Angeregt durch den Forumsthread „Renaturierung untere Havel“ haben Joachim und die beiden Peter’s aus dem Forum das lange Himmelfahrt- Wochenende für eine kleine Wandertour auf der unteren Havel genutzt. Mit diesem Projekt soll die naturnahe Gestaltung der Unteren Havel in Brandenburg und Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2011 fortgesetzt werden. Gemeinsam mit dem Bund sowie den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt will der NABU als Projektträger bis zum Jahr 2021 ein rund 9.000 Hektar großes Kerngebiet zwischen dem brandenburgischen Pritzerbe und dem sachsen-anhaltinischen Gnevsdorf renaturieren. So sollen künstliche Uferbefestigungen entfernt, Flutrinnen geöffnet sowie Altarme angeschlossen werden.
Einige Infos dazu (Quelle Infotext und folgende 3 Fotos: naturerbe.nabu.de): Status: Naturschutzgebiet im Naturpark Westhavelland Größe des Gebiets: 3190 ha (Untere Havel Nord) 2667 ha (Untere Havel Süd) NABU-Flächenbesitz: Untere Havel Nord: 96,79 ha Untere Havel Süd: 119,42 ha Ansprechpartner: NABU-Stiftung Nationales Naturerbe www.naturerbe.de
Kurzbeschreibung – Gebietscharakteristik
Die Naturschutzgebiete Untere Havel Nord und Süd gehören zur „Unteren Havelniederung“, dem größten zusammenhängenden Feuchtgebiet im Binnenland Mitteleuropas. 1.500 km² der Niederung wurden einst bei den jährlichen Hochwässern regelmäßig überflutet und boten ideale Rastund Brutgebiete für Wasservögel. Auch wenn heute weite Teile der Aue durch Eindeichung von der Überflutung abgeschnitten sind, so nutzen noch große Schwärme nordischer Gänse, Kraniche, zahlreiche Entenarten und Watvögel das Gebiet auf dem Durchzug. Die Niederung der Unteren Havel ist heute charakterisiert durch eine Vielzahl fließender, stehender, zeitweilig durchströmter und temporärer Gewässer. Die großen Flachwasserseen sind von vielgestaltigen Verlandungszonen umgeben, an die sich ausgedehnte Wiesen und Weiden unterschiedlichster Art anschließen. ¾ der Havelniederung sind heute durch Grünland geprägt. Die Tier- und Pflanzenwelt der Unteren Havelniederung beeindruckt vor allem durch die Vielzahl an Arten. Bislang konnten über 1.000 gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Arten nachgewiesen werden. Grundlage für diese Artenvielfalt ist die hohe Dichte an unterschiedlichen Lebensräumen. Die auch für den erholungssuchenden Menschen sowohl vom Wasser wie vom Lande aus sehr attraktive Landschaft bietet noch heute Arten wie Biber und Fischotter, Seeadler und Weißstorch ideale Lebens-bedingungen. Während des Vogelzuges rasten hier bis zu 90.000 nordische Bless- und Saatgänse. Auf feuchten Wiesen ziehen Rotschenkel, Großer Brachvogel und Kampfläufer ihre Jungen auf, Trauerseeschwalben brüten auf schwimmenden Seerosenblättern.
Am Donnerstag ging es los, Einsetzstelle in Mögelin, nördlich von Brandenburg.
Drei Solokanus mit viel Gepäck stechen bei brauchbarem Wetter in See.
Es geht Richtung Norden, wir wollen in drei Tagen bis Havelberg fahren.
Wir paddeln gemächlich den Nebenarm der Havel (Mögeliner Havel) entlang und nehmen uns viel Zeit für die Natur und zum Quatschen, nebenbei versuchen wir uns an Foto- und Filmaufnahmen der reichlich vorhandenen Vögel im Schilf.
Nach wenigen Kilometern erreichen wir Rathenow, die erste Rast an der Stadtschleuse, wir bleiben in den Booten und schleusen nach einer halben Stunde durch.
Kurz danach biegen wir in die Rathenower Stremme ab, die Einfahrt ist kaum zu erkennen. Dieser nette Nebenarm schleicht durch Wiesen östlich an Rathenow vorbei, auch hier ist es sehr ruhig, von den Himmelfahrts-Party-Booten, die in der Stadt noch reichlich unterwegs waren, bleiben wir hier verschont.
Die erste Rast, mangels Kaffee wird eine Gerstenkaltschale verzehrt.
Die beiden Peter‘ suchen den“ Aufschwung Ost“. Nur ein paar Vögel und ein Reh sind zu sehen.
Gegen 18:00 Uhr suchen wir einen Lagerplatz, zwischen Göttlin und Albertsheim finden wir eine gute Stelle.
Wir laden aus, das Camp ist schnell aufgebaut,
kurz darauf knistert das Kochfeuer.
Nach dem Essen sitzen wir noch lange am Feuer und erzählen. Am nächsten Morgen sind wir recht zeitig wieder auf dem Wasser, das Wetter ist ungemütlich, ziemlich kalt und windig, auch etwas Regen fällt. Die Mittagspause verbringen wir mit kalter Küche am Rastplatz Grütz, das Wetter wird nicht besser und wir passieren zügig die riesige Schleuse Parey, die telefonisch per Fernsteuerung aus Brandenburg bedient wird.
Wir haben noch nicht allzu viel Strecke gemacht, aber irgendwie bin ich ganz schön geschafft und schiele schon mal nach einem möglichen Tagesziel. Wir biegen in die Gülper Havel ein.
Dass diese bis 15.06. gesperrt ist, recherchiere ich erst später im Internet. In meinem Atlas war nur ein Uferbetretungsverbot vermerkt, außer uns sind auch noch ein paar Kajaks unterwegs. Ich denke aber dass wir die zahlreichen Vögel (Gänse, Störche, Kraniche)auf den Wiesen neben dem Fluss nicht gestört haben.
Die Schleuse in Höhe des Gülper Sees wird nach kurzer Begutachtung befahren, die Schwallhöhe von ca. 20 cm beschleunigt uns auf den letzen Tageskilometern bis nach Strodehne.
Dort landen wir am sehr gut ausgestatteten Biwakplatz an und bereiten uns am Grillplatz ein zünftiges Abendessen zu.
Der Platz füllt sich später noch beträchtlich mit Kajakfahrern, die in kleine Zelte kriechen und neidische Blicke auf unser Tipi werfen, in dem wir hemdsärmelig am Ofen mit einer Flasche Wein (oder waren es zwei ?!) den Tag ausklingen lassen.
In der Nacht beginnt heftiger Dauerregen, der zusammen mit dem kalten Wind dafür sorgt, dass wir am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück beschließen die Tour hier zu beenden. Unser Shuttle wird gerufen und bringt uns zum zurückgelassenen Auto und nach Hause. Das Thermometer zeigt 7°C, der Regen lässt auch am Nachmittag kaum nach. Unsere Entscheidung war wohl nicht verkehrt. Trotz der Abkürzung war es eine schöne Tour, die wir in ähnlicher Form wiederholen bzw. bis nach Havelberg zur Elbe vollenden werden. Joachim, Peter P. & Peter B.
gefällt mit sehr gut, prima gemacht, da kriegt man Lust auf mehr. Ich denke in brauche doch noch einen Solo-Canadier sowie entsprechende Mitpaddler. Danke, mir hat es sehr gut gefallen.