Einige von euch haben es ja mit gekriegt, ich bin einer der Wenigen, wenn nicht sogar der Einzige in diesem Canoe-Forum, ohne Canoe!
Naja und um mal einen ersten Anfang zu machen, haben wir für diesen Sommer eine einwöchige Paddeltour auf der Allier/Frankreich gebucht! Es kommt also meine Frau, meine 10 jährige Tochter und unser Hund Struppi mit, der mit 11 Menschen- oder knapp 80 -Hundejahren auch nicht mehr der fitteste ist! Wir alle sind blutige Anfänger und Struppi geht von sich aus höchstens mal bis zum Bauch ins Wasser.
Ist ja noch ein bisschen Zeit bis dahin, aber ich mache mir langsam meine Gedanken und möchte vernünftig vorbereitet sein! D.h. ich befinde mich mal wieder in einer ausgedehnten Fragephase! Am wichtigsten erscheint mir im Moment, wie kann ich unsere Ausrüstung wasserfest verpacken, aber vor allem auch vor dem Absaufen schützen!
Das wir alle Schwimmwesten tragen werden, ist wohl eh Pflicht bei so einer Tour, aber wie sieht es mit dem Hund aus? Klar schwimmen kann er, aber er hasst es. Schwimmweste für ihn auch, oder nicht?
Ich hab solche professionellen Alu-Fotokoffer. Die sind absolut wasserdicht und schwimmen auch. In so einem möchte ich meine Kamera, Wertsache, Papiere, Händy und iPod verstauen - da sehe ich keine Probleme?!
Wie sieht es mit Schlafsack, Isomatten, Zelt und Klamotten aus? Soll eigentlich in meine Duluth Packs, aber die sind ja nicht wasserdicht und schwimmen tun sie auch nicht! Ich hab noch solche wasserdichten Ortlieb Packbeutel, die würden immerhin für die Schlafsäcke und Kleinkram reichen. Für die Isomatten, das Zelt und die Klamotten bräuchte ich aber noch zusätzliche. Jetzt hab ich welche gesehen, da kann man Luft reinblasen, d.h. die sollten eigentlich auch schwimmen. Macht das Sinn, oder reicht es einen normalen Packsack mit etwas Luft für den Auftrieb zu schliessen? Schaut mal hier, solche Teile gepackt könnte ich doch in die Duluth Packs stecken:
Da die Taschen wasserdicht sind, schwimmen die echt hervorragend, mit der Box klappt das sicherlich nicht - hab' Meterseile mit Karabiner(n) zum (lockeren) Befestigen dabei... Wenn man kentert, dann schwimmen die Säcke wenigsten zusammen und man muss nicht jeden Sack einzeln bergen. Am OC werd' ICH kein Gepäck befestigen, da bei unserer Tour die Fließgeschwingigkeit zu vernachlässigen ist, bzw. Ufernah gepaddelt wird - ich denke wie so oft, es ist a) Situationsabhängig (ob im/am OC befestigen) & b) eine Frage der Philosophie - der eine birgt lieber den Canadier und dann das Gepäck, der andere macht's sich nicht so einfach.
...auch wenn ich nicht verwegen bin, aber Axels Satz: "Ganz Verwegene binden alles an eine lange Leine damit es am Boot bleibt aber frei schwimmt" find ich stimmig...
(aber auch wieder nicht auf Flüssen mit WW bzw hoher Geschwindigkeit - da birgt es echtes Gefahrenpotenzial...)
Hi Uwe! Zum Thema Schwimmweste für den Hund würde ich sagen: Ja! Auch wenn die meisten Hunde recht gute Schwimmer sind, hat das noch einen anderen Vorteil, nämlich dann, wenn Du Deinen Vierbeiner irgendwie aus dem Wasser hieven musst. Die Hundewesten haben meist einen Griff am Rücken, andem man sein behaartes Familienmitglied packen und anheben kann. Außerdem schwimmen auch hunde nicht ewig im kühlen Wasser.
Zum Thema schwimmen von Packsäcken (Ich finde die Säcke in der Ortliebbauweise ziemlich praktisch - besser als Boxen oder Tonnen): Ob sie Schwimmen, hängt davon ab, ob das Gewicht des Sackes geringer ist als das Volumen. Solange z.B. ein 80L Sack darf demnach (wenn er auf volle Größe gepackt ist) etwas weniger wiegen als 80kg. Das ist meistens der Fall. Du kannst zum eispiel so packen, dass Du leichte aber voluminöse Gegenstände, z.B. Schlafsack, mit Schwereren niedrigvolumingen Gegenständen, z.B. Zelt, in einem Sack zusammenfasst. Dann sollte der Auftrieb reichen. aublasbar müssen die Säcke m. E. nicht sein, da du auch leicht zusätzliche Luft über den Rollverschluss einschließen kannst. Das Problem ist eher die Luft raus zu bekommen.
Liebe Grüße, viel Spass beim Planen und Touren, Sebastian
- Wie der Dalai Lama immer sagt: "So sehe ich das!" - ...der will nur spielen! Für alle die am Bodensee spielen wollen: http://www.freestylecanoeing.org
Moin Uwe, Ich habe meine Packsäcke von http://www.louis.de. Die kosten nur ein Bruchteil von dem was Ortlieb & Co verlangen, sind aber mindestens genauso strapazierfähig. Werden dort als Speedbags angeboten. Gibt es in mehreren Größen, auch passend für Zelte.
Zitat Da wird doch wohl nichts am Boot festgezurrt?
Tja, das ist mal wieder so eine Frage der Philosophie: Es gibt welche, die sind gegen das Festzurren damit die Bootsbergung im Fall der Fälle erleichtert wird. Die müssen ihr Gepäck nach der Kenterung dann aufwändig suchen. Ganz verwegene binden alles an eine lange Leine damit es am Boot bleibt aber frei schwimmt. Selbst habe ich D-Ringe auf dem Bootsboden so befestigt, dass das Gepäck auch dann, wennn das Boot kieloben schwimmt, nicht über den Süllrand hinaus hängt (und Gefahr läuft irgendwo hängen zu bleiben). Axel
"There is nothing- absolutely nothing- half so much worth doing as simply messing about in boats." Ratty to Mole in Kenneth Grahame's "The Wind in the Willows". P A D D E L B L O G . P O L I N G T R E F F E N 2010
Wasserdicht als "Ortlieb" oder wasserdichter "Liner" im Pack ist Geschmacks- und Geldfrage. Aber: Lange Leine? Im Fluß? Das geht gar nicht!!! Auch der painter sollte zwar hinten und vorn vorhanden, (man weiß ja schließlich nicht, ob das Kanu nach einer Kenterung mit dem Bug flußaufwärts schwimmt) aber kurz sein und die Bootsmitte nicht erreichen. Auftriebskörper, sind eine gute Versicherung. Spritzige Grüße, PS. Wasserdichte Säcke, gut eingebunden geben einiges an Auftrieb.
Ich hab ja eigentlich schon meine Erfahrungen gemacht:
Vor Jahren mietete ich mit einer Freundin auf der Donau, bei Kloster Beuron, für eine Tagestour ein Kanu. Herrliches Wetter, traumhaft schöner Landstrich und super Stimmung. Plötzlich hat es schwups gemacht und wir lagen im Wasser. Mein Rucksack mit Geldbeutel und Kleinkrams ging sofort unter. Ist doch nicht schlimm, die Donau an dieser Stelle ist ja nicht tief, ich würde mal sagen so zwischen 0,5 und 2 Meter. Was sich aber als Problem herausstelle, das Wasser war saukalt! Ich war absolut nicht in der Lage zu tauchen, um nach dem Rucksack zu suchen!
Aber ich hatte Glück im Unglück: Ungefähr ein Jahr später bekam ich einen Anruf von der Bundeswehr. Die hatten dort eine Übung gemacht und meinen Rucksack gefunden. Durch den Geldbeutel sind die an meine Adresse gekommen. Es waren ungefähr 50,- DM drin und ich hab ihnen angeboten, davon das Porto zu bezahlen um das Zeugs zurück zu schicken und den Rest in die Kaffeekasse stecken! War alles noch zu gebrauchen, nach einem Jahr auf dem Grund der Donau. Selbst meine Scuba-Swatch lief noch, musste ich aber erst mal von den Algen befreien!
Und jetzt, viele viele Jahre später reifer und weiser geworden, möchte ich so ein Szenario mit der Familie einfach vermeiden! Ich will ja auch zu einen Canoe kommen, muß aber noch meine bessere Hälfte davon überzeugen - da sollte so was besser nicht passieren...
Also ich befestige mein Gepäck immer so im Boot, daß es bei einer Kenterung nicht aus dem Boot rausfällt. Um eine Boot über Boot Bergung zu erleichtern sollte das Gepäck nicht über den Süllrand rausschauen.
Ich mache es immer so, alles was Auftrieb geben kann, wird befestigt, alles Anderes kommt an die Leine. Aber so richtig viel Erfahrung habe ich mit Kenterungen nicht. Jedenfalls nicht bei Wanderfahrten.
Ich hab jede Menge Erfahrungen mit Kenterungen - allerdings in der Regel im Wildwasserboot und ohne Gepäck.
Die Lösung mit dem Gepäck an der langen Leine finde ich auch extrem verwegen - was wenn das Gepäck auf der einen Seite eines Felsens vorbeitreibt und das Boot auf der anderen?
Was mich etwas überrascht hat ist die Länge der Bootsleinen (Painter), die Wolfgang vorschlägt. Warum nur etwas weniger als die halbe Bootslänge? Meine sind alle etwa so lang wie das Boot. Mir ist klar, dass sie am Ende keinen Knoten und keine Schlaufe haben sollen aber warum so kurz?
Axel
"There is nothing- absolutely nothing- half so much worth doing as simply messing about in boats." Ratty to Mole in Kenneth Grahame's "The Wind in the Willows". P A D D E L B L O G . P O L I N G T R E F F E N 2010
Das dürfte sehr vom angenommenen Szenario abhängen:
- See oder Fließwasser? - Zahm- oder Wildwasser? - Ufernähe: 5m oder 500m? - Warme oder kalte Jahreszeit - Zivilisation oder Wildnis? - Will/kann/muss ich das Boot nach einer Kenterung umdrehen oder ans Ufer bringen? - Muss ich mich primär um mich selbst, die Besatzung oder ums Boot kümmern? - Sind kostbare Dinge wasserdicht und schwimmfähig verpackt? - Will ich schwere, 'unwichtige' Dinge beim Kentern verloren geben? - ... - ... - to be continued...
Markus
PS: Ich verzurre unser Gepäck immer im Boot. Wir fahren meist ruhige und schmalere Flüsse zur wärmeren Jahreszeit. Das Boot müsste im gekenterten Zustand eigentlich noch schwimmen. Wollte ich immer schon mal testen, habe mich aber noch nicht getraut...
"... - Sind kostbare Dinge wasserdicht und schwimmfähig verpackt? ..."
Genau das war meine Frage, wie verpacke ich wasserdicht und schwimmfähig! Und wie gesagt, es handelt sich um die Allier in Frankreich, Reisezeit ist Mitte August. Ich kenne diesen Fluß zwar noch nicht, schätze aber dass er eher in die Kategorie "zahmes Fließwasser" gehört.
Na, dann habe ich es ja richtig verstanden! Zwischenzeitlich kam ja die Frage auf, ob und wie die wasserdicht und schwimmfähig verpackten Sachen im Boot gesichert werden sollten. Wenn die Brieftasche wohlbehalten die folgenden Stromschnellen runtertreibt, ist der erste Gedanke meistens nicht 'wenigstend geht es ihr gut...'.
Aber zu Deiner Frage: Ich kann hier noch zusätzlich zu den Ortlieb u.ä. Säcken und den Curtec u.ä. Tonnen noch die Lock & Lock u.ä. Boxen ins Spiel bringen. Von Handy bis Kamera eine handhabbare Sache für die kleineren Dinge.
Servus! Ich hab am See lange Leinen am Gepäck...da ist ja genügend Platz am Wasser zum "Herumschwimmen", und eine Boot über Bootsbergung ist mit langen Leinen einfacher...kein Gewicht im Boot.
Am Fluss sind die Säcke fest verschnürt im Boot, eine Bergung wird eher am Ufer stattfinden können.
Die wichtigsten Dinge, Handy, Geld, Autoschlüssel hab ich Wasserdicht verpackt in der Schwimmweste, sollte ich ohne Boot an Land landen hab ich damit die wichtigsten Dinge bei mir.
Die Philisophie der Säcke oder Tonnen sind ja ein ewiges Thema... Ich mag Säcke (Rucksäcke) weil ich die im Boot besser zusammenpacken kann um den Schwerpunkt niedrig zu halten. Zum Sitzen an Land gibts die aufblasbaren Hocker. Auch zum Tragen sind mit die Säcke lieber.
Zur Ortliebtasche...mir ist bekannt, dass diese im Vergleich zu einer "billigen" vom Hofer weniger dicht gehalten hat!
Vieleicht hilft dir das bei der Entscheidungsfindung
Auf dem Allier im August wird Dir bei einer Kenterung weder das Boot noch irgendwelches Gepäck oder Gebäck weg schwimmen. In Ortlieb oder sonstigen Säcken ist genauso wie in Tonnen immer genug Luft, daß das Zeug nicht absäuft. Du kommst auch locker ans Ufer.
Also locker bleiben und den französischen Rotwein genießen.
moin Uwe, wieso meinst Du, daß canoe packs nicht schwimmen und nicht wasserdicht sind. Ich habe da mit Frost River Packs andere Erfahrung und das sollte bei Deinen Packs auch funktionieren, wenn Du Dich an die nachstehende Packanleitung hälst:
die Methode ist bewährt. Hast Du einmal canoe packs, kannst Du diese doch nutzen und Geld sparen. Teste es doch vorher mal in der Badewanne Gruß aus der Nordheide Albert
So verpackt sollte die Sache wirklich wasserdicht sein. Aber wie wir uns bereits auch hier in diesem Thread geeinigt haben, braucht's Pack- oder Plastiksäcke für innen rein, dann wird's dicht. Da werd ich mich die kommenden Wochen noch mal ein bisschen umsehen und die passenden Liner besorgen.
Hi Uwe, die passenden Liner gehören bei Frost River zum Lieferumfang!
Achte bei dem Liner darauf, daß sie geschweißt oder geklebt sind, manche "Plastiktüten" in der erforderlichen Größe sind am Boden genäht. Ich habe gute Erfahrungen mit großen PVC Futtermittelsäcken gemacht - äußerst stabil und geschweißt. Auch ausreichende Länge bitte beachten, damit Du genug spielraum zum Rollen hast. Viel Erfolg Albert