Bevor die Saison beginnt möchte ich kurz von unserer Rundtour im Biosphärenreservat „Spreewald“ Ende Juli 2010 berichten.
Auf die Frage, wo wir diesmal unseren Paddel-Urlaub (2 x OC1) verbringen wollen antwortete mein Junior (10 J.) kurz aber bestimmt „Spreewald“. Offenbar hatte er sich an den Bericht im Kanumagazin (03/2007) erinnert. Gesagt getan, nach 800 km kamen wir von Wien kommend in Burg-Kolonie am absolut leeren Kanuwanderrastplatz „Jägerhof“ an. Eine Regenfront hatte die Tage zuvor alle Camper weggeschwemmt.
Am 1. Tag war die Erkundung der Umgebung angesagt, so ging es via Dubkow-Mühle nach Leipe und retour. Tags darauf fuhren wir am Südumfluter nach Lübbenau zum Wasserwanderastpatz am etwas überfüllten Schlosspark-Campingplatz. Da es unsere erste gemeinsame Solo-Gepäcktour war und wir erst testen wollten welche Tagesetappen für Matthis zumutbar sind, fiel die Entscheidung sicherheitshalber einen Rundkurs Richtung Osten am Großen Flies einzuschlagen und nicht, wie ursprünglich geplant, Richtung Berlin zu paddeln. Bald nach Lübbenau wurde es wieder ruhiger und nach ca. 20 km wunderschöner, einsamer Fahrt erreichten wir schließlich „Ramonas Wiesenfühlung“, ein sehr romantischer, absolut ruhig gelegener Wasserwanderastplatz in der Nähe von Burg-Kauper (http://www.wiesenfühlung.de). Auch hier hatten wir das in der Hochsaison eher seltene Glück beinahe allein zu sein. Am übernächsten Tag ging es dann via Burg-Kauper wieder zurück zum „Jägerhof“.
Der Spreewald hat uns sehr gefallen, ein Paddelparadies besonders für Familien, die in einer wunderschönen Kulturlandschaft stresslos und genussvoll paddeln möchten. Abseits der Hotspots ist am Wasser überraschend wenig los. Die positiven Erfahrungen von „oba we“ (topic-threaded.php?forum=19&threaded=1&id=2826&message=9949081) können wir nur bestätigen.
Das absolute Highlight für Matthis waren die vielen selbst zu bedienenden Schleusen. Eine detaillierte Wasserwanderkarte ist zu empfehlen , da es sehr viele kleine Fließe gibt (bekommt man vorort). Gerne kommen wir wieder, dann aber mit dem Ziel Berlin.
Karte: Wasserwander-Atlas, Berlin und Brandenburg, www.kompass.at
Hi, danke für den Bericht! Ich hab schon viel von der Spree gehört, aber das sieht wirklich super aus!!!! Da hab ich zwei Fragen: 1. Ist das n Northern Canoe Swallow?
2. In welchem Alter hat Matthis (?) mit dem Paddeln angefangen? Und wie lange hat er gebraucht, bis er Solo Tagestouren machen konnte?
Matthis war im Sommer 2010 10 Jahre alt. Wir paddeln seit 2004 Ally Tandem, er war damals also 5 Jahre alt und ist ins Paddeln so langsam reingewachsen. Zuletzt war er mein Frontpaddler auf See und leichten Flüssen.
Der Solo-Kick für ihn war, dass ich mir 2009 einen Swift Raven zugelegt habe mit dem er dann von selbst angefangen hat mir nachzupaddeln. Bald hatte er den J-Schlag raus und mir war klar er braucht einen eigenen OC1. 2010 durfte er den Swallow von Wolfgang Höbling am AOC 2010 probepaddeln und das war's dann. Die darauf folgende Spree-Tour war dann seine erste "große" Solo-Gepäcktour.
bin schwer beeindruckt - von den Bildern und noch mehr von deinem Filius. Eine tolle Leistung! Meine Lütte hat da noch was vor sich, ich hoffe wir kommen da auch mal hin (immerhin verlangt Emma schon mit Nachdruck nach einem Kinderpaddelkurs:) Spreewald ist auch auf unserer Wunschliste, ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir evtl. im Herbst dort touren können.
danke für die positive Rückmeldung, Matthis wird sich freuen.
Meine Erfahrung ist: Paddeln mit Kindern macht Spaß, wenn es den Kindern Spaß macht. Im Fall vom Matthis kommt dann noch die Begeisterung für's Campieren dazu. Ich versuche Unter- und Überforderung zu vermeiden und in diesem Bereich dann auch noch auf meine Kosten zu kommen.
Bisher hat das glücklicherweise gut funktioniert und ich hoffe, dass das noch einige Jahre anhält. Allerdings haben sich unsere Frauen (Mama und Schwester) vom (Abenteuer-)Paddeln Zug um Zug verabschiedet und so ist daraus ein reines Vater-Sohn Projekt geworden (Gäste sind jederzeit willkommen ).
@Alex und Bene Auch euch wünsche ich viel Spaß mit euren Paddel-Kids
Hallo Markus. Freue mich besonders für Euch, weil ich das Vater - Sohnpaddeln immer als etwas Besonders empfinde. Allerdings ist es mit Matthias in den letzten Jahren nur noch sporadisch dazu gekommen, mit 17 ist die Interessenslage dann doch etwas anders. LG
ab welchem Alter hat sein Interesse merkbar nachgelassen?
Ich rechne noch mit 3-4 Jahren, danach ist hormonbedingt wohl mit einer längeren Pause zu rechnen. Aber die Prägung auf und am Wasser wird man meiner Erfahrung nach nicht mehr los - das macht Hoffnung für später!
Das ging schleichend, so ab 14. Mit einem letzten (?) Wachstumsschub hat sich seine Motorik völlig verändert. War er einst vom Wildwasserpaddeln angetan, fährt er jetzt lieber kürzere Touren mit uns. Er sagt selbst, daß ihm Flachwasser bis moving Water genügt. Ich wunderte mich erst darüber, daß er sich selbst nichts heftigeres zutraut, aber es scheint, daß das natürliche Fahrgefühl durch die ungewohnte Länge der Hebel, durch Übung und bewußtes Setzen der Schläge ersetzt werden muß. Ich erinnere mich mit Vergnügen an eine Fahrt auf der Isel, wo wir uns bei "gutem" Wasserstand, praktisch ohne Absprache verstanden. Es war vielleicht meine schönste Ausfahrt überhaupt, auch wenn wir dreimal das Kanu ausleeren mußten ( ohne Kentern.) Jetzt ist Matthias zwar jedes Jahr noch zwei bis dreimal dabei, aber ich will ihn auch nicht dazu nötigen. So haben wir zwar selten, aber wenn, viel Spaß am Wasser. LG
Hallo Markus Wir sind auf Limfjordtour, unsere Planung ist, Faaker See in 2J., Lej ist als Spielgefährte für deinen Junior vom Alter her dann eher uninteressant, da dürfte meine jüngste Tochter eher hin kommen, zumal sie schon ganz gut Wellen paddelt. Hoffe dass sie Zeit hat. LG Jürgen
nochmals vielen Dank für die Inspiration! Ich bin heute mit meiner Großen zum ersten Solokanadiertraining los - wir haben n Bell im Verein. Es war toll; toll zu sehen, wie schnell die Kleinen lernen und einfach toll bei dem schönen Wetter.
freut mich, dass der Schritt zum Solo so gut geklappt hat. Wie alt ist deine Tochter? Auch wir waren bei diesem wunderbaren Wetter paddeln, an einer Übungsstelle machte Matthis heute seine ersten Fließwasser-Erfahrungen im Solo. LG Markus
Kurzentschlossen haben wir mit unseren Freunden vereinbart und uns im „Zum Jägerhof“, Kolonie 1 Nr.: 42, in Burg/Spreewald mit Paddelbooten und Zelten getroffen. Wir hofften auf sonniges Wetter und wurden auch damit belohnt. Der Platz machte einen naturnahen und sauberen ersten Eindruck. Der mit militärischer Tarnbekleidung befrackte Betreiber war offensichtlich nicht so gut gelaunt wie wir. Zunächst machte er uns energisch darauf aufmerksam, was alles nicht gestattet ist. Im stillen dachte ich mir unter Gastfreundschaft verstehe ich was Anderes. Spaßige Bemerkungen von mir fand er dann auch wohl nicht so lustig und so tranken wir unsere Getränke aus und machten uns daran das Zelt aufzubauen und die Boote abzuladen. Unsere Kajak- Ausfahrten waren abwechslungsreich und die Begegnungen mit Bootstouristen unterwegs lustig und entspannend. Besonders gefreut hat uns 11 Erwachsenen, das unsere Klara und Anton, mit einem Alter von 9 Jahren, im Kajakeiner sich gut und tapfer über 20 km Tagestour gehalten haben. Wir waren eine lustige Runde, die nur etwas getrübt wurde durch die energische Einflussnahme des ständig dominierenden Grundbesitzers. Wenn es, wie mir zu albern war, höflich über den Tag anzufragen ob er nicht die Waschräume mal für mich aufschließen könnte, musste sich am kleinen Waschbecken in der Toilette den Schweiß vom Körper waschen. Man sollte auch keinesfalls am Abend, wenn der Chef mit seiner Familie feiert vermuten, dass er nicht bedient. Man darf dann keinesfalls seine eigene verschlossene Flasche Wein und Glas sicherheitshalber mitnehmen, um das Europafußballspiel anzusehen. Dann erteilt er die Weisung, die Flasche und Glas zurück zum Zelt zu transportieren. Beteuerungen die Flasche nicht zu öffnen werden nicht akzeptiert. Ein derartiges Feldwebelauftreten hatte ich mal vor ca. 60 Jahren zuletzt im Kindergarten erlebt, wie ein ca. 5 jähriges Mädchen regelrecht nieder gemacht wurde. Das war schon ein nicht gerade kleiner Wermutstropfen in den ansonsten sehr schönen Aufenthalt mit unseren Freunden für den ich mich bei meinen Freunden hier noch recht herzlich bedanken möchte. Nicht alle sind im „Einstecken“ so hart wie ich, deshalb sollte dieser Beitrag künftigen informationsbedürftigen Gäste in die bereits vergangene „Wirklichkeit“ einen Einblick geben. Vielleicht zieht der Chef daraus seine eigenen möglichst gastfreundlicheren Schlussfolgerungen. Das wäre für Alle ein Gewinn.