Bei Endless River in England gibt es teilbare Polingstangen in Aluminium und Fiberglas. Ich habe mal angefragt, ob sie welche aufs Festland schicken wenn wir eine Sammelbestellung machen. Wer hätte denn Interesse?
Man muss kein "Poler" sein um eine zu bestellen aber richtig billig ist das Experiment auch wieder nicht. Ich komme bei einer ersten Grobkalkulation auf folgende Kosten:
Aluminium: 59 Pfund = 66 EUR plus Versandkostenanteil GB>D ca. 5 EUR plus Versand in D 10 EUR = 81 EUR Fiberglas: 79 Pfund = 88,50 EUR plus... = 103,50 EUR
Das will dann schon wohlüberlegt sein. Aber vielleicht auch nicht zu sehr. Als ich meine Luxus-Karbon-Polingstange dereinst bestellt habe hatte ich keine Ahnung vom Poling. Aber gutes Material erleichtert und beflügelt den Lernprozess doch erheblich.
Inzwischen habe ich weiter im Netz gegraben und erfahren, dass TNP ebenfalls derartige Poling-Stangen herstellt. Sie sind jeweils ca. 3,60m lang, haben einen Teilungsmechanismus, sind entweder aus Alu oder Fiberglas, haben je einen Edelstahlschuh an beiden Enden und erscheinen qualitativ vergleichbar zu denen, um die es weiter oben geht. Sie können zugleich als Tarp- oder Zeltstangen dienen und sind dafür dann immer noch vergleichsweise günstig.
Der deutsche Importeur, BlueandWhite nennt nämlich folgende Preise: Alu: falsch: 26,25€ - richtig: 38,60€ Fiberglas: falsch: 37,60€ - richtig: 55,30 € jeweils zuzüglich 15€ Versandkosten.
Bei dem Kampfpreis bestelle ich mir auch eine Stange damit ich in Zukunft eine dabei habe und nicht weiter die Büsche am Ufer plündern muss wenn es mal anhaltend seicht wird. Und auch als Tarpstangen sind die Hälften mit ungefähr 180 cm ja ideal.
Da gab es beim Preis dann doch nochmal Korrekturen: Die Alu-Ausführung kostet 38,60 € und die aus Fieberglas 55,30 €. Fracht kostet weiterhin 15 €.
Es ist zu einem ärgerlichen Umrechnungsfehler gekommen, der den Leuten bei BlueandWhite selbst sehr unangenehm ist. Aber es scheint mir angesichts der Preise und Frachtkosten in/aus Übersee immer noch ein richtig günstiges Angebot zu sein.
hab mich auch gleich mal umgeschaut. Auf der Seite von BlueandWhite sind Einzelhändler aus ganz Deutschland verlinkt, für die BlueandWhite als Großhändler fungiert. Eine Nachfrage bei Kanuconnection(mein nächstgelegener Kanuzubehörhändler des Vertrauens)bestätigte meine Vermutung, bei Bestellung und Kauf im Laden entfallen offensichtlich die Versandkosten. Es dauert aber ein bis zwei Monate. Ich werde mir wohl auch eine bestellen, ich weiß nur noch nicht welche. Dazu gleich mal eine Frage an den Forums-Poling-Spezialisten Axel. Wird die Aluminium-Stange nicht sehr kalt? Die Stangen sind übrigens, laut Händler, dreigeteilt.
TNP hat mir auch mitgeteilt, dass sie die Stangen sowohl in zwei als auch drei Segmenten herstellen. Da die Teilung stets einen Schwachpunkt darstellt habe ich mich jetzt für die zweigeteilten entschieden.
Die Fiberglas-Stange ist natürlich handfreundlicher und wärmer. Ich nehme aber auch eine in Alu obwohl das (gerade in dieser Jahreszeit) eisig kalt sein kann. Ich habe noch eine dicke Rolle Schrumpfschlauch (gibts im Elektrofachhandel für fette Kabelstränge) den ich auf die beiden Segmente mit dem Föhn "aufschrumpfen" will (das habe ich bei Paddeln schon einige Male gemacht). Dadurch wird die Stange wärmer und griffiger (und nur unwesentlich schwerer).
Es besteht natürlich das Risiko, dass der Schrumpfschlauch an den Stellen leidet, an denen er mit dem Süllrand in Kontakt kommt aber so sportlich, dass ich mich über ein Einstanzen der Stange in den Flussgrund seitlich vor dem Bug von der Strömung ins Kehrwasser hebeln lasse, betreibe ich diese Marotte dann auch nicht. Jürg aus der Schweiz hat mir diese Technik mal gezeigt und ich war tief beeindruckt. Jeder derartige Versuch hat aber bislang zu sehr ausgeprägten Schaukelbewegungen meines Bootes und äußerst wenig eleganten Ausgleichsbewegungen meinerseits geführt.
Hi, ohne Axel zu sehr ins Gehege kommen zu wollen, möchte ich doch noch meinen Senf dazugeben, denn meine Erfahrungen im Poling sind nicht unbeträchtlich : Außer beim Transport sehe ich in der Teilbarkeit eies poles keinerlei Vorteile (mit Transport meine ich im Wesentlichen den Versand beim Kauf einer solchen) denn, wie Axel bemerkte, ist der jeweilige Teilungspunkt eine potentielle Schwachstelle.Beim Transport zur Einsatzstelle befindet sich meine 13-fuß-Stange immer im Boot auf dem Autodach. Mir persönlich gefällt auch der Durchmesser synthetischer Stangen nicht, für meinen Geschmack sind sie etwas dünn, ich finde, daß man eine dickere Stange unverkrampfter greifen kann. Mir gefällt bei Holzstangen außerdem auch die Materialhaptik besser, außerdem sind sie - besonders wenn sie naß sind - im Vergleich zu anderen Materialien weniger schlüpfrig (genauer gesagt sind sie naß besonders griffig). Letztes Argument pro ungeteilter , konisch gehobelter Stange ist das angenehmere Biegeverhalten und der allgemein schöne Flex, und man muß sie nicht "pluggen", denn sie schwimmen auch so, von Natur aus. Nicht zuletzt bereitet das Selbermachen auch noch Freude. Jörg Wagner
Hallo, bei der ganzen Polling Euphorie möchte ich doch einmal zu bedenken geben, das man Gewässerabschnitte die zu flach zum paddeln sind doch besser meidet. Der Gewässergrund ist ein Lebensraum der sehr empfindlich reagiert wenn man darin rumstochert. Manchmal lässt es sich nicht vermeiden solche Stellen zu befahren, aber bitte nicht das Polling dazu nutzen absichtlich solche flache Stellen zu befahren nur weil es so geht.
@ Matthias: Das Flussbett - auch in den flachen Abschnitten - ist ständig in Bewegung. Wenn da alle paar Meter einige Tage im Jahr eine Polingstange etwas Sediment aufwirbelt ist das angesichts der beständigen Umwälzung durch das fließende Wasser und die gelegentlichen Hochwassereereignisse, die das gesamte Flussbett verändern nun wirklich vernachlässigbar. Anders könnte es aussehen wenn dauernd und ständig Poling im gleichen Abschnitt betrieben wird aber das ist a) hierzulande nun wirklich nicht der Fall und b), da wo ich Poling betreibe durch die zahlreichen Tübinger Stocherkahnfahrer mit deutlich beeindruckenderen Stocherstangen ohnehin gegeben. Poling im Flachwasser ist Paddeln aus ökologischer Sicht allemal vorzuziehen - die Einflüsse der Polingstange sind wesentlich geringer als die eines den Grund aufwühlenden Paddels. Die Alternative "Umtragen" schädigt die ungleich empfindlichere Ufervegetation wesentlich nachhaltiger als das Stochern flussaufwärts. Die andere Alternative flussaufwärts Paddeln und Stochern ganz bleiben zu lassen und dafür konventionelle Flussabwärtsfahrten mit aufwändigen Autoumsetzmanövern zu betreiben kommt mir ökologisch ebenso fragwürdig vor - das wird eben nur selten problematisiert weil die wenigsten dazu überhaupt eine Alternative sehen.
@ Jörg: Ja, ich bin schon sehr gespannt auf die Haptik der Holzstange, die ich (sehr allmählich) gegenwärtig anfertige. Ich bin ja durchaus zufrieden mit meiner dünnen Karbonstange und leidlich zufrieden mit meinen selbst angefertigten Alustangen. Sollte die notgedrungen etwas stärkere Holzstange tatsächlich Vorzüge gegen die "synthetischen" haben wird sich das frühestens in einigen Wochen erweisen. Ich erwarte allerdings gewisse Probleme beim Transport im Boot. Da ich Poling im Soloboot betreibe lässt sich die lange unteilbare Stange schlecht einfädeln (das mag im Tandemcanadier leichter gehen). Für länger Touren mit Gepäck und Übernachtung kommt mir eine teilbare wesentlich geeigneter vor da sie ins Boot passt und nächtens als Tarpstange gute Dienste leistet.
Jota, warum, wo es doch gute einheimische Kiefer/Fichte usw. gbt. Außerdem ist Bambus nicht so griffig und es dürfte auch scxhwierig sein, einen poleshoe sicher daran zu befestigen. Jörg Wagner
ich habe mich bei Axel reingehängt und eine GFK Stange mitbestellt. Die Stangen kommen wohl aus dem Osten, und da dauert die Lieferung noch eine Weile. Oder werden vielleicht erst nach der Bestellung produziert. Oder, oder.. Auf jeden Fall warte ich.
Rolf
---------------------------- "Bound is boatless man" - Altisländischer Sinnspruch
Ja, da werde ich wohl mal beim Importeur nachhaken müssen. Aber so eine Bestellung über die Weihnachtsfeiertage kann ja auch ein Weilchen dauern. Ich habe mir die teilbare Aluversion bestellt und bin sehr gespannt. Die ernsthaften Poling-Betreiber haben - wie die Bilder in diesem PDF-Dokument zeigen - stets eine teilbare Ersatzstange dabei.
Übrigens bin ich unlängst über einen Artikel zur Produktion hochwertiger Fahrräder aus Bambus gestoßen, der den Gedanken Polingstangen aus diesem Material herzustellen doch wieder nahe rückt. Dass Polingschuhe (die sich übrigens durch deutlich preisgünstigere Messingringe aus dem Baumarkt ersetzen lassen) daran schlecht befestigt werden können kann angesichts der geringen Kosten einer solchen Stange vielleicht verschmerzt werden. Franst sie aus wird sie eben gekürzt, wird sie zu kurz muss sie ersetzt werden.
Zitat Inzwischen habe ich weiter im Netz gegraben und erfahren, dass TNP ebenfalls derartige Poling-Stangen herstellt. Sie sind jeweils ca. 3,60m lang, haben einen Teilungsmechanismus, sind entweder aus Alu oder Fiberglas, haben je einen Edelstahlschuh an beiden Enden und erscheinen qualitativ vergleichbar zu denen, um die es weiter oben geht. Sie können zugleich als Tarp- oder Zeltstangen dienen und sind dafür dann immer noch vergleichsweise günstig.
Der deutsche Importeur, BlueandWhite nennt nämlich folgende Preise: Alu: falsch: 26,25€ - richtig: 38,60€ Fiberglas: falsch: 37,60€ - richtig: 55,30 € jeweils zuzüglich 15€ Versandkosten.
Da kann dann jede/r selbst bestellen.
Am Wochenende habe ich einen ersten Test der neuen Alustange gemacht und bin ganz zufrieden damit.