Am Ostersonntag hatten wir uns die Tour Warendorf - Telgte aus dem Buch "Schönste Kanutouren - NRW/Hessen vom Bruckmann Verlag vorgenommen. Dem Navi vertrauend hatte ich "Lohwall" als Startpunkt eingegeben und landete prompt VOR der Fußgängerzone!
Georg schulterte daraufhin das Boot - wir hatten neben der Kirche geparkt (nicht zur Nachahmung empfohlen!) - und machten uns auf die Suche nach der Einsatzstelle, die wir dann neben dem Parkplatz auf dem gegenüberliegenden Ufer der Ems fanden.
Die Böschung ist dort relativ steil - zur Unterstützung der Paddler bei der Suche war die Einsatzstelle durch ein Schild gekennzeichnet. Die im Buch abgebildeten Ansichten der warendorfer, am Wasser gelegenen Gärten gehören leider zum Flussabschnitt, der oberhalb der Einsatzstelle liegt - schade!
Die Ems ist ein Wiesenfluss, bedauerlicherweise auf einem langen Abschnitt mit befestigten und begradigten Ufern, die aufgrund ihrer Höhe den Blick ins Land versperren. Wir waren allein auf dem Wasser, bis wir nach Telgte kamen, wo Kinder im Kajak spielten. Dafür gab es aber bei dem wunderbaren, schon sommerlichen Wetter zahlreiche Spaziergänger und Radfahrer neben den vereinzelten Anglern, die die Wege neben dem Fluß nutzten. Die Ems floss mit einer leichten Strömung, die nur an drei Sohlschwellen etwas lebhafter wurde. An den beiden ersten hatte das Staatliche Umweltamt Münster auf die Lebensgefahr hingewiesen mit der Anweisung, zu umtragen (circa 150 m bei der ersten Sohlschwelle). Wir besichtigten die Stellen und und da unsere Hunde und (nicht wasserdichte) Kameras dabei waren - rechts und mittig war die erste Schwelle unseres Erachtens auch nicht befahrbar - entschieden wir uns anfänglich zur Umtragung. Die zweite befuhren wir mit leichter Grundberührung, die dritte ohne Probleme.
Wir waren wenige Kilometer gepaddelt, da sah ich vor unserem Canoe plötzlich ein schmales graues Etwas mit einer gezackten Linie auf dem Rücken den Fluß durchschwimmen - eine Ringelnatter! Beim Näherkommen war ihr gelbes Maul zu erkennen. Die Kamera war natürlich in dem Moment in der Tasche und somit nicht zur Hand
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Immer wieder kreuzten Nutrias vor uns den Fluss, aber bei dem hellen Nachmittags-Licht und mit der Bewegung des Bootes waren wieder keine Fotos möglich.
Auch die zweite Sohlschwelle besichtigten wir vom Ufer und gerade einen Schritt vor mir wandt sich etwas durch das Gras, was wie ein Rennradreifen aussah, lang und dunkel. Im Nu war die Schlange / die Blindschleiche (?) auch wieder verschwunden. Ich war danach SEHR vorsichtig unterwegs
!
Der Abend näherte sich und wir genossen das warme Licht und die Abendstimmung am Fluss. Telgte kündigte sich ein paar Kilometer vorher durch seinen Kirchturm an. Auf Höhe des Wehres gab es auf der gegenüberliegenden Seite - zum Teil bunte - Gartenhäuser/Datschas, das Ufer romantisch gesäumt von Trauerweiden. Wir fuhren links am Wehr vorbei und setzten in der Flußbiegung rechts am Parkplatz aus.