Auch ich folge mal wieder dem Aufruf hier öfters einen Tourenbericht einzustellen.
Bei uns liegt das Abenteuer auch fast vor der Haustüre aber normalerweise nur zur kalten und schmudligen Jahreszeit. Die Haßlach bei Kronach in "Fränkisch Sibirien" läuft nur zur Schneeschmelze oder nach starkem Regen. Mitte November erwischten wir ideale Bedingungen bei einem Top-Pegel und herrlichem Sonnenschein mit fast 20 Grad. Da es solche Bedingungen sehr selten gibt mussten wir einfach ...
Zu Dritt, ich mit dem OC (Esquif Nitro) und noch zwei Kajaker, befuhren wir bereits zum wiederholten Male den herrlichen Wildwasserbach von Rothenkirchen bis Blumau. Das sind 15 km Wildwasser I - III. Zu Beginn geht es durch eine schöne Waldschlucht mit vielen kleinen Stufen und je nach Pegel Kehrwässer zwischen Bäumen oder gar keine. Die Strömung ist ordentlich. Nach ein paar km wird es ein bischen breiter und es kommt von zwei Nebenbächen noch Zuschußwasser. Das erste Wehr scouten wir, problemlos fahrbar. Darunter bilden sich ordentlich Wellen.
Weiter geht es über viele kleine und größere Stufen, mit teilweise leichtem Rücklauf. Der läßt sich aber durch einen beherzte Vorwärtsschlag überwinden. Ab und zu muß ich im Kehrwasser pumpen, oder auch mal aussteigen und ausleeren.
Einige Wehre wurden Paddlerfreundlich zurückgebaut und haben jetzt schöne Stufen und Spielstellen. Je nach Wasserstand schauen die Steinblöcke mal mehr raus, mal gar nicht. Bei höherem Pegel bilden sich auch ab und zu fiese Löcher hinter den Blöcken. Diesmal wars aber ideal. Schöne Stufen, einige Wellen zum Spielen und jeden Menge Übungskehrwässer.
Bei weniger Wasser sieh't so aus, da schauen dann die Blöcke ganz schön raus (das Bild ist vom März 2009, da war ich mit dem Robson Finkenmeister unterwegs):
Das Wetter war herrliche, fast frühlingshaft warm und sonnig. Wir fuhren die ganze Zeit gegen die Sonne woraus auch dieses Foto entstand:
Die Haßlach ist ein schöner Wald- und Wiesenbach im unteren Wildwasserbereich. Ist auch mit Wildwassereinstiegern zu fahren. Aufpassen sollte man aber auf Baumhinternisse, die gibt es häufig. Man sollte aber schon sattelfest im Boot sitzen, immer wieder tauchen kleine und größere Stufen auf und hinter der nächsten Kurve lauert oft ein tief hängender Baum. Schnelles reagieren ist unerlässlich, oft gibt es keine Kehrwässer zum Anhalten. Im offenen Canadier muß man öfters mal pumpen oder eben aussteigen und ausleeren. Je nach Pegel ist es gemütlich (bei Pegel 200) mit kleinen Wellen. Ab Pegel 250 wirds dann anstrengend, kaum mehr Kehrwässer, große Wellen und ordentlich Strömung. Wir waren diesmal bei Pegel 220, das ist optimal. Länger als 4 m sollten die Boote nicht sein, sonst wirds eng.
Das war eine meiner schönsten Touren 2010, beste Bedingungen, einfach purer Genuß.
dass wir im Juni an der Soca keine Zeit zum Plaudern hatten bedauere ich wirklich - wir sollten mal zusammen paddeln...
Witzig, was Google-Earth aus der Strecke macht. Der Bach sieht spannend aus. Wir haben hier in der Nähe auch einige, die nur an wenigen Tagen des Jahres befahren werden können. Nicht immer hat man da dann auch Zeit. Und so ideale Bedingungen (20°!) schon gar nicht.