Wir selbst fahren seit Mai 2009 ein Pakcanoe 160, haben aber auch schon den Ally 15,5 unseres Freundes gefahren. Unser erstes Kanu ist der Nova Craft Superior 16. Zuerst einmal: alle Boote sind ähnlich lang. Die Breite ist in etwa vergleichbar. Alle Boote wiegen zwischen 22 und 25 kg. Ally und Pakcanoe haben annähernd einen Rundboden - allerdings bilden die Längsspannten Längsrippen im Wasser, der Bóden wölbt sich immer leicht in das Bootsinnere auf. Der Superior hat einen V-Boden.
Dadurch erklärt sich auf dem Wasser der Unterchied bei den Fahreigenschaften zwischen dem Superior und dem Pakcanoe/Ally: Der Superior ist schnell und hat einen sehr guten Geradeauslauf. Pakcanoe/Ally ähneln von den Fahreigenschaften eher einem Prospector.
Zum Aufbauzeiten/Transport: * Der Superior benötigt natürlich keine Aufbauzeit. Runter vom Auto und rauf auf den Bach ist die Devise! * Das Pakcanoe hat man realistisch allein in 25 min aufgebaut. Zu zweit geht es schneller. Wichtig ist, man benötigt zum Aufbau kein Werkzeug. Die Spannung auf die Aussenhülle (starke LKW-Plane) wird durch je drei Luftschläuche erzeugt. Der Transportsack ist in etwa 95 cm hoch und hat einen Durchmesser von 50 cm. * Der Ally benötigt zum Aufbau ein Werkzeug (Gummihammer). Die Spannung der Aussenhaut (auch hier eine starke LKW-Plane) wird allein durch die Spannten hervorgerufen. Der Aufbau ist dadurch anstrengender und dauert länger als beim Pakcanoe. Und unserer Erfahrung nach sind 2 Personen beim Aufbau sehr hilfreich. Der Ally wir dohne Packsack geliefert. Dieser muss extra gekauft werden. Im Packsack hat der Ally ähnliche Maße wie das Pakcanoe.
Aus unserer Erfahrung (Wiesent und Pegnitz): Ally und Pakcanoe im Sack passen inkl. 4 Personen und Equipment in einen Audi A4 oder vergleichbar. Die Boote lassen sich auch relativ problemlos mit der Bahn transportieren.
Auf dem Wasser/Fluss: * Der Superior muss bei sehr engen Kurven mit Kraft gepaddelt werden. WW I - also zum Beispiel die Isar - sind kein großes Problem. Manchmal fehlt allerdings durch den spitzen Bug (fehlendes Volumen) etwas Auftrieb in Schwällen. Das kann mit einer langsamen Einfahrt in den Schwall sehr gut ausgeglichen werden. Das Boot verwindet sich nicht. Auf WW I hat man aber immer noch volle Bootskontrolle. * Das Pakcanoe verhält sich bei großen Wellen wie ein Zwischending zwischen Schlauchboot und Festboot. Es verwindet sich etwas und gleicht damit Wellen hervorragend aus. Die Spanten rutschen dabei nicht aus der Halterung. Insgesamt vermittelt das Boot ein absolut sicheres Fahrgefühl und 100 % Bootskontrolle. * Der Ally ist deutlich steifer als das Pakcanoe, aber auch er verwindet sich in Wellen. Wie das Pakcanoe vermittelt der Ally ein Gefühl, als liege ein Brett auf dem Wasser. Man hat 100 % Bootskontrolle => unser Freund fährt teilweise stehend (!), um vor Schwällen besser die Fahrtroute zu "scouten".
Stehendes Wasser/Windanfälligkeit: * Der Superior ist kaum windanfällig (starker Wind/Sturm ausgeschlossen) und sehr spurtreu. Dabei ist er sehr schnell zu paddeln. Macht auf Seen und Zahmwasser einfach nur Spaß! * Pakcanoe und Ally sind windanfälliger und werden bei starkem Wind gerne "verblasen". Beide sind nicht ausgeprägt spurtreu (vergleichbar einem Prospector). Dadurch auch etwas langsamer. Aber wir wollen ja schließlich keine Rennen fahren.
Empfindlichkeit der Bootshülle/Gestänge: * Die Hülle des Superior besteht aus Royalex Light. Das Mateial ist relativ unempfindlich, aber man holt sich am Unterschiff Kratzer bei Grundberührung. Dellen im Material entstehen, wenn der Schaumkern beim "Anschlagen" an ein einem Stein/Baum gestaucht wird. Aber wir haben ja unsere Boote nicht für das Museum gekauft, sondern zum Paddeln. * Ally und Pakcanoe holen sich kaum Kratzer bei Grundberührung, reagieren aber sehr empfindlich auf spitze Gegenstände. Solange im Bach runde Kiesel sind, ist hier kein Problem zu erwarten. Anders sieht es aus, bei scharfkantigem Gestein, da heißt es aufpassen. Beim hartem "Anschlagen" an ein Hindernis kann allerdings das Gestänge verbiegen. Beim Pakcanoe schützen aber die Luftschläuche sehr gut die seitlichen Gestänge. Die Schaummatte am Boden des Allys und des Pakcanoes schützen die Bodengestänge nicht zu 100 % vor Verbiegen. * Das Gestänge des Ally's (6 Jahre alt) färbt ab. Nach dem Zusammenbau hat man schwarze Hände! Ob die aktuellen Ally's nicht färbende Gestänge haben, kann ich nicht sagen. Das Pakcanoe benutzt eloxierte Stangen, die dadurch etwas härter sind und nicht abfärben.
So, das war also der "kurze" Bericht. Interessant wäre auch, wenn ein Fahrer eines Rando von Nautiraid seine Erfahrungen vor allem auf flotteren Bächen schildern könnte.
Wir haben ein Pakcanoe 170. Der obige Bericht trifft die Charakteristik auch des 170er genau. Mein Vergleich mit Festbooten beschränkt sich auf frühere Leihcanus vom Typ Prospector. Hier ist das Pakcanoe ebenbürtig, vielleicht, gepaddelt mit 2 Personen etwas langsamer, was eventuell am leichten Aufwölben in der Bootsmitte liegt, insbesondere wenn zwei schwerere Personen paddeln. Ich bin jüngst mit einem 90kg Mann vorne und meinen 84 kg hinten gepaddelt und hatte das Gefühl, dass sich das Boot stärker wölbt, als mit meiner Frau (55kg ) vorne. Im Zweifel ist man dadurch einen Tick langsamer, letzlich ist es aber nicht von Bedeutung. Das Pak lässt sich wunderbar manovrieren, es ist deutlich steifer als man es bei einem Falter vermutet. Es kann nach Lust und Laune gehebelt werden, das Boot zeigt keinerlei Biege- oder gar Abnutzungserscheinungen. Selbst mit wenig Luft gibt es kein unsicheres Gefühl. Wir haben die 2006er Version, bei der gab es Materialprobleme mit den Luftschläuchen, sie neigen zu Undichtigkeiten. Wir haben auf Garantie, bzw. Kulanz konstenlos neue Luftschläuche erhalten, diese aber bis heute nicht eingebaut. Ein bisschen nachpusten reicht völlig. Auf was man achten sollte ist nicht auf die Stangen zu treten, immer nur auf die Haut, sonst können sich die Klemmverbindungen lösen. Es gebietet sich von selbst, diese vor jeder Fahrt kurz zu überprüfen. Wir fahren leider nur wenig, haben aber trotz verschiedenster Grund- und Steinkontakte noch nichts an der Haut fesstellen können. Die ist absolut robust. Die werkseitigen Verstärkungen am Boden konnten bis dato allen Gegebenheiten Paroli bieten. Richtig scharfkantige Steine sind uns noch nicht bewusst untergekommen, die Haut ist heil. Zum Knien sollte man in flachen Bächen Kniepads verwenden. Bei Steinkontakt von unten kann es sonst leicht wehtun. Das einzige was mir nicht wirklich gefällt sind die Sitze und Knien. Man hat das Gefühl etwas eingeklemmt zu sein, was im Falle einer Kenterung problematisch werden könnten. Es gibt aber seit neuestem eine Sitzbank, die wir aber (noch) nicht haben. Das 170er ist übrigens groß genug um 2 Erwachsene, 2 Kinder bis 10 und einen Terrier problemlos zu tragen. Mit meinen Jungs allein passte das komplette Luxuswandergepäck (Baumwolllaavu mit alleine 17 kg und sämtliches Gerödel, vom Hobo bis zum Benzinkocher, Schlafsäcke, Essen) auch hinein und der Terrier war auch dabei...
Kurzum, wer wenig Stauraum hat und auf ein Kanu nicht verzichten will, dem kann ein Pakcanoe eigentlich nur empfohlen werden.
ich bin ja nun vom PakCanoe 165 auf Festboote umgestiegen und denke, dass ich vielleicht auch etwas zu diesem Thema beisteuern kann.
Die Faltcanadier haben einige entscheidende Vorteile: Man kann sie zerlegen und im Keller oder sonstwo lagern. Man kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen, oder vielleicht sogar eine Flugreise mit dem Boot in ferne Länder unternehmen.
Die Faltcanadier haben aber auch entscheidende Nachteile: Diese Nachteile würde ich vor allem in den Fahreigenschaften sehen. Bei den Festbooten hast Du erst einmal wesentlich mehr Auswahl was die verschiedenen Bootstypen und Rumpfformen betrifft. Ein Faltcanadier ist ein Kompromiss aus allem ein wenig. Faltcanadier laufen baulich bedingt einfach nicht so gut Laminatboote (nur da kann ich mitreden). Gerade durch die schwammig Stabilität geht eben auch viel Energie vom Vortrieb verloren. Im direkten Vergleich hast Du bei gleichem Kraftaufwand das Gefühl der Faltcanadier würde auf dem Wasser kleben. Weiterhin hast Du im Vergleich zu Festbooten auch ein ungenaueres Bootsgefühl. Bei Schumi nannte man das immer das Popometer. Ein Festboot gibt Dir eine viel bessere Rückmeldung, gerade auch was Deine Technik betrifft.
Ich habe inzwischen aus einem Boot drei gemacht, weil für mich der Faltcanadier einen zu großen Kompromiss darstellte und ich die eingangs beschriebenen Vorteile nicht genutzt habe. Nur zum Vergleich: Die Strecke Lübben im Spreewald bis Erkner sind auf der Spree etwa 160 Km. Ich bin die selbe Strecke mit einem PakCanoe 165 solo und mit einem Voyager gefahren. Im Voyager habe ich dreieinhalb Tage gebraucht im PakCanoe sechs. Beide Male hatte ich das Gefühl schnell gewesen zu sein....
Für die einen ist ein Faltkanadier ein Kompromiss, für die anderen ist es ein Konsens. Das hängt wie bei allen Booten vom gewünschten Einsatzzweck ab. So gesehen sind auch Laminat- und Royalexboote nur ein Kompromiss (je nach Priorität). Faltkanadier haben ihre Stärken meines Erachtens besonders auf Flußtouren und in entlegene Gebiete. Da kommt es nicht so sehr auf die Geschwindigkeit an (der Bach sorgt ja für Vortrieb) und die Eigenschaften (Flex) im Fließwasser bis leichtem Wildwasser sind für einen auf Sicheheit bedachten Fahrer ziemlich ideal. Ausserdem kann man so ein Boot auch noch "in the middle of nowhere" sehr leicht und schnell reparieren, wenn es mal Kracht. Was ich als sehr angenehm empfinde ist dass das lästige Fahrzeugumsetzen entfällt, weil man mit seinem Kutter im Packsack problemlos in den Zug steigen kann. Ausserdem kann man auch mal einen See zügig queren ohne davonzusegeln. Ich kenne da einige "Allround-Festrumpfboote" da wären die Fahreigenschaften eines Faltkanadiers erst mal wünschenswert. Gut sind die Falter auch für Leute die größere Strecken auf der Autobahn fahren. Boot in den Kofferraum und keine Sorgen bezüglich der Geschwindigkeit und des Spritverbrauchs.
Wenn man kein Haus mit Garten oder eine Garage sein Eigen nennt, dann hat man oft nicht viel Alternativen. So ein Packsack passt in die kleinste Hütte. Was ist denn da die alternative? Ein Schaluchboot? Da wollen wir mal garnicht über die Laufeigenschaften reden.
Natürlich ist das Paddeln im Festboot schöner - gerade auf Flatwater - Die meisten Leute sind wohl eher Tourenfahrer, und da kommen oft andere Aspekte in den Vordergrund.
Ich würde also sagen es kommt auf den Einsatzzweck an, und die Laufeigenschaften sind nicht so gut wie die mancher Festboote, aber immernoch viel besser als man vermuten würde.
Liebe Grüße, Sebastian
-- "Die Weisen erfreuen sich am Wasser." (Konfuzius, 551 - 479) -
ich bin seit gut einem jahr begeisterter ally fahrer (tour 16.5 und pathfinder 15.5) und möchte noch darauf hinweisen, das es mit den neueren modellen von ally (pathfinder etc) auch falter gibt die mehr auf rasches vorwärtskommen auf flachwasser ausgelegt sind.
morgen gehts auf den see mit kenterübungen...
gruss
tobi
Suma
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23.07.2009 04:23
#6 RE: Vergleich Faltcanadier (Ally + Pakboat) und (Fest-)Canadier
Ich kann keinen direkten vergleich zwischen Festbooten und Faltcanadiern ziehen. Aber ich kann noch ein paar Erfahrungen einbringen, die ich mit meinem Pakcanoe 140 so bisher gemacht habe.
Jenes Boot, das ich mein eigen nenne, stammt, wenn ich mich recht an die Aussagen des Vorbesitzers erinnere, aus einer der ersten Serien von Pakboat um 1998. Vertrieben wurde es unter Lizenz bei Madriver, weshalb auf der grünen Außenhaut fett das Madriver-Firmenemblem und das lustige Häschen prangt. Das Gestänge ist noch nicht eloxiert wie bei den neuen Modellen, weswegen ich immer schwarze Hände bekomme, wenn ich vergesse die Arbeitshandschuhe mitzunehmen. Konstruktionstechnisch scheint es aber keine Unterschiede zu den neuen zu geben.
Zum Zusammenbau: Die einzelnen Aufbauschritte hat man schnell verinnerlicht. Nach zwei mal aufbauen, schaffte ich es ohne Anleitung. Ich habe es allerdings noch nie geschafft, das Ding in weniger als 45 minuten zusammenzubauen. Vieleicht bin ich zu langsam aber wenn ich das in einer halben Stunde schaffen soll, brauch ich hinterher ne Dusche. Das Einfädeln der Gunnels in den Wulst der Bootshaut, der später den Süllrand bildet ist eine Tortur. Ständig bleibt die Spitze des Gestänges an den Aussparungen für die Spantenbefestigung hängen und man rennt vor und zurück um die Bootshaut zurechtzuruckeln. Je weiter man das Gestänge in den Schlauch schiebt, desto mehr Kraft braucht man. Ist das erstmal geschafft, erscheint einem der Rest wie ein Kinderspiel, was es auch tatsächlich ist. Schritt für Schritt wird aus einer unförmigen PVC-Tüte ein scnittiges Kanu. Zufrieden-erleichtertes Seufzen am Ende garantiert!. Den Eindruck dass das Boot auf dem Wasser "Klebt", kann ich in etwa bestätigen. Auf spiegelglattem Wasser scheine ich nur so dahinzugleiten und kann auch richtig schön sprinten. Doch schon leicht gekräuseltes Wasser scheint das Fahren irgendwie "zäher" zu machen (Was auch am Wind liegen kann). Unbeladen und nur mit mir drin (ca. 75 Kilo) hat das Boot kaum tiefgang. Seitenwind ist dann ein echtes Problem. Ich hab deshalb ausgiebig mit Bootstrimm rumexperimentiert. Und das ist ein Vorteil, den ein Festboot wahrscheinlich nicht hat:
Ich passe die Rumpfform meinen aktuellen Bedürfnissen an. Bin ich auf der Weißen Elster oder sonst einem Bach unterwegs, verstaue ich das Gepäck dicht vor und hinter mir, also nahe am Drehpunkt. Das boot ist wunderbaar drehfreudig und reagiert sofort auf den kleinsten Steuerschlag. Bin ich auf einem Kanal oder See unterwegs, brauche ich aber guten Geradeauslauf, den ich erhalte, indem ich das Gepäck ganz vorne und hinten in den Spitzen platziere. fahre ich mit leichtem Gepäck, verwende ich einfach zwei mit Wasser gefüllte Packbeutel als Ballast. Die Kiellinie wird annähernd gerade. Das sieht man am besten wenn etwas Wasser im Boot ist. Die Pfütze, die sich vorher noch unter dem Sitz gesammelt hat, verteilt sich nun fast über die gesamte Bootslänge. So wird zwar aus dem Kanu kein pfeilschneller Touring-Solo und auch keine Wildwasserbanane, ich bin aber der Meinung, ein Faltcanadier ist besser im Stande, sich verschiedenen Einsatzbedingungen anzupassen und deckt ein weiteres Feld ab als die typischen "Allrounder" unter den Festbooten. Vieleicht sollten Faltcanadier nicht nur unter dem Aspekt der Transportierbarkeit diskutiert werden, sondern einfach auch mal von Menschen in Betracht gezogen werden, die vorraussichtlich auf vielen unterschiedlichen Gewässerarten unterwegs sein werden.
Da mein Boot schon über zehn Jahre alt ist, Scheint auch die PVC-Haut Alterungsspuren aufzuweisen. Die Oberfläche außen wirkt an vielen Stellen Rau und porös. Manchmal entdeckt man winzige Löcher, die aber nicht durch die Hülle gehen und auch die Stabilität ist nicht beeinträchtigt, welche ja von der Glasfaserschicht in der Haut sichergestellt wird. Durch Pflege werde ich versuchen, den Verwitterungsprozess zu verzögern. Vieleicht haben die neueren Modelle ja auch eine bessere Kunststoffmischung. Ich habe aber mal gehört, dass ein Faltboot durchschnittlich ca. 20 Jahre bei guter Behandlung durchhält. So ein PE-Bomber hält bestimmt 20000 Jahre.
Im Übrigen lese ich die Testberichte zu den verschiedenen Modellen, die hier im Forum vorgestellt werden mit großem Interresse und bin ziemlich beeindruckt von den vielen Designs, Herstellern und Materialien, die Festboote bieten. Für mich als Student ohne eigene Karre, ständig am Umziehen und kleinem Budget ergibt sich zur Zeit aber gar keine Alternative zu einem Faltboot. In meinem WG-Zimmer lagere ich das Teil im Bettkasten. Von meiner Wohnung muss ich die Packtasche nur 300 Meter zu einem Mühlgraben tragen, auf der Wiese aufbauen und das Boot ins Wasser schmeißen und los gehts - wann ich will. Für mich die sinnvollste Investition seit Langem.
Zitat von SumaDas Einfädeln der Gunnels in den Wulst der Bootshaut, der später den Süllrand bildet ist eine Tortur. Ständig bleibt die Spitze des Gestänges an den Aussparungen für die Spantenbefestigung hängen und man rennt vor und zurück um die Bootshaut zurechtzuruckeln. Je weiter man das Gestänge in den Schlauch schiebt, desto mehr Kraft braucht man. Stefan
Du solltest die Stangen mal mit Silikonspray einsprühen, dann geht das ganz einfach.
Unsere erstes Boot war ein Ally. Ich wundere mich immer über die langen Aufbauzeiten; beim ersten Mal haben wir über eine Stunde gebraucht, aber nach einem Jahr (mit ca 2x/Woche auf- und abbauen) haben wir zu zweit deutlich unter 15 Minuten gebraucht (haben wir mal gestoppt). Gummihammer war auch nicht mehr nötig. Bin immer verwirrt, wenn andere mehr als einen halbe Stunde brauchen... Viel Spaß beim Puzzeln! Silke
Denke, es macht einen großen Unterschied, ob ein Ally zu zweit und von eingespielten "Routiniers" oder allein (!) aufgebaut wird. Immerhin dürftet Ihr (Silke und Andreas) nach vorstehender Schilderung Euren Ally weit über 100mal auf- und abgebaut haben!
Gummihammer habe ich beim Ally auch eher selten gebraucht, aber den kleinen 15er pathfinder mit gerader Kiellinie OHNE Schlagseite aufzubauen hat mir gelegentlich viel Schweiß auf die Stirn getrieben. Dito habe ich den Eindruck, dass ein oft und regelmäßig aufgebauter Ally evtl. eine besser gedehnte Haut hat...
Gruss marmotta
Suma
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26.07.2009 23:19
#10 RE: Vergleich Faltcanadier (Ally + Pakboat) und (Fest-)Canadier
Das mit dem Silikonspray hat mir Axel auch empfohlen und ich hab schon drüber nachgedacht. Ich versuchs aber mal mit Ballistol, von dem ich mir neulich eine Flasche zugelegt habe. Das benutze ich zur Werkzeug- und Metallpflege. Auch zur Pflege von Kunststoffoberflächen solls geeignet sein. Und das beste ist, es ist ungiftig und nicht gewässerschädigend.
@Marmotta: Stimm ich dir zu. Bin ja immer alleine beim Zusammenbauen. Bisher warens vieleicht 10-12 mal.
Mit puzzeln hat das nichts zu tun. Ich weiß sehr wohl,wo was hinkommt selbst mit Kopfstand und geschlossenen Augen. Alleine ist es halt anstrengender. Da bleibt mir nur nach Taylorscher Manier meine Arbeitseffizienz zu steigern aber auf den Typen mit der Stoppuhr im Rücken verzichte ich gern. Bis jetzt habe ich auch immer nur sporadisch auf die Uhr geschaut und die Aufbauzeit erstreckt sich für mich vom Moment an, in dem ich den Packsack entleere, bis hin zu dem Moment, in dem ich das fertige Schiffchen zu Wasser lasse. Ich werde die kommende Woche aber mal genauer messen.
Wir können ja mal einen Faltboot-Aufbaucontest (Solo und gemischtes Doppel) veranstalten und unsere Highscores hier einstellen.
erst mal vorab finde ich den Vergleich zwischen Falt- und Festcanadiern sehr informativ. Gerne werde ich als Fahrer eines Rando 520 den gewünschten Erfahrungsbericht auf "flotteren Bächen" nachliefern, sobald diesbezüglich Erfahrungen vorliegen. Wenn Ihr über Fahreigenschaften sprecht, frage ich mich immer, wie schwer Eure Boote dann beladen sind. Wir wiegen immer ca. 260 Kilo mit steigender Tendenz, weil die Kinder (7 und 13) noch schwerer werden und hoffentlich auch wachsen. Ein Hund mit 30 kg ist auch mit dabei.
Kürzlich waren wir auf der Niers bei meist sehr gemächlicher Strömung unterwegs und haben für 22 km knapp drei Stunden gebraucht ohne uns besonders anzustrengen und sind von keinem anderen Boot überholt worden. Da wir erst dieses Jahr mit dem Paddeln angefangen haben und gerade das 5. mal mit dem Boot unterwegs waren, wird es sicher auch nicht an unser überragenden Technik gelegen haben. Das war für mich schon etwas überraschend, weil Mietboote (überwiegend Feststoff Zweier Kajaks)zu Hauf unterwegs waren, von denen es keiner geschafft hat, auch nur in Sichtweite zu bleiben, obwohl wir selbst auch nur eine Spazierfahrt gemacht haben.
Ich bin gespannt, wie wir zu Recht kommen, wenn wir mal auf einem Gewässer unterwegs sind, bei dem viele Kurven zu fahren sind und wo es schneller zur Sache geht.
ich nutze seit diesem Jahr zusätzlich zu meinem Prospector ein Pak 165, das ich sogleich mit auf die Urlaubsreise nahm.
Der Vorteil dabei war, dass ich das komplette Faltkanu inkl. Schwimmwesten, Paddel, Leinen usw. auf dem Autodach in ein Kamei-Box mitführen konnte und es quasi für keine Person ersichtlich war, dass hier zwei Paddler unterwegs waren. Dieser Hinweis ergeht in Anlehnung an das in Oslo gestohlene Holzkanu; d.h. wenn man das Faltkanu nicht braucht, kann man es auch vor neugierigen Blicken schützen. Ich denke mal, dass keiner eine Dachbox aus Verdacht aufbricht, es könnte sich ein wertvoller Inhalt darin befinden.
Aufgrund der schlanken Form des Pak 165 (zw. 84 und 86 cm), konnte ich, am Bestimmungsort angelangt, bei meinem Dachträger (Traversen 163 cm), sowohl das Pak Canoe als auch die Dachbox parallel transportieren. In der Dachbox landete dann die restliche Campingausrüstung, so dass im Auto wieder mehr Platz war.
Ich musste also bei einem Ortswechsel das Pak nicht erneut aufbauen. Die Pak Canoes haben seit diesem Jahr mittlerweile Holzsitzbänke (Gurtflechtsitze), die über zusätzliche Haltestangen ins Canoe eingebaut werden. Bei meinen Transporten entfernte ich weder die Sitze noch das Tragejoch. Letzteres ist sehr angenehm, weil die Pak Canoes generell ein bißchen schwerer sind als andere Falter. Mein 165er habe ich gewogen und bin auf knapp unter 28 Kilogramm gekommen. Dem Verkäufer, Danke an dieser Stelle nochmal an Holger vom Kanadierstammtisch München, habe ich empfohlen, künftig kein Pak mehr ohne Tragejoch zu verkaufen. Das Tragejoch ist auch beim Transport auf dem Autodach von Nutzen, weil es der gesamten Konstruktion mehr Stabilität verleiht.
Durch die serienmäßigen Sitzbänke, die ich den sog. Trappersitzen etc. vorziehe, ist das Pak für mich zu einer echten Alternative im Vergleich zum Festboot geworden. Ich bin mit dem 165er sowohl solo als auch zu zweit und mit Gepäck gefahren, bei Wellen und Seitenwind über Seen usw.
Mit den Fahreigenschaften war ich im Übrigen mehr als zufrieden. Es bedurfte weder einer Umstellung noch war sonst was daran auszusetzen. Mit der Zuladung kann man das Faltkanu von Pak entsprechend trimmen, so dass man es praktisch allen Gegebenheiten (Fluss oder See) anpassen kann. Das Vorankommen war auch in Ordnung.
Fazit:
Ich kann mich an dieser Stelle nur lobend über das Pak 165 äußern. Es ist einfach das Faltkanu, das am besten zu mir passt. Das soll nicht heißen, das die Modelle von Ally schlechter sind. Im Gegenteil, ich bin auch mit einigen Ally`s schon mal testweise gefahren und finde diese auch sehr gut. Vielleicht ist Pakboat eine Idee innovativer. Auf jeden Fall sind Faltkanadier eine echte Alternative zum Festboot. Meinen Prospector werde ich trotzdem weiter fahren und nutze für mich die Vorteile aus beiden "Lagern".
Gruß
Woody
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15.08.2009 22:28
#13 RE: Vergleich Faltcanadier (Ally + Pakboat) und (Fest-)Canadier
wir fahren seit diesem Jahr auch ein Pakcanoe 165 und waren damit 2 Wochen in McPom. Sahen die Vorteile ähnlich wie Woody. Das Boot in den Kofferraum und die über 1000km auf der Autobahn ohne Dachträger. Vor Ort aufgebaut und das Boot dann bei Bedarf auf dem Dach transportiert. Der Hauptvorteil für meine Frau war, dass wir keine zusätzliche Garage mieten müssen.
Waren in McPom mit vollem Gepäck und Hund unterwegs und hatten keine Platz- und Trimmprobleme. Fährt sich sehr angenehm und durch die etwas schmalere Form ist es schneller als ich dachten. Test im WW steht noch aus.
Würde aktuell wieder ein Faltkanadier nehmen.
@Woody habe gelesen, dass Du auch die Holzsitzbänke hast. Hat der hintere bei Dir sofort gepasst (Breite) oder musstest Du noch etwas anpassen?
Viele Grüsse aus der Schweiz Ingo
Sorry, hätte fast vergessen mich noch vorzustellen. Hab über Jahre vor allem Wenonah-Kanadier von meinem Vater auf den Seen in Bayern gefahren. Zumeist einen Minnesota II. Nach ein paar Jahren der Abstinenz hat es uns beide (meine Frau war bei einigen Touren damals auch schon dabei) wieder in den Fingern gejuckt und haben uns das Pakcanoe 165 geleistet. Hatten in der Zwischenzeit Wasserspass mit einer Segeljolle doch zu guter letzt hat uns die Ruhe und Natur dort etwas gefehlt (+ der Platz für unseren Hund ;-).
genau der Hinweis, auf den ich gewartet habe. Die hintere Sitzbank passt nicht auf die "Spur- oder Haltestange", die zwischen die beiden Senten angeklipst wird.
Ich habe die Anordnung der Clips für die Spur- bzw. Haltestange beibelassen. Die Halteclips für den vorderen Teil der Sitzbank habe ich aber entfernt und wenige Zentimenter vor die vordere Sente gesetzt, wo die Haltestange alsdann ausläuft bzw. zu Ende geht.
Die hintere Sitzbank wurde dadurch ein wenig nach vorne verschoben und liegt jetzt ziemlich nahe an der Ducht, so dass das Ein- und Aussteigen ein wenig erschwert wird.
Die Sitzbank selbst wurde durch mich nicht angepasst. Ich möchte in dem Fall aber über meinen Händler bei Pakboat anfragen, ob die Sitzbank nicht gegen eine ausgetauscht werden kann, die richtig passt. Ich denke mal, das müsste in Ordnung gehen. Andernfalls muss ich selbst zur Tat schreiten. Zum Anpassen war vor dem Urlaub keine Zeit mehr.
Was Deine Einschätzung zum 165er angeht, die teile ich vollauf.
Viele Grüße in die Schweiz und noch viel Spaß mit Deinem Pak.
Gruß
Woody
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16.08.2009 16:52
#15 RE: Vergleich Faltcanadier (Ally + Pakboat) und (Fest-)Canadier
ich hatte schon gehofft, mein Händler hat sich geirrt. Leider wohl nicht. Nach seiner Aussage gibt es aktuell keine schmälere Sitzbank. Die Sitzbank passt wohl bei allen Pakcanoe, nicht aber beim 165 da er schmäler ist. Mit Conversion-Kit müsste es dann wieder passen. Ich hab deshalb bei meiner hinteren Sitzbank vom Holz soviel abgesägt das noch ca. 6-8mm bis zum Führungsloch der Schraube stehen geblieben ist. Bei den Alurohren die Nieten entfernt und sie ebenfalls abgesägt und die Führungsklipps wieder angenietet. Dauert höchstens eine halbe Stunde. Hat 2 Wochen McPom überstanden und der Sitz kann fast ganz nach hinten und natürlich auch nach vorne verschoben werden.
Sie waren da wohl mit der Entwicklung etwas schnell und haben die geringere Breite des 165 aus den Augen verloren. Da ich fürs Solopaddeln auch einen Einzelsitz habe kann ich Vergleichen und muss sagen die Holzsitze sind um längen besser. (finden auch unser Hund der sich manchmal in den Schatten unter den Sitz legt.)
tja, das dachte ich mir schon. Danke für die Anleitung, werde das wahrscheinlich genauso machen müssen.
Dass es für das 165er (Modell 2009) bereits ein Konversion Kit gibt ist mir neu.
Mein Händler hat extra bei We-no-nah eine Sitzbank bestellen müssen und diese dann auf die Führungs- bzw. Haltestangen adaptiert. Angeblich gibt es von Pak derzeit keine Sitzbank für das 165er, welches eine Solofahreroption beinhaltet. Ich hole die Sitzbank morgen ab und bin schon ganz gespannt. Mit dem Trappersitz geht es natürlich auch.
Allerdings bin auch ich von den Sitzbänken, die sich obendrein längs verschieben und auch in der Höhe verstellen lassen begeistert. Das hat letztendlich bei mir den Ausschlag für`s Pak gegeben.
Viele Grüße
Woody
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16.08.2009 21:32
#17 RE: Vergleich Faltcanadier (Ally + Pakboat) und (Fest-)Canadier
nah das mit der Sitzbank zum Solopaddeln hört sich doch gut an. Schreib doch bitte Deine Erfahrungen damit und vielleicht kannst Du ja auch ein paar Bilder einstellen.
> Das mit dem Silikonspray hat mir Axel auch empfohlen und ich hab schon drüber nachgedacht. > Ich versuchs aber mal mit Ballistol, von dem ich mir neulich eine Flasche zugelegt habe. > Das benutze ich zur Werkzeug- und Metallpflege. Auch zur Pflege von Kunststoffoberflächen > solls geeignet sein. Und das beste ist, es ist ungiftig und nicht gewässerschädigend.
Kleiner Tipp nur für schmale Studenten-Geldbeutel:
Babyöl von einer bekannten (blauen?) Drogeriemarktkette ist genauso gut geeignet. Die Grundsubstanz (Weißöl) ist die gleiche wie beim Ballistol. Es riecht halt anders (besser!). Preisgefälle beachten: Ballistol, Penaten-Babyöl, Babyöl anderer Vermarkter.
Gewichtiges Argument: Was für Babypopos gut ist, kann dem Boot kaum schaden.
die Einsatzmöglichkeiten eines Faltcanadiers finde ich auch sehr interessant. So z.B. wenn man seine Touren mit paddeln und wandern kombinieren möchte oder längere Portagen anstehen, liegen für mich klare Vorteile beim Faltcanadier. Dies gilt auch für den Bootstransport, denn auf unseren Nordlandtouren, auf denen wir eben nicht nur paddeln, transportiere ich unser Kanu jedesmal viele tausend Kilometer auf dem Autodach durch die "Weltgeschichte". Ein bisschen Bauchschmerzen habe ich auch, wenn wir auf Wandertour sind und das Boot mehrere Tage unbeaufsichtigt auf dem Autodach geschnallt (rum-)steht. (Das Thema "Bootsklau" wurde hier ja im Forum gerade erst diskutiert). Also überlege ich auf Grund meiner bisherigen Touren-Erfahrungen ernsthaft, mir so ein Ally zu zulegen. In diesem Zusammenhang interessiert mich, welcher Packsack für einen Ally Tour 16,5 DR der geeignetste ist. Außer dem Originalsack gibt es wohl noch andere Alternativen.
Gruß
Peter
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18.08.2009 19:44
#20 RE: Vergleich Faltcanadier (Ally + Pakboat) und (Fest-)Canadier