Hallo, am Wochenende hab ich mit den praktischen vorbereitungen des Kanusbaus (Nach Canocraft) begonnen, indem ich mir den Tisch gebaut habe, auf dem das Kanu entstehen soll. Gestern war ich dann noch mal bei einem ansässigen Tischler um nach Leisten zu fragen. Dort kann ich 6,2m lange Leisten in Esche bekommen. Esche ist in Canoecraft auch als mögliche Holzart beschrieben. Geschnittene Leisten bekomme ich dort für etwa 400 Euro. Ich denke das ist ein gutes Angebot oder? Wisst ihr noch etwas, worauf ich achten muss? Vielen Dank für eure Antworten Martin
hallo martin, habe letztes jahr einen stripper fertig gestellt. als holz für den rumpf würde ich keine esche nehmen. wäre mir zu hart zum bearbeiten, vor allen dingen im innen-bereich. habe esche für die aussen- und innenweger sowie für die steven benutzt. klassischer weise nimmt man ja red-cedar. kriegt man aber wohl nicht so einfach und ist dann auch noch rel. teuer. frag doch als alternative deinen tischler mal nach einheimischem weichholz (fichte?). es gibt übrigens ausser der kanubau-"bibel" noch ein gutes buch von susan van leuven: "illustrated guide to wood strip, canoe building". gute beschreibungen, viele farbbilder ..... ausserdem ein tolles forum zum holzkanubau: http://www.bearmountainboats.com. beides allerdings in englisch. grüße aus dem schwarzwald, armin
Hej hej Martin Also ich fahre unter anderem sen "Redbird" in Red Zedar und Eschenholz. Gebaut ohne zu klammern. Wenn Du möchtest, können wir darüber klönen. Für meine Nr, schreibe mir bitte ne Mail. Kann sicher einiges wissenswertes erzählen. Du wirst auf jeden Fall eine spannende Zeit haben Olaf
fichte halte ich für ziemlich ungeeignet. zu viele äste, zu grobjährig, zu nässeempfindlich. mögliche alternativen sind sicher sorten wie lärche, pitch pine, carolina pine und kiefer. western red cedar ist eigentlich nicht so schwer erhältlich für nen tischler, allerdings auch nicht gerade holz des täglichen bedarfs. ich denke, hier liegt, neben dem preis, das problem. ne bohle esche kann man immer wieder brauchen und in zwei monaten dem nächsten kunden für ne fussleiste verkaufen, western red cedar reste liegen rum und sind zu schade zum verheizen.
grüsse vom tischler, thomas mal einarmig, mal beidhändig, auf plaste, gummi und baumwolle unterwegs, aber das holzboot fehlt noch...
habe am Bild gesehen, dass du da eine dritte Sitzbank (ducht oder wie das heist) hast. bin gerade am planen. Ich habe den Redbird von Canoecraft nur mit 2 Dingens gesehen. Hast du das Kanu verlängert oder einfach die Mittelstrebe umfunktioniert?
Hallo Thomas, du erwähnst gerne mal, daß du Tischler bzw. Tischlermeister bist, um deinen Aussagen mehr fachliches Gewicht zu geben. Auf mich hat das keine besondere Wirkung, wohl aber eventuell auf jene, die sich hier eine objektive Antwort auf ihre Fragen erhoffen. Auch wenn du sicher in vielen Bereichen kompetent bist, würde ich deiner Meinung zu diesem Thema meine entgegensetzen. Bevor das Holz evtl. aus Übersee bezogen wird, sollte man sich vielleicht detaillierter mit den einheimischen auseinandersetzen. Ich halte Fichte für ein sehr gutes Holz, kenne aber auch die Vorbehalte. Soweit ich weiß, wird das Holz bei der Leistenbauweise von innen und außen beschichtet. Damit ist es nicht mehr nässeempfindlich und es spielt eigentlich keine Rolle, welche Holzart verbaut wird. Grobjährige Hölzer weisen im Vergleich zu feinjährigen sicher Unterschiede beim Schwell und Schwindverhalten auf, das dürfte aber hier ebenso keine Rolle spielen. Bei der Leistenbauweise werden also neben den guten Holzeigenschaften (z.B. Elastizität)auch einige "schlechte" beseitigt. Die entscheidenen Vorteile des Fichtenholzes für den Kanadierbau sind für mich vor allem sein geringes Gewicht, die Biegsamkeit und die ausreichende Widerstandsfähigkeit. Abschließend möchte ich bemerken, daß es für mich in den vergangenen Jahren immer möglich war, astarme Fichtenbohlen zu bekommen, aus denen man, auch für die Leistenbauweise, astfreie Stücke herausbekommen kann (zum Beispiel von ZEG, die überall in Deutschland Filialen haben: http://www.zeg-holz.de/ ). Abschließend möchte ich noch sagen, daß ich kein Freund von Leistenkanadiern bin, wohl aber von objektiven Beiträgen.