Hallo erst mal – ich bin hier nicht ganz neu, aber jetzt erst registriert. Seit langen tummele ich mich in verschiedenen Bereichen des Forums umher, habe nun „Material-technisch aufgerüstet“ und schon einige Erfahrungen gesammelt, die ich doch gerne weitergeben möchte, denn die Erfahrungen Anderer interessieren mich ja nun auch sehr. Allerdings weiß ich auch nicht so recht in welche Kategorie mein Beitrag denn nun fällt, also setzte ich das mal unter „Allgemein“
Angefangen hatte alles vor 5 Jahren, da hatte ich zum ersten mal Kanadier-Erfahrung auf der Mecklenburgischen-Seenplatte. Natürlich mit einem Leihkanadier. Davon inspiriert folgten u.a. mehrtägige Exkursionen in Schweden (nein nicht Glaskogen) auch im Leihkanadier. Danach wurde dann meiner Frau und mir klar – dass ist genau unser Ding – frei – alleine – in der ruhigen Wildnis. Na ja – also ging es an die Planung: Ein eigenes Boot mußte her. Jede Menge gelesen, verglichen, in Foren gestöbert usw. Also um es kurz zu machen – haben wir uns für den Faltkanadier Pakcanoe 170 entschieden. Platzmangel oder mangelnde Lagermöglichkeiten waren nicht die Gründe, sondern als erstes sollte das Boot sehr leicht sein, denn was „Portagen“ sind hatten wir in Schweden kennengelernt, außerdem bin ich nicht bereit mit einem Boot auf dem Dach 5000 km durch die Gegend zu düsen. Also die Bootsfrage war geklärt und der Kahn bestellt und weil das ganze auch Hand und Fuß haben sollte haben wir dann auch gleich einen Kanadier-Grundkurs bei Georg Petz vom g-o-c absolviert- allerdings auch noch mit einem Leihkanadier. Dass ich auch einmal diesen legendären Zeltofen von Georg besitzen werde war mir allerdings auch schon vor dem Kurs bewußt – aber dazu später. Zur Richtigen Ausrüstung gehört dann auch eine Bootskiste – oder auch Wanigan genannt. Also wurde so ein Teil zusammengebaut – natürlich auch wieder mit viel Infos hier aus dem Forum. So nun sind wir also in der Gegenwart – die ersten „Gehversuche“ mit unserem Pakboat fanden im Februar 2010 auf dem Stausee der Nahe bei Niedernhausen statt. Dort waren wir dann dreimal um festzustellen dass das Boot schwimmt, aber wir konnten das, was wir im Kurs gelernt hatten, wegen mangelndem fließenden Wasser nicht umsetzten. Außerdem ist der See doch nicht so prickelnd wie die in Skandinavien. Also entschlossen wir uns die nächste Stufe anzugehen: Die Nahe ist sozusagen in der Nähe und so paddelten wir erstmalig von Bad Kreuznach nach Bingen. Über Wehre waren wir informiert und so war also die erste Fahrt sehr aufregend und es ging bis dahin alles gut. Wir setzten zwar manchmal auf, aber empfanden das nicht weiter tragisch. Dem Boot hat es jedenfalls nichts ausgemacht. Das Ganze wurde noch ein weiteres mal wiederholt und es ging eigentlich noch besser. Als nächstes stand dann eine „richtige“ Fahrt mit Gepäck und Übernachtung an – seitdem sind wir schlauer und froh dass wir über unserere Erfahrungungen noch berichten können: Einsatzstelle war die Nahe bei Idar-Oberstein. Geplant war in zwei Tagen bis zum Niedernhausener Stausee. Die wenigen Stellen, auf die man während der Hinfahrt auf die Nahe sehen konnte, verursachten mir und meiner Frau ein etwas eigenartiges Gefühl, aber keiner sprach es aus. Ich dachte nur an die Beschreibung der Nahe wie man sie in der einschlägigen Literatur findet : ... Wassertechnisch bietet sie keine besonderen Schwierigkeiten ... Na ja, Fahrradfahren bietet auch keine besonderen Schwierigkeiten – wenn man weiß wie es geht. Also wir setzten ein – fuhren los über Stock und über Stein, anständige Wellen waren auch dabei, einmal setzten wir so auf dass ich dachte die Kniescheibe wäre dahin, schöpften mehrmals ordentlich Wasser, aber es ging soweit ganz in Ordnung. Der erste Schaden war beim Wehr umtragen bzw. umfahren am Bootswagen zu verzeichnen. Das U-Profil des genial klein zusammenklappbaren Wagens (den Namen möchte ich hier nicht nennen) verdrehte sich beim überfahren eines Maulwurfhügels dermaßen, dass er nicht mehr zu gebrauchen war. Also ging die Fahrt weiter und nach so manchem heißem Manöver auf dem Wasser waren wir nur noch stolz auf uns wie wir das doch gemeistert hatten. Es geschah dann bei Monzingen: In einer Rechtskurve ragte links ein Ast ins Wasser. Also wie man es eben beim Auto oder Motorradfahren so macht ( aber halt nicht beim Kanadier ), nach rechts gelenkt, die Strömung tat was mir von der Theorie her vollkommen bekannt war: Wir trieben voll auf den Ast zu, paddelten wie doll um doch noch dran vorbei zu schrubben, mit dem Ergebnis das wir noch doller ins Geäst rauschten. Innerhalb von zwei Sekunden kam das Wasser von hinten ins Boot, ich hörte nur noch wie das Gestänge bricht, wurde als erstes mit der ganzen Ausrüstung weggetrieben, meine Frau konnte sich noch ein paar Sekunden festhalten und wurde dann mit dem „dritten Mann“ - unserem Bord Border-Terrier auch von der Strömung erfasst. Ich konnte noch den Wanigan greifen in dem sich u.a. der Zeltofen befand. Als wir uns dann alle am festen Ufer wieder trafen, waren wir froh dass meine Frau noch den Sack mit den Klamotten hatte greifen können. So konnten dann wenigstens was trockenes anziehen. Von dem Boot war nichts mehr zu sehen, meine Frau erzählte dass es von der Strömung nach unten weggerissen wurde. Das Boot war also weg und auch die Hälfte der Ausrüstung. Also verstauten wir unser restliches Hab und Gut im Gebüsch und machten uns auf den Weg in nächste Dorf. Geldbeutel, Autoschlüssel und Handy waren wasserdicht in einer Hüfttasche untergebracht. So konnten wir dann in Monzingen ein Taxi rufen das uns zu unserem Auto zurück nach Idar-Oberstein brachte. Dem Taxifahrer erzählte ich die ganze Story und dass wir nicht immer so rumlaufen wie im Moment. Unser Hund hatte mich gleich nachdem ich meine helle aber trockene Jogginghose angezogen hatte angesprungen und auch ansonsten sah man uns an dass wir aus dem Gebüsch kamen... Der Taxifahrer war dann auch noch so nett unterwegs das Taxometer abzustellen – „sein Beitrag zur Schadenregulierung“, so sagte er. Tja, was ist nun die Moral der Geschicht ? - Du beherrschst die Praxis nicht ! Denn in der Theorie ist das alles klar was man machen darf und nicht und was man machen soll wenn ... aber wenn es dann darauf ankommt – dann gewinnt die Unerfahrenheit die Oberhand. Wir hatten übrigens alle selbstverständlich Schwimmwesten an – auch der Hund - und ich konnte sehr gut feststellen wie die nassen Klamotten einen nach unten ziehen und die Schwimmweste nach oben ! So – jetzt bin ich mit meiner Geschichte nicht am Ende, denn jetzt beginnt die Story des 2. Anlaufs: Vollkommen überzeugt vom Pakcanoe bestellten wir uns das gleiche wieder. Dann Freitags durch Kölns Kneipen gezogen und Samstags beim Globi die fortgeschwemmte Ausrüstung komplettiert. Übrigens sind wir auch zum Fortgeschrittenen-Kanadier Kurs angemeldet. Nun haben wir die erste Fahrt in unserem neuen 2. Kanadier hinter uns: Wieder die Hausstrecke Bad-Kreuznach – Bingen allerdings war diesmal der Wasserstand 20cm niedriger als sonst. Wir fuhren los um ganz speziell Techniken zu üben – Kehrwasser - Seilfähre rückwärts – anlanden usw. Im Bereich einer starken Strömung gab es dazu Gelegenheit. Wir konnten prima in Kreis herumfahren und Kehrwasser und Seilfähre üben. Dann ging es weiter , aber jetzt kommt dann doch die gemachte Erfahrung oder besser gesagt die Angst in Spiel: Obwohl wir diese Strecke schon zweimal fuhren ( allerdings auch völlig unbedarft ) hatten wir an jeder Engstelle oder Kurve richtig Bammel da heil durchzukommen. An einem sonst ( bei höherem Wasserstand ) abgetragenen fahrbaren Wehr setzten wir auf und blieben hängen. Gott sei Dank stellte das Boot sich nicht quer. Also stiegen wir aus und treidelten mitten in der Nahe ans Ufer. Ich möchte jetzt nicht ins Detail eingehen – aber das ging nicht ohne nasse Sachen und ordentlich blaue Flecken von statten.
Tja – warum erzähle ich das alles hier: Weil ich denke, dass es vielleicht jemanden interessiert, vor allem Anfänger, so wie wir welche sind. Weil ich selber schon einige Zeit sehr intensiv hier mitlese, weil vielleicht ein Profi ein paar aufmunternde Worte dazu hat, denn momentan ist die Situation so, dass wir zwar an Erfahrung dazu gewinnen, aber eher unsicherer werden. Wildwasserambitionen haben wir auf keinem Fall, aber ich denke es muß doch möglich sein, einen Fluss der als „ohne technische Schwierigkeiten“ deklariert ist, souverän zu befahren. Allerdings muß ich auch ganz klar sagen – und das ist meine Meinung – dass zumindest aus meiner Anfängersicht die Nahe keineswegs ohne technische Schwierigkeiten befahrbar ist. Sicher, manchmal ist es wie auf einem See, aber oft auch sehr tricky.
So – ein weiteres Thema wäre o.g. Zeltofen. Ein echt geniales Teil, ich bin froh ihn nicht verloren zu haben. Üblicherweise wird er in Tentipis mit Mittelstange verwendet. Ich möchte jetzt nicht eine Diskussion über Tentipis los treten, denn ich habe keines ( noch nicht ), aber ich habe zwei Kuppelzelte und eines davon habe ich „Zeltofen tauglich gemacht“ . Wenn dessen Zeit gekommen ist werde ich mich mit einem Tentipi beschäftigen. Das Problem der Befestigung des Ofenrohres an der nicht vorhanden Mittelstange ( oder wie sagt man dazu ? ) habe ich mit einer freistehenden Rollofenrohr Konstruktion gelöst. Das Ofenrohr ist oben mit drei Seilen abgespannt. Zusammengehalten wird das Rohr mit mehreren VA-Seilstücken – 2mm dick - die als Ring zusammen hartgelötet wurden. Weiter erzähle ich hierzu erst mal nichts, sondern stelle hier ein paar Bilder ein. Die Idee mit dem Rollrohr kam natürlich auch hier aus dem Forum - so wie das Thema Wanigan. Auch dazu habe ich erst mal nicht viel zu sagen, außer dass er aus zusammengeleimten Kiefer und Bucheleisten 30x5mm, besteht und mit Epoxydharz beschichteten Glasfaser außen verkleidet wurde, sich bei unserer Kenterung als absolut dicht erwiesen hat, gut schwimmt und das Tröhnchen für unseren Hund ist. Auch hier schaut euch die Bilder an. Zu den Verlusten der Kenterung muß man auch den Bootswagen zählen. Ich möchte Ihn nicht schlecht machen, evtl. war das Boot überladen, oder der Boden zu uneben, oder oder. Jedenfalls möchte ich ihn nicht wieder haben und bastele gerade einen Faltkanadier-tauglichen Bootswagen der sicherlich nicht so schön kompakt sein wird, aber dafür robuster. Wenn er fertig ist und jemand Interesse hat stelle ich Bilder hier ein.
So das war die Vorstellung eines neuen Forenmitglieds – haarsträubend – gell ?
Vor Kenterungen ist niemand jemals sicher - vor allem, wenn Geäst im Spiel ist. Ein Jammer, dass das Boot nicht noch zu retten war.
Dein Wanigan gefällt mir sehr gut. Wir wollen in naher Zukunft ein paar Wanigans für unterschiedliche Boote bauen - hast Du vielleicht noch ein paar Bilder vom Bauprozess? Wie hast Du es so dicht bekommen? Vielleicht kannst Du unter "SelfMade" einen kleinen Baubericht einstellen. Schreibfaul bist Du ja erfreulicherweise nicht.
Hi McLean, erst einmal WILLKOMMEN im Forum. Tja Wehre können oft sehr fies sein, da sollte man halt extrem defensiv sein. Auch können unterschiedliche Wasserstände die Verhältnisse in einem Fluß sehr ändern, da sind Angaben in der Literatur höchstens grobe Hinweise ... Einschätzen muß man immer selber vor Ort.
Zum Thema Angst gab es ja erst kürzlich viel zu lesen. Es kann durchaus hilfreich sein, eine solche Stelle, die Kopfangst erzeugt, erst einmal als "verbrannt" abzutun und ähnliche Schwierigkeiten an anderen Stellen zu trainieren. Sind Deine Fertigkeiten gefestigt, gehst Du mit der "Problemstelle" auch lockerer um, die Angst ist weg oder erheblich reduziert.
Hallo McLean! Deine Geschichte passt ja gut zu deinem Nickname , auch wenn ihr euch kein Ruderboot ausgeliehen habt. Vermutlich wäre es für Euch hilfreich genau zu verstehen, was in den beschriebenen Situationen falsch gelaufen ist, und wie Ihr es hättet vermeiden können. Vielleicht geht Ihr ein paar mal in Begleitung alter Hasen auf Tour, dann könnt ihr von ihnen lernen. Wenn es wirklich blöd gelaufen aber machbar ist, würde ich mit dem erlangten Wissen an die selbe Stelle gehen und sie richtig fahren, wenn Ihr sicher seid. Wenn Ihr dann am Baum vorbei seid könnt Ihr ihm mit dem Mittelfinger winken. Wann immer Ihr Zweifel habt, umtragt halt lieber, besonders auf einer Tour. Ich würde mich auch nie auf irgendwelche Einstufungen in irgendwelchen Karten verlassen. Als Paddler mache ich meine Einstufung immer selbst. Die Verhältnisse können sich je nach Wasserstand, Wetter oder Umbaumaßnahmen auch drastisch ändern. Wenn Ihr einen Bereich nicht einsehen könnt, dann fahrt auf der Aussenseite der Kurve, falls möglich und machbar. Ausserdem ist es meines Erachtens sinnvoll und auch sehr spassig, sich an einem Fluss eine Spielstelle mit Kehrwassern, etc. zu suchen und mal ein paar Stunden dort rumzutoben, ganz ohne Gepäck, und am Besten zusammen mit anderen Leuten, die ggf. helfen können. Dann ist es auch kein Drama wenn Ihr in den Bach fallt und ihr könnt die Grenzen austesten. Das PakCanoe ist ein sehr gutmütiges Boot, mit dem man schon allerhand Unfug treiben kann. Aber ein Baum Im Weg ist immer eine heikle Sache. Generell können einem Wiffen, Bäume und Brückenpfeiler richtig den Tag versauen, als lieber Abstand halten. Schön, dass es nochmal gutgegangen ist und Willkommen im Forum.
P.S. Wir hatten in unserem Pak immer noch dicke Isomatten zum Knien verwendet, schohnt die Kniescheibe bei Steinkontakt.
Liebe Grüße, Sebastian
-Wie der Dalai Lama immer sagt: "So sehe ich das!" - ...der will nur spielen! Für alle die am Bodensee spielen wollen: http://www.freestylecanoeing.org
Zitat McLean "Zu den Verlusten der Kenterung muß man auch den Bootswagen zählen. Ich möchte Ihn nicht schlecht machen, evtl. war das Boot überladen, oder der Boden zu uneben, oder oder. Jedenfalls möchte ich ihn nicht wieder haben ..."
Könntest du mir bitte mal den Gefallen tun und dein genaues Gesamtgewicht, welches du auf dem Bootswagen hattest, zusammenrechnen? Das müsste dich doch auch interessieren, schon als Ausgangsmaß für die Skalierung des neuen Bootswagens. Und wie schnell bist du über den Maulwurfshaufen gefahren? Ich habe diesen Bootswagen bisher einmal eingesetzt für eine 2km-Umtrage, mit 2 Einern übereinander drauf, aber natürlich relativ spartanischem (Wochen-)Gepäck. Dynamisch belastet beim Überfahren der Reifensperren an der ukrainischen Grenze. Bisher kein Schaden festgestellt (außer einem durchdringenden Quietschen gleich nach der Grenzabfertigung, welches sich aber schnell wieder verlor).
Ups - so viele Antworten - toll ! Ja danke allen auch für die Begrüßung.
@Amateur: Also die Kiste dichtbekommen habe ich mit selbstklebenden Moosgummistreifen (geschlossenporig) 20x6mm die ich auf die Unterseite des Deckels geklebt habe. Als rutschfeste Deckelauflage für den Hund dient eine auch Moosgummiplatte die 1 cm dick ist. Beim Verschließen des Deckels wird die Dichtung gute 3mm zusammengedrückt. Insgesamt ist der Wanigan natürlich noch mit UV-beständigem Klarlack behandelt. Bilder von der Entstehungsphase habe ich leider keine gemacht - darüber ärgere ich mich nun auch selber !
@Spartaner: So an die 80 kg kamen schon zusammen - aber mehr auch nicht. Und was die evtl. Höchstgeschwindigkeit betrifft: Wie schnell ist man so, wenn man einen vollbeladenen Kahn zu Fuß über einen Acker zerrt ? Man kann auf dem Bild sehr gut erkennen wie sich das Alu U-Profil verdreht hat - durch die Hebelwikung der Länge der U-Profile an denen die Räder fest sind. Leider hat sich bei der Kenterung auch meine Kamera verabschiedet. Die neue ist bestellt aber noch nicht da, sonst würde ich die Entstehung des neuen Wagens dokumentieren. So ist er also schon fast fertig. Er hat mit dem klappbaren Wagen außer zwei Räder kaum Ähnlichkeit, aber als Alu-U-profil habe ich ein Stahl-Vierkantrohr verwendet, der Hebel ist nicht so groß wie beim dem klappbaren und ein erster Belastungstest sah so aus dass im Garten der Kanadier mit zwei auf dem Wanigan sitzenden Erwachsenen (ca. 150 kg) gezogen wurde. Das hat er überstanden - allerdings war da auch kein Maulwurfhügel ..!
80 kg, das ist nicht viel. Dann würde ich den Wagen erst mal reklamieren und zur Untersuchung an den Hersteller zurückschicken. Auf http://www.kanushop-berlin.de/bootswagen.html steht die Angabe 150 kg. Das sollte statisch sein, dazu kommt also noch die dynamische Komponente. Vielleicht kommt es dann noch zu erheblichen Verbesserungen der Konstruktion. Übrigens wird entgegen deiner Eigenkonstruktion die 'Faltbootsänfte' mit einer zusätzlichen Versteifung ausgeliefert. Ob die allerdings diejenigen Kräfte aufgenommen hätte, die deinen Wagen verzogen haben, das wage ich zu bezweifeln.
moin McLean willkommen im Forum. Unser Border Terrier würde mit Schwimmweste gar nicht
Mit "alten Hasen" in einer Gruppe (GOC Ausfahrt!!)anfangs einige Touren absolvieren bringt immer etwas, neben dem gemütlichen abendlichen Lagerleben, könnt Ihr manchen Trick abgucken und lernen. -
Unser Border Terrier würde mit Schwimmweste gar nicht an Bord gehen, wir bekommen sie in so ein Ding überhaupt nicht rein. Und sie will immer hinter den Wasservögeln her.... Ich wünsche Euch weiterhin gute Fahrt und genug Wasser unterm Kiel Gruß aus der NOrdheide Albert
wir waren an Ostern auf dem von Dir beschriebenen Abschnitt der Nahe bei Monzingen unterwegs. Danach haben wir uns echt überlegt dem DKV eine Korrektur für den Führer vorzuschlagen.
Ich kenne die Nahe schon lange, aber in den letzten Jahren wird die Gewässerunterhaltung nicht mehr so intensiv betrieben und auch werden an vielen Stellen die Ufer renaturiert. Das Ergebnis ist, dass die Nahe immer naturnäher wird und sich zu einem superschönen Fluss mit tollen Kiesinseln usw. entwickelt. Aber es enstehen auch viele Verblockungen mit Totholz (log jams) und die halte ich persönlich für das Gefährlichste was uns in unseren Niederungsflüssen hier passieren kann. So kam es auch bei uns an Ostern zu einer Beinahe-Kenterung durch so einen Ast - vielleicht war der selbe. Weiterhin kommt dazu, dass es durch die angetriebenen Stämme und Büsche oftmals sehr unübersichtlich wird und man ohne Erkundung nicht so einfach reinrauschen sollte.
Also ich habe gehörigen Respekt vor Holz im Wasser und bin froh, dass es bei Euch noch "glimpflich" ausgegangen ist. Vor Jahren gab es auf der Blies einen tödlichen Unfall durch einen querliegenden Baum.
Im Fall der Nahe denke ich man sollte vor allem Anfänger davor warnen ohne kundige Führung die Nahe zu befahren - zumindest bei bestimmten Wasserständen. Bei Niedrigwasser im Sommer ist die Strömung nicht so stark und alles sehr gut beherrschbar.
Übrigens - hattet Ihr ein schwarzes Alu-Kunststoffpaddel dabei?
150kg waren's auf keinem Fall und ohne Querstrebe funktioniert die Faltbootsänfte natürlich nicht, man sieht sie auf dem Bild hinter dem Boot auf dem Boden liegen. VA-Rohr Durchm. 10 mm wurde in ein VA-Spannschloß mit Gabelenden eingeschweißt, und dann zwischen die U-Profile gespannt. Auch wenn ich den Wagen noch hätte (er liegt ja nun irgendwo in der Nahe) würde ich ihn zur Reklamation nicht zurückschicken, weil ich Ihn ja nicht so verwendet hatte wie er vorgesehen war. Und wenn ich so etwas mache werde ich mich hüten zu sagen, dieses oder jenes Produkt der Firma xy taugt nichts. Für meine Konstruktion habe ich mich für ein Vierkantprofil entschieden weil ein U-Profil, erst recht eines aus Alu kaum Torsionsmomente aufnehmen kann.
Hallo welle, ja unser Terri ist schon hart im nehmen. Bootfahren ist er bereits gewöhnt, allerdings eines mit Räder (s.Bild) Natürlich ist es dienlich mit Erfahrenen zusammen zu üben und Tipps und Tricks zu lernen, so wie es auch MrDick geschrieben hat. Daran bin ich schon interessiert. Aber es ist halt problematisch Gleichgesinnte zu finden wenn man nicht gerade in einer Paddel-Hochburg wohnt. Vielleicht bekomme ich es hin mal an einer Vereinsausfahrt teilzunehmen, aber am Ende vom Urlaub ist halt immer noch so viel Jahr vorhanden ...
Hallo Kaalsche, da bin ich ja froh dass ich die Nahe nicht als einziger für "Anfängergefährlich" halte. "Man" - oder besser gesagt "Ich" muß sich wirklich angewöhnen auch auf seinem "Hausfluß" immer wieder auszusteigen und zu erkunden. Nein, ein Kunstoffpaddel hatten wir nicht dabei, sondern zwei Holzpaddel die wir natürlich haben profihaft wegtreiben liesen !
Der Totalverlust eines Pakboat, das ist bitter, schön dass Ihr trotzdem beim Paddeln bleibt. Beim nächsten Mal wird Alles anders.
Auch wenn Du jetzt einen ganz anderen Kanuwagen baust, für das abgebildete Modell gibt es eine Möglichkeit die Torsionskräfte auf unebenem Gelände klein zu halten: Nicht am Boot ziehen! Stattdessen eine Y-Leine so dicht als möglich bei beiden Achsen befestigen und an der Leine ziehen.
Immer eine Handbreit Wasser unter dem Knie. Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
das mit er Y-Leine nahe den Achsen ist eine gute Idee, werde ich in Zukunft berücksichtigen ! Die Entscheidung nach dem Absturz doch weiterzumachen fiel nicht ganz leicht, es war ja nicht nur der Verlust der Bootes zu verzeichnen, sondern auch noch div. Ausrüstung. Was sicherlich vorbeigeht sind die zahlreichen Schrammen und blauen Flecken ( meine Frau sieht aus als wenn sie missshandelt worden wäre ) und hoffentlich auch die Angst. Nach einer weiteren Versenkung werden wir uns dann auf den (festen) Boden der Tatsache zurückbegeben, dass wir für diesen Spaß nicht geeignet sind.
der Verlust des Bootes ist natürlich schmerzhaft, zum Glück ist Euch nix passiert.
Was hier sicherlich hilfreich ist, in der Gruppe mit Erfahrenen zu Paddeln. In meinen Kursen setzte ich mich auch gerne zusammen mit Anfängern ins Boot um sie direkter Anleiten zu können, und ich habe die Chance auch direkt eingreifen zu können.
Der DKV weist auf seiner Karte allerhand Vereine auf. Vielleicht ist da ja der eine oder andere dabei, der auch eine funktionierende Canadier-Abteilung hat (die haben alle Internetseiten). In jedem Fall unternehmen die Vereine gemeinsame Ausfahrten, kennen die Gewässer der Gegend und ermöglichen so einen erst mal ungezwungenen Erfahrungsaustausch. Man muss nicht unmittelbar Mitglied werden um mitpaddeln zu dürfen (so ist das jedenfalls bei uns). Axel
ja sacklzement (wie wir im Süden sagen), das ist ja gerade nochmal gut gegangen! Schade um Boot und Ausrüstung, aber das ist halt nur ein finanzieller Verlust, Hauptsache keinem was ernstes passiert. Danke für den ausführlichen Bericht, finde ich gut, wenn sich jemand die Mühe macht, vor allem wenns nicht gerade eine Erfolgsstory ist. Respekt.
Die Vorredner haben ja schon alles wichtige gesagt, ich möchte nur noch hinzufügen: Kopf hoch und lasst euch den Schneid nicht abkaufen!
auch von mir ein fröhliches Willkommen. Freue mich, dass Süd-West-West einen neuen im Forum hat, der Mut zum Schreiben hat. Da hat sich ja einiges angestaut... Interessantes Zeltprojet.
Grüß Gott, sagt ihr bei euch da unten. Herzliches Willkommen auch von mir. So spannende Geschichten schreibt das Leben, ich bin begeistert. Ihr habt genug Mut und macht das schon immer richtiger. Egal wer in diesem Forum, keiner ist mit einem Paddelpatent auf die Welt gekommen. Die Entwicklung geht weiter und ihr werdet bestimmt noch viel Spaß auf zukünftigen Canadierabenteuern haben.
Hallo McLean, auch von uns ein herzliches Willkommen! Auch wir sind relative Neulinge und kennen stressige Situationen, insbesondere, wenn auf einmal mehr Wasser im "Bach" ist als üblich und der Schwierigkeitsgrad ein anderer ist als in der Literatur beschrieben. Nur so ein Maleur ist uns Gott sei Dank bisher erspart geblieben. Bin aber auch wenig risikobereit, wenn unsere Hunde und die Ausrüstung dabei sind. Georg sieht das oft anders, aber ich finde die Regel gut, dass der Zaghaftere angibt, wann "Schluss" ist. Finde es klasse, dass Ihr Euch nicht unterkriegen laßt!
Und auch wir sind begeistert von Eurem Wannigan, zu dem ich ein paar Fragen habe. Welche Materialien hast Du verarbeitet und welche Dicke hat das Sperrholz(?)? Was wiegt das Teil? Es sieht leichter aus als alles, was ich bisher gesehen habe (meist nur auf Fotos im Internet). Bist Du zufrieden, was die Stabilität angeht? (Wieder so ein Projekt, was auch mich reizen würde ... In die Mitte käme dann der Dutch Oven ...)
Ist ja toll, mit soviel Reaktionen hatte ich gar nicht gerechnet. Deshalb noch mal ein herzliches Dankeschön an alle die mich hier begrüßten und aufmuntern weiterzumachen. Weitermachen haben wir auf jeden Fall vor. Auf Grund der gemachten bößen Erfahrung wissen wir nun mehr über die Gefahren und vor allem über unsere eigenen Schwachstellen. Manch einer konnte aus seinen Fehlern nichts mehr lernen ... So erfreuen wir uns dann doch an der jetzigen Situation.. Vielleicht hat ja jemand mal Interesse uns an einem "sonnigen Sonntag" auf die Finger bzw. die Paddel zu sehen. Den Anfänger wird's freuen wenn er was dazulernt, den Profi wird's freuen wenn sich jemand für seine Erfahrungen und Kentnisse interessiert. Wenn's ganz "schlimm" kommt haben alle Beteiligte auch noch Spaß dabei ... Zum Wanigan: Also die Kiste wiegt komplett 8.5 kg und besteht größtenteils aus handelsüblichen Baumarkt-Kiefenleisten 30x5mm. Zur optischen "Aufpeppung" habe ich ein paar Bucheleisten (sind dunkler) eingearbeitet. Der Deckel ist mit Bucheprofil verstärkt das auch zur Befestigung des Verschlusses dient und ist auch gleichzeitig die Fassung für die Gummiplatte. Die Fächer innen sind aus 3mm Sperrholz und dienen nicht nur der Unterteilung der Kiste, sondern tragen wesentlich zur Stabilisierung der Wände bei, auch der Deckel liegt darauf auf. Stabilität: Ich kann mich mit 85kg darauf stellen. Gesamtmaße 86 breit, 46 cm tief, 35 cm hoch. Getragen wird die Kiste mit Gurtbändern die unten mittig an einem Bucheprofil befestigt sind. So spare ich mir feste Griffe die Platz wegnehmen und die Kiste liegt wenn sie voll beladen ist mit dem gesamten Gewicht auf den Gurten auf - muß sich und die Füllung also nicht selber tragen !?
ich bin leider erst heute über Deine Storry gestolpert. Wir (meine Frau Carola und ich) haben den Kholaya entwickelt und produzieren ihn. Nach Deinen Fotos handelt es sich um die allererste Charge des Wagens, die aktuelle Version ist in vielen Details wesentlich verbessert worden. Zu dem abgebildeten Schaden: Der Kholaya ist mit dem U-Profil natürlich nicht beliebig torsionssteif. Ansatz der Konstruktion ist die Idee, dass das Boot selbst ja als Versteifung wirkt, nur so ist dieses minimale Packmaß erreichbar (mit Rechteckrohren wäre er halt viel sperriger). Das setzt natürlich voraus, dass der Wagen immer fest unter das Boot gespannt wird, in dem Bild ist zu sehen, dass die Riemen sehr locker sind. Die Tragfähigkeit selbst ist nicht das Problem, wir haben den Wagen mit 250kg Last über Stock und Stein geprügelt, aber mit einem supersteifen Canadier aus Armalite, keinem anderen Boot hätte ich solch eine Last zugemutet. Ich muß zugeben, dass für ein so weiches Boot der Kholaya sicherlich nicht die beste Wahl ist. Auch die Gurtführung ist sehr ungünstig, an den aktuellen Wagen sind die Gurte fest an den Radbeinen befestigt und ziehen so das Boot besser auf die Holme. Ich denke der Schaden ist dadurch entstanden, dass durch das recht locker verspannte Boot beim Überfahren des Hindernisses die Holmverriegelung überlastet und zerstört wurde, nur dann kann sich die Traverse tordieren. In den aktuellen Bedienungsanleitungen sind dafür entsprechende Handhabungshinweise enthalten. Hilft Dir leider nicht mehr viel. Als Trostpflaster und für das faire Verhalten würden wir Dir Unterstützung für Dein Selbstbauprojekt z.B. in Form von einem Satz unserer kugelgelagerten Räder anbieten.
Wir bauen jetzt übrigens auch einen Wagen, der wohl eher für Boote wie das Deine passen dürfte. In der Breite beliebig anpassbar (auch mit überbreiten Traversen), ist der leichter und robuster als der Kholaya, aber natürlich nicht mit dem smarten Klappmechanismus. Der Wagen ist zum Nachbau für jedermann geeignet und auf Wunsch gibts von uns gerne Zeichnungen (lediglich eine kleine Fräsmaschine sollte man haben). Wir werden den Wagen aber hoffentlich so preisgünstig anbieten können, dass sich ein Selbstbau zumindest finanziell nicht lohnt. Das anliegende Bild zeigt noch einen Prototypen, die Serienteile kriege ich übernächste Woche vom Eloxieren. Viele Grüße und in Zukunft mehr Glück! Frank