Einen Gruß an alle hier im Forum. Habe mir einen Holzkanadier gekauft. Leider gibt es Blasenbildung unter dem Bootslack.Habe 2 Fragen. 1/ Braucht ein Holzkanadier als Versiegelung den Bootslag und wie kann ich die Blasen beseitigen. 2/ Oder reicht regelmäsiges Ölen als Schutz.
Hi Muck! Hast Du mal ein Foto? Bist Du sicher, dass es Lack ist? Bei einem Stripper könnte auch GFK drauf sein.
Grüße, Sebastian
- Wie der Dalai Lama immer sagt: "So sehe ich das!" - ...der will nur spielen! Für alle die am Bodensee spielen wollen: http://www.freestylecanoeing.org
Wenn du Blasenbildung hast, dann ist da wohl Lack drauf. Öl würde ich mal sagen, bildet keine Blasen. Ich habe wohl schon etliche Jahre einen Holzcanadier, an dem ich auch schon Einiges ausbessern musste, aber der Profi bin ich nicht. Bestimmt gibt es noch bessere Tipps wie folgende:
1. du kannst dir sehr guten DD-Lack besorgen. Den Kanadier komplett anschleifen, dabei Vorsicht, daß du nicht zu sehr ins Holz schleifst, weil sonst wirds fleckig (das Holz ist im Laufe der Jahre am Licht gedunkelt). Dann den Lack mit Pinsel oder Rolle auftragen, wenn du keinen guten Kompressor hast. Der Lack läuft auch mit Pinsellackierung sehr gut, wenn du im Malergeschäft sagst, wie du Lackieren möchtest.
2. wenn es nur einzelne große Blasen sind, schleifst du partiell an und besserst nur diese Stellen aus.
Ich habe Beides schon gemacht, teuren DD-Lack vom Bootsbauer und billigen Bootslack vom Baumarkt verwendet. Daß ich meine Erfahrungen an dem Kanu gemacht habe, sieht man ihm auch an. Der billige Baumarktlack tut es bei der partiellen Ausbesserung genauso, besser als nichts. Leicht zu verarbeiten. Es kommt halt darauf an, worauf du Wert legst. Soll es schön sein oder funktionell. Oder gar beides. Da ich eher der Mechaniker, denn der Lackierer bin, wusste ich im Vorfeld, wie die Lackierung ausfallen wird . Da habe ich mich für Funktion entschieden. Wie gesagt, bin nicht so versiert damit. Bestimmt bekommst du hier noch die high-end Lösung beschrieben.
grundsätzlich solltest Du herausfinden, ob es sich bei Deinem Lack um 2-Komponentenlack oder um einen "normalen" Bootslack, also 1-Komponentenlack handelt. Den einen kannst Du mit Lösungsmittel anlösen (1-K), den andern nicht. Wenn es 2-K-Lack ist, solltest Du für die Ausbesserungen ebenfalls 2-K-Lack verwenden, wenn nicht, hast Du die Wahl. (Die Regel lautet: Mit 1-KSystemen auf 2-K-Systeme geht, umgekehrt besser nicht.) Die Blasen liessen sich, wenn Du dich für eine piekfeine Ausbesserung entscheiden solltest, auch durch einen geeigneten Spachtel (wenn nötig in mehreren Schichten) auffüllen und überarbeiten bevor der Lack aufgetragen wird. So kannst Du Unebenheiten und Vertiefungen vermeiden und bekommst wieder eine Fläche. Gibt aber einiges mehr an Arbeit. Ein aufeinander abgestimmtes Spachtel- und Lacksystem, dass ich kenne ist "Le Tonkinois", allerdings weiss ich nicht, wo und ob es das in Deutschland gibt. Sicher gibt es auch andere. Am Besten Du googelst.... Viel Spass & Grüsse aus der Schweiz
Hallo Stefan, danke für deinen Problem bezogenen Beitrag. Es gibt neues zu berichten. Nach Aussage des Vorbesitzers ist das Holz zuerst mit Firnisöl gestrichen worden. Dann kam der Bootslack drauf. Ich gehe stark davon aus das die Gasbildung vom Firnis herkommt und damit auch die Ursache der Blasenbildung sehr warscheinlich ist. Aber es könnte auch Feuchtigkeit sein die die Blasenbildung verusacht hat. Zu Pukt 2. Ich werde mich für diese Lösung entscheiden. Da der Lack sonst gut ist. Frage zum schleifen - Am besten mit der Hand o. mit dem Schwingschleifer. Möchte behutsam damit umgehen da der Canadier bestimmt 40 Jahre alt ist. Ja schön und funktionell soll es sein.
Zitat Frage zum schleifen - Am besten mit der Hand o. mit dem Schwingschleifer.
Oder garnicht schleifen, sondern mit der Ziehklinge abziehen, gerade wenn man nur kleine Stellen bearbeiten will, läßt sich mit einer leicht gerundeten Ziehklinge sehr genau arbeiten.
Wenn schon Leinöl (Ich denke mal das ist mit Firnisöl gemeint.) im Holz ist must Du das bei der Lackauswahl berücksichtigen.
Zitat Ich gehe stark davon aus das die Gasbildung vom Firnis herkommt und damit auch die Ursache der Blasenbildung sehr warscheinlich ist.
Welche Gase entstehen den bei Firnisöl auf lange Zeit? Könnte es nicht viel mehr sein, das der Lack nicht auf dem Öl hält?
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
zum Schleifen habe ich auch schon Schwingschleifer oder etwas handlicher einen Exzenterschleifer benützt. War mir aber zu gefühllos. Am Besten finde ich einen Schleifklotz und dann schleifen, bis die Arme abfallen. Das mit der Ziehklinge klingt auch gut. Werde ich auf jeden Fall auch mal ausprobieren.
Ganz wichtig aber scheint mir auch wie Andreas schreibt: du solltest vorher klären, ob sich der Lack löst, weil er sich mit der Leinölfirnis nicht verträgt. Sonst wirst du nicht glücklich mit den Ausbesserungsarbeiten. Dann sollte der Lack komplett runter. Weiß jedoch nicht, wie man das feststellen kann. Hat der Vorbesitzer noch eine Lackdose? Immerhin hast du auch herausbekommen, daß es 1-K Lack ist.
Als ich vor Jahren meinen geklinkerten Mahagoni-Canadier bekam warf der Lack ebenfalls an einigen Stellen Blasen. Die Stellen habe ich von Hand ausgeschliffen und mit zunächst verdünntem, dann unverdünntem Bootslack mehrfach überstrichen. Das hat bis zum Verkauf nach einigen Jahren (ich trauere dem Schiff immer noch nach) gut gehalten.
moin moin da nützt nur Schleifen von Hand mit zum Schluß 200er Schleifpapier. Wichtig ist, daß Du in "Faserrichtung" des Holzes schleifst, sonst siehst Du Deine Schleifstellen unter dem Lack. Wenn Firnisöl unter dem Lack ist, muss der Lack komplett runter und dann mit Firnis nacharbeiten. Auf lange Sicht gesehen vertragen sich die zwei verschiedenen Ober- flächenschichten nicht. Gruß aus der Nordheide Albert
ist gar nicht so einfach bei deinem (geklinkerten) Boot mit seiner "Vorgeschichte".
- Bei dieser Bauweise verbietet sich ein 2K-Lack, weil dieser zu hart und zu wenig elastisch ist. Zudem ist 2K-Lack auf 1K-Lack ein no go! - Die Blasenbildung resultiert mit großer Sicherheit aus einer ungeeigneten Kombination (Öl/Lack) und/oder nicht ausreichender Vorbereitung bzw. Entfettung. - Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dann runter mit dem alten Zeug. Die Ziehklinge ist dazu ein super Werkzeug, dann brauchst du viel weniger schleifen. - Geeignete Lacke(Lacköle) z. B. Le Tonkinois, Gold Schooner usw. (Mit purem Öl für deinen Zweck kenne ich mich zu wenig aus, gibt sicher Möglichkeiten, wäre dann die Öko-Bio-Variante.) - Dann Neuaufbau der Oberflächen wie in den Verarbeitungshinweisen beschrieben. - Entscheidest du dich nicht für Nummer sicher, mache mit dem gewählten Produkt einen Versuch an irgendeiner (unauffälligen) Stelle deines Bootes. - Nicht nur "Lack drauf" sondern Vorbereitung und "Abwaschen" mit Lösungsmittel (Entfetten) vor dem Lackieren ist das A und O bei deinem Projekt.
Hallo an alle und erstmal ein herzliches danke schön für die guten Beiträge zu meiner Frage Holzcanadier Lackerneuerung. Ich habe Fotos versprochen die kommen noch !.
Moin Forumgemeinde, bei mir stand mal wieder eine "Runderneuerung" des Holzkanadiers an. Dabei habe ich für weitere Interessierte mal die Informationen und möglichst handfeste Eckwerte (natürlich aus meinem Blickwinkel) mitgeschrieben (für eigene Lackierarbeiten). Die trotzdem einlackierten Fusel könnt Ihr dann ja beim kommenden Holzkanadiertreffen zählen
Pflege Kanadier
Beschläge abbauen 1Std Namen, Verein (Aufkleber) entfernen 1Std Schleifen innen und außen :Exzenterschleifer (Profimaschine) kleine Exzenterstufe, hohe Drehzahl 180ger Körnung. Nass-Handschliff 180ger Körnung und Schleifschwamm feine Körnung dann entstauben mit nassem Schwammtuch und mit Staubbindetücher/Honigtücher. besonders Ecken, Kanten, Stoße und Materialansätze reinigen 12 Std 1. Schicht (innen, außen und Decks ohne Weger) 3 Std. Anschliff Nass-Handschliff 400/500ger Körnung besonders Ecken, Kanten, Stoße und Materialansätze reinigen 4 Std. 2. Schicht (innen, außen und Decks ohne Weger) 3 Std. Anschliff Nass-Handschliff 400/500ger Körnung besonders Ecken, Kanten, Stoße und Materialansätze reinigen 2 Std. 3. Schicht (innen, außen und Decks ohne Weger) 2 Std. Anschliff (Decks und Weger Nass-Handschliff 400/500ger Körnung 1,5 Std. besonders Ecken, Kanten, Stoße und Materialansätze reinigen 4. Schicht (innere Mahagonyteile, Deck und Weger) 1,5 Std. Anschliff (Decks und Weger Nass-Handschliff 400/500ger Körnung 1,5 Std. besonders Ecken, Kanten, Stoße und Materialansätze reinigen 5. Schicht (innere Mahagonyteile, Deck und Weger) 1,5 Std. Beschläge anbauen 1 Std. Namen, Verein (Aufkleber) erneuern 1 Std.
Wahl des Lacks: 1 Komponenten Lack, gute Ergebnisse, Verarbeitung, Verlaufseigenschaften, wenig Nachdunkeln des Holzes (Veränderung der Kohlenstoffanteile im Holz unter Sonneneinstrahlung)
Lack innen International Goldspar satin Lack außen (inkl. Deck, innere Mahagonyteile) International Schooner Lackierung mit Hochdr. Schaumrollen und Schaumpinsel (sehr gut). Nur die Hochdr. Schaumrollen verursachen weniger Blasen im Lack. Die Lackdosen ab der zweiten Öffnung durch einen Nylonstrumpf filtern. Das minimiert Fremdstoffe und Staubpartikel, die man insbesondere bei einer glänzenden Oberfläche später sehen würde. Bestes Ergebnis bei guter Neonlichtbeleuchtung ohne direktes Sonnenlicht. Lackierte Fläche auf Fehlstellen „abspiegeln“ mit LED Taschenlampe und nachziehen, bevor die Topfzeit des Lacks endet.
Kostenrahmen: 120.-€ für Lack, Verbrauchsmaterial u.a. Zeitaufwand 36 Std.
Mit der Problemstellung bei Booten hatte ich zum Glück noch nie zu tun, aber als gelernter Tischler/Schreiner hat man uns immer eingebläut keine Fettflecken auf dem Holz zu hinterlassen, weil das dann unschöne Flecken und Haftungsprobleme ergibt wenn dann lackiert wird. Von dieser Grundlage her, verstehe ich es nicht wie man eine geölte (fette ) Fläche überlackieren möchte. Firnis ist ja meines Wissens auch nur aufgekochtes Leinöl welches mit chemischen Trockenmitteln versetzt wird. Im vorliegenden Fall würde ich mich an einen Fachmann wenden und es eventuell mit dem angesprochenen "Öl-Lack" versuchen , oder wenn es ganz bitter kommt, bis auf,s Holz abschleifen und ein abgestimmtes Beschichtungssystem aufbringen. Eine Beschichtung mit Epoxidharz und Glasmatte wird leider wegen der geklinkerten Außenhaut kaum möglich sein. Auf jeden Fall würde ich auf einem geeigneten Stück Holz Vorversuche bezüglich der Haftung und Verträglichkeit anstellen, wäre schade um ein verunstaltetes Boot. Wünsche euch gutes Gelingen bei der heiklen Arbeit. LG Kurt
Firnis ist nur aufgekochtes Öl, dass man dann, wenn es mit Pigmenten versetzt ist, Lack nennt. Durch das Aufkochen kommt der Prozess des Aushärtens schneller in Gang, beim rohen Öl dauert das entsprechend länger. Auf durchgehärteten Öloberflächen halten also Lacke im Regelfall. Gruß Hans-Georg