Hi! Wo sollen die Polsterungen des Tragejoches eigentlich am Körper aufliegen? Im weichen Muskelbereich, wo auch die Schulterriemen eines Rucksackes positioniert sind oder im Bereich des Schultergelenkes auf den Knochen??
Welche "Polsterungen" meinst Du, Heinz? Ich kenne lediglich diese "shoulder-pads" die vor allem auf flache Tragejoche aufgeschraubt werden, hoch komfortabel aber höchst hinderlich beim Aufsautoladen und bei Boot-über-Boot-Bergungen sind.
Ziemlich egal wo diese Dinger hingeschraubt werden - solange sie auf den Schultern aufliegen sind sie einfach unschlagbar bequem. Axel
P A D D E L B L O G - "Everyone must believe in something. I believe I'll go canoeing" Henry David Thoreau
Hi Axel, ja, solche Dinger meine ich, ich habe da welche mit Alugerüst und dazwischen gespanntem Polster. Nur nach einem Kilometer Portage waren diese doch ziemlich unbequem. Ich hatte sogar ein kleines Schraubschlüsselchen mit, um die Position zu verändern (nach außen z.B.), konnte aber keine Linderung feststellen. Wat nu?
Nee, eignet sich ja nicht richtig für ein Soloboot. Ich kenne diese Dinger mit den Alubügeln und habe mich schon gefragt, ob die wohl bequem sind. Klingt nicht so.
Fürs Soloboot habe ich ja dieses Ding gebastelt (worauf ich immer noch unverhältnismäßig stolz bin). Da musst Du den Abstand bzw. die Position vorab in ein/zwei Testläufen bestimmen:
Mit gepolsterten Jochs habe ich keine Erfahrung, finde es aber angenehmer, wenn die Last des Bootes weiter außen auf den Schultern aufliegt und nicht so nah am Hals. Da fällt mir immer wieder ein grottenschwerer Clipper-Prospector ein, der sich aber trotzdem gut trägt, weil das Tragejoch einfach nur am Hals weiter ausgeschnitten ist, einen größeren Radius hat, als so die anderen Standart-Teile. Die starkt konturierten Jochs (wie Foto) verhindern sehr gut das abrutschen von der Schulter in Schräglage, der "Halsradius" ist mir persönlich zu eng ...
und danke für die Wortmeldungen. Ich hatte so ein Bell-Teil mit, bei dem ich die Standardpolster durch die erwähnten Aluteile ersetzt habe. Ich persönlich glaube ja noch an PR-Märchen und hoffe daher, dass ich durch Spielen (Appell an das Kind im Mann) noch zu meiner optimalen Position finde. Draussen hatte ich einfach nicht die Nerven, ständig an den Befestigungen herumzuschrauben, sondern habe einfach das Kanu getragen, bis es mir zu viel wurde. Wenn ihr also in den österreichischen Medien von einem Typen lest, der im Wald festgenommen und in die zentrale Nervenheilanstalt (geschlossen, weil allgemeingefährdend) eingeliefert wurde, weil er ein seltsames Ding (weiss, mit einer undefinierbaren Höhlung und aus umweltgefährdenden Materialen gefertigt) durch den Wald getragen (potentieller Umweltfrevel) hat, dann wisst ihr, dass ich es mit dem Spielen übertrieben habe...
Hallo Heinz, Onkel Bill beschreibt, dass er von Polstern am Joch absieht, allerdings seine Schwimmweste im Schulterbereich gepolstert ist. Maßgeschneiderte (Pardon-maßgeschnitzte) Joche sind natürlich serienmäßigen überlegen.
Ich schließe mich Franks bevorzugter Lastauflage weit außen an, (also da wo man den Knochen spürt).
Eine passende Polsterung zufinden ist garnicht so einfach, denn auch zuweich ist unbequem. Schau mal bei Fahrradsätteln, was der eine bequem findet, ist für den Nächsten unbrauchbar.
Die tiefe körperangepaßte Form z.B. von Novacraft finde ich sehr gut, aber den oben gannten Kilometer laufe ich mit unserem Boot nicht. Es ist aber der Rücken der sagt es reicht, nicht die Schulterauflage.
Boot und Revier müßen eben zusammen passen. Für die Wanderung durch den Wald, (siehe oben) ist Kevlar sich das top Material. Um das Boot dann mit in die Anstalt (auch s.o.) zu nehmen, wäre vielleicht ein kurzes Wildwasserboot besser geeignet. Du kannst ja versuchen es als Hut zu deklarieren. Viel Erfolg und Gute Genesung.
Ein stark kontouriertes Tragejoch ist für mich beim Tragen angenehm, wer beim Aufnehmen des Kanus schlampig vorgeht, läuft aber Gefahr, die relativ scharfe Kante kennenzulernen. Dann ist das Tragen wieder weniger komfortabel. Bei den Algonquin Outfitters habe ich aufsteckbare Polsterungen gesehen, aber nur kurz probiert. Ich werde im August welche mitbringen und dann berichten. Das Kanu sei Euch leicht,
Hi all, vielleicht sollte ich mit dem Hut doch nach Ascott fahren...
Auch ich glaubte mich zu erinnern, dass ich gelesen habe, die Polsterung möglichst weit außen zu platzieren, aber auch da hat es begonnen, einfach weh zu tun (schon vor dem besagten Kilometer...). Und das Boot ist ein Kevlarboot. Deshalb fiel und fällt es mir schwer, diese Druckstellen so hinzunehmen. Ich denke mir dann, was machen Leute, die Boote in der dreissiger Klasse haben, wenn ich schon bei 15 bis 16 kg das Handtuch werfe? Mit dem Rücken hatte ich jedenfalls keine Probleme, es waren rein die Schultern. Aber wie gesagt, da werde ich dann halt weiterspielen! Vielen Dank für die Genesungswünsche, ich melde mich, wenn ich wieder entlassen bin!!
Meine Meinung (abgesehen von meiner Meinung, dass Tragejoche nicht viel aushalten) ist, dass es eher eine Gewöhnungssache ist. So wie einen Gelegenheitswanderer bald der Rucksack wehtut, so gehts uns (die wir doch auch eher Gelegenheitscanadierträger sind) mit den Duluths, & dem Canadier.
Schätze mal, wenn wir jeden Tag eine längere Portage hätten, würde wir nach einem Monat keine Schmerzen mehr haben.
Lieben Gruß Günter
Ps. jetzt weiß ich endlich, was es mit dem "Hut" bei der sit'n switch Technik auf sich hat.
Hi, meiner Meinung und Erfahrung nach werden Portagen im Kopf bewältigt. Zunächst muß man Portagen innerlich bejahen. Trotz aller Hilfsmittel, wie Formgebung und Polsterung, tut eine Portage von mehr als 1 km schlichtweg weh. Dabei werden meiner Erfahrung nach die so gelobten konturierten opder auch "deep-dish-yokes" gewaltig überschätzt, auch die mit der kleinen Ausnehmung für den einen Nackenwirbel. Yokes sollten eher aus dem richtigen Material (am besten Esche, gut gewachsen) und in den richtigen Materialdimensionen, nämlich so, daß sie federnd nachgeben, hergestellt sein. Polsterungen durch Schwimmwesten oder Handtücher machen meiner Erfahrung nach nur bei sehr kurzen Portagen Sinn, weil sie a la longue nicht am Platz bleiben und man sich in dem Bemühen, dies zu verhindern, oft noch zusätzlich verbiegt. Daß die Auflagepunkte günstigerweise weit außen auf den Schulterknochen und nicht auf den Trapezmuskeln sein sollten, erklärt sich daraus, daß das Skelett wesentlich belastbarer ist, als unsere,Muskulatur, insbesondere, wenn diese auch noch durch den haltenden Griff am Süllrand angespannt und druckempfindlich ist. wer´s beherrscht, macht mit einer richtig angebrachten Tumpline den besten Kompromiß, weil hier durch die Veränderung der Körperhaltung abwechselnd die Muskulatur oder das Skelett den Hauptteil der Arbeit leisten kann. Wem das alles nicht hilft, der kommt möglicherweise um Wanderrucksäcke mit elaborierten technischen Lösungen nicht herum (sorry, habe gerade grenzüberschreitend Heinzens Tumpline-Thread gestreift). Nicht zuletzt kommt es auch noch auf die richtige "Gangart" an, Knie leicht gebeugt, eher kurze, schnelle Schritte, besonders in schwierigem Gelände, damit einem nicht mit jedem wuchtig langen Schritt der Yoke die Nackenwirbel pulverisiert. Jörg Wagner