Die Pläne für John Floutiers Rushton-Nachbau habe ich hier. Sehr schönes klassisches Segelkanu, leider etwas schwer und durch die vielen Planken etwas aufwändig zu bauen. Bin gespannt auf Bilder von der Regatta. Für mich im fernen Süden ist's leider etwas weit.
Moin Moin, die Segel sind gesetzt. Na ok, zumindestens eingepackt . Bin schon gespannt was wird. Das Wetter könnte mit spielen. Voraussage: Östliche Winde 2-4 Bft. Das wäre in jedem Fall ein Raumschotkurs. Viele Grüße docook
ich bilde mir ein irgendwo bilder einens kanus/seekajaks mit einem hydrofoilausleger, der sowohl in lee als auch in luv (nach der wende) gefahren wurdegesehen zu haben. der ausleger erzeuget entsprechendes aufrichtendes moment.
tja..... die Szene ist scheinbar extrem klein in Deutschland. Von NEUN erwarteten Booten sind nur DREI erschienen. Gerade eben habe ich die Nachricht bekommen, dass die Regatta von daher ausfällt. Ganz lieben Dank für die PM, ich wäre sonst morgen Früh gen Bremen gefahren. War halt ne schöne Möglichkeit noch vor dem Winter ein wenig mit den Augen stibitzen zu können.
Moin zusammen, wie Olaf schon so richtig bemerkte ist die Szene der traditionellen Kanusegler in Deutschland recht klein. Das liegt u. a. auch daran daß viel wertvolles Material den Weg alles irdischen gegangen ist, wie man so schön sagt. Hier nun eine kurze Kartenübersicht der Strecke die docook und ich dann gesegelt sind. Das war dann natürlich keine Regatta mehr, sondern tourenmäßiges Segeln mit vollem Gepäck, Brücken-Unterfahrungen mit oder ohne Mast legen und Paddelunterstützung durch den Vorschoter wenn der Wind durch Bäume oder tiefliegende Streckenabschnitte fehlte. Ich denke in Kürze wird docook meine ersten Ausführungen noch mit einem bebilderten Bericht ergänzen
Gruß aus´m Norden Andreas Der Kartenauschnitt stammt aus TA2 des Jübermann-Verlages(Copyright) www.juebermann.de Die rot markierte Strecke wurde wie oben beschrieben zurückgelegt
Kanadier - Segelregatta Und die Segel wurden gesetzt! Am Freitag, den 2.10.2010, paddeln wir dann ganz entspannt zu dem Wassersportverein im Bremer Blockland, wo die Regatta stattfinden soll. Bei trockenem Wetter für sich schon ein schöner Anfang. Weniger schön ist dann die abendliche Neuigkeit, daß die geplante Regatta ausfällt. Eigentlich sind 9 Kanadier unter Segel gemeldet aber dann kommen Abmeldungen und es blieben nur noch 2 feste Teams über. Im Verein ist alles vorbereitet aber mit 2 Booten ist die Veranstaltung nicht durchführbar. Ist es das Wetter, die Wiedervereinigungsfeiern, wir wissen es nicht? Wir machen uns mit den neuen Fakten vertraut und organisieren noch eine Infoweiterleitung an die sonst umsonst anreisenden Gäste.Was nun? Im letzten Licht bauen wir unser Zelt auf und würfeln die Möglichkeiten für Morgen aus.Schnell ist klar. WIR WERDEN SEGELN und so wird aus der Segel-Kanadierregatta eine Segel-Kanadiertour. Am Sa. Morgen weht der Wind, wie angesagt, aus Ost mit 2-4 Beaufort (Bft). Nach dem Frühstück riggen wir den Kanadier an Land probehalber einmal komplett auf und besprechen die Aufgabenteilung und mögliche Probleme. Wir wollen nämlich mit allem Gepäck, voll beladen unter 5qm Segel die Heimreise antreten. Ein Novum, ich bin zwar schon oft gesegelt aber mit Gepäck eben immer nur mit der kleineren Besegelung. Eine Kenterung wäre fatal. Eins der Probleme ist die fehlende Möglichkeit von hinten zum Mast zu kommen, da dort ja das Gepäck liegt. Die Gefahr, daß die Schot an einem Gepäckstück hängenbleibt (natürlich im unpassensten Moment, Halsemanöver oder so) besteht ebenso. Also muss der Bugpaddler einige Aufgaben erfüllen, der aber ja vor dem Mast sitzt. Zunächst legen wir den Kanadier in`s Wasser und verstauen unsere komplette Ausrüstung inkl. Wanigan, CFT , Petromax und natürlich dem obligaten Dutch Oven möglichst flach. Da drüber die Seitenschwerthalterung mit den Seitenschwertern, Hinten das Ruder mit der Einseitenpinne und die Besegelung erst einmal flach oben drauf. Nun noch schnell bis zum „Maschinenfleet gepaddelt und dann im Windschatten das Segel gesetzt- und? Es geht , bei raumem Wind, viel besser wie befürchtet. Es bleibt alles unter Kontrolle. Sofort haben wir ein gutes Sicherheitsgefühl. Durch die Seitenschwerter und das Gewicht vom Gepäck liegt der Kanadier sehr ruhig. Trotzdem brauchen wir nur wenig Wind um gleich in Fahrt zu kommen. Bei etwas mehr Wind legen wir auch gleich an Geschwindigkeit zu, 6,8 km/h schaffen wir. An der nächsten Brücke testen wir unser Mast-Legemanöver aber auch das klappt zu zweit wie 100mal gemacht. Nun ändert sich der Kurs auf halben Wind. Auch hier geht es unter Segel weiter, wobei einsetzender Regen stört. Wir segeln aber weiter. So langsam entwickeln wir ein Gespür dafür den Wind im Hintern zu fühlen. Soll heißen, wenn eine Böe kommt pendeln wir die Krängung gut aus. Die Pinnensteuerung erledigt sich mit 2 Fingern. Die kommenden Brücken und eine Schleuse durchqueren wir mit gelegtem Mast und paddelnd. Dann sind wir im Tidegewässer und sofort ist klar, dass wir weiter segeln. Hier machen wir 8,8 km/h Fahrt und erreichen so fast unseren Startort. Resümee: Trotz der ausgefallenen Regatta hat sich die Tour für uns sehr gelohnt, allgemein und auch segeltechnisch. Vielleicht gibt es nächstes Jahr einen neuen Startversuch.
hej Andreas und docook, danke noch mal für die schnelle Benachrichtigung, so bin ich wenigstens nicht umsonst hoch gefahren. Für Euch natürlich auch schade, dass Ihr nicht mit den anderen fahren konntet. Aber so habt Ihr ja wenigstens noch eine schöne Rückfahrt unter Segel gehabt. Und Dank docook habe ich wieder einige Detailfotos mehr für meine Sammlung. Noch einige wichtige Dinge erledigen und dann werde ich mit meinem Umbau beginnen. Wobei es ja gar kein Umbau ist, sondern eine Erweiterung.
schöner Bericht und sehr schöne Fotos, vielen Dank!
Darf ich Dich was fragen? Am Wind ist Dein Segelschwerpunkt ja deutlich hinter der Mast- und Schwertbrücke. Die Schwerter, am Wind tief gestellt, haben einen Lateralschwerpunkt dicht hinter der Brücke. Das bisschen Ruderblatt trägt zum Lateralplan nicht sehr viel bei... demnach liegt Segelschwerpunkt hinter Lateralschwerpunkt, also müsste das Boot bei mehr Wind auf Amwindkursen deutlich luvgierig werden. Was bei weniger Wind noch nicht auffallen muss: wenn das Boot nicht allzu viel Kielsprung hat, läuft es wie auf Schienen.
Soweit die Theorie, und deshalb habe ich bei meinem Bufflehead Segelkanu die Schwerthalterung deutlich nach achtern versetzt. Aber in der Praxis ist alles möglich... was sind Deine Erfahrungen mit dem Segelkanu?
Moin Docook Freut mich, dass ihr mit vollem Gepäck gefahren seid, ist stressfreier als leer. Mich persönlich interessieren keine Regatten, das "vollbepackte tourentaugliche Segeln" finde ich schön. Bekommt ihr mal eine Regatta zusammen, werde ich als Zuschauer sicher gerne kommen. lG Jürgen
Moin Axel, Deine Analyse ist richtig aber von mir auch schon so gewollt. Ich komme vom segeln (lang, lang ist`s her). Daher war dieser Effekt bewußt eingeplant und die Luvgierigkeit ist nicht so heftig. !. So habe ich mehr Sicherheit, wenn der Kanadier sehr krängt und ich in der Kreuz schnell anluve. 2. Der Ruderdruck nimmt zwar zu aber nicht so viel. Das Ruderblatt (Aluteil) wird natürlich senkrecht gestellt und nicht wie an Land waagerecht. 3. Ich komme sehr gut durch die Wende, da die Tendenz Richtung Luv geht. 4. Und schließlich: Mein nutzbarer Raum im Kanadier wird weniger für Mitfahrer oder Gepäck eingeschränkt. Abschließend zum Segelverhalten. Ich kann meinen Kanadier bis zum Süllrand wegkanten, vorher kommt aber mein menschlicher Faktor . Unbeabsichtigt mußte ich mal eine Böe von achtern abwettern (geschätzt 6 BFT+). Da bogen sich die Seitenschwerter ca.45° nach außen, der Kanadierrumpf kam 1-1,5m von vorn aus dem Wasser, fing an zu gieren, so das der Baum die Wasseroberfläche antippte, das Kielwasser war weiß und ich hatte die Hose voll. Irgendein sinnvolles Manöver war nicht mehr möglich. Aber so segelt man ja eigentlich nicht. Viele Grüße docook
Zitat bisschen Ruderblatt trägt zum Lateralplan nicht sehr viel bei
Das würde ich so nicht sehen. Das Ruder ist relativ zur Segelgröße garnicht so klein, und was viel stärker wirkt, es ist extrem weit hinten. (im Vergleich zu Jollen)
Zitat ... mehr Wind auf Amwindkursen deutlich luvgierig
Luvgierig ist ja schon mal nicht schlecht, wenn man nichts macht neigt das Boot dazu die Nase in den Wind zudrehen, so soll es sein.
Technisch bleiben in Böen zwei Möglichkeiten: 1) Krängung - verkleinert die wirksame Segelfläche, bis das Boot voll läuft. 2) In Geschwindigkeit umsetzen - dazu muss das Boot aber leicht sein. (Deshalb müssen Kata- und Trimarane leicht gebaut sein - keine Krängung.) Für den Rest braucht es eine/n aufmerksamen Segler.
Bei kleinen und auch noch relativ schlanken Booten ist die Sitzposition für den Lateralplan sehr wichtig. Deshalb haben ja viele Jollen auf so riesige Pinnenverlängerungen, da bleibt dann das Schwert wo es ist. aber mit dem Rest kann getrimmt werden.
Je mehr seglerische Ansprüche an das Boot heran getragen werden, um so mehr wird es zur Jolle, die Entwicklung von Jollen ist ja nicht zufälllig.
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
Zitat bisschen Ruderblatt trägt zum Lateralplan nicht sehr viel bei
Das würde ich so nicht sehen. Das Ruder ist relativ zur Segelgröße garnicht so klein, und was viel stärker wirkt, es ist extrem weit hinten. (im Vergleich zu Jollen)
--deswegen wird die Luvgierigkeit bei meiner Lösung auch nicht so stark sein. Ich kann auch bei mehr Wind mit 2 Fingern steuern.
Zitat ... mehr Wind auf Amwindkursen deutlich luvgierig
Luvgierig ist ja schon mal nicht schlecht, wenn man nichts macht neigt das Boot dazu die Nase in den Wind zudrehen, so soll es sein.
--Mit den Seitenschwertern komme ich gut durch die Wende.
Technisch bleiben in Böen zwei Möglichkeiten: 1) Krängung - verkleinert die wirksame Segelfläche, bis das Boot voll läuft. 2) In Geschwindigkeit umsetzen - dazu muss das Boot aber leicht sein. (Deshalb müssen Kata- und Trimarane leicht gebaut sein - keine Krängung.) Für den Rest braucht es eine/n aufmerksamen Segler.
Bei kleinen und auch noch relativ schlanken Booten ist die Sitzposition für den Lateralplan sehr wichtig. Deshalb haben ja viele Jollen auf so riesige Pinnenverlängerungen, da bleibt dann das Schwert wo es ist. aber mit dem Rest kann getrimmt werden. -- Die Sitzposition zu verändern bringt wirklich viel. Das geht natürlich nur wenn ich/wir kein Gepäck dabei haben.
Je mehr seglerische Ansprüche an das Boot heran getragen werden, um so mehr wird es zur Jolle, die Entwicklung von Jollen ist ja nicht zufälllig.
-- Genau deshalb, weil ich nämlich einen Kanadier, der zu segeln ist, fahren möchte und nicht einen segelnden Kanadier, der zu paddeln ist, sind meine Lösungen so wie sie sind ( ist der Satz noch verständlich?). Das heißt. Einseitenpinne am Ruder, keinen Ruderaufholer mit extra Beschlägen, keine Wanten ö.ä.,keine Schotumlenkung am Boden, alles verstaubar ohne störende "Überbleibsel". Du kennst das ja. Viele Grüße docook
vielen Dank für Eure Erfahrungen! Ja, ich habe auch bemerkt, dass ein wenig Luvgierigkeit sehr sinnvoll ist, dass sie im Segelkanu normalerweise nicht stört weil man eh mit 2 Fingern steuern kann und dass ich mit Schwertstellung und meinem eigenen Gewicht sehr viel austrimmen kann.
Mit meinem gedeckten Segelkanu bin ich öfter in Grenzbereichen unterwegs - am Wind taucht die Deckskante ein, und halbwinds und achtern komme ich ins Gleiten; bis etwa 1.4-fache Rumpfgeschwindigkeit. Das Boot wiegt nur 25 kg - da kann ich die Böe durchaus in Geschwindigkeit umsetzen! Es fühlt sich exakt an wie von docook beschrieben. Noch schneller wäre wohl möglich, aber irgendwann habe ich auch die Hose voll.
Ich will einfach und ohne störendes schweres Zubehör unterwegs sein, aber mindestens ebenso gut segeln. Von meinem Boot fordere ich, dass es sich im Grenzbereich so lange sauber segeln lässt, bis dass ich aus eigener Unachtsamkeit im Bach lande. Deshalb verstehe ich die mechanisch einfache Lösung - zentrale Brücke für Schwerter und Mast -, bin aber zufrieden, dass ich mit meinem teils eingedeckten Boot die Schwerthalterung nach achtern versetzen kann und dadurch die Luvgierigkeit reduziere. Damit steuere ich auch in Grenzbereichen noch mit zwei Fingern an der Pinne.
als Laie, der diesen Winter ein Boot umbauen/erweitern möchte profitiere ich von all Euren Beiträgen. Noch schöner wäre es, wenn Du auch noch Fotos Deines Canoes einstellen würdest. Schon mal vielen Dank,
ja ist ja toll, Canadier auf Abwegen....segeln.... nun da könnte ich mich auch mal untermischen, schließlich kann ich meine ganze Ausrüstung auch auf diesem Klappbaren unterbringen,