Ich beschäftige mich schon seit Jahren, wie man am besten die Elektronik waserdicht verpackt und doch schnell rankommt um zu fotografieren. Ich habe meistens eine Spiegelreflex und manchmal auch einen Camcorder mit. Diese sind in ihren Taschen verpackt, diese wiederum in einer spritzwassergeschützten Tasche. Schnappschüsse etc. also nicht möglich. Alles auspacken und einpacken ist bei schwierigem Wasser auch schlecht möglich.
Das gilt sinngemäß auch für eine Notfalltasche. Ich stelle mir mal den Worstcasefall vor. Mehrtagestour in abgelegenen Gebieten, Kenterung, man kommt nur schwer an die Ausrüstung ran, Sattelefon, Medikamententasche, Moskitospray etc. sind noch im Boot. Welche Empfehlungen, Erfahrungen gibt es für den Transport von Elektronik ud anderen wichtigen Sachen?
Für die Kamera, an die man unterwegs schnell mal herankommen muss, hat sich das PeliCase bewährt. Ist wirklich nicht billig aber es gibt nichts besseres. Unterlagen, Geld, elektronischer Filefranz - Dinge, die ich erst an Land benötige - kommen bei längeren Touren in einem wasserdichten Gefäß (Tupperdose) in einen wasserdichten Sack oder eine Tonne. Die widerum wird im Boot befestigt, sollte also - wenn das ganze Boot nicht abhanden kommt - auch nach einer Kenterung nach der Bootsbergung wieder auffindbar sein.
Ich hab die wichtigen Sachen entweder in einer kleinen Tonne oder in einem Pelicase. Das mit dem Worst-Case-Szenario hat mir aber auch schon oft Sorgen gemacht. In Canada kriegt man wenn man ein Sat-Phone ausleiht zwar immer ein Pelicase dazu aber was ist wenn man kentert und das Boot nicht rauskriegt bzw. wenn es unter einen Log-Jam verschwindet?! Die Kamera etc. wären mir dann zwar egal- aber ohne Sat-Phone mit nassen Klammotten evt. spgar verletzt mitten in der Pampa könnte verdammt unangenehm werden. Bis jetzt ist es halt immer gut gegangen aber wir suchen auch irgendeine gescheite Lösung für solche Fälle. Das Pelicase an die Schwimmweste hängen is wahrscheinlich ziemlich unpraktisch!
Die WW-Schwimmweste von Robson (wird leider nicht mehr hergestellt) hat vorne eine große Tasche, in die dann Handy/Wertsachen/Sat-Phone in einem Handysack (z.B. der von Prijon) rein. Ist gut zu erreichen und immer am Körper. Es gibt noch so ein paar Schwimmwestenmodelle, wo das geht. Imzweifelsfall, die Tasche noch mit einer Zusatzschicht geschlossenporigen Schaum auskleiden, für den Schlagfall ...
hallo, zum schutz von kameras kann ich nichts sagen, da ich eine einfache aber absolut wasserdichte digi-cam verwende; die liegt in griffweite und mit sorgeleine an bord. die wirklich wichtigen dinge sind bei mir in der schwimmweste untergebracht, die ich immer und bei jedem wetter trage. für mich wichtige dinge sind: erste-hilfe beutel (wasserdicht; z.b. von ortlieb), silber bzw. goldfolie (ersetzt natürlich nicht den schlafsack, aber im falle des falles kann man sich ein wenig vor wind und kälte schützen), mobiltelefon (wasserdicht verpackt z.b. in einem kondom), ein paar signal-kracher( z.b.: nico-raketen), morsespiegel, klappmesser, kompass und ein paar energieriegel. schwimmwesten die das oben erwähnte locker in taschen aufnehmen gibt es einige; z.b.: palm kaikoura lg leni
Satphones sind zwar schon kleiner geworden aber immer noch größer als normale Handys und die "wasserdichten" Handytaschen sind nicht absolut wasserdicht. Ich würd mich 1. nicht trauen ein ausgeliehenes Satphone darin zu verstauen (darum kriegt man ja das Pelicase dazu) und 2. bezweifle ich dass das in die Tasche von der Schwimmweste passt. Signalkracher helfen dir wenn du in der Wildnis bist auch nicht wirklich weiter. Vor ein paar Jahren waren zB am Snake River und da gibt es im Umkreis von ca. 500 km rein gar nix. Das mit den Energieriegeln, der Rettungsfolie, ... ist sicher sinnvoll. Ich muß einmal ddie Palm Schwimmweste googlen weil die muß schon ziemlich groß sein, dass das alles reingeht.
Das Handy (iPhone) habe ich in einer Hülle von "OverBoard". Die ist durchsichtig und man kann durch die Folie das Gerät bedienen. Die Wasserdichtheit habe ich probiert, indem ich ein saugfähiges Tuch rein gepackt habe und das Ding dann in der Badewanne längere Zeit unter Wasser gehalten habe. Es drang überhaupt nichts ein.
Für die Fotoausrüstung habe ich von Lowepro den DryZone 200. Das ist ein Rucksack, wasserdicht und schwimmfähig (letzteres hab ich mit der Ausrüstung noch nicht probiert, die Wasserdichtheit mit dem saugfähigen Tuch schon). Neben den vielen kleinen angenehmen Lösungen von Lowepro mag ich das Ding, weil es groß genug ist, um auch andere Dinge reinzugeben und weil es sich als Rucksack sehr angenehm trägt. Ich verwende ihn sogar einfach so als Fotorucksack, wenn ich viel Zeugs zum Fotografieren mitnehme. Es gibt auch die Ausführung DryZone Rover, der zweigeteilt ist: unten ein wasserdichter Bereich für die Fotoausrüstung, oben ein nur spritzwassergeschützer Bereich für Jause etc. Der wasserdichte Bereich ist für eine durchschnittliche SLR-Kameraausrüstung groß genug, wenn man mit einem L2.8 70-200 und einer 1D oder so Dingern herumlaufen will, braucht es aber auf jeden Fall den Lowepro DryZone 200. Für die Schnappschüsse habe ich die Olympus miu tough, wasserdicht auf 10m und stoßfest, einfach in der Brusttasche der Schwimmweste (Palm) immer griffbereit, wie auch das Handy, welches in der anderen Brusttasche im OverBoard-Beutel ist.
Wichtige Papiere und eine "handvoll" Geld tue ich recht gern in einen wasserdichten Brustbeutel, noch unter die Schwimmweste.
Eine Schwimmweste mit voll gestopften Brusttaschen, kommt für mich (zumindest auf größerem Wasser) nicht infrage, weil ich den Wiedereinstieg dann nicht sicher schaffe. Man bleibt damit halt gern am Süllrand hängen und das macht keinen Spaß.
Ich hab Alles in einem Pack, das ich auf jeden Fall bergen muss.
Optimal ist das sicher nicht und ich werde mal sehen welche der hier vorgestellten Lösungen auch für mich sinnvoll sind.
Die Kamera verschwindet bei mir immer im Rollsack, was ziemlich unpraktisch ist, da liebäugel ich mit etwas wasserdichteren Kamera-Ausführungen.
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
Wirklich wichtige Dinge wie Handy, Geld, Autoschlüssel, Ausweis habe ich wasserdicht in einer Hüfttasche verpackt, für die Digicam habe ich das hier: http://www.dooyoo.de/lebensmittelbehaelt...altedose-eckig/ Klack-klack Deckel auf - Foto machen - deckel zu klack - klack -wasserdicht. Das hat sich bewährt. Habe bei einer Kenterung jede Menge Ausrüstung verloren. Der Foto in der Brotbox wurde gerettet und dank wasserdicht verpacktem Handy in der Hüfttasche konnte ein Taxi gerufen werden.
Gruß McLean
Nachtrag: Nicht nur Teile der Ausrüstung waren weg - auch das Boot war weg ! Deswegen ist es wirklich sinnvoll was einem am allerwichtigsten erscheint (was auch immer es sein mag) AM KÖRPER zu tragen - z.B. Hüfttasche.
Zitat 2. bezweifle ich dass das in die Tasche von der Schwimmweste passt.
..in die Rückentasche in der Regel schon. Da hat selbst ein kleiner Wurfsack platz!
Zitat Signalkracher helfen dir wenn du in der Wildnis bist auch nicht wirklich weiter.
Doch! Sie können nützlich sein um im Falle eines Falles den Suchmannschaften(Flieger) die genaue Position anzuzeigen. Das gelingt dem Satphone in der Realität auf den "letzten Metern" wohl nicht immer ausreichend genau.(gab es auch mal irgendwo einen Bericht drüber) Ein Feuer oder andere Signalquellen tun es aber auch!
Ich trage meine Wasserdicht Digi-Cam an der Schwimmweste und alles andere (1. Hilfe-Set, Handy, Geldbeutel, Schlüssel, ...) in einer kleinen Tonne, die ich hinter dem Sitz mit einem Gurt fest mache.
Munitionskiste? Stelle ich mir schwierig zu bergen vor. Die Dinger sind doch schwer? Alles in die Schwimmweste? In unsere eigenen passt schon was rein, leider mieten wir die in Kanada und die haben nicht mal Taschen. Unsere eigenen mitzunehmen, haben wir uns auch überlegt, aber leider sind die Gepäckkosten stark gestiegen. Vor 2 Jahren konnte man bei Condor noch 2 x 23 kg Freigepäck mitnehmen, jetzt nur 1 x 23kg. Die SATphones kann man definiv nicht am Körper tragen.
Pelicase wurde ja schon genannt, ich hab für meine Spiegelreflex ein 1400er und will es nicht missen, was besseres, um schnell an die Kamera zu kommen, gibt es wohl tatsächlich nicht. Dazu kommt, dass die Kamera hier durch die Schaumstoffeinsätze optimal gepolstert ist und die Kiste auch mal hinfliegen kann. Andererseits macht die Kiste bei jedem Öffnen unweigerlich und unüberhörbar KLACK-KLACK - weswegen mir schon der ein oder andere Biber, Otter oder Loon abgetaucht ist..
Zitat von Blackmore aber leider sind die Gepäckkosten stark gestiegen. Vor 2 Jahren konnte man bei Condor noch 2 x 23 kg Freigepäck mitnehmen, jetzt nur 1 x 23kg.
OT: ja, die neuen Gepäckregelungen sind übel, wenn man seine Ausrüstung mitnehmen will, deswegen schafft es unser Helsport Finnmark mit seinen 9kg wohl auch nie nach Canada. Allerdings kann man bei z.B bei Lufthansa für (meine ich) 50 € pro Strecke ein zweites Gepäckstück mitnehmen. Lohnt sich meiner Meinung nach auf jeden Fall, auf das Geld kommt´s bei den Ticketpreisen auch nicht mehr an. gruß, Niels
Bei Condor kann zahlt man für ein Zusatzgepäckstück pro Strecke (zB nach Whitehorse) Euro 30,-- wenn man es vor Abflug anmeldet. Sind heuer auch drüben und haben uns das Zusatzgepäck geleistet - erspart einen eine Menge Stress beim packen!
Bei Condor zahlt man für ein Zusatzgepäckstück pro Strecke (zB nach Whitehorse) Euro 30,-- wenn man es vor Abflug anmeldet. Sind heuer auch drüben und haben uns das Zusatzgepäck geleistet - erspart einen eine Menge Stress beim packen!
Pelly Cases sind sehr stabil, meiner läuft mittlerweile mit dem zweiten Dichtring. Besser als erwartet gute Erfahrungen habe ich auch mit der Ortlieb Aqua Cam gemacht - leichter, draufsetzen ist dafür nicht... Für den absoluten Notfall gehört der Kram an die Schwimmweste und nicht ans Boot; eine kleiner Beutel hat da je nach Modell gut in der Rückentasche Platz (geht mal schwimmen damit).
Nur so, offtopic. Bei Condor kann man Sportgepäck 30kg mit den Maßen 250 * 50 * 30 für 40 Euro anmelden (z.B. Schlauchboot Kajak, Kanu). Und wir haben fast immer ein Schlauchboot pro Person dabei. Damit wäre man schon bei 86kg Person nach Kanada, da darf dann auch die handgeschmiedete Axt mit ins Gepäck (neben dem Titantässchen ...) Ansonsten Pelicase - in fast allen Größen.
und noch weiter OT: das Sportgepäck kann noch ein bißchen größer sein, wir haben vor zwei Jahren mit Condor nach Whitehorse einen ganzen, sauber in Folie verpackten 16er Prospector mitgenommen, den genauen Preis weiß ich nicht mehr, lag zwischen 100 u. 200€. (einfach, das Boot blieb da.) Niels
Ich benutze schon seit Jahren Taschen von Zölzer mit wasserdichtem Reißverschluss - sind zwar alles Andere als billig, aber absolut wasserdicht (konnte mich vor kurzem bei einer "Badeaktion" mal wieder davon überzeugen). Für Handy, Portemonnaie etc. benutze ich eine kleine, für die Spiegelreflex eine größere - der Zugriff ist immer noch recht schnell und nicht so laut wie bei den Peliboxen; außerdem sind die Taschen recht flexibel.