrt zum Traunfall und die steile Zufahrtsstraße hinab: meine Güte, so einen niedrigen Wasserstand hab ich seit Jahren nicht gesehen. Wo vor einem Monat noch das Wasser toste, waren nur bemooste Felsen zu sehen, über die Felsen und Wehre tröpfelten dünne Rinnsale. Das Einsteigen über rutschige und zerklüftete Felsen mutierte zur Herausforderung. Weniger wegen der Kipawa, die war ruckzuck im Wasser, als vielmehr das Tragen des geschätzt 45 bis 50kg schweren Holzungetüms. Hinzu kam 1 Person mit - trotz Hinweis, genau das nicht zu tun - Flipflops. Nach 15min hatten wir es dennoch irgendwie geschafft, das Monster reinzuwürgen und es ging los. Ich würde lügen wenn ich nun sagte der niedrige Wasserstand war mir einerlei. Mit einem neuen Laminatboot einen Fluss mit Stein und Felsengrund bei Niedrigstwasser hinabzufahren, noch dazu mit einem Bugpaddler der in seinem Leben gerade einmal eine Schnupperfahrt in einem Old Town Trip mitgemacht hat - uiui. Noch dazu sagte er mir erst am Wasser, dass er sich infolge eines Motorradunfalls vor zwei Monaten nicht ordentlich hinknien kann. Dennoch ging der ganze Tag für die Kipawa mit nur einer kurzen Grundberührung vorüber, es hilft ungemein, wenn man ein Gewässer kennt. Ich bin mir recht sicher, dass auch an manch anderer Stelle kein Finger mehr zwischen Boden und Gewässergrund gepasst hätte. Niedrigstwasser hat aber einen anderen Vorteil: an den verbleibenden Engstellen wird es richtig schnell und die stehenden Wellen an meiner Lieblingsstelle waren so hoch wie nie! Wasserübernahme: kein Bierkrug voll Im Staubereich testeten wir dann noch wie schnell man wirklich fahren kann, denn Motorradunfall hin oder her, mein Bugpaddler ist ein äußerst kräftiger Sportler. Schon toll, wenn man bei jedem Schlag spürt wie es das Canoe aushebt, wie das Ufer vorüber flitzt und man dennoch nicht das kleinste Gurgeln vom Rumpf hört. Danke Swift, danke Wolfgang. Ja zum Laminatboot, auch auf steinigem Grund, vorausschauende Fahrweise vorausgesetzt.