Wenn wir einen Tandem-Canadier nehmen versuche ich stets den Bugplatz zu bekommen. Das geht leicht weil die meisten Mitpaddler offenbar gerne im Heck sitzen. Da gibt es dann solche, die den im Bug ackern lassen und ihr Paddel wie ein Heckruder ins Wasser hängen (mit denen paddele ich nur einmal) und solche, die eifrig mitpaddeln (und dabei den Takt - den übrigens der Bug vorgibt - einhaltend beständig Korrekturbewegungen machen müssen damit das Boot keine Drift kriegt). Die letzteren haben natürlich mein Mitgefühl und ich schätze sie als Mitpaddler außerordentlich.
Das Paddeln im Bug bietet gegenüber der Position im Heck – wie ich finde – viel mehr Möglichkeiten:
Bei zügigem Paddel auf FLACHWASSER rauscht das Wasser direkt unter einem hindurch (besonders eindrücklich in dem Skin-on-Frame-Boot, das GünterL und ich auf dem Murnersee probegepaddelt haben) – die Geschwindigkeit des Bootes wird deutlich, man merkt, dass es voran geht (ich finde Flachwasserpaddeln tendenziell langweilig – im Bug sitzend kann ich ihm etwas abgewinnen).
Auf WILDWASSER ist die Position im Bug auschlaggebend für Entscheidungen über Richtungswechsel aufgrund von auftauchenden Hindernissen, die die oder der im Bug zuerst sieht. Aus dem Bug heraus werden deshalb Richtungswechsel angekündigt und gleichzeitig eingeleitet. Wer im Bug sitzt ist verantwortlich für die entscheidenden Paddelschläge bei Kehrwasserein- und -ausfahrten. Allenfalls beim Surfen oder beim Eintauchen in tiefe Wellentäler macht das entgegen spritzende Wasser die Bugposition etwas unattraktiv (aber das eingedrungene Wasser kommt irgendwann ja auch beim Heckpaddler an).
Im Bug eines traditionellen Canadiers muss man nicht so entsetzlich weit über den Süllrand reichen um das Paddel gerade durch zu ziehen – es reicht es mit einigem Abstand vom Süllrand ins Wasser zu setzen und parallel zum Kiel durch zu ziehen bis man dicht am Süllrand ist und das Paddel aus dem Wasser hebt – wer im Heck einen geraden Paddelschlag setzen will muss das Blatt zunächst dicht unter den weit außen sitzenden Süllrand eintauchten und dann – wenn der Süllrand netterweise dichter an den Sitz heran rückt – weit entfernt davon den Paddelschlag abschließen (bei der Korrektur auch noch unkomfortabel nach außen gerichtet).
Zitat von AmateurEin Loblied aufs Bugpaddeln Da gibt es dann solche, die den im Bug ackern lassen und ihr Paddel wie ein Heckruder ins Wasser hängen (mit denen paddele ich nur einmal)
Um diese Kandidaten zu korrigieren, hat sich der Splash Stroke bestens bewährt.
Auch ich paddle lieber im Bug. Im Flachwasser kann man so richtig schön gleichmässig paddeln, und braucht keine Gedanken und Mühe auf die Kurskorrekturen zu verschwenden. Im Wildwasser hat man einfach die bessere Position für die guten kursbestimmenden Schläge. Nur beim Surfen ist man eher Zuschauer, auch ein Genuss.
Und beim Paddeln mit Axel ist der Bugplatz immer überbucht und das Heck ist leer.
Rolf
---------------------------- "Bound is boatless man" - Altisländischer Sinnspruch
-- "Die Erde ist ein gebildeter Stern mit sehr viel Wasserspülung." (Erich Kästner, 1899 - 1974) - ...der will nur spielen! Für alle die am Bodensee spielen wollen: http://www.freestylecanoeing.org
Jaaa, den Solo im Bug paddeln, wenn möglich so extrem wie Mark bei seinem "high-speed-Titanic"-Manöver, das ist wirklich schön und schon vom Anschauen wird man high...
Solo kann doch jeder (Tandem offenbar auch was Herden von Leihbootfahrern immer wieder unter Beweis stellen - die können sogar Trio und Quartett - und "Titanic" ebenfalls wenn auch selten so graziös wie Mark)
Die wenigen Male, die ich im Tandemboot unterwegs bin kriege ich immer richtig Hochachtung vor Leuten, die das richtig gut können (Wouter und Annemieke, Silke und Andreas, Florian und Martina,...). Einem gut eingespielten Tandem-Paddelpaar zuzusehen ist ein reines Vergnügen. Ich weiß manchmal gar nicht wie die das hinkriegen. Klar, die Freestyler können ihre Manöver vorher absprechen und halten sich dann diszipliniert an ihren Plan aber im Wildwasser müssen beide stets genau wissen, wie sie mit auftauchenden Hindernissen, Strömungsverhältnissen und Gewässerbedingungen spontan umgehen. Da ist der/die Bugpaddler/in häufig ausschlaggebend und entscheidet wo's langgeht.
Rieke (unsere Tochter) legt sehr viel mehr Elan in die Manöver, seit sie im Kurs gelernt hat, dass der Bugpaddler den "Ton" angibt. "Wehe" wenn ich nicht aufmerksam ihren Einleitungen folge, sondern Adler beobachte.
Ich habe auch schon Heckpaddler zur "Verzweiflung" gebracht, wenn sie aus meiner Bugsicht ein Hindernis auf der falschen Seite passieren wollten. Die Hebel und Kräfte sind vorne ja günstiger, schließlich macht man alle Korrekturen eher vor dem Körper und meist weniger verdreht. Eine Bootsdrehung gegen den Willen des Bugpaddlers geht doch fast garnicht.
Am meisten Spaß macht es aber, wenn das Team ganz von selbst verschmilzt und nichts angesagt werden muß.
Hmm ist nicht traditionell der Avant der führende Paddler weil der sieht wo die Kutsche hinfährt? Ausserdem kann er den Heckpaddler nicht sehen. Wie soll er sich da nach ihm richten können? War ja auch der bestbezahlte im Boot als Paddeln noch Job war.
Nicht nur wenn es fließt finde ich das die harmonischste Aufteilung.
Grüße, Sebastian
-- "Die Erde ist ein gebildeter Stern mit sehr viel Wasserspülung." (Erich Kästner, 1899 - 1974) - ...der will nur spielen! Für alle die am Bodensee spielen wollen: http://www.freestylecanoeing.org
Aber mal ernsthaft. Im WW funktioniert das nicht, da sind beide der Chef bzw. die Chefin. Bis der Heckpaddler was sieht macht es oft vorne schon rumms.
Zitat der Chef ist immer der Heckpaddler.Der gibt auch den Zeitpunkt an für etwaige Manöver im WW wie im FW.
Das wiederspricht meinen Erfahrungen aber doch ziemlich! Ich sehe das auch eher so wie Gerhard und Sebastian. Mir macht Tandempaddeln auch eher als Team Spaß, da braucht es keinen Chef der alles vorgibt,sondern viel Kommunikation und Abstimmung von beiden Seiten.
Moin Raphael Das Bild macht zumindest mich neugierig darauf wie sich das weiter entwickelt. Kannst du bitte noch ein paar Bilder einstellen. Gruß Jürgen
Hallo Jürgen,zu dem Bild von Raff, normal fallen sie vorne über Solche Aktionen kann man auch in Augsburg am Eiskanal auf der Olympia Wildwasser und Slalom Strecke von 1972 beobachten.
Ach Jürgen , so ist es wenn man keinen Spaß versteht.
Was sie für einem Glauben angehört ist ja mal zweitrangig. Ob sie von Berlin oder Heidelberg ist auch egal. Als Bug Paddlerin finde ich sie schon akzeptabel. Momentan zwar nicht Aktiv kommt aber bestimmt noch.
Lieber Klaus Ich weiss, dass ich selbst manchmal etwas unbeholfen oder schwer verständlich schreibe. Gerade deswegen versuche ich wirklich, dich zu verstehen. Mit dem Rücken der jungen Dame auf dem von dir eingestellten Foto, welches du aus einem Kanubericht einer evangelischen Freikirche in Berlin entnommen hast, bringe ich jetzt aber gar nichts mehr zusammen. Hiiiilfe.... Wenn ich etwas nicht verstehe, kann ich nur schwer etwas dazu schreiben! Grüße Jürgen