wir sind eine Familie mit zwei kleinen Kindern und wollen wieder aufs Wasser, aber eben nicht mehr segeln, sondern paddeln.
Seit Wochen beschäftigen wir uns mit der Frage, welches Boot nun das richtige für uns ist. Wir lesen in Foren (in diesem besonders gerne :-), lassen uns beraten, testen Kanus und kommen nicht recht weiter, denn es gibt so viele unterschiedliche Erfahrungen und Einschätzungen, die alle nicht in Deckung zu bringen sind.
Wir wollen ein haltbares Boot (das im Garten den Kindern auch mal als Spielzeug dienen darf), wir wollen ein geräumiges Boot für kleinere Touren, wir wollen keinen Frachter, wir wollen ein hübsches Boot, wir wollen ein Boot, das auch noch groß genug ist, wenn die Kinder mal größer sind, und eines, das wir uns leisten können.
Wir wissen inzwischen, dass dreilagiges PE wohl das beste ist und dass wir kein "billiges" ebay-GFK-Boot nehmen sollten.
Nun zu unserer Frage:
Würden wir mit der Anschaffung eines MadRiver Explorer 16 TT oder mit eines Old Town Penobscot 164 (beide mit drei Sitzen) einen Fehler machen? Liegen mit dieser Auswahl einigermaßen im Ziel?
Danke für das Verständnis für solch eine Anfängerfrage und viele Grüße aus Berlin,
Hallo, ich kann den PE Penobscot nur empfehlen! M. E. ist er hinsichtlich Robustheit, Steifigkeit und Fahreigenschaften dem Explorer gegenüber im Vorteil. Damit machst du keinen Fehler. Viel Paddelfreude ... Gruß R
ich würde eher ein gebrauchtes Boot aus Royaley als ein neues aus PE nehmen - schon alleine aus Gewichtsgründen. Außerdem ärgert man sich bei Kratzern nicht so wie bei einem neuen Boot - zudem günstiger. Wir haben ein Mad River mit 3 Sitzbänken und sind sehr zufrieden damit
Danke für Eure Rückmeldungen. Eines der beiden Boote wird es sein. Folge ich frisch gefundenen Hinweisen im Netz, so scheint der Explorer zwar ein kleines bißchen kleiner, dafür aber kippstabiler zu sein als der Penoscot. Und das ist für eine unerfahrene Paddlerfamilie nicht ganz unerheblich zu sein. Danke und Grüße, Horny
Da bisher wenig Rückmeldungen auf die speziellen Boote gekommen sind von mir was Allgemeines.
Vor einigen Jahren standen wir vor dem gleichen Problem, da ich noch garnicht paddeln konnte, haben wir nicht richtig Probe gefahren aber: Ob Mann, Frau und Kinder sich in einem Boot wohlfühlen, kannst Du keinem Text entnehmen. Die Boote die mir Heute gefallen, sind Andere als vor Jahren. Ich fahre unseren 17" Prospector immer noch gern, aber kaufen würde ich ihn nicht mehr. Es gibt nicht das Boot, jeder empfindet das anders.
Wenn Ihr nicht gerade ein Grundstück mit Wasserzugang habt, mietet erstmal verschiedene Boote. Steckt das Geld in gute Schwimmwesten, gute Paddel und das nötige Equipment. ... Ja und einen Kurs* ( - Auch hätte ich doch gleich einen Kurs gemacht.) *Wenn kein Kurs dann, laßt Euch wenigstens von Jemand der es kann, die Grundtechniken zeigen.
Zur textlichen Kippstabilität von Booten muß man anmerken, auch ein sehr stabiles Boot kann umfallen. Uns hat bei der aller-alleresten Fahrt ein unter der Wasseroberfläche verborgener Ast regelrecht das Boot ausgehebelt, platsch. Das Boot hatte so Kiel ähnliche Versteifungen, gut zum festhängen. War aber eigentlich mehr ein Ponton und laut Beschreibung und gefühlt sehr kippstabil.
Nach meinen bisherigen Erfahrungen gab es nie Probleme mit Kindern und wackeligen Booten, die stehen in Booten auf, in denen ich kaum sitzen kann.
Viel Erfolg beim suchen und Spaß beim Paddeln Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
Hallo Andreas, Danke für Deine Zeilen. Wir haben schon die eine oder andere Testfahrt unternommen und daraus einige Erkenntnisse gezogen (Zunächst einmal die, dass wir unbedingt paddeln wollen :-). Wir wollen nun aber endlich in die Pötte kommen und loslegen und die (ja auch immer wieder verlängerbare) Abwägungsphase hinter uns lassen. Unter Loslegen verstehen wir allerdings keine großen Touren, sondern zunächst kleine Wasserspaziergänge in der Umgebung. Der Grund, warum wir uns ein Boot kaufen wollen, liegt auch darin, dass wir jederzeit spontan aufbrechen wollen und uns nicht von Vermietern abhängig machen wollen. Einen Kurs will ich auf jeden Fall absolvieren, immerhin habe ich schon die entsprechende Literatur beschafft. Da wir jahrelang gesegelt sind, wissen wir, dass mit Wasser, Wind und Wetter nicht immer zu spaßen ist. Wahrscheinlich werden wir (allein schon aus Zeitgründen) auch nur "wenigpaddler", das dann aber hoffentlich sehr gerne :-) Viele Grüße, Horny
Hallo Horny 1.) >>> Der Grund, warum wir uns ein Boot kaufen wollen, liegt auch darin, dass wir jederzeit spontan aufbrechen wollen und uns >>> nicht von Vermietern abhängig machen wollen.
Das Mieten von Booten kann durchaus unabhängig machen, unabhängig von: Boosgröße (im Tandem Bereich) Rücktransport bei Fließgewässern "Ortskenntnissen" -> bekommt man beim Vermieter Auto, denn zum Vermieter kann auch anders fahren.
Gerade wenn es um günstige Boote geht, seltene Fahrten geplant sind und man (noch) keine Mitpaddler hat, um den Rücktransport zum Auto zu organisieren bietet Mieten viele Vorteile. Obwohl wir ein Boot besitzen, habe ich schon mehrfach im Urlaub was gemietet, ist einfach sehr bequem. Was mich da stört sind diese Plastikpaddel und unbequeme Schwimmwesten.
2.) Auf das Aussuchen von Booten werden Wochen und Monate verwendet, - OK - macht ja auch Spaß, Die Schwimmwesten und Paddel werden dann im herausgehen aus dem Laden, noch schnell mit genommen. Das ist egentlich verkehrt herum. Mit einem "falschen Boot" kommt man auch zum Ziel, dauert eventuell etwas länger. Eine kneifende Schwimmweste kann einem echt die Tour versauen. Ein schlechtes Paddel behindert viele Schläge und kann durchaus so erschöpfend sein, dass nach der Hälfte der möglichen Strecke Schluß ist. Blasen und Schwielen erinnern einen aber noch Tage an die Schöne Tour.
Viel Spaß beim Paddeln Andreas
:>>> auch nur "wenigpaddler", das dann aber hoffentlich sehr gerne :-) Ich habe schon ernsthaft überlegt auf gernePaddler zu wechseln, Nickname-Wechsel ist hier im Forum aber erst nach 500 Einträgen üblich. - (oder Axel?)
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
zu 1) Deine Argumente kenne ich gut, denn sie sind richtig und auch schon von anderer Seite öfters an mich gewendet worden. :-) Aber ich gebe zu, dass das "Meins"-Syndrom mir Rückenwind gegeben hat, ein Boot zu kaufen. Außerdem ist es auch schön, wenn man schon nur wenig Zeit hat, das Boot in der Garage ab und zu wenigstens zu streicheln... Wir hatten jahrelang ein großes Kajütsegelboot. Absolut unvernünftig war dessen Besitz, denn die nüchterne Kosten/Nutzung-Rechnung hätte hier auch die Mietlösung diktiert, so, wie beim eigenen Auto in der Stadt ja auch. Aber neben den sachlichen Argumenten gibt es ja auch noch die anderen...
zu 2) Gute Paddel und Schwimmwesten habe ich auf der Agenda, auch, dass hier die Devise gelten muß: "Wir sind zu arm, um billig zu kaufen."
Wir haben uns übrigens fast endgültig für den (oder das?) Penobscot entschieden. Noch eine Testfahrt. Dann ist nur noch zu klären, wie die "Kindersitze" zu konfigurieren sind.
>>> Kindersitzbank Ich würde (inzwischen) auf bewegliche Kisten setzen. Ist billig, flexibel z.B. hat man schnell eine große Liegefläche freigeschoben und gut fürs Trimmen. Eventuell braucht es ein Stück Antirutschmatte unter der Kiste.
Viel Spaß mit dem Boot.
Vielleicht sieht man sich mal auf einem Treffen, Dransersee ist doch ein Heimspiel für Berliner. Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
ich denke auch der Penobscot ist ein guter, preiswerter Einstieg. War auch mein erstes Kanu, hieß damals noch Discovery 174 und ist wohl noch das gleiche (nur eben 16,4 Fuß in Deiner Variante). Sehr gutmütige Fahreigenschaften, auch mal solo zu fahren, und sehr robust. Was mich stört ist das hohe Gewicht und das erhebliche "Oilcanning", aber das soll sich angeblich verbessert haben. Wenn ihr Gefallen am Paddeln findet ist es bestimmt nicht das letzte Boot das ihr euch zulegt, ich fahre mittlerweile ein leichtes Solokanu weil ich meist allein unterwegs bin und nutze den Discovery nur noch sporadisch für Familienausflüge.
Hallo! Inzwischen haben wir den Penobscot gekauft und einen ganzen Tag darauf verbracht. Ein großartiger Tag war das und das wichtigste - wir bereuen nichts :-) Vielen Dank für Eure Kommentierungen und Ratschläge. Horny