vielleicht sind hier ja ebenfalls begeisterte Anhänger des Winterpaddelns?? Hier ist natürlich die Ausrüstung ein wichtiger Faktor. Hat hier jemand Erfahrung mit Neoprenanzügen und deren erforderlichen Materialstärken, um einigermaßen bedenkenlos auch im Winter paddeln zu können. Mit Schwimmweste ist ja sowieso klar.
Ich bin auch für sämtliche weiterführende Tipps zum Thema Winterpaddeln dankbar.
hej elch, neopren finde ich furchtbar. ok, da das zeug kaum bewegungen zulässt wirst du vielleicht eine korrekte körperrotation hinbekommen. bleibt dir sonst auch kaum was übrig. selbst wenn du einen wellenreitanzug wählt, der vorwiegend aus doppelt kaschiertem neopren besteht und gerade im schulterbereich eine akzeptable bewegung zulässt, hat’s mich nicht überzeugt. ich begann zu schwitzen, dann bei einer pause habe ich gefroren...das war nix. ich hatte kein geld für einen trockenanzug - der im winter meine erste wahl wäre -. deshalb habe ich aquashell drunter, wenn es klat wird. das reicht zumindest, um nach einer kenterung an land zu gehen, sich trocken zu rubbeln und neue klamotten anzuziehen ohne dabei auszukühlen. dass du dich nicht weit vom ufer aufhältst einmal vorausgesetzt. aquashell soll in etwa die isolationswerte von 2mm neo haben, schränkt dich nicht ein und ist herrlich kuschelig warm. Billig ist das aber auch nicht! Da musst du dich warm anziehen ;-)
hallo elch! hab mir letztes jahr einen kokatat semidrysuit(tropos supernova) für 445.- US-tacken gegönnt. der richtige trockenanzug war mir erstens zu teuer und zweitens fühlte ich mich da drin viel zu eingesperrt, besonders mit dem latex an hals und extremitäten. schnürt einem nicht nur das wasser, sondern auch die luft ab. der semidry hat am hals und an den handgelenken neonbünchen mit klettband zu schließen. an den beinen hab ich zölzer pvc-socken angeschweißt. hab schon testkenterung herbeigeführt. man bleibt auf einem fluß jedenfalls so lange trocken und warm, um ans ufer zu schwimmen. unter dem anzug trag ich warmes unterzeug teils plaste teils wolle. beziehen kannst du den tropos übers internet http://www.rei.com. versandkosten und einfuhrumsatzsteuer kommen noch dazu. aber dann hast du optimale kleidung für den winter. rei ist ein riesenladen in amiland. vergleichbar globetrotter, nur viel größer mit filialen in vielen größeren städten. vielleicht kann dir jemand das teil mitbringen, wiegt ja beinahenix. achtung, nicht zu eng kaufen!!!am besten läßt du's dir zu weihnachten schenken, aber sofort liefern. happypaddling! trullox
die Idee mit dem Aquashell finde ich gut, ich paddle bisher in einer sehr dünnem Neoprenehose unter einer Textilhose vom Motorradfahren (herausnehmbares Innenfutter). Obenrum Wollpullover, Funktionsjacke und natürlich Schwimmweste. Als Schuhe nehme ich GSG9 Goretex Stiefel von Haix, die sind hoch genug um trockenen Fusses so weit ins Wasser zu gehen bis das Boot mit mir (uns) drin schwimmt. Erfahrungen bezüglich schwimmen konnte ich bisher erfolgreich vermeiden, bei tiefen Wasser und eventuell längeren Schwimmstrecken ist meine Lösung sicher nicht optimal, aber da hilft wohl nur ein richtiger Trockenanzug.
Trockenanzug, drunter Faserpelz und Neopullover, Surfhandschuhe, Neosocken, Taucherschuhe.
viele Grüße
Frank
-------------------- Und alles was ist dauert drei Sekunden / Eine Sekunde für vorher, eine für nachher, eine für mittendrin / Für da wo der Gletscher kalbt, wo die Sekunden ins blaue Meer fliegen // Peter Licht, Sonnendeck <br>
Auf ruhigem Wasser ist Aquashell sicher der beste bzw. komfortabelste Kälteschutz. Ist die Badewahrscheinlichkeit größer (z.B im WW), sind Trockenanzug oder Neopren das Beste.
Für die Füße sind die hier schon oft beschriebenen Chota Mukluks das Beste, was ich bisher hatte.
Probleme kann es mit vereisten Ufern und Randbereichen geben, die das Ein- und Aussteigen erheblich erschweren können. Wird dünnes Neueis durchfahren, leiden Holzpaddel sehr unter den scharfen Eiskanten. Da kann ein Paddel heftig verschleißen. Eis bis etwa 1 cm läßt sich noch ganz gut mit dem Boot brechen, ab 2 cm geht da kaum noch was. Treibende Eisschollen können auf Flüssen ein erhebliches Risiko darstellen.
hab ich schon mal erwähnt, dass ich einen Alu-Kanadier habe? Der läßt sich prima als Eisbrecher einsetzen. Allerdings sollte man es wie die richtigen Eisbrecher machen: Hecklastig auf die Eiskante auffahren und dann mit dem Gewicht des Vordermanns/der Vorderfrau die Eiskante brechen. Er/Sie muß sich also immer in richtigen Moment vor- und zurück bewegen. Damit lassen sich in kleinen Schritten auch dickere Eisschichten bewältigen. Das Alukiel bleibt unbeeindruckt, die Bootswände weisen nicht mal Kratzer auf - Beulen im Alublech habe ich schon gar nicht verursacht weil das Eis in Platten bricht. Das macht eine Weile lang Spaß. Ist aber auf die Dauer recht ermüdend. In der Wildnis möchte ich nicht darauf angewiesen sein. Und vernünftig angezogen waren wir dabei auch nicht wirklich...
Schöne Grüße Axel ________________ floating toolbox
Hallo, am 1.1.06 hat Trullox einen Threat über Winterpaddeln Kleidung begonnen. Habe seit September einen Aquashell. Mußte ich einmal testen. Kann Oles Meinung bestätigen. Martin
Gut zu wissen, dass es doch noch mehr Winterpaddler gibt. Man wird doch schon mal vom Verwandten- und Bekanntenkreis dadurch schräg angeschaut und belächelt. Aber: "UNS DOCH EGAL" Wenn so mancher zum Skifahren fährt, und dann frägt: Und was macht ihr am Wochenende? - Die Antwort dann lautet: Wir gehen Bootfahren!!! Aber naja.
Da wir im Winter eher auf ruhigeren Flüsschen z.B. Naab, Altmühl, ... unterwegs sind, gefällt mir die Version mit dem Aquashell doch recht gut.
Ich habe Aquashell im März 2005 mal "getestet" (nachts -8 Grad, große Seen komplett zugefroren und an den Rändern des Flüssleins Eisstücke), Ergebnis: ich war überrascht, das es gar nicht sooo kalt war - und ich friere schnell! Für normales Wanderpaddeln sicher sehr geeignet, der Tragekomfort ist ja auch klasse. Allerdings war ich auch in wenigen Minuten am Ufer und hatte mir trockene, warme Sachen angezogen und kriegte einen warmen Tee gereicht.... Wenn das Risiko größer ist, länger im kalten Wasser zu sein ist Aquashell wohl nicht ausreichend. Man muß im Winter eben auch die Risiken genauer einschätzen. Gruß Silke
Ich fahre im Winter ausschließlich in Fleecesachen und drüber Gore-Tex (Latzhose und gute Regenjacke. Unterm Fleece keinesfalls Baumwolle, sondern Funktionsunterwäsche aus Kunstfaser. An den Füßen Sorel Caribou-Boots. Wichtig: warme Mütze. Und: trocken bleiben! Das allerwichtigste: Schwimmweste! Die sollte auch über den dicken Sachen noch bequem sitzen und die Bewegeungsfreiheit erlauben. Oft habe ich sie auch schon unter der Regenjacke getragen, da geht das An- und Ausziehen der Jacke zwecks Klimaregulierung schnell und leicht. Im Falle eines Falles sofort raus aus den nassen Sachen und in die zweite Garnitur Wechselklamotten. Dann darf aber nichts mehr passieren, oder man braucht eine dritte/vierte/fünfte Garnitur, was äusserst unpraktisch ist. Deswegen machen wir bei Frost und Eiseskälte meist nur Flachwassertouren oder WW bis 1.
Richtig WW sind wir früher auch gefahren im Neo und steif gefrorenen Spritzdecken, das ist aber nicht mehr so mein Ding. Wenn man mit den ungelenken Fingern sich dann nicht mal mehr schnell aus- und umziehen kann, dann hört der Spaß doch auf. Aber sonst ist's Winterpaddeln immer schön gewesen.