wir suchen Alternativen für eine Wochendtour am Ognon. Der Fluss müsste gut per Bahn errichbar sein und im Südwesten von Deutschland liegen oder im Elsaß
Wir dachten schon an den Neckar. Aber da, wo ich schon gefahren bin (Horb-Rottenburg), gibt es glaube ich keine Campingplätze , oder doch?
Wie sieht es weiter flussabwärts aus? Kennt jemand denn Abschnitt ab Plochingen, wo der Fluss schon zur Bundeswasserstraße ausgebaut ist? Ist jemand so etwas schon gepaddelt? Ich habe leider keine Erfahrungen damit wie es ist, neben Sportbooten herzufahren.
Die Donau unterhalb von Zwiefaltendorf könnte was für euch sein. Ich kenne die Donau selbst nur Oberhalb. Für eure Pläne scheidet das aber aufgrund der Befahrungsregeln ehr aus. Die Strecke Riedlingen-Zwiefaltendorf ist am Wochenende gesperrt. Die bekannte Strecke, Beuron-Sigmaringen geht nur mit Voranmeldung und bei einem Pegel > 50cm in Beuron. Ist aber aufgrund des Andrangs bei den Vermietern eh nicht empfehlenswert. Fällt der Pegel unter 50cm setzen die Vermieter unterhalb von Sigmaringen ein, dann wird es da voll. Die unreglementierte Strecke Sigmaringen bis Riedlingen ist für eine 2-Tages Tour auch etwas kurz (~25km). Offizielle Zeltplätze gibt es auf der Strecke nicht. An der „Blochinger –Brücke“ , etwa in der Hälfte, gibt es eine schön angelegte Grillstelle....
Hochreihn, Schaffhausen bis ? fällt mir noch ein, bin ich aber selbst noch nicht gepaddelt.
Ich habe Deine, Eure Reisepläne für Frankreich etwas Mitverfolgt. Kommt aber leider mit großer Wahrscheinlichkeit bei uns nicht hin. Hätte auch mit den Kindern ganz gut gepasst, unsere Mädel ist 7, der Bub 5. Vielleicht ein andermal ?
Gruß und viel Spaß
Michael
taniwha
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gelöscht
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Beiträge:
05.07.2006 20:14
#3 RE: Fluss für Wochenendtour im Südwesten gesucht
Für eine Wochenendtour auf dem Neckar bietet sich die Strecke von Bad Wimpfen bis Hirschhorn an: 52 km mit ganz klitzekleinen Fließstrecken nach den Staustufen (allesamt leicht zu umtragen, manchmal wird man auch geschleust...). Landschaftlich ist der Neckar auf dieser Strecke sehr ansprechend mit Waldufern und Weinbergen (es hat sogar Eisvögel, aber nicht weitersagen, sonst verbieten sie da noch die Großschifffahrt...) und abseits vom Fluss kann man auf Kultur machen: Bad Wimpfen, Zwingenberg mit der Wolfsschlucht (dort "spielte" der Freischütz...), Eberbach und Hirschhorn sind allesamt nette Städtchen. Der Schiffsverkehr hält sich sehr im Rahmen, nicht vergleichbar z.B. mit dem Rhein...
Praktischerweise gibt's auf halber Strecke, bei Binau, einen Campingplatz für die Übernachtung. Ist zwar nicht der absolute Brüller, aber für eine Nacht mehr als okay...
Alternativ eine kombinierte See-/Flusstour auf dem schwäbischen Meer und dem Hochrhein von Radolfzell nach Schaffhausen (CH). In Radolfzell fällt man aus dem Zug schon fast in den See und paddelt am ersten Tag bis Wangen am Südufer der Höri. Von dort am Tag 2 ans Seeende nach Stein am Rhein und dann gemütlich treiben lassen bis Schaffhausen. Nur nicht einschlafen, denn dann kommt der Rheinfall ;-) Beim Kanuclub in Schaffhausen (ca. 150 m rechts oberhalb der ersten Brücke von Schaffhausen) aussetzen und abbauen. Zum Bahnhof steht aber ein längerer Fußmarsch an.
eine kleine Korrektur zu den Donauangaben: die Donau ist inzwischen auch von Siegmaringen bis Riedlingen reglementiert (Pegel 76cm und Berechtigungsschein). Das ist ärgerlich weil der Pegel (kann auch 72cm sein) völlig unkalkulierbar ist. Geht also nur noch ab Riedlingen (und das nur während der Woche...). Regeln über Regeln...
Zerknirschte Grüße Axel ________________ floating toolbox
Ja Joe, das Selberdenken ist nicht jedermanns Sache. Gerade in diesem Forum treiben sich vielfältig Menschen herum, die die Überfüllung unserer Gewässer auf Kosten ihrer persönlichen Ruhe und Entfaltung (und manchmal auch aus Umweltschutzgründen) anprangern. Wenn schließlich Regelungen getroffen werden, die das bunte und laute Treiben auf den Flüssen einschränken isses auch nicht recht: das wird ja aus notorisch fragwürdigen Gründen des Naturschutzes gemacht und nicht klipp und klar zum Schutz weniger priviligierter Kanu-Enthusiasten, die all die anderen Stümper nicht mehr vor dem Bug haben wollen. Wenn diese Kanu-Übermenschen sich dann solchen Regelungen nicht "unterwerfen" wird das zum Akt der denkenden Erkenntnis hochstilisiert und alle anderen "Unterwerfer" Duckmäuse und "Naturschutzbedenker" zu sklavisch obrigkeitshörigen Dummies abgestempelt.
Wow Joe, Du Gigant des Denkens, ich bin tief beeindruckt und beuge mein Haupt voller Demut in der Erkenntnis, dass ichs offrenbar nicht besser verdient habe.
Hi, und?? was soll uns das sagen. Wer da schonmal gepaddelt ist kennt diese bescheuerten Regeln auch. Denke das keiner das toll findet. Schon der Umfang der gewerblichen erlaubten und der privaten..da kann man ja dran fühlen. Wer hat wohl mehr Verständnis für die sicher gegebenen Naturschützerischen Belange. Der Paddler mit eigenem Boot der höchstwahrscheinlich schon einiges an Erfahrung mitbringt (den ortsansässigen Paddlern wird das ja auch ganz offiziell bescheinigt) oder der Mietpaddler der oft nichtmal weiss wie er überhaupt richtig ins Boot reinkommt. Egal, ist leider Gesetz oder Vorschrift oder wie auch immer das zu nennen ist. Wer nun meint den kleinen Anarcho raushängen lassen zu müssen schadet nur der Allgemeinheit sprich den anderen privaten Paddlern. Werden solche Typen dann öfter erwischt wird es wohl dann irgendwann so sein das es gar keinen privaten Paddlern mehr erlaubt sein wird die Strecken zu befahren. Der Vermieter kriegt dann ein höheres Kontingent...so tickt Deutschland und die meissten Behörden. Wem also hilft so ein Verhalten... CU Bernd nicht nur drüber reden...machen!
schön, dass Du zur Versachlichung der Diskussion beiträgst und meine dramatischen "Erinnerungspegelstände" über die Links richtig stellst. Bernd trifft - glaube ich - den Punkt. Ein Hinwegsetzen über blöde Regeln macht solche Regeln nur noch blöder. Der DKV versucht sich für die Paddler einzusetzen und erreicht - zumindest für seine Mitglieder - Ausnahmeregelungen. Die Paddler im Allgemeinen können wenig Lobbyarbeit leisten aber z.B. durch vorbildliches Naturschutzverhalten für die Zukunft weiteres sinnloses Regelwerk vermeiden. Kanuklubs beteiligen sich ja zum Beispiel an Flußreinigungsaktionen. Das machen Bootsverleiher - soviel ich weiß - nicht. Dabei sollten gerade sie sich für den Erhalt naturnahmer Flußläufe einsetzen denn dass ihre Klientel nur bedingt Naturschutzinteressen verfolgt liegt auf der Hand.
So eien ähnlichen Fall gibt es auch am Stechlinsee. Paddeln mit eigenem Boot ist naturschädlich, also verboten. Leihbootfahren ist aber OK. Mir fällt da nur "Protektionismus" ein. Und böse Worte. Mussenudurch. Martin
Ooch Joe..stärk..stärk..stärk..so schlimm mit dem angiften ist es doch nicht. Teilst ja selber auch gerne aus ;-). Im Kontext sind wir alle doch einer Meinung, einige drücken es halt nicht ganz so drastisch aus wie du es gerne tust. Aber was wir einzeln auch tun oder nicht tun können, die Donau ist wohl in diesem Bereich für die meissten von uns uninteressant geworden. Ich bin schon in die Schweiz auf Aare, Thur und Reuss umgestiegen. Echt lohnende Flüsse für den der es gerne etwas lebhafter hat. Und damit meine ich nicht die Anzahl der Paddler sondern das Wasser ;-). CU Bernd nicht nur drüber reden...machen!
marcuma
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gelöscht
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Beiträge:
08.07.2006 21:09
#16 RE: Fluss für Wochenendtour im Südwesten gesucht
vielen Dank für die Rückmeldungen. An Arnulf hätte ich die Frage wie es auf der Ill mit Übernachtungesmöglichkeiten aussieht? Ich bin bisher nur von Illhäusern bis Muttersholz gepaddelt und dabei ist mir keine Campingplatz am Ufer aufgefallen. Ich vermute, dass es viele Möglichkeiten zum wilden Übernachten gibt, weiß jedoch nicht, ob die elsässischen Bauern das so gerne haben. Hast du Erfahrungen, bzw. kennst du Übernachtungsstellen? Das würde uns die Planung etwas erleichtern.
Auch die Idee mit Bodensee und Hochrhein finde ich sehr interessant. Auf dem See bin ich schon gepaddelt, auf dem Hochrhein noch nicht, könnte was werden.
Auch der Neckartipp hört sich ja verlockend an und wird geprüft und wird in die Liste für zukünftige Aktivitäten aufgenommen.
Die Donau zwischen Beuron und Sigmaringen gehörte früher im Frühjahr zu meiner Standartstrecke. Mir sind die Regelungen aber zuwider. Ich gehöre auch zu den Menschen, die sich ungern einschränken lassen, andererseits möchte ich nicht an einer Verschärfung schuld sein, indem ich ohne Permit paddle. Damit ist für mich die Donau gestorben, leider!
Ich habe vor einigen Jahren für die freie Befahrbahrkeit der Altrheinauen zwischen Breisach und Sasbach gekämpft und dabei den Amtsschimmel kennen gelernt. Damals habe ich selbst gewerblich Touren geführt, zumeist Schuklassen, denen wir wirklich anspruchsvoll, erst per Boot, dann per Pedes, den Naturraum nahe gebracht haben. Am Ende haben wir sogar angeboten, dass wir auf alle gewerblichen Touren verzichten, wenn die Strecke wenigstens für Privatpaddler offen bleiben kann. Leider konnte ich überhaupts nichts erreichen. Es gibt inzwischen einige Studien, die die Umweltverträglichkeit von geübten Paddlern beweist. Aber die Behörden brauchen ja einen Beweis für ihre Daseinsberechtigung, also wird der Kreis mit der kleinsten Lobby ausgeschlossen. Anschließend folgt das große Schulterklopfen: "Oh, welche tolle Leistung für den Natuschutz haben wir vollbracht!". Dabei verlaufen direkt neben dem Bach die Wanderwege, die Angler stehen am Fluss, und in der Dämmerung stapfen die Jäger im Wald rum und schießen am Rheinufer die Enten ab. Armes Deutschland. Das war wirklich sehr frustrierend!
Gott sei Dank wohne ich nahe an Frankreich, da sieht alles ja ganz anders aus, hoffen wir, dass das so bleibt.