Axel, im Gegensatz zu den von Dir genannten historischen Personen wußte unser kritisierter Familienvater schon über unseren Planeten Bescheid.... Es geht im Übrigen das Gerücht, daß Reinhold Messner oder Arved Fuchs oder einer dieser Helden demnächst schwimmend das Kap der Guten Hoffnung umrunden will und dabei eine Mandarine auf einer weichgekochten Spaghetti auf der Nasenspitze balancieren wird, und das alles OHNE BADEHOSE !!!!!!! Jörg Wagner
Ich weiß nicht, ob Ihr das ähnlich seht, aber diese immer neuen Wasserfall-Runterfall-Weltrekorde http://kanuschule.blogspot.com/2009/05/w...weltrekord.html, so beeindruckend und atemberaubend sie auch seien mögen, fallen für mich thematisch in die gleiche Sparte... Bis sich dabei der Erste "aufraucht"...
Ich habe den Film erst jetzt sehen können, und bin sehr bewegt...
"Ich habe echt Angst, meine Frau nie wieder zu sehen. Und meinen kleinen Jungen. Ich habe Schiss, sehr sogar. Ich habe einen Jungen, der seinen Vater braucht. Und eine Frau, die Ihren Mann braucht. Ich frage mich, was ich da tue und warum. Wirklich. Und ich weiß keine Antwort..."
(bei Beginn seines ersten Versuchs)
Ich denke, Extremabenteurer wie Andrew McAuley kalkulieren den Tod als Realrisiko mit ein... Was bin ICH froh, dass ich so ein Weichei bin.
In Antwort auf:"Ich habe echt Angst, meine Frau nie wieder zu sehen. Und meinen kleinen Jungen. Ich habe Schiss, sehr sogar. Ich habe einen Jungen, der seinen Vater braucht. Und eine Frau, die Ihren Mann braucht. Ich frage mich, was ich da tue und warum. Wirklich. Und ich weiß keine Antwort..."
Möglicherweise hätte der gute Mann rechtzeitig professionelle Hilfe (Psychotherapie)in Anspruch nehmen sollen. Unglücklicherweise war das Kamerateam ja schon bestellt!
> Möglicherweise hätte der gute Mann rechtzeitig professionelle Hilfe (Psychotherapie)in Anspruch nehmen sollen.
Nun ja,
ich kann den Vorschlag durchaus nachvollziehen.
Andererseits muss man jedoch sehen: Er hat er sein Ziel fast erreicht, er hat die Tasmanische See fast komplett überquert, er hat mit einem Kajak eine längere Strecke in diesem Teufelsgewässer zurückgelegt als die Seglermannschaften beim jährlichen Sydney-Hobart-Race auf ihren großen hochseetüchtigen Segelyachten. Und diese Segler wissen beim Regattastart auch nicht, ob sie lebend am Ziel ankommen. Die Tasmanische See hat sich schon viele Opfer von den Renn-Yachten geholt.
Da darf man anerkennend vermuten, dass der Paddler sich für das Unternehmen wohl extrem gut vorbereitet hatte. So sehr psychopathisch sieht die Sache für mich deshalb nicht aus. Ein Psychopath wäre viel früher ertrunken.
Erinnert ihr euch auch an die Geschichten von dem Engländer Robert Falcon Scott und dem Norweger Roald Amundsen, die beide als erste Menschen den Südpol erreichen wollten?
Dieser war schneller am Pol und kehrte zurück und jener belegte im Rennen den zweiten Platz und starb während der Rückkehr wegen extremen Wetterverhältnissen. Beide haben sie unsterblichen Ruhm erlangt, nicht als Psychopathen, sondern als Helden.
Und so wird auch dieser Kajakfahrer seine Nachahmer finden. Wartets nur mal ab.
Das Leben ist überall riskant: Mein Vater starb als Unfallopfer bei einem Autounfall auf dem täglichen Weg zur Arbeit. Der Unfallgegner hatte aalglatte Reifen und fuhr im Starkregen viel zu schnell.
Nun ja, das wesentliche ist im Thread bereits gesagt, man kann natürlich auch endlos fortfahren. Ich habe nie behauptet der Mann wäre ein Psychopath, nicht jeder der Psychotherapie in Anspruch nimmt ist automatisch ein Psychopath!
Zitat: "Da darf man anerkennend vermuten, dass der Paddler sich für das Unternehmen wohl extrem gut vorbereitet hatte."
Hast Du den Film überhaupt gesehen ??? Dieser Suizidale hat KEINE vergleichbar lange Strecke vorher gepaddelt (Solo,Non-Stop!!)
Er hat auch nicht mal versuchsweise wenigstens ein Begleitboot mitgenommen! Er ist vor seinem "Finale" diverse Male gekentert und hätte verantwortungsvoll zu dem Zeitpunkt abbrechen MÜSSEN!!!!!! Auf offener See, tw. 800km Landentfernung!!! OHNE Vernunft anzunehmen!!! Er sagt selbst in dem Film, wenn er ein weiteres Mal kentert, schafft er es NICHT Land zu erreichen... Er kann doch nur Opfer seiner Dummheit gewesen sein, anzunehmen, es geht gut aus... Er hatte keinen Überlebensanzug an (ohnmachtssicher, Bake am Mann, wie auch, in dieser kleinen Büchse...)
Scott & Amundsen, genau so Irre, befass' Dich mal mit Ihren Geschichten!!! Du kennst nur das Ergebnis...
Und einen Autounfall (so tragisch er auch sein mag), mit solch einem Selbstmörder zu vergleichen, empfinde ich als Hohn, oder willst Du sagen, weil ich Auto fahre, bin ich genau so dämlich wie McAuley?
Ich lass' Dir gerne Deine Meinung, aber bevor Du Dich hier ergießt, sieh' Dir den Film doch mal richtig an und denk darüber nach...
Lieber Rene, wie soll man als Mensch "die Emotionen außen vor" lassen ? Das geht im Leben keinen Moment.... Und zum Thema: Jeder muß halt selbst irgendwie mit seinem Leben fertig werden....(Den Satz nun langsam auf der Zunge zergehen lassen). Viele Extremerfahrungen sind Fluchtbewegungen . Am schwierigsten ist es doch zumeist, "ganz normal zu sein". Als Künstler weiß ich genau, was ich da sage. Aber meine "Weisheiten" gelten eh nur für mich...(glücklicherweise). Gruß Hans-Georg
Ich habe mir soeben den Film zum zweiten Mal angesehen und dabei sind mir ein paar "Kleinigkeiten" aufgefallen:
- Ab Minute 49 ist das gekenterte Kajak mehrfach zu sehen. Es fehlte die Kuppel. Das gelbe Etwas neben dem Boot ist der Outrigger.
- Andrew verwendete eine Automatik-Schwimmweste. Der Film schweigt sich darüber aus, ob er ausreichend Gaspatronen dabei hatte. Evtl. kann seine Aussage, die nächste Kenterung nicht mehr überleben zu können in diese Richtung gedeutet werden.
- Sein EPIRB wurde an Bord gefunden. Er hatte es also nicht am Mann, als er kenterte.
Drei "Kleinigkeiten", deren Zusammentreffen fatal war!
hier ein paar Fakten zum Geschehen, dem FAZ-Artikel entnommen:
Die gesamte Strecke über die tasmanische See betrug 1600 km. Die großen Stürme und Seen auf der Strecke hat Mcauley überstanden, er hat mehrere Kenterungen überstanden und er hat seine Fahrt fortgesetzt.
Der Notruf kam bei relativ ruhigem Wetter und Seegang. Der Funkspruch war nur schwer verständlich. „Kayak one, help I'm sinking, over.“
Nur noch 80 km vom Ziel entfernt wurde sein Kajak gefunden. Viel mehr ist nicht bekannt über die Umstände seines Todes. Es gibt nur Mutmaßungen. Es sieht ganz so aus, als ob er nicht Opfer einer extremen See wurde. Den Wahnsinn, die brutale tasmanische See zu überqueren, hatte er offensichtlich hinter sich.
Und mit Kenntnis dieser Fakten lesen wir diesen Thread nochmals von vorne und zählen die Vorurteile mit.
> Viele Extremerfahrungen sind Fluchtbewegungen. > Am schwierigsten ist es doch zumeist, "ganz normal zu sein". > Als Künstler weiß ich genau, was ich da sage.
Hallo Hans-Georg,
die Frage ist: "Was ist ganz normal?" Mein Nachbar und ich haben da grundsätzlich unterschiedliche Vorstellungen. Das fängt schon beim Gartenzaun an, --- ganz ohne Extrem-Abenteuer.
"Es gibt nur Mutmaßungen. Es sieht ganz so aus, als ob er nicht Opfer einer extremen See wurde. Den Wahnsinn, die brutale tasmanische See zu überqueren, hatte er offensichtlich hinter sich"
@Rene... (emotionslos): Du hast den Film (offenbar - emotionslos...) immer noch nicht gesehen, sonst hättest Du wahrgenommen, dass sein Freund sagt, der Teil unmittelbar vor Neuseeland hat BESONDERS SCHWERE SEE!!!
Kann man sich hier nicht sinnvoll äußern (immer noch emotionslos), nachdem der Film gesehen wurde (und verstanden wurde - emotionslos...)
Und es sind keine Mutmaßungen (emotionslos), zur Zeit des Notrufes sank ER (!!! ...I'm sinking !!! nicht das Kajak !!!) Und das Kajak + alles Equip wurde gefunden!!!
Zitat @Rene... (emotionslos): Du hast den Film (offenbar - emotionslos...) immer noch nicht gesehen, sonst hättest Du wahrgenommen, dass sein Freund sagt, der Teil unmittelbar vor Neuseeland hat BESONDERS SCHWERE SEE!!! /Zitat
Wenn ich das richtig verstanden habe, sprach er davon, dass es dort besonders tückische, wenn auch nicht besonders hohe Wellen *geben könne*. War davon die Rede, dass es dort zum Zeitpunkt des Unglücks wirklich so war? Die dramatischen Stürme hatte er wohl überstanden. Zum Zeitpunkt, als das Kajak im Wasser treibend zu sehen war, sah es dort ja eher ruhig aus (was natürlich auch nichts zu sagen hat).
Zitat Und es sind keine Mutmaßungen (emotionslos), zur Zeit des Notrufes sank ER (!!! ...I'm sinking !!! nicht das Kajak !!!) Und das Kajak + alles Equip wurde gefunden!!! /Zitat
Schon klar, dass sein Kajak gefunden wurde aber aus dem "I'm sinking" zu schließen, dass er mit dem Funkgerät in der Hand im Wasser gerade am untergehen war, ist doch auch ziemlich interpretiert. Es weiß kein Mensch, ob er glaubte mit seinem Kajak unterzugehen oder sich nur als Person meinte.
Zwischen Notruf (Freitagabend) und Sichtung des Kajak (Samstagabend) lagen rund 24 Stunden...
Er war total entkräftet, fertig, am Ende und diese fortwährenden Beiträge, die Entschuldigungen für seinen "Suizid" suchen. Ein Mensch, dem (trotz aller Vorsichtsmaßnahmen; drei GPS-Geräte, zwei Satellitentelefone, ein Funk- und ein Ortungsgerät, pp) es nicht mehr möglich ist, seine Lage real einzuschätzen, und durch-was-auch-immer, weiß, NICHT mehr in der Lage zu sein, eine weitere Kenterung zu überleben...
DA MUSS MAN DOCH EIGENTLICH NICHTS MEHR SAGEN, und was immer man interpretiert oder nicht, "I'm sinking" (hör' es Dir an) es war kein Notruf, er wusste, dass ihn Hilfe nicht rechtzeitig erreichen würde, ER STARB, begreift es doch (jetzt sind doch Emotionen dabei!!!)
Zitat >> Du hast den Film (offenbar - emotionslos...) immer noch nicht gesehen, >> sonst hättest Du wahrgenommen, dass sein Freund sagt, der Teil unmittelbar vor Neuseeland hat BESONDERS SCHWERE SEE!!! /Zitat
> Wenn ich das richtig verstanden habe, sprach er davon, dass es dort besonders tückische, > wenn auch nicht besonders hohe Wellen *geben könne*. War davon die Rede, dass es dort > zum Zeitpunkt des Unglücks wirklich so war? Die dramatischen Stürme hatte er wohl überstanden. > Zum Zeitpunkt, als das Kajak im Wasser treibend zu sehen war, sah es dort ja eher ruhig aus > (was natürlich auch nichts zu sagen hat).
Also,
ich sehe das auch so. Die Ecke dort ist bekannt für besonders tückische Seen. Zum Zeitpunkt des Unglücks war es aber wohl relativ ruhig und auch am Tag danach, als mit der Suche begonnen wurde, war die See relativ ruhig.
Die Tatsachen, dass er zum Zeitpunkt des Unglücks sein EPIRB (Notsender) nicht bei sich trug und dass er nicht durch eine Sicherungsleine mit dem Kajak verbunden war, sprechen in meinen Augen (und nicht nur in meinen) stark dafür, dass die See ruhig war und er sich nicht in Gefähr wähnte.
Aber wir treiben hier reine Spekulation und Spekulationen sind immer subjektiv. Man kann die Fakten auch ganz anders interpretieren (wie bereits geschehen). Aber man sollte wirklich erst mal alle Fakten sichten, und versuchen, sie (möglichst) objektiv zu bewerten und alle denkbaren Interpretionen in sein Urteil mit einbeziehen, bevor man jemand (vor)verurteilt.
Er hat bis zum Zeitpunkt des Unglücks eine fast übermenschliche Leistung vollbracht. Ob sein Unternehmen einen Sinn macht, lasse ich dahingestellt.
Aber eines wird bei der Sache mal wieder ganz klar: Die Menschen sind soooooo unterschiedlich veranlagt. Die Unterschiede sind soooooo krass. Was leider oft fehlt, ist die Toleranz.
Damit wäre ich dann wieder beim Gartenzaun und bei meinem Nachbarn, also mitten im realen Leben, nicht in irgendeinem Extrem-Abenteuer.
Ihr solltet mal das Buch Allein über den Ozean, von Hannes Lindemann lesen. Lindemann Segelt 1956 in einem Klepperfaltboot über den Atlantik. Seine Erkenntnisse aus dieser Reise, ohne Navi und so, sind anschliessend in die Verhaltensregeln für Schiffbrüchige eingeflossen. Wir wahren nicht dabei, sondern schön Zuhaus im im warmen Wigwam. Es kann schon sein das Andrew McAuley übermüdet oder anderweitig Mental nicht auf der Höhe war. Dennoch es war seine Entscheidung die Reise anzutreten. Ohne Menschen wie Andrew, säßen wir nicht in einem schönem warmen Wigwam, sondern in der Steinzeit in einer Höhle.
Ohne Risiko kein Spaß! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Das leben endet mit dem Tot!
...ts ts ts...sehr befremdlich, herablassend und respektlos einige der Kommentare hier...
z.B. @ Jota: Du solltest diesen Satz als Zitat von Harald Schmidt kennzeichnen, die Aussage wirkt sonst lediglich geistesgestört.
Am Ende einfach eine traurige und filmisch sehr gut gemachte Dokumentation. Mein Mitgefühl gilt der Familie, ob die Querung nun ein blöde Idee war, oder nicht. Doch Ausführungen zu dieser Berwertung wurden hierzu genügend formuliert.