Vorläufig kriegen wir den Kahn nicht voll. Es haben sich inzwischen gerade einmal zwei Teilnehmer für das Poling-Treffen angemeldet. Das Treffen findet dennoch statt, aber wenn sich bis nach dem Wochenende nicht noch mehr melden gebe ich den Stocherkahn lieber wieder frei damit dafür keine unnötigen Kosten entstehen. Wir konzentrieren uns dann eben etwas mehr aufs Canoe-Poling.
Moin Axel, ich versuche mir seit diesem Jahr das Poling etwas intensiver selbst zu erschließen, da ich es bisher noch nicht geschafft habe, den weiten Weg zu dir zu realisieren. Nach den neuerlichen Versuchen mit einer frischen Holzstange, kann ich feststellen, dass sich da doch ein ganz neues Nutzungsspektrum auftut, gerade für Schwedenfahrer in den steinigen Flüssen mit wenig Wasser nicht uninteressant auch die erhöhte Perspektive hat was. An der Teilnehmerzahl merkt man jedoch, dass Kanadierpaddeln in spezielleren Ausführungen bei uns immer noch eine Randsportart ist, beim Kanadiersegeln spüre ich das auch. LG Jürgen
PS. Was ist das für ein ausgesprochen hübscher Kanadier, in dem du da am staken bist. Auf dem Foto macht es einen guten Eindruck, könnte von den Formen her See-und Segeltauglich sein.
Der Canadier oben im Bild ist ein Mad River Explorer, einer der Canadier, die von den Poling-Profis bevorzugt genutzt werden.
Schade, dass es so wenige Poling-Fans gibt, macht nämlich im flachen Fliesswasser Spass und ist sehr hilfreich, wenn es zu wenig Wasser zum Paddeln gibt.
Grüße, Rolf
---------------------------- "Bound is boatless man" - Altisländischer Sinnspruch
Danke Rolf, hatte schon geglaubt es sei ein Prospector, da er auf dem Bild mir optisch den Eindruck hoher Seitenwände, Volumen in den Enden und geschwungene Linien vermittelt. LG Jürgen
Der Mad River Explorer ist ein Modell, das nun schon seit vielen Jahren produziert wird. Das ist kein Zufall denn er vereint - ähnlich wie der Prospector - eine Reihe von Vorzügen, die sein Einsatzsprktrum recht breit machen. Das hohe Volumen und die Seetüchtigkeit fallen ja gleich ins Auge. Er hat einen fast durchgehenden V-Rumpf. Das verschafft ihm geringfügig mehr Tiefgang als einem Rundbodenboot aber es gibt ihm trotz seines Volumens auch einen besonders guten Geradeauslauf. Er wird - wir Rolf schon schreibt - von Polingchampions wie Hary Rock benutzt weil er grundsolide geradeaus läuft und in Schräglage doch erfreulich wendig ist.
Wenn ich nur ein Boot haben dürfte käme der Explorer ganz weit oben auf die Liste - vielleicht nicht gerade in der PE-Ausführung.
ganz so viel Kielsprung wie der Prospector hat der Explorer nicht. Aber sein Kiel ist auch nicht schnurgerade. Ich hatte gerade einen auf dem Autodach und habe mal ein Profilbild mit ausgestreckten Armen gemacht.
Das Boot auf dem Bild ist die PE-Version aber die Form sollte ja weitestgehend mit Royalex oder gar Kevlar übereinstimmen. Diese Materialien machen das Boot jeweils steifer (und wesentlich leichter - dem PE-Boot werde ich meinen ersten Bandscheibenvorfall anlasten...).
Noch mal zum P O L I N G T R E F F E N : Inzwischen sind wir zu viert. Wer noch dazustoßen will - und sei es für nur einen Tag - ist herzlich willkommen. Bitte schickt mir dann im Lauf der Woche eine Nachricht. Den Stocherkahn lasse ich jetzt mal gebucht - wir werden ihn hoffentlich mal brauchen. Das Wetter verspricht trocken aber etwas frischer zu werden (so weit man das jetzt schon voraussehen kann).
Hallo Axel Ein kleines bisschen mehr Sprung wäre noch schöner, für viel hohe Wellen über längeren Zeitraum ist so eine Eigenschaft für mich sehr angenehm, ich empfinde das Laufverhalten dann als weicher, nicht so hackig. Dass der Explorer ein gutes Allroundkanu ist, klingt überzeugend, werde den sicher mal auf einem Treffen ausprobieren. Was ich nicht verstehen kann ist, dass bei deutlich mehr Canadierfahrern in deiner Gegend, sich niemand aufraffen kann, das Poling aus zu probieren. Mir gefällt es auch wenn ich damit noch in den Kinderschuhen stecke. Es gehört irgendwie zum Repertoire des Canadierfahrens mittlerweile für mich dazu, denn es funktioniert und eröffnet mehr Möglichkeiten. Jürgen
So wie sich das jetzt entwickelt hat rechne ich damit, dass das diesjährige Polingtreffen grösser wird als die Treffen in den Vorjahren. Da kamen jetzt doch noch einige Anrufe und Emailanmeldungen. Ich habe fast ein wenig den Überblick verloren. Aber der organisatorische Rahmen verzeit das ja: wer kommen will taucht einfach auf und macht mit oder schaut zu.
Wer kurz entschlossen am Wochenende nach Tübingen kommen will ist also herzlich eingeladen.
Kanadareisende halten wir nicht auf - Dir wünsche ich eine gute Reise.
Das Polingtreffen ist zu Ende. Wir hatten viel Spaß auch weil das Wetter am Samstag wieder Erwarten blendend war. Heute Vormittag haben wir dann vor dem Dauerregen kapituliert.
Vielleicht veranstalten wir das nächste Polingtreffen ja mal etwas früher im Jahr.
Ich bewundere jeden, der es schafft wenigstens im Boot zu stehen! Ich hab das gestern das erste mal erst inmeinem Explorer 14 versucht. Irgendjemand muss meine Knie gegen Radiergummi getauscht haben Ich wollte es erst auf das Boot schieben, aber ein versuch in einem 17`er Gatz Athabaska hat gezeigt, sehr viel besser sind meine Knie darin auch nicht. Da mein Bambusstab mit ca 3-3,5m eh zu kurz für die Oker war, wollte ich es mit nem SUP-Paddel versuchen, bin aber grade mal für kurze zeit in den aufrechten Stand gekommen, bis mich der fehlende Mut wieder in die knieende Haltung brachte.
Gibts da vlt Übungen, um das Gleichgewicht zu trainieren?
sagte der Poling-Meister zum Novizen: "Ich hab doch gesagt, nimm keinen frischen Bambus!"
wenn Deine Stakstange mit drei/dreieinhalb Metern zu kurz ist bist Du in viel zu tiefem Wasser unterwegs. Poling macht ja nur da Sinn, wo man mit dem Paddel immer wieder anstößt und deshalb nicht gegen die Strömung voran kommt. Such Dir also lieber einen seichten Abschnitt mit mäßiger Strömung und stell Dich ein wenig hinter die Mitte des Bootes damit der Bug frei beweglich bleibt. Das geht in einem langen und breiten Kanu deutlich besser als in einem 14'-Boot (selbst wenns ein Explorer ist).
Als allererste Gleichgewichtsübung solltest Du auf eher klarem eher stehendem flachem Wasser das Boot mal nach links und mal nach rechts aufkanten und jeweils mit der Stakstange abfangen - das gibt Dir ein Gefühl fürs Boot und Vertrauen darauf, dass man eine ungewollte Kippbewegung auch aufhalten kann.
Erst mal Danke, für Dein Feedback. Das Stangenlänge und Flusstiefe nicht ganz zueinander passten war mir schon klar, auch wenn die Oker in dem Bereich einige flache stellen hat, wo man gerne mit dem Paddel auf Grund stößt Deshalb hab ich dann auch auf das SUP-Paddel gewechselt. Mir ging es bei dem Versuch auch erst mal darum, festzustellen, OB ich überhaupt im Boot stehen kann, was ich nach gestern erst mal verneinen würde. Es wirkte schon eher wie eine Zen-Übung von ca 10 Minuten überhaupt im Boot aufzustehen. Ich wollte nicht gleich am Steg stehend einsteigen, da ich bei einem ungewollten Ausstieg den Körperkontakt mit dem Steg vermeiden wollte. Aber zu mehr als Balanzierhilfe haben weder Stange noch Paddel getaugt
Aber Dein Tipp mit dem klaren/flachen Wasser (See?) klingt gut. Ich kann mir vorstellen, das das sehen von festem Grund noch etwas zutrauen gibt. Nach den ersten erfolgreichen Stehversuchen kann ich mich auch an das bewegen des Bootes machen.