Hallo Bin gerade dabei ein Leistenkanu zu planen und hab mich noch nicht für ein Holz zum beplanken entscheiden Können. Red cedar ist mir zu teuer um damit das erste Boot zu bauen und vielleicht durch Anfängerfehlern Leisten zu vernichten. Hatte mich dann auf Lärche verlegt aber ein Bekannter meinte Lärche sei viel zu harzhaltig... Also was ist denn ausser Red Cedar noch geiegnet ? Douglasie, ganz aus Esche , Kiefer oder Fichte ?? Wenn irgendjemand einen Tip hat bitte meld dich doch mal!!
Weymuthskiefer kommt recht nahe an Red Cedar ran, zwar nicht von der Optik aber von den Eigenschaften. Ein befreundeter Holzbootbauer arbeitet vorwiegend damit...
Hej Mein Canadier wurde in Skandinavischer Fichte und Mahagoni gebaut. Dazu noch Weger und Sitze in Amerikanischer Schwarzkirsche und Esche gehalten.Hätte ich es damals zu D-Mark zeiten gebaut, wäre es mir natürlich billiger gekommen. Auch hier hat der Teuro zugeschlagen. Aber das nimmt man gerne in Kauf. Gruß Bernd
Dein großtes Problem wird sein das dann von Dir gewünschte Holz in entsprechenden Längen auch Astfrei, und mit dichten geraden Jahresringen zu bekommen. Grundsätzlich eignen sich viele Hölzer. Viele Laubhölzer wie Esche scheiden schon mal des Gewichtes wegen aus. Die Resistenz einer Holzart spielt bei der Leistenbauweise nur eine untergeordnete Rolle. Lärche eignet sich prinzipiell genauso gut wie Kiefer. Ist aber nur schwer wirklich Astfrei in großen Längen zu bekommen. Fichte, insbesondere die einheimische hat mitunter sehr breite Jahresringe und ist auch nicht frei von Harznestern. Allerdings ist Fichte recht günstig und sehr leicht, wenn Du an (langsam gewachsene) skandinavische herankommst nimm die. Aber wie gesagt Dein Problem wird nicht die Art, sondern die Qualität sein. Einiges hängt aber auch von Deinem Wohnort ab, und ob Du die Leisten selber herstellen kannst. Früher haben wir in der Werft auch Boardwände von Rennruderbooten aus Abachi hergestellt. Das ist ein schnell wachsender tropischer Baum. Den gibts in sehr großen Längen Astfrei. Das Holz hat eine hell-gelbliche Farbe und ist sehr leicht. Oft werden auch sog. Saunaleisten daraus hergesellt. Dann wird manchmal die Bezeichnung Ayous dafür verwendet. In Afrika ist der Baum unter Wawa bekannt. Ist aber alles immer das gleiche Holz. Mir ist aber nicht bekannt das daraus schon mal jemand ein Leistenkanu gebaut hätte. Aber das heist ja nix.
Dieses Boot ist aus Bambusholz gebaut - genauer gesagt: aus Wegwerf-Essstäbchen (fast schon schade, dass hierzulande so wenig Stäbchen weggeworfen werden... - immerhin ein Indiz dafür, dass fast alles geht - allerdings nicht Messer und Gabel). Hier ist ein Bericht dazu.
Axel
P A D D E L B L O G - "Everyone must believe in something. I believe I'll go canoeing" Henry David Thoreau
hallo, im Prinzip kannst du jedes Nadelholz nehmen, das du in der Qualität bekommen kannst die du dir vorstellst. Von der Festigkeit ist alles ok. Du kannst auch kürzere Leisten verwenden, ist höchstens ein optisches Problem. Wichtig ist nur, das das Holz wirklich trocken ist und nach Möglichkeit frei von Harznestern und Ästen. Ich hab schon ein Leistenkanu aus 6mm Sperrholz gebaut. Auch das ist möglich. Gruß Matthias
hej, ebenso wie skandinavische Fichte, geht es auch mit Fichte aus dem Schwarzwald, die dortigen Forstämter sind an der Verwendung von heimischen Holz im Bootsbau interessiert. Näheres kannst Du bei Franz Panter erfahren, der seine wood canvas canoes auf Wunsch damit baut. siehe hier http://www.f-panter.de/ vielleicht kann er Dir auch Leisten machen, er hat ja mal eine zeitlang stripper gebaut. Gruß aus der Nordheide ALbert
wir haben unseren Canadier aus einheimischer "bayerischer" Fichte gebaut. Bei einem ortsansässigen Holzhändler sind wir auf einen Stapel gut abgelagerter, 6m lange Bohlen gestossen. Wir haben uns die besten Bretter rausgesucht und mitgenommen. Die Leisten haben wir mit der Handkreissäge gesägt, und mit der Oberfräse das Profil gefräst. Insgesamt haben wir 110 Leisten gesägt, wovon es uns beim Fräsen ca. 20 Stk. zerissen hat. Ansonsten kann ich nichts negatives zur Fichte sagen. Der Rumpf ist sehr leicht und das Holz sieht schön aus. Das Schleifen ging auch recht gut. Ich habe zwar keinen Vergleich zu anderen Hölzern, würde aber beim nächsten Boot wieder bedenkenlos auf Fichte zurückgreifen.
Hallo, ich bin Bootsbauer und habe unter anderem auch jede Menge Leistencanadier gebaut. Will dich aber nicht zutexten. Falls du noch fachlichen Rat benötigst, kann ich gerne mitdiskutieren.
Eine sehr gute Möglichkeit an gutes Kanubauholz zu kommen ist über Baumfällservice nachzufragen. Die müßen häufig zu groß gewordene Thujen fällen. Thuja plicatis= Western Red Cedar. Ich habe schon Stämme mit mehr als einem Meter Durchmesser gehabt. Gibt zwar ne Menge Verschnitt und Schrottleisten-- kost aber nix
@ Kanuga Kost nix oder wenig ist ja schon mal was feines, aber das Holz ist dann ja ganz frisch geschlagen. Für Wood and Canvas Bauweise, kann ich mir das ja noch vorstellen, fürs Dampfbiegen ja eigentlich ideal. Beim Leistenbau, mit dem kompletten Einschluß in Epoxi hab ich da aber bedenken wegen Schimmelbefall und Stabilität.
Kannst Du genauer berichten wie lange Du trocknest und wie Du verarbeitest?
Ich lasse das Holz bei einem Sägewerk in der Nachbarschaft auftrennen ca.30-35mm dick, danach lege ich es bei mir in der Werkstatt(beheizt) ganz oben unter dem Dach auf ein Regal. Nach 4-5 Wochen ist es zumindest so trocken das ich es durch die Vielblattsäge schieben kann. So erhalte ich exakt geschnittene Leisten. Die können dann auch wieder unter der Decke vor sich hin trocknen und danach gefräst werden. Dauert wohl ein bißchen länger als wenn ich Trockenware kaufen würde aber ist einfach enorm günstig. Trockenware WRC ist eh sehr schlecht zu bekommen da Wassernester(lästig) zugelassen sind. Es kann also schon mal passieren das die eine oder andere Planke, die man kauft, noch sehr feucht ist und nachgetrocknet werden muß obwohl diese als Trockenware 16% verkauft wird Thomas