Beschreibung: Ein rasanter Tourencanadier dessen Haupteigenschaft SPEED ist. Mit 18,6 Fuß Länge (5,65m),einer Wasserlinienbreite von 85 cm, ohne Kielsprung und einem recht flachen Rumpf ist sein Einsatzgebiet klar definiert. Dieses Boot mag ruhige Gewässer, die nicht zu eng sind. Die Distanzen dürfen gern auch etwas größer ausfallen. Obwohl man mit dem Minnestota sehr sportlich unterwegs sein kann, verträgt er durchaus Tourengepäck, solange keine Umzüge gepaddelt werden sollen. In Abhängigkeit der Materialien wiegt der Flitzer zwischen 17 bis 28,5 kg.
Eigenschaften: Dieser Canadier gehört zu den schnellsten Tourenbooten auf dem Markt. Die Sitzpositionen sind genial, das Paddel kann sehr kielnah geführt werden. Der flache Rundboden bietet eine gute Anfangs- und Enstabilität. Auch gekantet wird man sich immer sicher fühlen, kommt allerdings dann nicht an die belltypischen Eigenschaften heran. Trotz der Länge ist das Boot wendiger, als man zunächst erwarten würde. Die flache Bauweise hält negative Windeinflüsse in Grenzen, allerdings auch den Trockenlauf in höheren Wellen. Dafür stampft das Boot nicht so in größeren Gegenwindwellen und wird durch die schnittige, asymmetrische Form wenig ausgebremst.
Material:
Den MN2 gibt es in verschiedenen Laminatvarianten. Standard ist TUf-weave mit Flexcore-Aussteifung. Damit wiegt dieses lange Boot immer noch keine 30 kg. 2 Kevlar-Varianten und eine ultraleicht Graphite-Variante, in der das Boot dan keine 18 kg wiegt, stehen zur Verfügung. Ob Flechtsitze oder Schalensitze mit Fußstützen eingebaut werden, hängt von den Vorlieben der Paddler ab.
Fazit:
Ein sehr schneller Tourer, der irren Paddelspaß und "Geschwindigkeitsrausch" vermittelt. Wer es gern mal sportlicher mag oder einfach nur ein schnell und leicht laufendes Boot sucht, das nicht zu viel Gepäck vertragen muß, wird mit dem Minnesota 2 glücklich werden. Vorausgesetzt, es geht auf dem Wasser nicht zu eng zu. Für mich ist dieses Boot in seinen Einsatzbereichen einer der besten Canadier, die ich kenne.
da muss ich jetzt mal meinen Senf dazugeben bzw. eigentlich alles bestätigen.
Wir haben uns vor wenigen Wochen einen Minnesota 2 gebraucht zugelegt, da wir mit unserem Mad River Explorer 16 RX bei Vereinsausfahrten nicht mithalten konnten, mit den Kajaks sowieso nicht, aber auch nicht mit den GFK-Canadiern. Das Problem dürfte jetzt gelöst sein, so zumindest unser Eindruck nach einer ersten Testtour im unteren Spreewald am vorletzten Wochenende.
Bei nicht ganz geringer Gegenströmung und zusätzlich heftigem Gegenwind hatten wir überhaupt keine Probleme mit dem Vorwärtskommen - ich behaupte mal, dass wir mit dem Royalexboot arg hätten ackern müssen, jetzt war es recht locker. Das Umtragen an den Schleusen war durch das geringe Bootsgewicht fast ein Vergnügen und das Paddeln mit der Strömung gefühlt echt schnell.
Einziges "Manko" ist bei dem Boot, dass man in engen Kurven mehr steuern muss im Vergleich zum alten Boot, aber das ist bei 565 cm Länge auch nicht weiter verwunderlich.
Ich denke, dass wir jetzt für unsere Bedürfnisse (viel in Brandenburg und Mecklenburg auf den Seen unterwegs) das fast optimale Boot gefunden haben.
Selbst die auf den ersten Blick unbequem aussehenden Schalensitze haben sich als sehr bequem und langstreckentauglich erwiesen.
Man sollte evtl. anmerken, dass sich der Minn II aber auch nur für diejenigen wirklich lohnt, die tatsächlich auch Kette geben.. d.H. z.B. konstant Sit & Switch paddeln. Durch die Bootsform ergeben sich die Geschwindigkeitsvorteile nämlich erst im letzten Viertel der insgesamt erreichbaren Geschwindigkeit, die ein Explorer dann sicher gar nicht erreichen kann, aber dafür läuft der (vergleichbare Laminat!!) Explorer mit weniger Krafteinsatz an seine eigene Obergrenze als der Minnesota die vergleichbare Geschwindigkeit aufbaut.
Ohne Kurve im Schaubild etwas blöd zu beschreiben, in der Praxis vielleicht auch irrelevant, gegen einen Royalex-Bomber rennt der natürlich im Vergleich sowieso eher los.. man kann es dann bemerken, wenn man mal zwei boote mit etwa gleichstarken Technikversierten Paddlern Wechselseitig testet, oder selbst mit GPS-Messungen. Wahrgenommene und wahre Geschwindigkeit ist ja oft auch eine Funktion des Kraftaufwands und/oder von Wellengeräuschen und daher meist wenig aussagekräftig ;D
Cheers,
Jan
PS: Glückwunsch zum Boot, macht Laune mit sowas z.B. den Donaudurchbruch bei Kehlheim hochzuballern ;D
Zitat von Frank_Moerke im Beitrag #1 Beschreibung: und leicht laufendes Boot sucht, das nicht zu viel Gepäck vertragen muß, wird mit dem Minnesota 2 glücklich werden.
auch noch ein wenig Senf dazu um den Nachteil etwas zu relativieren:
Wir haben uns den MII in Kevlar Flex Core 2mal je 11-12 Tage ausgeborgt. Gepäck + Essen für 2 Wochen (aber ohne Wasser) hat er bei uns leicht getragen. Es war Fluggepäck - leichte Outdoor Ausrüstung, pro Person so um die 30kg, dann ca. 25 Kilo Essen dazu + 15l Wassersäcke.
Wenn wir unseren NC Prosp. 16 RX um ein See-Boot ergänzen, dann wird es der MII in Kevlar Flex Core werden.
Zitat von Albert im Beitrag #6350 kg Gepäck und 2 schwere Paddler kein Problem.
Sehr eindrucksvoll, auch wenn es nicht auf der Linie der oben gelesenen Statements liegt. Könntest du mir bitte erläutern, was das für eine Tour war (Länge in Tagen, km, abgelegene Wildnis?)?
Das Boot ist ein Minnesota 2er. Tour 2013 Elbe, Schmilka bis Hamburg Binnen-Alster. Selten eingekauft unterwegs,nicht essen gegangen,meistens wild gezeltet.