Na, war schon ernst gemeint, hatte noch den Stress in Errinnerung beim Packen für Schweden, 3 Stunden vor Abflug war dann alles gepackt, kein Schlaf....., durchgemacht, bzw. durchgepackt.
Aus dieser Errinnerung heraus, hatte ich die Hoffnung auf eine einfache Lösung wie ZB 10l Kanister aus Baumarkt in Decke einwickeln....
Hat aber eh keinen Sinn, jedes Dummygepäck ist realitäts-einschränkend, also besser mit realem Gepäck ohne Kleinteile.., ohne Checkliste, ohne Kontrolle...,
Für Kenterübungen werde ich den Gedanken später wieder einmal aufgreifen.
Am 1. April kommt dann der Kanusimulator, wo Du die Form des Kanus eingibst, erweitert um ein Gepäcksimulator modul - gespeist von den Erkenntnissen dieses Threads, und schon kannst Du dann per Maus durch den Yukon navigieren.... Der Paddelsimulator kommt dann aber erst nächstes Jahr.
Nun der Bericht zur Gepäcksimulation am NovaCraft Prospector 16 RX:
Mein Bestreben halbwegs real zu packen, wurde von meiner Freundin gleich einmal abgeschmettert: "Ich roll doch jetzt nicht die Isomatte ein" - der Schlafsack kam auch nicht mit. Stattdessen Decken und Seile, alte schuhe, Zelt Tarp, Teile der Küchenausrüstug etc. Also halb real, halb simuliertes Gepäck.
Letztendlich hatten wir dann 3 säcke (20, 17, 20kg) + Fotokoffer. Zusammen mit 3 * 6er Träger Mineralwasser (18l) waren es dann mit unserem Gewicht doch 240kg im Kanu.
Bedingungen: See, glattes Wasser, Windstille, (Sonnenschein)
Zuladung:
Wenn ich mich nicht vermessen habe hatte er dann ein Freeboard von 16cm (wobei mir klar ist dass eine genaue Messung anders funktioniert). Ob unterkannte Süllrand oder Oberkante weiss ich nicht mehr.
(Wie wird es eigentlich gemessen Oberkante? [Bösartige Vermutung: Jeder Hersteller misst wie es im zum Vorteil ist...]) Ich vermute dass die Obergrenze des vom hersteller genannten optimalen Bereichs auch gleichzeitig die tatsächlich sinnvolle Grenze ist.
Geradeauslauf:
"Referenz" war hier unsere Sit`n Switch Paddeltechnick am Wenonha Minnesota II, wobei wir dabbei auf eine Schlagzahl von 7 kommen, bevor gewechselt wird. (Ich mache dabei trotzdem einen leichten J-Schlag)
Beim Novca Craft Prospector 16 RX hatten wir eine Schlagzahl von 4. Der Geradeauslauf ist für uns also vollkommen ausreichend, und Spass machts am See auch. Also Anforderung erfüllt.
Primärstabilität:
Wir haben sowohl mit Gepäck als auch ohne Gepäck überhaupt keine Probleme gehabt. Fotografieren, inkl. aus und einpacken aus der Pelibox alles kein Problem. Mir ist unklar warum laut Gerhard von Natur Pur manche Anfänger den Prospector als kippelig bezeichnen.
Gewicht: Ich kann ihn alleine aufs Autodach heben, und auch alleine am Joch portieren. Das Joch ist spitze. Zu zweit tragen so und so kein Problem. Nur Boot + Leicht-Gepäck drinn war dann doch etwas schwer ohne Kanuwagen ;-)
Drehfreudigkeit: Ich denke auf jeden fall ausreichend. Habe mit "Wendigkeit" aber zu wenig Erfahrung.
Sekundärstabilität: Habe ich nur unbeladen versucht zu testen:
Na ja, vielleicht hätte ich meine Freundin vorwarnen sollen, habe das Boot ohne mit dem Padell zu stützen auf die Seite gelehnt. Bei etwa 10cm Abstand Süllrand Wasser, ist es plötzlich gekentert. (Mein Handy funktioniert mittlerweile wieder) Das war für mich sehr überraschend. Bilde mir ein der Minnesota war dabei deutlich stabiler. Allerdings müsste man den Test im beladenen Zustand nochmals wiederholen.
In summe: Ein guter Kandidat für unser künftiges eigenes Boot.
Hallo Alexis, ich halte besonders die Kenterübung für wenig aussagekräftig. Süllrand 10cm über Wasserspiegel kentert kein Tourenboot, wenn nicht die Betreiber groben Unfug machen. Zur Sekundärstabilität: Sollte durch Oilcanning der Kanubuden von leicht gerundet zu ganz flach mutieren, ändern sich damit auch die Chines Richtung hart. dh der "Point of no return" kommt tatsächlich ohne große Vorwarnung, die Endstabilität ist gering. Besser: Nicht zu flacher Rundboden, weiche Chines, Flare bis hoch hinauf ( größte Breite möglichst hoch über der Wasserlinie ).
Als ich die Endlabilität meines ersten Solokanus auslotete, konnte ich erst nach der 8. Kenterung eine Aussage darüber machen, vorher hatte ich es mir schlicht nicht gemerkt ( Schock? ). Im Anschluß war es dann ganz leicht, das Kanu soweit zu kanten, daß Wasser über den Süllrand strömte. Kentern gelang mir dann wieder ganz locker beim Surfen auf der Gail, das ist aber eine andere Geschichte.
Boot und Paddler sind ein System. Deshalb schlage vor: Am Faakersee wollen wir doch zuerst den Paddler briefen ( vielleicht mit Twister sensibilisieren, ), erst zum Schluß die Kanus und dann direkt im Vergleich. Das wird ein nasser Spaß, aber zu der Jahreszeit am Faaktersee ohne Reue!
Der Novacraft oilcant nicht so wie andere, weil er beim Royalex nicht gespart hat, dafür ist er auch schwerer. Also den Minnesota konnte ich mit Süllrand bis zum Wasser aufkanten, auch unbeladen. Aber wie gesagt, müsste man wiederholen. Trotzdem ist der Novacraft bei 10cm, oder 8cm gekentert. Meine Freundin sagt dass sie nicht am Sitz gerutscht ist (was ich zuerst vermutete)
gerade der Prospector liegt ewig ruhig und lässt sich eher schwer über den Süllrand zum Kentern kippen. Mich wunderts ein bissl, grade die letzten ca. 10cm geben besonderen Wiederstand???
Mich hats auch gewundert, sonst hätte ich Autoschlüssel, handy und Navi (wollte mal testen was ein Auto Navi am Fluss anzeigt) auch in einen wasserdichten Packsack gepackt. Nur die Fotoapparate waren in der obligaten Pelibox. Nie und nimmer hätte ich das erwartet. na so waren wir bereits am 2. April baden, das Ufer war mit 1,5 meter auch nicht besonders weit.
Moin Wolfgang+Alexis, für Wanderpaddler mit entsprechender Zuladung ist weder das Oilcanning noch übertriebenes Flare bis hoch hinauf ein besonders zu berücksichtigendes Merkmal und wird es auch nicht dadurch, dass man das immer wieder publiziert. Es besteht höchstens die Gefahr, dass sich meiner Meinung nach ein Irrglaube manifestiert. Wenn ich den Canadier tourentsprechend belade, tendiert das Oilcanning in richtung, zu vernachlässigen. Selbstverständlich ist es schöner ohne Oilcanning, eine Form z.Bsp. nahe des Originals des Chestnut Prospectors, würde dann auch in Royalex oder PE extremst schwer, da es sich aber um einen Canadier handelt, der für viel Fracht und längere Touren steht, ist es nicht wirklich tragisch und somit würde Oilcanning von mir einem höheren Gewicht vorgezogen. Gerade traditionelle Tourencanadier weisen wenn überhaupt, nur sehr moderaten Flair auf, dennn dieser bringt neben kleinen Vorteilen auch faktische Nachteile, nämlich den Paddler beim Paddeln immer weiter nach außen und erschwert schlichtweg eine günstigere körperschonende senkrechte Paddelführung. Das Argument, dies mit Kanten abzumildern, zählt für mich nicht, denn gut beladen das Kanu andauernd zu kanten ist auf Dauer unbequem und kräftezehrend. Den Vorschlag:"den Paddler briefen", favorisiere ich auch, denn ich habe es noch nicht geschafft, den beladenen Minnesota eines Freundes um zu werfen und das will was heißen.
@Alexis Zumindest für unseren 17ner Nova Craft Prospector kann ich sagen, dass es schon böse Absicht braucht den umzuschmeißen. Auch wenn er bei der Form eigentlich nur "Prosp" heißen dürfte, ist es doch eine angenehme und grundsolide Form.
Meine Tochter hat mal mit einer Freundin(beide damals je ca. 50kg) versucht, das Boot zu kentern, volllaufen ging, aber Kentern hat nicht geklappt. Wenn ich versuche CanadienStyle zu fahren und meine 100kg ganz an den Süllrand quetsche, sind es nur wenig mehr als geschätzte 10cm vom Wasser zum Süllrand, dann liegt der aber so was von stabil. Umschmeißen kann ich mir nur vorstellen, in dem man einem Fuß unter dem Sitz klemmt und sich dann raus lehnt.
Viel Spaß beim weiteren Probieren. Wenn ich meine Frau (absichtlich) im April ins Wasser geschmissen hätte, wäre ich besser untergegangen. Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
Hallo Jürgen, ich freue mich, daß wir verschiedener Meinung sind. Bis irgendwann, am Wasser
Ps. Ich hoffe, Du bist nicht zu unglücklich mit Deinem Bell Yollowstone. Shouldered flare, asymmetrisch gebaut ( differenzieller Kielsprung ) kein oilcanning!
Für mich ist das ein ausgezeichnetes , handliches Flußkanu, das ich immer gerne zum Schnuppepaddeln auf der Lavant, für Wanderungen auf der Gail ... hernehme. Vom Vordersitz bei umgedrehten Kanu paddeln möchte ich nicht, da müßte ich eine Ducht herausnehmen. Für mich funktioniert da zum Solofahren das Kniebrett nahe der Mitte besser. Wie hast Du das gelöst?
Ich hoffe, es ist nicht nur die Länge, die Du an diesem ausgezeichneten Kanu schätzt.
Für offene Wasserflächen für zwei Personen mit Zuladung, werde ich mir dennoch weiterhin erlauben, Kanus größerer Länge zu empfehlen, sebst auf die Gefahr hin und im vollen Bewußtsein, daß wir auch da im völlig unterschiedlich denken.
Ja den Minnesota hab ich auch nie umgeworfen, aber den Novacraft prospector. (Ich hab auch keine Probleme bei 70cm hohen Wellen und Windstärke 5 den LeLang runterzupaddeln (mit einem Minnesota), allerdings hat meine Partnerin das weniger lustig gefunden, und so haben wir dann bald angelegt.)
ad "denn ich habe es noch nicht geschafft, den beladenen Minnesota eines Freundes um zu werfen und das will was heißen "
Wieso soll das was heißen?: Ein beladener Minnesota liegt stabil im Wasser wie ein Dampfer. Der Schwerpunkte liegt bei (normaler) Beladung viel tiefer als ohne Beladung.
Es geht auch nich um normale Verhältnisse, bei denen man es vermeidet Seitenlage zu bekommen, bzw. den Körper dabei auch aufrecht hält, und ausserdem ein Paddel zum stützen hat, sondern, um bewusstes langsames (nicht sinnvolles) auf die Seite Neigen des Bootes ohne Padel unterstützung. Mag sein dass das praxisfremd ist.
Die Schrauben unter den sitzen ahben recht weit vorgeschaut. Kann sein dass die Sitzposition höher gestellt wurde, werde mal beim Verleiher nachfragen.
hat eine höhere sitzposition einen wesentlich einfluss bezüglich meines Tests?
Hallo again, ich finde unsere verhältnismäßig wenigen Meinungsunterschiede auch nicht tragisch. Die Asymetrie des Yellowstone ist für mich zu vernachlässigen, da sie, vom Sprung, Volumen der Enden und der unterschiedlichen Höhe abgesehen, kaum vorhanden ist. Den Yellowstone Tandem habe ich mir als Soloboot gekauft, bin sehr zufrieden mit dem Kanu, wechsle aber nicht im Gegensatz zum Atkinson, während der Fahrt auf die andere Seite, um nicht umtrimmen zu müssen, Wechsel von gegen den Wind zu Wind im Rücken. So wie ich u.a. auch in einem asymetrischen Kanu fahre, verkaufst du (aus Überzeugung?) einen wunderschönen traditionellen Prospector, dass würde sich, die eigene Überzeugung zu eng ausgelegt, dann auch widersprechen. Selbst für eine Person auf großen Wasserflächen, tendiere ich mittlerweile mehr in richtung länger, so ca. 16 Fuß, jedoch nur unter dem Gesichtspunkt des Segelns( festsaugen und carven bei viel Wind), für 2 aktiv Paddelnde, bin ich schon wieder vollkommen deiner Meinung. Die Lösung fürs Yellowstone paddeln, heißt bei mir in der Regel ganz hinten sitzen, das Kanu horizontal der Länge nach gleichmäßig gepackt, da ich jederzeit ohne Umstände segeln können möchte, das tue ich, sowie genügend Wind da ist, dadurch entfällt dann in der Regel auch größeres Umtrimmen oder der Platzwechsel. @ Alexis Da habe ich nicht aufmerksam gelesen, sorry, nur auch beim Nova Craft Prospector kann ich mir ein Kenterszenario nur im Extremfall vorstellen. Für mich, nenn es eine persönliche Macke meinerseits, gehört es beim Ausprobieren eines neuen Canadiers dazu, dass ich versuche den Süllrand beladen,bis knapp unter die Wasseroberfläche weg zu drücken, um dann zu sehen, wie er sich von allein wieder aufrichtet. Rümpfe, wie von Wolfgang bereits beschrieben tun das in der Regel, ich probiere das aber grundsätzlich in der Praxis aus. Trotzdem in den Minnesota etwas Wasser über den Süllrand lief, richtete er sich genauso wie mein Atkinson wieder auf. Wenn Andreas mich lässt, versuche ich das mit dem Nova Prospector gerne auch und wäre bezügl. eines zufriedenstellenden Ergebnisses einigermaßen zuversichtlich. Gruß Jürgen
Es kann auch sein, dass das Boot uns abgeworfen hat. Und dann halb voller Wasser geschwebt ist. Leider sind wir uns da nicht mehr sicher. Ich glaube aber, dass es nicht durchgekentert ist, also nicht Kiel oben schwamm.