Immer wieder bin ich genervt und verärgert, wenn ich sehe, wieviel Müll sich in und an den Flüssen findet auf denen ich paddele. In der Rednitz, die nur ein paar hundert Meter von mir enfernt liegt und auf der ich auch immer wieder mal schnell ohne größeren Aufwand paddeln kann, habe ich, neben den üblichen Flaschen und Verpackungsmüll, auch schon allerhand kurioses gefunden: Benzinkanister, Tupperschüsseln, eine Tiertransportbox, Bierkästen, Klappstühle, Eikaufsboxen und sogar einen Einkaufswagen. Ich bin mir bewusst dass sich die egozentrische Einstellung so mancher Zeitgenossen wohl kaum ändert wird (diese Tatsache dämpft übrigens meinen Optimismus, dass die Menschenheit die Umweltprobleme in den Griff bekommen wird). Aber ich habe mir angewohnt nach dem alten Pfadfindegrundsatz zu handeln: Lass deinen Lagerplatz und den Pfad auf dem du unterwegs bist mindesten genauso gut zurück wie du ihn vorefunden hast, wenn möglich besser. Also lade ich den Müll, den ich überhole brav in mein Boot und entsorge ihn an entsprechender Stelle. Bin sogar schon von Spaziergängern angesprochen worden, ob ich dazu einen Auftrag von der Stadt habe. Ich bin mir sicher, dass viele von euch das ähnlich handhaben. Aber ich denke, es ist gut, sich das immer wieder vor Augen zu halten: Jede Plastikflasche, die ich aus dem Wasser rette ist ein kleiner Beitrag, die Flüsse ein bißchen sauberer zu halten. Und vielleicht kann sich das tatsächlich zu einem guten Ruf der Paddelgemeinde entwickeln: Die nehmen nicht nur ihren eigenen Müll wieder mit, sondern hinterlassen den Fluss sauberer als sie ihn vorfinden.
Aber da wo ich gerne rumfahre fühle ich mich diesbezüglich zumeist überfordert. Der Kahn müsste Ausmaße eines Binnenschiffs haben, um signifikante Mengen des Mülls mitnehmen zu können.
Zugegeben, das ist ein Extrembeispiel und ich werde da wohl nicht wieder so schnell hinfahren. Meist ist es etwas weniger extrem und zum Glück entschädigt alles übrige wenn man im Osten paddelt. Aber hier Aufräumen, nein, das ginge mir zu weit.
Moin Michael Es gibt nur wenige Möglichkeiten das Verhalten zu ändern. Ich denke, im Kindergarten und zu Hause muss das Umweltbewusstsein geschärft werden, erst mal durch Staat und Medien. Bildung ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Habe in Jordanien ein Foto direkt an der Quelle eines Zuflusses zum Jordan gemacht. Da steht ein Fahrer im Wasser und wäscht seinen Pick Up. Er sagte mir, dass das Wasser unterhalb zu schmutzig sei. In Libyen habe ich den Öl- und Filterwechsel eines Lkw unweit des Strandes fotografiert. Auf einen vorsichtigen Hinweis meinerseits antwortete der Fahrer mir folgendes. Bist du dumm, das Öl kommt hier aus der Erde, wenn es da wieder zurück geht passiert gar nichts, Öl ist ein Naturprodukt. Mir geht es nicht darum mit dem Finger auf andere zu Zeigen, wir sind an Vielem mit Schuld und selber in ähnlichen Dingen nicht besser. Wir kaschieren professioneller. LG Jürgen
PS. Nehme nur Müll mit, der der Natur unmittelbar gefährlich werden kann. Ich bin nicht die Müllabfuhr.
Wir machen vom Verein eine jährliche Umweltaktion. Da werden wechselnde Gewässer der Umgebung gezielt nach deiner Methode auf einem gewissen Abschnitt vom Müll befreit. Von der Flasche bis zum Kühlschrank ist da meistens alles dabei,auch eine Autowrack gab es schon. (wurde dann aber von der Feuerwehr geborgen) Es braucht sich aber keiner der Illusion hingeben, das hierdurch sich je etwas am "Wiedervermüllen" geändert hätte. Der positive Effekt ist aber ein ganz anderer. Wir fragen jedesmal vorher bei der zuständigen Behörde nach einem Container zum entsorgen(was auch immer klappt)und machen die Aktion in der Zeitung publik. Das hat den Vorteil das die Paddler hier "Ernst" genommen werden und tatsächlich auch von den Behörden vorher über Maßnahmen an Gewässern informiert werden. Auch hat sich der Dialog mit den örtlichen Angelvereinen dadurch sehr verbessert.Es zeigt sich das letztlich am gleichen Strang gezogen wird. Die waren Verursacher kratzt dies freilich nicht und so ist die entsorgte Müllmenge bisher stetig angestiegen.
Moin wenn Müll in den Köpfen ist, ist auch Müll im Wasser!!!
Es fängt mit dem positiven Vorleben im Elternhaus und der Erziehung im Kindergarten/Grundschule an und sollte mit härteren Strafen für die "Umweltschweine -egal welcher Größenordnung -" enden. Nicht nur Geldstrafen sondern auch gezielter Nachhilfeunter- richt durch Wegräumen des verursachten Drecks. Doch so lange in unserer Gesellschaft nicht ausreichend oder kein Geld für Umweltunterricht und Ranger bereitgestellt wird, müssen halt Idealisten die Arbeit tun. Anerkennung für die lobenswerte Drecksarbeit und danke Albert
Das ist nicht nur am Wasser so bin 16 Jahre Bus gefahren. Wenn du morgens mit einem sauberen Bus rausgefahren bist war der mitttags vermüllt. Ich denke das hat aber auch was mit dem Jojo efeckt zu tun wenn einer was hinschmeist meint der nexte er kann das auch.Man kamm auf die Idee Mülleimer in die Busse zu hängen und es wurde besser . Es sollte aber auch gesagt sein das es nicht so einfach ist den Müll auf einer Kanuwanderung ortnungsgemäß zu entsorgen.Ich habe eine drei tages Tour über die Ruhr mit Acht Jugentlichen gemacht und eine mänge Wehre übertragen . An keinem fand sich ein Mülleimer. Also alles mitnehmen. bis sich ein mülleimer fand.Da ich an der Wupper wohne und diese auch befahre kann ich nur bestätigen wie das Gewässer teiweise vermüllt ist.Ich schätze das der größte teil aus der stadt Wuppertal kommt. Wie gesagt ist meiner meinung nach ein gesellschaftliches problem da wir in einer weckwerfgesellschaft leben manche mit der einsellung nach mir die sinnflut. Mfg Berti
Ich habe es mir inzwischen zum Sport gemacht mit den gefunden Flaschen (haben ja bekanntlich seit einigen Jahren fast alle Pfand) von Supermarkt zu Supermarkt zu ziehen und dem entsprechen den Pfand kassieren, da springt immerhin immer mal wieder ein Eis raus .... Gerad' in einer Großstadt wie München, wo die Isar das Naherholungsgebiet schlecht hin ist findet sich viel Müll im Wasser. Wir paddeln da mitten im Naherholungsgebiet. Was mich allerdings wundert, das es einige eigentlich sehr betrohte Tierarten nicht stört, welche dann trotzdem dort wohnen. Da führe ich immer den Eisvogel, der in München direkt in meinem Trainingsgebiet überwintert an. Die Viecher kennen keine Schutzgebiete, das sind Reliegte von Menschen .... Und dem Eisvogel scheint's in München zu gefallen. Ich habe in schon mehr als einmal gesehen ....
In diesem Sinn Loisachqueen, die diesen Winter wieder fröhlich Flaschen aus der Isar ziehen wird
@lej: standard Bierflaschen ohne Etikett sollten jeder Automat fressen, die Cola (bzw. mit Coca-Cola)-Flaschen nehmen die Automaten auch meistens. Teilweise haben mir da Mitarbeiter aus den betreffenden Geschäften auch Cola-Flaschen abgenommen. Bei Flaschen von den Discountern ist es schwieriger, aber die haben inzwischen meistens irgend so eine Folie statt Papier und die muss schon ziemlich lang im Bach liegen bis die sich auf löst. Da ich wöchendlich teilweise mehrmals auf meinem Trainingsrevier bin, liegen die Flasche als noch nicht lang im Wasser. Tja ab und zu bleibt halt eine Flasche übrig, die mir kein Automat nimmt, die wandert halt dann in den Müll, aber bleibt nicht im Bach ...
Loisachqueen, die schon ihre eigene Flaschenjagtmethode hat .....
@lej: Ab und zu sind die Flaschen, die ich aus dem Bach ziehe auch noch voll bzw. halb voll. Keine Ahnung was sich die Menschen dabei denken, wenn sie die in den Bach schmeißen. Meine einzige Erklärung ist die, da hier in München gerne und viel in den Isarauen gegrillt wird und so gerade zur fortgeschrittenen Stunden die Leute schon ziemlich angesäuselt sind, schmeißen die alles ins Wasser, egal ob noch was drin ist in der Flasche oder nicht.
Meine Erfahrung: Volle Flaschen werden zur Kühlung ins Wasser gelegt und unzureichend gesichert. Durch die Strömung oder Wasserstandsänderungen treiben sie dann ab. Ich habe sogar schon mal einen fast vollen Kasten Cola in einem Baggerloch treiben sehen.
ich habe mich früher auch sehr über den müll geärgert. mitlerweile bin ich da aber entspanter: das ist fast nur ein optisches problem. leere flaschen etc sehen unschön aus, sind aber eigentlich keine gefahr für die umwelt, ganz im gegensatz zu eingeleiteten abwässern etc. abgesehen davon denke ich, dass mitlerweile nur noch ein geringer teil des mülls mutwillig in den fluss geworfen wird. auch mir sind schon, wie vor erwähnt, etlicher liter getränke von unerwarteten hochwässern weggespült worden. gelbe säcke werden vom wind weggetragen und lösen sich dann in wassernähe auf, andere dinge, die der wind ungewollt mitnimmt, usw... ich will damit natürlich nicht das vorsätzliche verschmutzen schönreden.
Kommt mir auch so vor, als ob letzthin weniger Mülll mutwillig in den Fluss geworfen wird (klar, im Unverstand versenkte Fahrräder, Einkaufswagen und Feuerlöscher sind da auszunehmen).
Bei uns entdecke ich immer wieder an der Uferböschung abgelagerte Kompost- oder viel mehr Gartenschnitthaufen. Die werden so dicht ans Ufer geschoben, dass sie auch ganz gewiss vom nächsten Hochwasser mitgenommen werden (ggf. hilft der jeweilige Garteneigner bei Nacht und Nebel ja auch nach). Vielleicht ist das keine richtige "Umweltverschmutzung" aber irgendwie kommt mir das doch moralisch zweifelhaft vor...
eigentlich muss man über dieses Thema gar nicht reden. Müll aufzuheben, wenn er wo liegt, ist selbstverständlich. Wir haben bei Touren immer eine Abfalltüte dabei. Da kommt der eigene und auch fremder Müll rein. Warum ich das tue:
In Antwort auf:Ein echter Mann braucht keinen Grund!
Meine Belohnung dafür: Wenn meine Kinder sagen: "Schau mal, da schwimmt eine Flasche. Die nehmen wir mit!" Meine Kinder haben bei Schulausflügen, Spaziergänge mit dem Hund usw. immer eine Tüte dabei. Auch der Hundekot wird von den Kindern im bewohnten Gebiet aufgelesen. Das freut einen Die anderen sind mir wurscht!