Ich glaube, jetzt ist es an der Zeit, dass auch ich meine 10 Cent zu der Debatte (Hut ab Sebastian, deine Wortsicherheit ist beachtenswert...) beitrage. Ich persönlich habe 1987 mit dem Paddeln begonnen, in Schweden, mit einem Leihcanadier und einer Kurzeinführung von 10 Minuten (the sternpaddler stears, similar to the rudder of a sailing ship...). Dann habe ich mir meinen ersten eigenen Canadier (Ally 15) zugelegt und habe gegonnen, mir mit Bill Masons Buch das Paddeln beizubringen. Es ging, es ging lange, ich hatte viel Spass dabei, aber irgendwann war der Dampf draussen und irgendwann (2001) machte ich meinen ersten Kurs bei Natur Pur in der Nähe von Wien, weil die eine Technik versprachen, mit der man ermüdungsfreier Paddeln kann. Aha, die Schläge sehen zwar ähnlich aus, werden aber doch anders, nämlich mit Körperrotation und nicht mit Armkraft ausgeführt, die Betonung liegt auf Schonung des Bewegungsapparates und Verletzungsvermeidung. Frustig daran war, dass ich zwar gesehen habe, was ich alles falsch mache, die Fehler aber so tief im motorischen Speicher abgelegt waren, dass ich heute noch, vor allem beim Tourenpaddeln, immer wieder in alte Techniken zurück verfalle. Dann war ich zusätzlich einige Zeit absolut nicht auf dem Wasser (Haus und Kind) und somit war mit dem Üben, das sehr, sehr wichtig ist, nix.
Beim ersten Kringelfieber besuchte ich Workshops zu Freestyle und Canadian Style bei Jörg Wagner und lernt doch einiges dazu, für die wenigen Stunden, die diese Einheiten dauerten. Darauf folgte dann ein Solokurs und ein Canadian Style Kurs, jeweils wieder bei Jörg, von denen ich sehr profitierte. Da war im Anschluss schon mehr Zeit zum Üben, feilen und vertiefen vorhanden, mit dem Ergebnis, dass ich nun doch ein gerüttelt Mass an Gefühl für das Zusammenspiel von Boot, Paddel und Wasser habe, glaube ich halt.
Der bisherige Abschluss meiner Ausbildung war der dreitägige Instructor Development Workshop bei Jörg und Detlef in diesem Frühjahr, der an Intensität und der Vermittlung von Feinheiten den bisher besuchten Kursen die Krone aufgesetzt hat. Vor allem die damit verbundene Absicht, anderen Paddlern diese Kenntnisse in den kleinsten Details vermitteln zu wollen bedingt beim Instructor selbst eine Konzentration, die ich bis dato bei mir nicht kannte. Und trotzdem kämpfe ich nach wie vor mit Schludrigkeiten, wie z.B. dem Auflegen des Paddels am Süllrand beim J-Schlag, die ich einfach nicht wegbekomme bzw. bei Nachlassen der Konzentration wieder in mein Paddeln einfliessen.
Bei der Auswahl des Instructors/Lehrers/Trainers gilt es meiner Meinung nach auch zu beachten, worauf dieser in seiner Ausbildung abzielt. Ein dezidierter Flachwasserpaddler und Kringler wird auf andere Dinge bei der Technikvermittlung Wert legen als einer, der die Flachwasserschulung nur als (leider) notwendigen Schritt ins Fliess- und Wildwasser sieht. Andererseits hilft eine saubere Flachwassertechnik auch beim Einstieg ins Fliesswasser enorm...
Und Axel, kurz zur Fähigkeit, ein Boot nach einem Kurs bzw. während eines Kurses zu beurteilen: nachdem die meisten Kanuschulen nicht nur einen Bootstyp für Schulungen verwenden und die Schüler auch auffordern, im Laufe des Kurses auch die Boote zu wechseln, kann sehr wohl eine Evaluierung der Fahreigenschaften der unterschiedlichen Bootsformen und -philosophien erfolgen. Bei mir gab es beim ersten richtigen Kurs ein absolutes Aha-Erlebnis. Ich war bis dato aus den wirklich hervorragend gemachten Katalogen von Wenonah ein eingefleischter Fan dieser Bootsschmiede und freute mich darauf, diese in natura kennen zu lernen. Nur hatte Gerhard Grimm auch noch so ein schwarzes Ding herumliegen, das optisch eigentlich viel mehr hermachte als die ganzen Minnesotas und Spirits. Und nachdem ich alle Kanus durch hatte mussten mich die anderen aus dem schwarzen Boot regelrecht wieder herausprügeln. Die Charakteristik war so unterschiedlich, so paddlerfreundlich, dass ich meinen Bootsarbeitsplatz gefunden hatte. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt erst einen knappen Tag Schulung hinter mir hatte, aber mein Allerwertester signalisierte eindeutig, ja, das ist es. Bis heute habe ich dieses Boot nicht in meinem Besitz, wohl aber den einen oder anderen Solo aus dieser Fabrik, in denen ich mich noch immer sehr, sehr wohl fühle...
Kurz zusammengefasst: Schulungen, auch wenn sie alle das ACA-Label tragen, können je nach Instructor sehr unterschiedlich ausfallen und jeder sollte immer wieder die Gelegenheit wahr nehmen, eine solche bei verschiedenen Anbietern zu besuchen. Ein richtig guter Instructor wird immer darauf achten, seine Schüler dort abzuholen, wo sie gerade sind und nicht dort, wo er sie gerne hätte. Und ein Zuviel an Lernen gibt es meines Erachtens nach, kaum. Gerade an den Feinheiten, die aber im Endeffekt viel bewirken können, kann Paddler unendlich feilen...
Noch zur Kommerzialisierung des ganzen Komplexes: die richtige Ausbildung zum Instructor ist, finanziell wie auch vom Zeitaufwand her, nicht billig, die Anschaffung von guten Kanus, Schwimmwesten, Paddeln, Matten, vielleicht einem Anhänger für den Transport von Kanus und dem ganzen Gerödel detto. Und wenn der Schüler dann erkennt, dass die verwendete Ausrüstung auch zu ihm passen würde, dann spricht wohl nichts dagegen, wenn der Instructor auch als Händler auftritt. Wobei, so glaube ich, bei den Instructoren, die ich bisher kennen gelernt habe, immer die Vermittlung der Erkenntnis, dass Paddeln Spass macht und neue Erfahrungen mit sich bringt, an erster Stelle steht. Und ich kenne keinen, der sich in der Szene bewegt, der davon bisher so richtig reich geworden ist...
So, jetzt reicht's einmal, vielleicht hat dieser ausführliche Post zur Debatte ja auch etwas zur Klärung beitragen können! Heinz
Richard
(
gelöscht
)
Beiträge:
24.07.2009 12:11
#22 RE: Canadierkurse - Risiken und Nebenwirkungen
@Frank: meine Schilderungen bezogen sich nur auf das, was ich persönlich erlebte. Höhepunkt war der Genosse mit dem Outdoorshop in einer fränkischen Großstadt letztes Jahr, bei dem ich eigentlich nur ein Paddel kaufen wollte. Als erstes fragte er mich zielstrebig, ob ich schon mal einen Canadierkurs gemacht hätte. ich verneinte (obwohl ich schon zwei gemacht hatte....), darauf gab er mir (im Laden !) ein Paddel in die Hand mit der Aufforderung, ihm mal zu zeigen, wie ich paddele. Anstelle den Laden sofort zu verlassen (das einzig richtige wohl) Ich ging drauf ein, und simulierte einen trockenen J-Schlag. Anhand dessen erkannte der anerkannte ACA Instruktor sofort, dass ich keine Ahnung habe wie man ein Paddel hält, und unbedingt nen Kurs bräuchte. Der andere ACA Instruktor aus der Region (bei dem ich später zwei Kurse machte), hat mir vor dem ersten Kurs erklärt, dass er sich nicht vorstellen kann, dass ich auf seinem Hausfluss alle Kehrwasser treffe, ohne vorher einen Kurs gemacht zu haben (hab ich dann doch, hätte die Kursgebühr wetten sollen...). Von dem konnte ich dann aber doch einiges lernen; viel offizielles, im Rahmen des Kurses, aber nochmehr vom genauen Zusehen (z.B. wie blitzschnell ein Heckhebel beim surfen in der Welle gesetzt wird und sofort wieder das Paddel aus dem Wasser genommen wird)... Sorry, wollte dich und vieleicht auch einige andere Instruktoren nicht pauschal in ein Boot werfen....
@Richard, das Verkaufsgespräch kann ich mir lebhaft vorstellen ... Ich kenne die beide von Dir angesprochenen ACA Instructoren, sie sind beide schon sehr speziell. Der eine hat früher sogar beim anderen gearbeitet. Da ich beide kenne weiß ich auch warum das nicht gut ging ;-)
lithiumhabib
(
gelöscht
)
Beiträge:
24.07.2009 13:17
#24 RE: Canadierkurse - Risiken und Nebenwirkungen
...als begeisterter *Ausprobierer und Selbstbeibringer* treib ich mich nun seit ca. 25 Jahren mittels verschiedener Gefährte solo auf dem Wasser ´rum. Mit "jemandem was abschauen" ist also nix. Speziell mit dem Canadier geht´s nun ins achte Jahr und es wird keine andere Bootsgattung mehr für mich geben. Aber ganz ehrlich: obwohl ich schon dahin komme wo ich hin will (mit dem Boot), bin ich überzeugt dass ich nicht annähernd "gut" paddeln kann. Auch wenn ich die Bücher von Onkel Bill und anderen talentierten "Göttern" gelesen habe und durchaus verstehe was mir da vermittelt wird - meine innere Stimme sagt mir - mach´endlich ´nen Kurs, sonst wird das nie was Richtiges. Durch Job und andere Verpflichtungen hab ich dafür aber bisher keine Zeit. Nun steh ich vor der Wahl, meine Unabhängigkeit mal ein weekend aufzugeben und statt alleine vor mich hin zu wurschteln endlich mal bei Frank oder Jörg einen Kurs zu buchen. Und so wird es wohl auch werden. Zu Risiken und Nebenwirkungen fällt mir da nicht viel ein. Gut, ich könnte mich unglaublich blamieren, aber das Risiko ist es mir wert. Und anschließend besser, ermüdungsfreier und effizienter paddeln zu können - sind doch tolle Nebenwirkungen!!! Sinnhaftigkeit eines Kurses... sollte jeder für sich entscheiden...
Vielleicht entsteht dein Eindruck, daß Canadierkurse überbewertet werden, dadurch, daß du andere Zielvorstellungen hast als diejenigen, die diese Kurse so hoch preisen. Zielvorstellungen sind sehr persönlich und ich bemühe mich, meine eigenen Zielvorstellungen nicht auf andere zu übertragen. Die meisten von uns (mich eingeschlossen) neigen aber dazu, davon auszugehen, daß das, was einem selbst geholfen hat, ein Ziel zu erreichen, selbstverständlich auch anderen helfen wird. Dabei wird selten hinterfragt, ob der andere überhaupt dasselbe Ziel verfolgt, und auch nicht, ob für ihn derselbe Weg ebenfalls der beste ist.
Ein Canadierkurs taugt dazu, die paddeltechnische "Werkzeugkiste" mit neuen (oder verbesserten) nützlichen Gerätschaften anzufüllen. Mit den zusätzlichen Werkzeugen habe ich dann ein breiteres Spektrum an Möglichkeiten zur Verfügung, eine bestimmte Paddelsituation zu meistern, und/oder ich kann ein breiteres Spektrum an Situationen meistern. Wenn eins von beiden mein Ziel ist, bin ich hier richtig. Wenn das nicht der Fall ist, brauche ich keinen Kurs. In wiefern kann ich mir dieses Werkzeug aber auch autodidaktisch aneignen? Das hängt meines Erachtens sehr vom Talent ab, und damit kann man sicherlich ein ordentliches Stück weit kommen. Talent hat aber nicht jeder im gleichen Maße, und obendrein stößt auch Talent an seine Grenzen, nämlich da, wo es um Techniken geht, die auf (z.B. wissenschaftlichen) Erkenntnissen basieren, die sich einem nicht ohne Weiteres erschließen, oder wenn es um Erkenntnisse geht, für die auch die Experten Jahrzehnte gebraucht haben, um sie sich zu erarbeiten.
Groetjes uit Holland, Mark
P.S.: Morgen kommt der Twister zum ersten Mal zum Einsatz als Kursboot!
Ich möchte mal meine Sicht darlegen. Wir haben vor kurzem zwei ACA Kurse besucht. Anfangs haben wir uns für einen Zahmwasser1 Kurs angemeldet – wir können ja paddeln, dachten wir. Sicherlich sind wir bis jetzt auch ohne Ausbildung auf unseren Wanderfahrten immer am Ziel angekommen und bewegt haben wir unser Dickschiff eigentlich immer flott und zielsicher. Nach einem Aha- Erlebnis auf leichtem Fließgewässer ;-) haben wir mal begonnen, über unsere Einstellung zum Kanufahren und dessen Technik nachzudenken. Kurzentschlossen buchten wir noch einen Flachwasserkurs. Nicht wissend, was uns erwarten wird, waren wir uns aber sicher, dass wir uns A) gut fortbewegen und vor allem B) ein perfekt eingespieltes Team sind. Wir wurden dann schnell eines besseren belehrt. Der Flachwasser und Zahmwasserkurs hat uns durch die Vermittlung der ACA Technik ein anderes, für uns besseres, Bootsgefühl eingebracht. Und was fast noch wichtiger ist, durch das Coaching wurden unsere Schwachstellen aufgedeckt und uns vom Instructor gnadenlos um die Ohren gehauen ;-)). Nicht nur Technik sondern eben auch Kommunikation im Tandem usw. Darauf können wir nun sehr gut aufbauen.
Was die Instruktoren und/oder Händler bzw. deren Cross-Selling Aktivitäten angeht, sind wir doch alle mündige Konsumenten die selbst entscheiden können, ob man neben einem Kurs auch noch Zubehör erwirbt.
Der Vertrieb von Produkt und Dienstleistung und deren Verknüpfung begegnet uns täglich im Berufsleben. Warum sollte ein Instructor oder Händler darauf verzichten? Kaufmännisch gesehen, wäre das fast schon fahrlässig…
Autodidakt - Kanudidakt? 10 Jahre Kajak, 10 Jahre Pause, dann volle Motivation durch einen Grundkurs bei den Grimms im OC. Ein Jahr später hat mich Detlev getroffen ( er hat mich am Wasser mit meinem Rendezvous gesehen und angesprochen ) es folgten viele gemeinsame Ausfahrten. Wie ich heute weiß, war Detlev schon damals ACA-Instructor. Kein Wunder, daß ich von Ihm profitiert habe. Einen Solokurs ist er mit mir erst viel später, auf meinen Wunsch hin gefahren. Es folgten weitere wichtige Schritte, wie die Guideausbildung bei Frank usw. Inzwischen hatte ich mit Bell und Wenonah zu Handeln begonnen und konnte Jörg dazu gewinnen, bei uns ( Kärnten ist OC- Entwicklungsland ) Kurse zu geben. Freestyle, Canadian Style, ACA-Instructor development Workshop. Bei jedem war ich natürlich dabei! Ich freue mich auf die ACA-Zertifizierung im September! Im Grunde meines Herzens wäre ich soooo gern Autodidakt! Warum nicht? Ganz einfach: Meine Lernkurve ist eine Treppe!
Ja. offenkundig überwiegen - wenn wir die Repräsentativität der Aussagen mal lieber nicht in Zweifel ziehen - die Chancen.
Die Risiken sind wohl vor allem "Sucht" (nehmen wir doch alle gern in Kauf) und "Selbstzweifel" (Nichterreichen von zu hoch gesteckten "Zielen"). Das war ja auch der Ausgangspunkt des Threads, dass davor gewarnt wurde zu hohe Erwartungen an Kurse zu wecken (und zu haben). Wenn Ausnahmepaddler wie Heinz dann doch gleich nach dem ersten Kurs zu versierten Bootstestern werden müssen wir Normalsterblichen, in denen dieses Talent nicht angelegt ist, uns eben bescheiden und fleißig weiter üben.
Ein Risiko erkenne ich noch im Kurse-geben. Die Instruktöre sind schutzlos einer Berufskrankheit ausgesetzt deren deutlichstes Symptom das Einordnen der Paddlerinnen- und Paddlerwelt in "Kann paddeln" und "Kann nicht paddeln" ist (davon müssen wir Amateure - noch im passionierten oder schon im obsessiven Stadium des Krankheitsvelaufs der "Paddelsucht" - uns ja nicht gleich auch anstecken lassen), und sie neigen dazu im Besuch eines Paddelkurses die Lösung jedwedens Paddelproblems zu sehen - vielleicht ein eher ökonomisch bedingtes Problem. Dabei hilft vielfach Paddeln, Paddeln, Paddeln auch - ob wir nun unsere Sucht mit Fusel (GFK-Schüssel) oder Cognac (High-End-Importboot) befriedigen.
Axel
P A D D E L B L O G - "Everyone must believe in something. I believe I'll go canoeing" Henry David Thoreau
Also, da muss ich doch deutlich wieder sprechen. Mein Atkinson z.B. aus GFK ist keinesfalls Fusel. Eher würde ich sagen guter Malt. Auch aus Fusel kann man ein gutes Tröpfchen designen, wenn man weiss wie es geht. Holzrand hat er aber.
Wie hab ich den ausgesucht: Ich bin zum welle (den ich nicht kannte) gefahren (ohne Kurs übrigens ), hab den da liegen gesehen, hab den mal geschultert - ging grad so - hab den Preis gedrückt , und mitgenommen. Probefahren war mir zu umständlich, hatte auch grad keine Zeit. Außerdem kann isch sowieso nicht gut paddelen, bin ja mehr der "Waldläufer"
Wie hab ich den ausgesucht: Habe mir im Forum die Statementes einiger durchgelesen. Da waren auch Instruktoren dabei , frei nach dem Motto Kontrolle ist gut - Vertrauen ist besser. Man muß einem Profi hinter die Fasade schauen können, dann profitiert man von dessen jahrerlanger Expertise, Paddelkurs hilft natürlich auch, allerdings ohne selbskritsiches und geduldiges Zuhören und Annehmen können geht meist gar nix.
moose
p.s. habe dann naturellement auch einen Kurs gemacht, da stand die Geselligkeit im Vordergrund für mich, das Lernen kommt da von alleine, ich habs lieber so rum.
übrigens: ohne diese verrückten hier kritisierten canoefreaks, instruktoren, importoren, den aca leuten hier im deutschsprachigen raum, hätten wir bei uns o/c wüste satt. ihr spinnt doch wohl, ohne die kritisierten hier guten "kommerziellen" hätte ich immer noch keinen blassen schimmer, was ich für mein gutes geld, das ich reichlich habe kaufen kann im oc bereich. wir können froh sein dass es die gibt. man stelle sich mal vor, ich müsste mir das neben meinem reichlich anstrengenden job auch noch alles selbst erarbeiten, ich will ein boot das mir taugt und da bestehe ich auf die erfahrung derer, die hier in den dreck gezogen werden und die sollen verdammt noch mal daran verdienen können und müssen, und ohne den forumsbetreiber könnten ihr euch hier noch nicht einmal ausmähren - und das auch noch umsonst. beim psychiater müsstet ihr bezahlen - so jetzt ist mirs wieder besser
Axelchen, nach Deiner Logik (Paddeln, paddeln, paddeln) müßte dann die Gleichung 3X3 = 10 nach der 10-millionsten Wiederholung korrekt sein!?! Im Übrigen verunglimpfst Du gerade pauschal einen ganzen Berufsstand, bist aber offensichtlich zu feige, das konkreter zu fassen. In dieser Pauschalität ist das unanständig/erbärmlich, ebenso wie dein Vergleich aus der Tierwelt, den Du in Deinem privaten Selbstentblößungsblog anstellst, ein erstaunliches Verhalten, bedenkt man Deinen beruflichen Hintergrund. Den Rest erledigt meine "Affenbande" Jörg Wagner
Wenn Du Dich verunglimpft fühlst bedauere ich das (ein wenig). Der Berufsstand wurde ja schon als sehr sensibel bezeichnet. Dabei sind das doch alles sehr robuste bärtige Leute. Wie konkret hättest Du es denn gerne und was hat mein beruflicher Hintergrund mit meiner Selbstentblößung zu tun? - Sowas darf schließlich jeder. Dein Berufsstand wird doch wohl ein wenig Fremd- und Selbstreflektion über sein Marketingverhalten vertragen.
Axel
P A D D E L B L O G - "Everyone must believe in something. I believe I'll go canoeing" Henry David Thoreau
Ha, jetzt wird es ja richtig lustig, wenn schon das Tierreich zur Anwendung kommt. Muss mal wieder in Axels Blog reinlesen...
Axel, alter Freund und Zwetschgenröster, schön, was du über meinen Ausnahmehintern schreibst, der sich in einem bestimmten Boot wohler gefühlt hat als in all den anderen. Meine Erfahrungen bis dort hin haben sich auf meine zwei Allys und meinen schönen (auch wenn die Holzbootfraktion anderer Meinung ist) Holzcanadier beschränkt. Auch bin ich (noch) kein Instruktör, wohl zeitenweise bärtig, aber bei Gott nicht robust. Aber dem Berufsstand wird halt ein gewisses Marketingverhalten vorgeworfen, das aber auch anderen Zweigen in der Paddelszene nicht ganz fremd ist. Wer bildet denn die ganzen Leute des GOC aus und mit welchen Booten sind sie dann unterwegs? Höre ich da ein leises NC Prospector im Hintergrund?
Ich glaube, dass bei Kursen und Touren einfach jene Wünsche und Sehnsüchte geweckt werden, die jeder dann bei dem Heilsbringer seiner Wahl (der ist halt oft auch der Kursleiter seiner Wahl) befriedigt, weil dort das Vertrauen entgegengebracht wird, dass für Käufe in dieser Dimension notwendig ist. Auch ich habe schon von Kritikern gehört, dass JW, wenn er einen Kurs veranstaltet, mit der Intention des Bootsverkaufes ans Werk geht, ja den Kurs nur wegen des Bootsverkaufes überhaupt veranstaltet. Wahr? Keine Ahnung? Legitim? Vielleicht. Verständlich? Ganz sicher!
Wie sonst sollten all die Händler, die dafür sorgen, dass unser nicht soooo großer Markt bedient wird und überhaupt existiert, die Lust am Canadierfahren und den oft damit in Verbindung gebrachten Nebenerscheinungen (wie Tipi, Campfiretent, Duluth, Künzi, Ofen mit Rohr, Dingen also, für die auch du, lieber Axel, nicht unempfänglich bist) wecken? Wenn ich mir vorstelle, welchen (zeitlichen und auch finanziellen) Aufwand Wolfgang betreibt, um in der Canadierwüste Österreich diesen Sport zu propagieren, um dann vielleicht doch ein paar Boote an den Mann/Frau zu bringen, also ich würde in der Zeit lieber Paddeln gehen oder einen weiteren Kurs besuchen, da hätte er wahrscheinlich mehr davon. Womit wir bei dem manchmal vielleicht etwas übertriebenem missionarischem Eifer wären, der viele Instruktöre und ihre Klientel plagt. Wobei die Leute, die einen Kurs besuchen oder sich dafür interessieren, in den meisten Fällen ja schon leicht infiziert sind. Schwieriger zu erreichen sind jene, für die das Canadierfahren eine tolle Freizeitbeschäftigung wäre, die aber gar nicht wissen, dass es das gibt und dass man diesen Sport auch in unseren Breiten ausüben kann.
Ich glaube, dass Axel mit seiner Meinung über den Berufsstand da nicht allein dasteht, aber doch die Chuzpe hat, diese Zweifel einmal auszusprechen und zu konkretisieren. Was dabei herauskommt kann positiv oder negativ betrachtet werden, Selbstreflektion bei den betroffenen Personen auslösen oder auch die ablehnende Gruppe anregen, über ihre Ansichten nachzudenken, um sich dann hier zu äussern.
Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich von den bisher besuchten Kursen immer wieder profitiert habe und auch in Zukunft, wenn sich die Gelegenheit bietet, bei verschiedenen Instruktoren Workshops und Kurse absolvieren werde. Und auch von den Kursen, die ich bisher gehalten habe, habe ich in der einen oder anderen Form profitiert, sei es, weil ich interessante Menschen kennen gelernt habe oder vor dem Problem gestanden bin, bestimmte Lerninhalte so zu formulieren und auch zu demonstrieren, dass sie für die Kursteilnehmer verständlich und nachvollziehbar waren...
In diesem Sinne, gehen wir paddeln, das mögen wir alle gern, ob mit oder ohne Kurs, mit HiTec oder nicht, allein, zu zweit, in der Gruppe, alles hat seine Berechtigung und seine Anhängerschaft, und warum auch nicht! LG Heinz
"Leichtgläubigkeit kann lächerlich machen, aber das grundsätzliche Mißtrauen, das auf der Überzeugung ruht, der Vollbringer eines großen Werks welcher Art auch immer sei im Kern so dürftig ausgestattet wie man selbst und habe nur den richtigen Dreh gefunden, ist noch viel peinlicher. Überhaupt ist es vulgär, bei der Betrachtung der Handlungen anderer als Motiv immer nur das allerniedrigste für wahrscheinlich zu halten. Es spricht zwar viel dafür, ist aber als geistiges Prinzip fanatische Ketzerei und als Lebenseinstellung von schmutzigem Zynismus; schmutzig, weil die Lizenz dabei herausschaut, sich selbst ebenfalls keine Hemmungen aufzuerlegen."
Ich persönlich finde ja es gibt kaum etwas gefährlicheres im Zusammenleben als die Spekulation über die Motive seiner Mitmenschen. Man kann sich dabei mit mindestens 50% Wahrscheinlichkeit wie ein überheblicher Idiot verhalten.
Leute, das Leben ist nicht einfach und ausserdem viel zu kurz, machen wir es doch nicht künstlich schwerer. Wer zum Kurs kommt, der kommt eben - wer nicht mag, der muss ja nicht. Ich hab zwar auch einige Jahre gebraucht bis ich gelernt hatte, das man jedes Angebot auch ablehnen kann, einen Kurs den ich nicht wollte habe ich deshalb aber noch nie gemacht. Übrigens: Händler, Instrukteure und sogar Versicherungsvertreter sind auch Menschen.
Es ist Samstag - also geht paddeln!!!!
-- "Die Weisen erfreuen sich am Wasser." (Konfuzius, 551 - 479) -
Lieber Sebastian, ein schönes, ein sehr treffendes Zitat genau zum Kern des Themas ! Auch ansonsten hast Du ein schönes Schlusswort gesprochen wie ich finde : denn warum sollten wir alle weiterhin dem privaten Problem eines einzelnen .... so viel Aufmerksamkeit und Schweiß opfern. Ich folge jedenfalls lieber Deinem Rat ! Gruß Hans-Georg
Bääh, heul, heul, ihr könnt alle paddeln gehen, nur auf mich wartet der Rasen...
Viel Spass Heinz
PS.: Ich würde Axels Äusserungen nicht für bare Münze nehmen und ihn auch nicht ächten (früher war ja die Verbannung eine arge Strafe, ausgeschlossen aus der Gemeinschaft), denn ich finde, durch seine Anregungen ist eine sehr, sehr lebendige Debatte (für manche vielleicht auch Diskussion) entstanden, die ohne die provokative Fragestellung wahrscheinlich nicht statt gefunden hätte (Sinn oder Unsinn des Threads und eventueller Ergebnisse für jeden einzelnen sei mal dahin gestellt, siehe Sommerloch...) Popcorn, Chips und Cola gibt es an der Kasse...
Ja warum sollten sich unsere Gewerbetreibenden auch Gedanken über so ein privates Konsumentenproblem machen?
Werde ich doch ganz anmaßend spekulativ analytisch: Was Jörg (in dem Thread aus dem dieser abgezweigt wurde) auf den Plan gerufen hat war mein Aufruf zu Misstrauen gegenüber den Ratschlägen von Händlern und Importeuren – eine gezielte Stichelei, vielleicht nicht gerade „mutig“ aber wer will schon einen ausgewachsenen Streit vom Zaun brechen wenn er mit einer kleinen Andeutung etwas Nachdenklichkeit erzeugen kann? Was Jörg aus dem Beitrag aufgegriffen hat war meine Unsinnigerklärung des Ratschlags „Try before you buy“ gegenüber Paddelanfängern. Kommt mir auch nicht wirklich treffgenau und mutig vor denn das werden die meisten von uns wissen, dass jemand, der mal einen Paddelkurs besucht hat, nicht gleich über umfassende Kenntnisse in der Einschätzung von Bootscharakteristika verfügt. Die Grundlagen dazu mögen gelegt sein.
Der Kern der Auseinandersetzung bildet doch unzweifelhaft die Funktion dieses Forums als Diskussionsplattform über alle Facetten des Canadierpaddelns und die Gefahr der Beeinflussung oder auch Vereinnahmung dieser Diskussion durch kommerzielle Interessen vor der ich die Frechheit hatte zu warnen.
Dass ich in dieser Warnung niemanden direkt und konkret angreife (außer Albert, der mir da brandaktuell eine Steilvorlage geboten hat) liegt daran, dass sich diese kommerziellen Interessen in der Regel nur in allgemeinen Ratschlägen und Hinweisen äußern. Frank als Forumsbetreiber ist da ja besonders vorsichtig, was durchaus auch mal anerkannt werden sollte.
Wenn Jörg eine Position beansprucht, die ihn für jegliche Kritik unerreichbar macht und sich seine „Sekundanten“ von ihm zum Affen machen lassen scheint mir die Parallele zum Tierreich doch sehr nahe liegend. Aber es ist unfein solche Vergleiche zu ziehen. Derartige Unfeinheiten liegen für solche, die sich ans Bein gepinkelt fühlen, offenbar nahe. Ich nehme den Vergleich zurück, lösche die Parantese und bitte um Entschuldigung (weil man sich ja nicht selbst entschuldigen kann). Gleich wohl bleibe ich in der Sachfrage bei meinem Standpunkt.
Ach ja, eine Antwort bin ich Jörg noch schuldig:
In Antwort auf:nach Deiner Logik (Paddeln, paddeln, paddeln) müßte dann die Gleichung 3X3 = 10 nach der 10-millionsten Wiederholung korrekt sein!?!
Ist doch völlig egal ob da was korrekt ist oder nicht (was eigentlich?) Die 10 Millionen Wiederholungen stellen doch unter Beweis dass das Ganze richtig Spaß gemacht hat. Warum soll auch immer alles „korrekt“ sein? Was haben wir Dilettanten es gut - wir können einfach nur paddeln (und müssen nur in Anwesenheit von Instruktören gut aussehen dabei). Muss jetzt los zum Bootshaus - macht ruhig ohne mich weiter.
Axel
EDIT: Hallo Heinz (da haben wir uns "überschnitten" - ich fänds dann doch - Sommerloch in oder her - ganz angemessen ein wenig (nicht zu sehr) ernst genommen zu werden.
P A D D E L B L O G - "Everyone must believe in something. I believe I'll go canoeing" Henry David Thoreau
Also nochmal kurz zur Klarstellung: Mein vorhergehendes Posting war nicht gegen eine Person gerichtet, auch nicht gegen Axel. Es ist vielmehr so, dass ich beobachte, dass das verbreitete Misstrauen gerade nicht das Problem eines einzelnen zu sein scheint, sondern allgemein zunimmt. Das zeigte sich auch in einigen anderen Threads. Gut - es sind für viele harte Zeiten, und viele suchen eine alternative zu vorherrscheden Systemen. Diese Antwort können wir hier wohl nicht liefern, wenngleich ich empfinde, das gerade die Canadierszene einen sehr menschlichen, hilfsbereiten und geradezu alternativen sozialen Umgang pflegt. Und dazu gehören auch Händler und Instruteure. Ob begründet oder nicht, scheint mir Misstrauen als Grundhaltung schädlich, da es die Atmosphäre im Umgang mit unseren Mitmenschen vergiftet, die wir so genießen, wenn Paddler zusammen sind. Schon im 12 Tafelgesetz der Römer gab es die Unschuldsvermutung (die ja in heutigen Zeiten gelegentlich relativiert wird).
Ok, nehmen wir also den Impuls von Axel doch konstruktiv auf, gehen zurück auf Anfang und formulieren die Frage neu:
"Canadierkurse - Eure Wünsche und Erwartungen"
* Was sind Eure inhaltlichen Erwartungen an einen Canadierkurs? * Welchen Rahmen (zeitlich, räumlich) wünscht Ihr Euch dafür? * Was wolltet Ihr daraus mitnehmen (Know How, Einstellung, Gefühl,etc...)
Also kurz - wie sähe der Kurs aus an dem Ihr unbedingt teilnehmen wolltet?
Da bin ich mal neugierig ob ich gespannt bin!
-- "Die Weisen erfreuen sich am Wasser." (Konfuzius, 551 - 479) -
ohne diese verrückten hier kritisierten canoefreaks, instruktoren, importoren, den aca leuten hier im deutschsprachigen raum, hätten wir bei uns o/c wüste satt. ihr spinnt doch wohl, ohne die kritisierten, hier guten "kommerziellen" hätte ich immer noch keinen blassen schimmer, was ich für mein gutes geld, das ich reichlich habe kaufen kann im oc bereich. wir können froh sein dass es die jungs hier gibt. man stelle sich mal vor, ich müsste mir das wissen dieser leute neben meinem reichlich anstrengenden job auch noch alles selbst erarbeiten, ich will ein boot das mir taugt und da bestehe ich auf die erfahrung derer, die hier in den dreck gezogen werden und die sollen verdammt noch mal daran verdienen können und müssen, und ohne den forumsbetreiber könntet ihr euch hier noch nicht einmal ausmähren - und das auch noch umsonst. beim psychiater müsstet ihr bezahlen - so jetzt ist mirs wieder besser euer moose - duck und weg
Moose spricht mir aus der Seele. Ich hoffe sehr daß diese, zum Teil, infantile Kritik an den "kommerziellen" Kapitalisten, die offenbar jede sich bietende Gelegenheit nutzen, um den vielen hilflos herumirrenden, vollständig unmündigen Canoe-Junkies, die letzen sauer verdienten Heller aus der Tasche zu ziehen, nicht dazu führt, daß diese sich aus diesem Forum zurückziehen. Gruß, Claus
Hi Axel, Du kamst mir mit Deinem Post vorhin zuvor. Wird wohl nix mit konstruktiver Debatte statt dessen halt destruktive Disskussion - ist auch ok!
In Antwort auf:Der Kern der Auseinandersetzung bildet doch unzweifelhaft die Funktion dieses Forums als Diskussionsplattform über alle Facetten des Canadierpaddelns und die Gefahr der Beeinflussung oder auch Vereinnahmung dieser Diskussion durch kommerzielle Interessen vor der ich die Frechheit hatte zu warnen.
Ist das so? Dann ist Deine Überschrift zum Thema also nur Polemik? Es geht also nicht, wie der geneigte Leser vermuten könnte um den Sinn oder Unsinn von Canadierkursen? Da war ich wohl doch zu leichtgläubig. Aber das nehme ich gern in Kauf. Man nennt sowas übrigens Trollposting. Auch wenn Trollpostings verlockend sind - sie sind nicht der geeignete Ausdruck von persönlicher Reife. Und überdies auch nicht besonders nützlich. Was ist also bis jetzt der Erkenntnisgewinn den der Leser dieses Threads bekommt?
In Antwort auf:Dass ich in dieser Warnung niemanden direkt und konkret angreife ... liegt daran, dass sich diese kommerziellen Interessen in der Regel nur in allgemeinen Ratschlägen und Hinweisen äußern.
Warum eigentlich nicht Axel? Warum nennst Du nicht das Kind beim Namen und sagst mal direkt raus wer und was Dich stört ... oder - halt- ich hab eine bessere Idee: Klär das doch am besten direkt mit demjenigen. Dann kann man es aus der Welt schaffen und gut ist. Wenn Deine Freunde mal bei Dir in ungnade fallen - erfahren sie das doch sicher auch nicht über Dein Blog? Das ist doch irgendwie schwach.
In Antwort auf:Frank als Forumsbetreiber ist da ja besonders vorsichtig, was durchaus auch mal anerkannt werden sollte.
Tatsache ist: Es ist sein Forum. Ich bin ihm sehr dankbar dafür, dass er sich die Arbeit macht und wie er es macht (Unentgeldlich!!!!). Selbst wenn er hier halbseitige Werbeanzeigen schalten würde, wäre das nichtmal unanständig.
Liebe Grüße, Sebastian
-- "Die Weisen erfreuen sich am Wasser." (Konfuzius, 551 - 479) -