Daß trotz schlechter Wettervorhersage so viele kamen, ist ein Kompliment an die Veranstalter. Danke Frank für das schöne Treffen. Zum Programmpunkt Selbstrettung einige Anmerkungen: Schon bei der differenzierten theoretischen Einführung wurde durch Wortmeldungen kompetenter Beobachter klar, daß verschiedene Wege zum Ziel führen, doch ohne Übung ist ein befriedigendes Ergebnis unwahrscheinlich. Die Vorführung durch versierte Paddler zeigte prompt nicht nur die Möglichkeiten, sondern auch die Probleme deutlich auf. Für mich selbst habe ich die Lehre gezogen, daß ein solider, geübter Capistrano-Flip mit einem leichten Boot, und ausreichend Übung im Wiedereinstieg der beste Weg ins Trockene sind. Die Technik Boot über Pack-Bergung ist trotzdem auf der To-Do-Liste. Besonders bei absehbar schwierigen Verhältnissen finde ich den Aufwand für die nötigen Vorbereitungen gut investiert. Doch nur bei sorgfältiger Wahl der Gurte und Packsäcke sowie der restlichen Ausrüstung macht die Sache Sinn. Beispiel: Das Team 2 bemängelte die zu dünne Bugleine als verletzungsgefährlich, ein wertvoller Tip für die Praxis. Aus eigener Erfahrung: Der gleichzeitige Wiedereinstieg mit verschieden schweren Personen will geübt sein. Der schwerere sollte sich minimal später hochziehen, um nicht das Leichtgewicht vor einer hoch aufragenden Seitenwand scheitern zu lassen. Einstieg nach einander: Der schwerere zuerst. Die Paddelstütze auf der Seite des nachfolgenden Wiedereinsteigers finde ich problematisch, da das Gewicht des im Kanu befindlichen Paddlers auf der Gegenseite gebraucht wird. Besser finde ich, erst das Gewicht zum stabilisieren einzusetzen, und erst dann, wenn Paddler 2 ins Kanu rollt mit einer soliden Stütze ein erneutes Kentern auf die Gegenseite zu verhindern. Für Stoff zum Üben ist gesorgt, Fortsetzung folgt... Trockene Grüße
Selbstrettung war sehr interessant und lehrreich (und feucht), da muß ich noch viel üben. Besonders die beiden Möglichkeiten: Einstieg aus der Schwimmlage oder mehr senkrecht im Wasser hängend müßen verglichen werden.
Für die, die die Leinen nicht gesehen haben 6mm ist zu dünn, 10mm gewebte Leine ist gut.
Hi Andreas, den Rettungsmethoden-Vergleich können wir in Salem machen, ich wollte am WE Marita nicht gerne allein lassen, deshalb habe ich von meiner Beteiligung abgesehen, hatte das aber ernsthaft überlegt. So long Jörg
Paddler, Boot und Ausrüstung versinken im eiskalten Wasser. Andere gucken aus Sensationslust einfach nur zu.
Alles was jetzt noch helfen kann sind die beiden Packsäcke. Doch zunächst müssen sie miteinander zu einem Ponton gekoppelt werden. (die Paparatzies sind inzwischen auf günstige Fotoshooting-Entfernung heran gepaddelt)
das gekenterte Kanu wird kieloben am Bug oder Heck auf das "Packsack-Ponton" geschoben ...
... schieben und drücken ...
... bis es nahezu mittig auf dem "Ponton" zum Liegen kommt ...
... dann wird das Boot gedreht... (Einstieg ins Kanu erfolgt wie gehabt)...
zu Wolfgangs Anmerkung: Besser finde ich, erst das Gewicht zum stabilisieren einzusetzen, und erst dann, wenn Paddler 2 ins Kanu rollt mit einer soliden Stütze ein erneutes Kentern auf die Gegenseite zu verhindern.
Steigt der zweite Paddler ein, ändern sich die Lastverhältnisse blitzschnell, wenn sich er sich umdreht und auf den Bootsboden "plumst". Da bleibt wenig Zeit, sich mit dem Paddel erst in Stütz-Position zu bringen.
Meine Empfehlung daher trotzdem: 1. Paddel zur flachen Stütze ausfahren, Gewicht trotzdem möglichst weit zur anderen Seite verlagern, Stabilisierung des Bootes erfolgt zum größten teil durch Gewichtsverlagerung, zum kleineren Teil durch die Stütze. Ändert sich die Belastung, kann man so sehr schnell "umschalten".
Hängst man mit dem Gewicht zu weit draußen, besteht die Gefahr, daß beide zur anderen Seite gleich wieder durchkentern.
Es ist aber auch so, daß es mehrere Wege nach Rom gibt, daher können sich andere Teams durchaus auf andere Varianten einspielen.
Eine Anmerkung noch zum zu langen, zu dünnen Painter: Es stimmt, spätestens in fließendes oder wildes Wasser gehört sowas nicht mehr hin. Irgendwer hat das Ding beim Vorbereiten drangebunden, ich hab es in Ermangelung von Besserem (oder einer unvollständigen Vorbereitung) einfach mal hingenommen ...
Eure Erfahrungen mit der Trittschlaufe finde ich interessant, wir haben das bei einer ähnlichen Veranstaltung nicht geschafft, bei uns ist die Schlaufe immer unter dem Boot verschwunden. wo ist der Trick?
Meinst Du eine Bergeschlaufe, die von einem 2. Boot drüber geworfen wird?
Oder eben die Trittschlaufe von der Ducht des Kenterbootes?
Meine Vermutung: Vielleicht war Eure Schlaufe zu lang? Vielleicht auch die Komination aus recht langer Schlaufe und einer ungünstigen Körperhaltung beim Einsteigen? ... Vermutungen ...
Hi, zur Paddelastütze als Einstiegshilfe : in dem Video von Pat Moore läßt dieser seine Freundin in ein Soloboot , etwas kleiner als der Flashfire, einsteigen und macht dabei eine "sculling-brace", bei der die stabilisierende Wirkung der flachen Paddelstütze durch Hin-und herstreichen maximal erhöht wird. Wenn man das gut kann, hat man eine enorme stabilisierende Wirkung, und diese Methode ist äußerst zuverlässig. Jörg Wagner
Hallo Frank. -ich dachte an Paddelstütze von Beginn an, an der gegenüberliegenden Seite des Einsteigers - wirksame "sculling-brace" vorausgesetzt. Wir werden testen und berichten...