Erfahrungsbericht Frame 24s Seit ziemlich genau einem Jahr habe ich nun Gelegenheit mich mit dem von Hans-Georg Wagner erbauten Boot zu vergnügen. Schon lange davor war mein Interesse für Holzboote entfacht worden, als ich mal in Schweden einen Wood-Canvas-Canadier ausprobieren durfte. Seit dem habe ich bei jeder sich bietenden Gelegenheit viele verschiedene Boote in jeglicher Holzbauweise gefahren. Der Wunsch irgendwann mal einen Canadier aus diesem wunderbaren Werkstoff zu besitzen war unumkehrbar. Auf meinem ersten Kringeltreffen lernte ich dann Hans-Georg und Katrin kennen und durfte mich durch die gesamte mitgebrachte Bootsflotte testen. Mein Herz blieb sofort an einem Soloboot (ich glaube das von Katrin) hängen. Zum Kringeltreffen 2010 war es dann soweit und wir konnten das Boot gebührend taufen und ausprobieren. Seitdem habe ich viele Flußkilometer auf stehenden und mäßig ,bis stark fließenden Gewässern gepaddelt. Ich muß sagen, das ich nur wenige Soloboote kenne (und ich habe einige besessen und viele ausprobiert)die sich unter allen Bedingungen so entspannt fahren ließen.Egal ob hohe Wellen auf dem See, oder scharfe Kehrwässer auf dem schnell fließenden Fluß, mit dem Frame kam ich bisher immer gut zurecht. Auch mit vollem Tourengepäck bleiben die guten Allroundqualitäten weitgehend erhalten. Gut getrimmt ist das Paddeln auch bei garstigem Gegen- und Seitenwind immer noch ein Vergnügen. Die ebenfalls sehr guten Kringelqualitäten lassen sich angekantet auch bestens auf engen Kleinflüssen nutzen . Häufig werde ich nach der Geschwindigkeit solch klassischer Boote gefragt. Bisher bin ich auf unserem Vereinsausfahrten (meistens Wanderkajaks!)gut im Mittelfeld dabei. Mir ist das auch nicht so wichtig, denn ich möchte das Umfeld auf meinen Touren genießen und keine Rekorde aufstellen. Außerdem hängt die Geschwindindkeit eines Bootes doch stark davon ab, wie gut Paddler und Boot zueinander finden und das wurde mir im Frame leicht gemacht. Ebenso kommen sehr oft Fragen nach der Haltbarkeit der Bauweise. Ich behandele das Frame genauso wie meine Laminatboote und habe außer einigen Kratzern in der Beschichtung nichts zu beklagen. Über einen im Wasser liegenden Baum kann man schon mal getrost hinweg rutschen, ohne etwas zu zerstören. Die Alltagstauglichkeit finde ich sehr gut. Was mich jedoch am meisten fasziniert ,ist die archaische Bauweise nach alten Rissen die Hans-Georg meisterlich umgesetzt hat. Die in vielen „Birchbarkbüchern“ gelobte hohe Ingenieurskunst der „First Nations“ lebt hier wieder auf und sorgt, wie ich finde, für ein besonderes Naturgefühl beim paddeln. Abschließend muß ich allerdings auch eine deutliche Warnung aussprechen. Diese Boote können so beeindrucken, das der starke Wunsch nach weiteren Holzbooten entsteht, ja bei einigen sogar eine regelrechte Obsession ausgelöst wird. Ich jedenfalls, suche jetzt etwas in Wood-Canvas-Bauweise. Hiermit auch mein Dank an alle, die immer wieder so bereitwillig ihre Boote zum Testen ausleihen.